Wenn das Pferd tot ist ... was denkt der Besitzer???

Gerade beim Spiegel gesehen:
spiegel.de/auto/aktuell/hybr … 39271.html
Mittels eines „Riemenstarter-Generators“ und einer 0,5 kwh-Batterie kann man angeblich bis zu 20% Sprit einsparen dank Rekuperation und Segeln. Kostenpunkt im hohen dreistelligen Bereich und damit viel billiger als ein Vollhybrid.

Ich würde sagen das ist die nächste Sauerstoffflasche für den alternden Verbrennungsmotor :slight_smile:

Na klar … ein neuer Reiter muss her!

Voilá:

Neue Spritspartechnologie: Hybrid für alle!

spiegel.de/auto/aktuell/hybr … 39271.html

Achtung: Thema ist doppelt vorhanden → Wenn das Pferd tot ist ... was denkt der Besitzer???

[Mod Note: Themen wurden zusammen gelegt.]

Wie, das ist das erste Mal, dass ich höre, dass ein System im realen Leben MEHR sparen soll als auf dem Prüfstand :laughing: Frech muss man sein :wink:

Schön, dass man einen Riemenantrieb einsetzt, schließlich wollen wir ja Ersatzteile verkaufen :sunglasses:

Ja - mit einer Minute Postdifferenz :slight_smile:
Dann bitte diesen Thread schließen.

20% in der Praxis :smiley: :smiley: :smiley:
Ich lach mich kaputt.
Das wird wieder genau andersrum, über 10% Einsparung inm Normverbrauch und praktisch keine Auswirkung in der Praxis.
So langsam ist das ganze eigentlich nicht mehr witzig, der neue 740e soll 2,1 Liter verbrauchen…

Der Verbrauch im Leerlauf liegt bei einem 2-Liter-Diesel schätzungsweise optimistisch bei 0,8 Liter / Stunde (ergoogled).
Um bei einem heutigen Realverbrauch von 5 Liter/100km bei 100 km/h nun 20% (= 1 Liter) einzusparen, müsste der Motor bei einer Stunde Fahrtdauer insgesamt 1,25 Stunden ausgeschaltet bleiben. :mrgreen:

Ja ich weiß, sind ungenau Zahlen und bewusst auf die Spitze getrieben, aber es verdeutlicht wohl trotzdem, wie schwierig es wird, alleine 5-10% Ersparnis zu erreichen.
Die Ersparnis vom Segeln vs. heute schon vorhandener Schubabschaltung dürfte in der Praxis soviel nicht bringen.

Versuchen wir die Rechnung doch mal im Stadtverkehr bei Durchschnittstempo 25:
Zeit für 100km = 4 Stunden, kann nun der Motor 1 Stunde ausgeschaltet sein wären es 0,8 Liter Einsparung.
Bei einem Verbrauch im Stop and Go in der Stadt von z.B. 8 Litern wären das 10% Einsparung.
Vermutlich wäre auch bei normaler Start Stop Automatik der Motor 1/2 Stunde abgeschaltet gewesen, bleiben als noch 5% Differenz.
Wie hier jemals 20% erreicht werden sollen ist mir ein völliges Rätsel.

Hallo Guillaume,

Da bin ich anderer Meinung. Es gibt hier im Hügelland viele Strecken, wo ich mit dem Verbrenner zeitweise auskuppele und den Wagen rollen lasse. Mit eingelegtem Gang (und nur dann funktioniert die Schubabschaltung) würde die Motorbremse wirken, was ich nicht will.[*]

Ich vermute, die Erfindung ist im Hügelland erheblich wirkungsvoller als im Flachland.

[*] Wenn es auf rote Ampeln zugeht und keiner hinter mir fährt, habe ich prinzipiell zwei Möglichkeiten:

  1. Frühzeitig den Gang herausnehmen und ausrollen lassen
  2. Etwas später Gas wegnehmen und die Schubabschaltung nutzen (dann erst bei erreichen der Leerlaufdrehzahl auskuppeln).
    Was unterm Strich weniger Benzin verbraucht, würde mich mal interessieren.

LG
Andrea

Wenn man den Verbrenner ausschaltet, beeinträchtigt das die Funktion der davon angetriebenen Nebensysteme: Bremskraftverstärker, Servolenkung, Heizung, Klimaanlage. Die Autoindustrie elektrifiziert diese nach und nach, im Hybrid ist das Pflicht. Aber so einfach diesen Riemengenerator dran flanschen ist nicht.

Die Schlüsselworte sind wohl wie so oft „Bis zu“. Denn damit ist nahezu alles offen. Ich muss nur Vergleichbedingungen suchen, bei denen ich 20 % mehr verbrauchen kann und dann stimmen die „bis zu 20 %“.

Da fällt mir mal so ein:

DAS TOTE PFERD

[b][i][u]Eine Weisheit der Dakota-Indianer sagt:

„Wenn Du entdeckst, daß Du ein totes Pferd reitest, steig ab.“
[/u][/i][/b]

Doch im Berufsleben versuchen wir oft andere Strategien, nach denen wir in dieser Situation handeln:

  1. Wir besorgen eine stärkere Peitsche.
  2. Wir wechseln den Reiter.
  3. Wir sagen: „So haben wir das Pferd doch immer geritten.“
  4. Wir besuchen andere Orte, um zu sehen, wie man dort tote Pferde reitet.
  5. Wir gründen einen Arbeitskreis, um das Pferd zu analysieren.
  6. Wir erhöhen die Qualitätsstandards für den Beritt toter Pferde.
  7. Wir bilden eine Task-Force, um das tote Pferd wiederzubeleben.
  8. Wir schieben eine Trainingseinheit ein, um besser reiten zu lernen.
  9. Wir stellen Vergleiche unterschiedlich toter Pferde an.
  10. Wir ändern die Kriterien, die besagen, ob ein Pferd tot ist.
  11. Wir kaufen Leute von außerhalb ein, um das tote Pferd zu reiten.
  12. Wir schirren mehrere tote Pferde zusammen an, damit sie schneller werden.
  13. Wir erklären: „Kein Pferd kann so tot sein, daß man es nicht noch schlagen könnte.“
  14. Wir machen zusätzliche Mittel locker, um die Leistung des Pferdes zu erhöhen.
  15. Wir machen eine Studie, um zu sehen, ob es billigere Berater gibt.
  16. Wir kaufen etwas zu, das tote Pferde schneller laufen läßt.
  17. Wir erklären, daß unser Pferd “besser, schneller und billiger“ tot ist.
  18. Wir bilden einen Qualitätszirkel, um eine Verwendung für tote Pferde zu finden.
  19. Wir überarbeiten die Leistungsbedingungen für tote Pferde.
  20. Wir engagieren eine Unternehmensberatung, die uns nach langer Zeit und hohen Kosten mitteilt, daß das Pferd eigentlich tot ist.
  21. Wir richten eine unabhängige Kostenstelle für tote Pferde ein.
  22. Wir erklären, daß ein totes Pferd von Anfang an unser Ziel war.
  23. Wir legen das tote Pferd bei jemand anderem in den Stall und behaupten, es sei seines.
  24. Wir leugnen, jemals ein Pferd besessen zu haben.
  25. Wir kündigen nach Anhörung des Personalrates dem Pferd fristlos, da es sich um einen klaren Fall von Arbeitsverweigerung handelt.
  26. Wir verklagen das Pferd zivilrechtlich auf Schadensersatz wegen Nichterbringung einer zugesicherten Leistung.
  27. Wir tauschen das tote Pferd gegen ein anderes totes Pferd aus, das laut Produktbeschreibung schneller läuft.
  28. Wir tauschen das tote Pferd gegen eine tote Kuh aus.
  29. Wir erschießen alle lebendigen Pferde, um die Chancen unseres toten Pferdes zu erhöhen. (Thomas Vogler)
  30. Wir bilden innerhalb der Verwaltung ein neues Sachgebiet mit Integration aller toten Pferde, um Synergieeffekte zu nutzen.
  31. Wir überlegen die Gründung einer kommunalen GmbH für tote Pferde, nachdem die Einrichtung eines optimierten Regiebetriebes bzw. eines Eigenbetriebes keinen Erfolg brachte.
  32. Wir suchen einen finanzstarken Partner aus der Privatindustrie und gründen zusammen mit dessen toten Pferden ein Public-Private-Partnership-Projekt.
  33. Die Controlling- Lösung:
    Man stellt fest, daß ein totes Pferd kein Futter benötigt und empfiehlt, nur noch tote Pferde zu verwenden.
  34. Die militärische Lösung 1:
    Man postuliert, daß nur ein toter Reiter ein totes Pferd reiten kann und erschießt den Reiter.
  35. Die militärische Lösung 2:
    Wir stellen das tote Pferd vor ein Kriegsgericht und lassen es standrechtlich erschiessen.
  36. Die Kohl’sche Lösung:
    Wir setzen uns hin und warten ein paar Jahre ab, ob das Pferd sich nicht einfach nur tot stellt.
  37. Die Schröder’sche Lösung:
    Wir nehmen dem Pferd den Sattel ab, damit es weniger tragen muß. Es wird sich dann schon von alleine erholen.
  38. Die Globalisierungslösung:
    Man prügelt auf das Pferd ein und ruft dabei: Wenn Du nicht mitspielst, bist Du aus dem Rennen !
  39. Die arbeitsrechtliche Lösung:
    Man kündigt dem Pferd fristlos, da es sich ganz klar um einen Fall von Leistungsverweigerung handelt.
  40. Die Lösung durch die Motivation des Reiters
    Wir versprechen dem Reiter, der die höchste Leistung aus dem toten Pferd heraus holt, eine Prämie; verbunden mit einem beruflichen Aufstieg und dem Titel „ General Director of Dead Horses“
  41. Die Freud’sche Lösung:
    Es wird erklärt, daß das Pferd eine schwere Kindheit hatte, und deswegen ausnahmsweise nichts „leisten“ müsse.
  42. Die juristische Lösung:
    Wir verklagen das Pferd wegen Nichterbringung einer zugesicherten Leistung.
    43. Die politische Lösung: ==> Das Pferd wird EU – Kommissar und nach Brüssel geschickt.
  43. Die kommunistische Lösung:
    Die Leistung des toten Pferdes wird als Vorgabe für die Zielvereinbarung für alle anderen Pferde festgeschrieben.
  44. Die REFALösung:
    Wir messen die Zeit und stellen fest, daß das tote Pferd noch immer die doppelte Leistung eines bundesdeutschen Beamten erbringt. Deshalb wird es verbeamtet.
  45. Die Managementlösung:
    Da das tote Pferd nicht 90% seiner Zeit damit beschäftigt ist, sich wichtig zu tun oder selbst darzustellen, wird es auch nicht befördert.
  46. Wir sourcen das Pferd aus.
  47. Wetten, dass das Vieh nur simuliert!
  48. Wenn man das tote Pferd schon nicht reiten kann, dann kann es doch wenigstens eine Kutsche ziehen!
  49. Wir lassen das Pferd schnellstens zertifizieren.
  50. Wir frieren das Pferd ein und warten auf eine neue Technik, die es uns ermöglicht, tote Pferde zu reiten.
  51. Wir bilden einen Gebetskreis, der unser Pferd gesund betet.
  52. Wir schicken den Reiter auf ein Weiterbildungsseminar, damit er besser reiten lernt.
  53. Wir organisieren regelmäßige Teamgespräche mit einem externen Supervisor, um die Kommunikation zwischen Reiter und totem Pferd zu verbesseren.
  54. … TO BE CONTINUED …
  1. Vielleicht ist es nicht tot, sondern es handelt sich um ein elektrisches Pferd und muss nur an eine Ladesäule.
    :smiley:
  1. Wir setzen einen toten Reiter auf das tote Pferd und nutzen die Synergieeffekte.
  2. Die Microsoft-Lösung: Wir definieren das Reiten toter Pferde zum neuen Standard.

59, Pferd=tot ist kein Fehler sondern ein Feature

  1. Lass das arme Pferd doch einfach tot sein- es hat eine große Zukunft vor sich, als Lasagne…

  2. Wir schreiben eine Arbeitsanweisung: Das tote Pferd darf ab sofort nicht mehr tot sein.

  3. Wir geben dem toten Pferd eine zweite Chance.

  4. Wir fragen den Programmierer nach einer überarbeiteten Software für das tote Pferd- ist bestimmt nur ein kleiner Bug.

  5. Wir lassen das Marketing strammstehen - Scheiß Kampagne- die Werbung für das tote Pferd hat zu viel versprochen.

  6. Wir ändern den Zeitplan für das tote Pferd- was interessiert uns das Geschwätz von gestern.

  7. Wir informieren den Kunden, das tote Pferd ist wegen Bahn-, Kita- und Poststreik derzeit leider nicht reaktionsfähig.

:smiley:

  1. Das fährt verhält sich verbotswidrig und wird angewiesen, das zu unterlassen.
  1. Wir geben dem toten Pferd einen neuen Namen: Fritz Ind… :smiling_imp:

Und wie das wohl mit dem Öldruck aussieht, wenn man einen 0815 Motor aus dem Stand in 0,2 sec auf 3000 U/min dreht…naja, lasst sie basteln :wink:

  1. Ein Automobilexperte mit einem Duden unter dem Arm erklärt uns, dass auf der Welt bisher viel mehr tote Pferde als heute lebendige Pferde gezählt werden und wurden. Es wird also noch sehr lange dauern bis sich lebendige Pferde durchsetzen