kleine Vorstellung meiner anderen Emobilität

Hier und da kam ja schonmal mein E-Skateboard zum Vorschein und der ein oder andere hatte ja auch schon etwas Interesse daran. Deshalb hier nochmal ein paar ausführlichere Bilder und Worte dazu:

Basis des ganzen waren ein Deck und zwei Achsen vom Hersteller MoBo aus dem Ersatzteillager eines Bekannten. Dazu gab es von ihm dann noch vier Kartreifen, weil sie einfach um Längen besser sind als alles Schubkarren, Sackkarren, Fernost-billig-Originalräder-Gedöns…

Aller Rest wie nötige mechanische Teile, sämtliche Elektronik, Akku kam dann in letzter Zeit von mir dazu gebastelt.
Mechanik:
Klemmhalterungen, um die Motoren fest aber verstellbar und leicht abmontierbar an die Achsen zu bekommen.

Drehteile zur Befestigung der Kettenblätter auf den Felgen.

Hier sieht man beides an der Achse und den Rest der Motorhalterungen. Zusätzlich hatte ich schon zwei Lampen mit je 1x 3W-LED angebaut.

Akku:
Die Lieferung von 210 Stück NCR18650B. So einen Anblick habe ich dann auch nicht jeden Tag.

Verwendet werden für den Akku aber nur 156 in 12s13p-Verschaltung. Als Verbinder kam Kupfer-Lochblech zum Einsatz. Die zwölf 13p-Module sehen dann so aus.

Da man ein genau passendes Gehäuse dazu natürlich auch nicht fertig bekommt, hab ich mir das aus schlagfestem POM selbst geschweißt. Innen noch verstrebt und ausgekleidet mit selbstklebendem 4mm Zellkautschuk bietet er den Akkus schonmal soliden Schutz.

Gehalten wird er über zwei federbelastete Bolzen. Ausbau mit zwei Handgriffen in sekundenschnelle.

DIe Module seriell verschaltet und zur ersten Überprüfung mal an den Wächter gesteckt sah dann so aus.

Regler:
Zum fahren nicht das unwichtigste ist eine vernünftige Steuerung. Da man kaum etwas kriegt wie ich es wollte, war auch hier Eigenbau angesagt. Ein 2Quadranten-Steller (vorwärts/bremsen) soll genügen, wie oft will man schon rückwärts fahren mit einem Skateboard?
Aufgebaut in einem Reststück klickbaren Aluminium-Kanal hier mit 180A-Trennrelais, 2x 3 FETs parallel verbunden mit 16mm² Kupferschienen plus low-ESR-Elkos und der ersten Treiberplatine.

Hier bereits fertig mit oben aufgesetzter Steuerplatine im wesentlichen mit DC/DC Wandler von Akku auf 12V, Linearregler auf 5.12V, Atmega168 MicroController, RFM12 Funkmodul und noch ein paar Eingängen für Störungen vom BMS, Spannung, Strom, Temperaturerfassung und FET-Ausgängen für Licht und ähnliche Kleinigkeiten.

Fernsteuerung ist auch nicht schlecht zu haben. Allerdings sind die zu bekommenden doch eher schlecht. Daher blieb von einer solchen nur das Gehäuse und der Hebel mit Poti übrig. Rein kam von mir zwei LiFePo4 Zellen anstatt des 9V-Blocks (die Dinger sind allgemein so wahnsinnig schwachsinnig…aber ok) und eine Platine mit allem wesentlichen wie µController, Funkmodul usw. Dazu noch ein Vibrationsmotor zum bemerkbar machen wenn was nicht stimmt und ein 2x16 Zeichen LCD. Wenn sie schon nicht reden kann, soll sie mir wenigstens was schreiben.

Die Software zu dem ganzen entsteht immer mal so nebenbei, wenn mir mal nochwas sinnvolles einfällt. Grundsätzliche Kommunikation und fahren ist ja klar, aber die Kleinigkeiten wie Akkuanzeige, momentane Leistung, Spannung, Temperatur, unterschiedliche Beschleunigungs und Bremskurven, Leistungsbegrenzung in drei Stufen…hab ich mittlerweile auch alles drin, aber da kann man ja noch ne Menge spielen :wink:

Passt übrigens prima ins Model S, nur mal so nebenbei um ins Forum zurück zu finden:

reserviert

Sehr schön…was hat Dich das nun an Zeit und Geld gekostet?
LGH

Wow, echter Wahnsinn !! Ich bin immer wieder begeistert was wir für Kompetenzen hier im Forum haben. Da könnten wir glatt unsere eigene Teslamotors gründen.

Und noch weitere Fragen: Top-Speed, Beschleunigung, Reichweite ?

Sehr cool, bringt mich auf gedanken E-roller in den Frunk zu tun um am SuC mehr erkunden zu können oder öffentliche Säulen zu benutzen die weiter weg sind. :smiley:

Das wichtigste ist: Wie lange lädt er? :slight_smile:

G… Ding! :stuck_out_tongue:
Wie funktioniert das Lenken, auch über die Fernbedienung oder wie bei „normalen“ Boards über Gewichtsverlagerung?

Da agbst neulich einen Bericht auf ARD glaube ich oder wars KIKA? :smiley: Gewichtsverlagerung wie beim normalen Skateboard.
Ne im Ernst kannst du ein klappbares für den Frunk machen (wenig Platz vorne im P85D) ? Was kostet sowas?

ist er supercharger kompatibel?

wie groß ist die Reichweite?

auch als „P“ ?

Wow, welch Resonanz…
Dann versuche ich mal ein wenig Stellung zu nehmen:

Zeit und Geld:
Zeit kann ich nur schwer ermitteln. Ist halt Hobby, immer wenn mal Zeit und Lust ist :wink: Die Kettenblattaufnahmen passgenau zu drehen und bohren hat z.b. pro Stück schon fast 1Tag gedauert, da ich nur von Hand - also ohne CNC usw - arbeite.
Geld dürfte fürs Material wohl so um 2000€ liegen.

Top-Speed, Beschleunigung, Reichweite:
Top-Speed liegt rein rechnerisch bei knapp über 30 km/h. Also jenseits von dem was ich laufen kann/möchte, wenn ich mal spontan absteige… gemessen hab ichs deshalb auch noch nicht.
Beschleunigung ist halt so wie es ist, wenn einem 4 kW peak unter den Füssen wegfahren :slight_smile:
Reichweite ist so im Wald/Gelände Einsatz - da wofür es gebaut wurde - etwa 1 Ah/km, also so 40 km sind schon drin. Auf der Strasse (wo das fahren ja nicht erlaubt ist) könnte noch etwas mehr rauskommen. Wird sich aber wegen den höheren Geschwindigkeiten und dem grottigen Luftwiderstand eines stehenden Fahrers nicht so viel nehmen.

Ladezeit:
Steht und fällt mit dem Ladegerät. So 12-15A Ladestrom traue ich dem recht dicht gepackten Akku ohne Kühlung noch zu, also minimal etwa 3 Std für voll.
Da ich aber wegen der einfachen balancing-Möglichkeit und der üppigen Funktionen auf Modellbau-Ladegeräte setzte, ist dem ganzen hier eine Grenze gesetzt. Im Modellbau sind halt eher seltener Akkus mit um 2 kWh üblich :stuck_out_tongue: . Und 14S ist auch schon sehr rar. Habe da einen 500W Lader im Einsatz, der es in 4-4,5 Std packt.

Lenken:
Ist normal skateboarden. Nur bei 35 kg Boardgewicht muss man es auch wollen und nicht nur denken :wink: . Ist dann trotz Antrieb auch schonmal körperlicher Einsatz gefragt.
Der Bericht im KiKa war vermutlich der aus Hassloch am dirttrack mit dem Kai und Konsorten. Da bin ich auch dabei, wir kennen uns alle. Die Szene ist noch klein. Allerdings war ich dort nur hinter der Kamera und nicht im Bild…

zum SuC:
fehlt die Wasserkühlung und das Protokoll, sowie die passende Akkuspannung :mrgreen:
Workaround wäre allerdings den Lader über die 12V Pinne vorne am Model S anzuklemmen. Der funktioniert von 12V - 28V auch an fast allen Bordnetzen.

das ‚P‘:
liegt sehr im Können des Fahrers. Das Board gibt bei Bedarf mehr Leistung, als die meisten beherrschen (Stichwort Wheelie). Ich gehöre dabei übrigens zu den weniger guten Fahrern, mehr zu den Technikern…aber Spass bringts trotzdem :sunglasses:

Sehr geil. Darf man damit auf dem Bürgersteig fahren?

Passt in Frunk, <200 Euro, Fährt nur wenn >20 Kilo drauf, ohne Handgas aber immer konstante Geschwindigkeit bergauf wie bergab bis was weiss ich 10° oder so. Sag bescheid wenn es sowas gibt. Vielleicht Akkuschrauber Antrieb.

Irgendwie traurig, dass noch heute Neuwagen verkauft werden, die nur 8x mehr Speicherkapazität haben als dein Skateboard. Hab mich schon immer gefragt, warum z.B. beim i-Miev soviel Volumen für so wenig Kapazität verbraucht wird.

Beatbuzzer rüstet dir den iMiEV bestimmt auf 18650B Zellen um - tut euch doch mal zusammen! :mrgreen:

@roads:
Nein, öffentliche Plätze/Straßen/Wege sind eigentlich grundsätzlich untersagt wegen fehlender Versicherung und im Bereich der StVO sowieso nicht wegen fehlender Zulassung.
Schon im eigenen Interesse fahre ich dort nur sehr ungern, denn wenn mal was passiert - die Haftpflicht hat dann direkt ne gute Ausrede…

Ansonsten hört es sich so an, als ob Du ein one-wheel suchst. Aber für <200€ dauert das wohl noch ein wenig :wink:

@Teekay:
Nunja. Original werden von den Herstellern auch eher nur pedelec-Größen bis 700-800 Wh angeboten. Standard ist bei den billigeren Artikeln oft noch Blei mit 3-5 km realer Reichweite :mrgreen:

Ansonsten hätte ich schon mal Lust was ‚richtiges‘ zu bauen/umzubauen. Aber die Bürokratie mit TÜV usw und der nötige Zettelaufwand nervt mich da ganz extrem und nimmt mir direkt wieder die Lust. Aber fürs bauen selbst bin ich immer zu haben :wink:
Hab auch angefangen, mein altes 250er Quad umzubauen. Steht unterm Vordach und wartet aber noch auf ein wenig Preisverfall bei den Akkus. Denn da müssen schon so 10-15 kWh dran und das ist mir nur zum Spaß im Moment noch etwas übertrieben.

Haben dieses Wochenende mal wieder zwei Ausflüge mit mehr km gemacht. Im Asphaltwege, Kieswege, Feldwege Einsatz, hauptsächlich ebenes Gelände.
Bei meistens gefahrenen Geschwindigkeiten von etwa 20 km/h war der Verbrauch nochmal eine ganze Ecke niedriger und lag bei etwa 0,75Ah/km.
Damit wären dann am gemütlichen Wochenendausflug ganz locker 50 km drin.

Findet man da was in YouTube? Würde ich gerne mal im Einsatz sehen. TOLL.