VCD - Die umweltfreundlichsten Autos 2015/16

Der VCD hat seine alljährliche Studie zu den „umweltfreundlichsten Autos“ vorgelegt:
vcd.org/themen/auto-umwelt/ … 016/#c2529
E-Mobile sind nicht auf den vorderen Plätzen vertreten. Ich habe keine Erläuterungen zu den einzelnen Wertungskriterien gefunden.
Zu E-Autos hat der VCD eine separate Liste
vcd.org/fileadmin/user_uplo … e_2015.pdf
veröffentlicht, in der „alle E-Autos“ aufgeführt sind.
Lt. VCD können die Umweltauswirkungen von Verbrennern und E-Autos nur schwer miteinander verglichen werden: „…Warum lassen sich Umweltwirkungen von E-Autos und Verbrennern so schwer vergleichen? Die Emissionen entstehen bei unterschiedlichen Prozessen an unterschiedlichen Orten: Bei Benzinern und Diesel-Pkw ist der Anteil für die Fahrzeug- und Kraftstoffproduktion relativ gering. Die meisten Emissionen entstehen dort, wo sie fahren. E-Autos sind dagegen lokal emissionsfrei. Ihre ökologische Belastung entsteht primär bei der Strom- und der Batterieproduktion. Benziner und Diesel können auf Basis der Typprüfwerte einigermaßen konsistent verglichen werden. Bei E-Autos spielen Nutzungsverhalten (z. B. Heizung) und Herstellung eine große Rolle.“
Dabei vernachlässigt der VDC m.E., dass auch bei Verbrennern eine große Umweltbelastung bei der Auto- und Benzinproduktion entsteht. Wo die deutlich kleiner sein soll als die von E-Autos, erschließt sich mir nicht.

Der VCD gibt damit unumwunden zu, dass er in Bezug auf Elektroautos inkompetent ist und diese nicht einschätzen und vergleichen kann.
Wer zu seiner Inkompetenz steht, ist immerhin ehrlich.
Hilfreich ist er aber dann bei der Frage nach den „umweltfreundlichsten Autos“ leider nicht.
Also setzen, Note 6.

Es würde dem VCD gut zu Gesicht stehen, sich bzgl. Elektroautos und deren ökologischem Fußabdruck endlich einmal kompetent zu machen.
Ansonsten kann er seine „Studien“ gleich in die Tonne treten.

:open_mouth:

Wir reden bei E-Auto und Verbrennern über Energiebedarf von ~100-300Wh (E-Auto) bis quasi „oben offen“ (Benziner) pro Kilometer. Da spielt natürlich die Heizung mit ihren paar hundert Watt (lassen wir es 1kW sein) eine große Rolle! Im Winter sind es sicher so ungefähr 5% des Energiebedarfs, und hier ist ja ständig Winter! :smiley:

Gemeint ist wohl die Batterieherstellung. Da wird schon ordentlich Energie für aufgewendet, aber wenn ein Diesel vielleicht 30TKM gefahren ist hat der auch so viel Energie verbraucht wie die Batterieherstellung verbraucht hat… Und der Dieselmotor hat bei der Motor-/Getriebe-/…herstellung sicher auch das eine oder andere Kilowattstündchen benötigt.

Es ist ja so, dass ein E-Auto in der Stadt verdammt viel weniger Energie benötigt als ein Verbrenner, so dass der Energieverbrauch stark geschwindigkeitsabhängig ist. Dieser Vorteil kommt bei hohen Geschwindigkeiten nicht mehr so zur Geltung – dann wird auch der Verbrenner etwas effizienter als in der Stadt. Der Verbrenner braucht also immer viel Energie, das Elektroauto nur, wenn es auch schnell gefahren wird. So gesehen ist der Verbrauch stark „nutzungsabhängig“. Aber warum man daher jetzt vor einem Vergleich zurückscheut, ist unklar – einfach ein gewisses „typisches“ Fahrprofil nutzen. Oder von mir aus 3 „typische“ Profile gegenüberstellen. Und die bei der Herstellung aufgewendete Energie kann man ja in die Betrachtung einfließen lassen.

Aber wahrscheinlich wird dann beim E-Auto wieder jeglicher Verlust im Kraftwerk, in den Übertragungsnetzen, in der Batterie, durch die Heizung, Klimaanlage, Batterie-Recycling, … berücksichtigt. Der Verbrenner hingegen fällt mitsamt Motor vom Himmel und das Benzin wird magisch in die Zapfsäule reingezaubert, dafür wird keinerlei Energie benötigt.

Also ich sehe keinen guten Grund, warum man den Energiebedarf von E-Auto und Verbrenner nicht vergleichen könnte. Es ist natürlich umständlicher, weil man nicht annehmen kann, dass Herstellung von Auto und Sprit immer ungefähr gleich effizient sind. Daher muss man viel mehr berücksichtigen als nur den Verbrauch in Litern/100km und die Unterschiede zwischen Diesel und Benzin.

Bei beiden Systemen „Well to Wheel“ mit allen Nebenverbräuchen - dann brauchen wir über Verbrenner überhaupt nicht mehr reden. Alle Belastung ,die ein E-Auto erzeugt, hat ein Verbrenner auch, z. B. Reifenabrieb, Bremsabrieb (mehr!!). Warum sollte in der Produktion eines E-Autos mehr CO2 anfallen, als bei Verbrennern? Und wenn unsere Akkus eine halbe Million km durchhalten, haben Verbrenner schon so viel verbrannt, ausgetauscht usw. dass der wiederverwendbare (Downcycling als Hausakku z. B. )Akku erneuert werden muss, ist die Bilanz auf jeden Fall überwältigend positiv. Wer möchte, kann das ja mal auf 10 Jahre kalkulieren für ggf. 1 Million km. Aber der VCD (war früher sogar mal Mitglied!!) geht natürlich nicht so radikal vor, da sie ja Empfehlungen aussprechen wollen, die die Leute hören wollen: Große Autos sind nicht öko. Punkt. aus :imp:

Das kommt nur darauf an, welche Version der WtW-Berechnung man verwendet. Da gibt es ganz verschiedene Formeln mit verschiedenen Ergebnissen, die teilweise gravierend voneinander abweichen. Und niemand (auch wir hier) kann sagen, welche die richtige ist.

Leider ist es nun einmal so, dass es zu viele Datenpunkte gibt, die man nicht und niemals erhalten wird - schon alleine weil viele davon Betriebsgeheimnisse sind. Andere kann man einfach nicht aufschlüsseln. Oder kannst Du sagen, wieviel Elektrizität der Bandstraße von VW auf die e-Golfs entfällt, im Vergleich zu dem davor erstellten Golf GTI und dem dahinter auf dem Band befindlichen Golf Comfortline 1.4 TSI ohne Extras? Nein. Kann VW mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit auch nicht. Wie soll der VCD das dann können?

Hier zuzugeben, dass man es einfach nicht vergleichen kann zeugt meiner Meinung nach eher von Kompetenz und Selbstvertrauen. Ich habe nämlich fast noch nie irgendwelche Pseudo-Experten gesehen, die zugegeben hätten ein Problem nicht lösen zu können. :wink:

Persönlich gehe ich tendenziell auch von einem höheren ökologischen Nutzen eines E-Fahrzeugs aus, vor allem der BEVs. Aber wie ist es mit PHEVs? Die haben beide Antriebe, müssten also schlimmer sein. Sind sie das aber? Kommt doch mal primär auf die Nutzung an. Wenn ich 98% meiner Fahrten mit dem Akku erledigen kann… ist ein PHEV vermutlich besser als ein Verbrenner. Wenn es aber nur 2% sind? Ich wüsste nicht, wie man das pauschal beantworten kann. Bei einem BEV hingegen dürfte ziemlich sicher gelten, dass sie ökologischer werden je weiter man sie fährt. Aber ist das auch der Fall, wenn man direkt vom Kohlekraftwerk zapft? Ist ein Verbrenner dagegen zwangsläufig schädlicher wenn man ihn weiter fährt oder gibt es da Ausnahmen? Ist es überhaupt so? Und gilt das auch für ein CNG-Fahrzeug? Das kann auch künstlich hergestellt werden…

Zu viele offene Punkte.

Man kann sich auch alles so kompliziert reden, dass eine echte Aufklärung unmöglich erscheint.

Wer solche Probleme knacken will, muss in Teilen Annahmen treffen und diese zur Diskussion stellen. Aber hinstehen und sagen „geht nicht“ ist Kindergarten.

Wer will bezweifeln, dass eine Innenstadt voll E-Autos bessere Luft hat und leiser ist?
Wer will bezweifeln, dass die verbrauchte Energie eines E-Autos über die Lebensdauer immer sauberer wird, da der Ökostromanteil im Stromnetz steigt?
Wer will bezweifeln, dass neue Autos kaum die Herstellerangaben betreffend Spritverbrauch und Schadstoffausstoß erreichen, diese aber über die Lebensdauer eher schlechter werden?

Es bleibt der Punkt mit der Energie, die zur Herstellung des Akku benötigt wird. Etliche Analysen wurden gemacht, der Vergleich zu einem Verbrenner schwankt stark je nach angenommener Nutzungsdauer, gewähltem Fahrzeugtyp, Fahrprofil, Recycling-Grad der Batterie etc. Wer sucht, der findet aber Antworten:

IFEU-Studie 2013: break even nach 28.000km DIE ZEIT: So sauber ist das Elektroauto
PNAC 2014: Gesamtbilanz 70% besser bei Ökostrom: SPIEGEL: die heimlichen Umweltsünder
EMPA 2010: 15% entfallen auf Produktion+Entsorgung des Akkus: empa.ch

+1

Und der Bonus ist: Die GF hat EE als wesentliche Unterstützung.

Die offizielle Haltung des VCD zu Elektromobilität.
[url]https://www.vcd.org/fileadmin/user_upload/Redaktion/Themen/Auto_Umwelt/Alternative_Antriebe/20100603_Position_Elektromobilitaet.pdf[/url]

Dazu das Bewertungsmodell:
[url]https://www.vcd.org/themen/auto-umwelt/vcd-auto-umweltliste/bewertungsmodell/[/url]

Man sollte vielleicht nicht unerwähnt lassen, dass der VCD keine „Elektrofahrzeuge“ (BEV, PHEV) in die Umweltliste aufnimmt. Das alleine kann man (wie hier) als böse-böse ansehen, oder eben als korrekt, denn der VCD spricht sich ja eigentlich schon für die Kombination Elektrofahrzeug & Ökostrom aus.

Zu Belegen: die fallen wieder unter das „gut raten“. Das hilft aber bei echten Bewertungen nur bedingt. Ihr dürft da natürlich gerne eure eigene Meinung haben welche richtig ist. Ich halte aber nichts vom raten, vor allem wenn man an sehr vielen Datenpunkten raten muss. Und da gilt halt dann für mich, dass eine saubere Trennung die ehrlichere Lösung des Problems ist als ein erzwungener Vergleich mit Dutzenden annahmen basierend auf dem eigenen Wünschen. :slight_smile:

Der VCD bevorzug Elektromobilität, v.a. wenn sie mit Ökostrom kombiniert wird. Dafür vergleichen sie die Elektrofahrzeuge nicht mal mit konventionellen Verbrennern und ihren verwandten alternativen Antrieben wie leichte Hybriden, CNG oder LPG. Und auf ihrer Homepage findet man beide Auswertungen direkt untereinander. Ist doch okay.

Das bezweifelt Herr Dipl-Biol. Dieter Teufel vom UPI Heidelberg, Liebling der Heidelberger Grünen, siehe
[url]https://ww1.heidelberg.de/buergerinfo/getfile.asp?id=254133&type=do[/url] auf S. 19 u. S. 22

ebenda S. 4-8.

Teufel ist sicher ein Zulieferer des VCD. Hier seine Studie.

Hier meine Gegenrede.

könnt ihr bitte eure Links nochmal prüfen? einige funktionieren nicht, da nicht komplett. Danke euch!
(getestet auf W7/IE, W7/Chrome, iOS/Safari)

OT Linkprobleme:
Die werden gekürzt, wenn man sie nur cut-and-pastet. Sie sollten beim Eintragen mit dem [url]-Befehl umgeben werden. Dann werden sie bei der Darstellung zwar ebenfalls gekürzt, aber man kann sie korrekt nutzen. :slight_smile:

leider nicht immer … z B im ersten Post und bei volker unten. Die anderen funktionieren :slight_smile:

(PS: sobald sie funktionieren lösche ich diesen OT Post :slight_smile: )

Stimmt. Beim BMW 550i vs P85D waren es
150kWh/100km in der Stadt vs. 15kWh/100km
120kWh/100km auf der BAB vs. 21kWh/100km

EMPA Studie (CH) empa.ch/plugin/template/empa … 73/—/l=1

Ich habe heute dem VCD auf Wiedersehen gesagt. Möchte nicht mehr in deren E-Mail Verteiler auftauchen. Für mich ist der wichtigste Punkt, dass unwiderruflich und einmalig Mineralöle verbrannt werden. Dass diese die Erde aufheizen ist zudem auch klar. Dieser Punkt hat für mich sehr hohe Priorität. Nicht einzusehen, warum Hybridautos, mit zwei Antriebssystemen nun das besser machen sollen.

Gratuliere! Hier aus meinem Kündigungsschreiben vom Juni 2004

[i]Auf einmal wird der Elektroantrieb in der fairkehr in höchsten Tönen gelobt. Aber halt, dessen Akku kann mangels Ladegeräteanschluss nicht mit der eigenen Fotovoiltaikanlage oder durch einem Ökostromanbieter versorgt werden. Stattdessen wird der Akku im Hybridauto mit niedrigstem Wirkungsgrad durch den Benzimotor, also aus Erdöl gespeist.

Da ist es dann doch kein Wunder, dass VCD Bundesverband und das Umweltbundesamt auch mal über einen Vorteil des Elektroantriebs schreiben. Die Ölindustrie und die Verbrennungsmotorhersteller bleiben schließlich im Rennen. Auf meine Mitgliedsbetriege hingegen wird der VCD ab jetzt verzichten müssen. Ich bedauere nur, dieses Schritt nicht wie viele andere Ex-Mitglieder schon längst vollzogen zu haben.[/i]

Geändert hat sich beim VCD seitdem ja überhaupt nichts: wieder steht ein Toyota Nicht-Plug-In Hybrid ganz vorne, und bei CO2-Emissionen der Verbrenner werden ausschließlich die direkten Auspuffabgase berechnet.

Wo auch immer der VCD das diesbezügliche Feigenblatt verstecken mag - an die Medien gelangt nur die Verbrennerliste „Das sind die saubersten Autos“: [url]http://www.spiegel.de/auto/aktuell/vcd-umweltliste-das-sind-die-saubersten-autos-2015-1016-a-1047756.html[/url]

Der „Favorit“ (freilich ein Nicht-Plug-In Hybrid) besticht durch ganze 10 Zulassungen im Monat (lt. KBA), mit offiziellen 91 g CO2/km (nur ab Auspuff gerechet). Der VCD verschönt diesen mehrfach zu niedrigen Wert („Messung“ nach NEFZ, ohne Well-To-Tank Energieaufwand, ohne Einberechnung der Fahrzeugproduktion) noch zu 81 g CO2/km.

Ich höre hier zum ersten mal vom vcd.
Was ist das?

Habt ihr euch mal diese Zahlen genauer angeschaut? Unfassbar, demnach sind E-Autos die Katastrophe schlechthin.

US Zahlen aus 2009

Unfallopfer Fußgänger unter 48 km/h + 53%

Unfallopfer Fußgänger über 48 km/h 0%

Fahrradunfälle + 72%

Halte ich für total übertrieben, wenn sich der E-Auto Fahrer seiner Lautlosigkeit bewusst ist.

Zahlen aus Norwegen, wonach die ÖPNV Nutzung nach der E-Auto Anschaffung um 82% zurückgeht, wahrscheinlich weil man mit dem E-Auto ohne Beschränkungen die Stadt befahren und parken darf.

ww1.heidelberg.de/buergerinfo/g … 33&type=do

lmgtfy.com/?q=vcd