Handelsblatt: Echte Elektro-Förderung statt Papierkrieg

Nur eine finanzielle Förderung der Elektromobilität in Deutschland wird es heimischen Autobauern ermöglichen, sich im Wettbewerb zu positionieren, meint der deutsche Tesla-Chef Schröder. Ein Gastkommentar.

Handelsblatt

Tja… !

Und wenn das Handelsblatt mal Leute schreiben läßt, die etwas von E-Mobilität oder Energiewende verstehen, dann kann es auch mal vorkommen, daß selbst im Handelsblatt ein Artikel zu diesem Thema zu lesen ist, der es auf den Punkt bringt und die Sachlage kurz und verständlich für den Markt in DE korrekt darlegt.

Geht doch…also schreiben lassen und nicht selber machen !

Der Artikel von Hr. Schröder gefällt mir - hat er gut zusammengefaßt - Format stimmt, Ansprache stimmt - sehr gut !

:wink:

Für meinen Rundfunkbeitrag erhalte ich hingegen nur einen solchen Kommentar:

„Nationale Konferenz zur Elektromobilität – Wer bitte soll E-Autos kaufen?“
tagesschau.de/wirtschaft/elektro-113.html

Alter !

Ich bin ein „Extremangeber“ - sagt er…alles klar…Er würde in seiner Argumentation keine 2 Minuten meinen Kindern standhalten - die sind 4 und 7 Jahre und würden ihn in etwas weniger als 120s in Grund und Boden reden.

Wow - dieses unqualifizierte Dahingeschreibsel ist genau das, was die mittelmäßige Journalie in letzter Zeit zustande bringt ! Damit erweist sie in vielen Angelegenheiten auf der sachlichen Ebene dem Fortgang der Dinge einen Bärendienst - nicht nur der E-Mobilität.

Erschreckend !!!

:astonished:

Und bei bild.de erfahre ich, dass Heinz-Harald Frentzen Model S fährt. VorBILDlich! :mrgreen:

Ich kam leider nur bis zur Pay-Wall. Hat jemand das bild-plus-Abo? :smiley:
bild.de/bild-plus/video/clip … .bild.html

Nein! [emoji6]

Hier ist ein Artikel von Bild ohne Paywall von Frentzen mit Model S:
bild.de/sport/motorsport/hei … .bild.html

Nur den Fehler kW mit kWh zu verwechseln haben Sie gleich mehrfach… :frowning:
LGH

75.000 Euro und es reicht immer noch nicht für 100% Abdeckung. Wie soll der Normalbürger das bezahlen ?

Vorallem: bei 75.000 Euro kann ich den Strom von den Zinsen einkaufen, ohne das Kapital anzutasten --> das nenn ICH nachhaltig :wink:

Gruß SRAM

Schaut man sich im Handelsblatt-Artikel die Bilder zum Tesla an, dann kriegt man einen Bonuslink auf einen Artikel mit dem Test:
handelsblatt.com/auto/test-t … 64208.html

Viel Spaß!

Vom Handelsblatt am 15.6.15, 20.00 Uhr veröffentlicht:

E-Mobil sucht Fahrer
Regierung und Industrie preisen in Berlin die Elektromobilität – und hoffen auf Nachfrage. Klar ist: Marktanreize sollen her. Doch mangelt es den Ministerien an Einigkeit um das Wie.

Regierung ist uneins darin, die Nachfrage zu fördern.
Bundesländer fordern 5000 Euro Kaufprämie.
Die Bilanz der vergangenen fünf Jahre brachte die Bundesregierung am Montagmorgen auf fünf Seiten zu Protokoll. 1,5 Milliarden Euro habe der Bund bereits in die Forschung und Entwicklung der Elektromobilität investiert, Anwendungsregionen gefördert und „Leuchttürme“ identifiziert. Er habe bei der Normierung von Steckern geholfen und auch Anreize gegeben: etwa über die Anpassung der Dienstwagenbesteuerung angesichts des Umstands, dass E-Mobile wegen der Batterie nicht nur schwerer, sondern vor allem auch teurer sind.

Am Mittag dann kamen Industriebosse, Wissenschaftler und Regierende zum zweiten großen Gipfeltreffen in Berlin zusammen. Seit 2010 wollen sie gemeinsam das von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) ausgerufene Ziel erreichen: eine Million E-Mobile bis 2020 in Deutschland abzusetzen. Derzeit sind es weniger als 50.000 rein batteriebetriebene oder Misch-Autos. Dazu zählen Fahrzeuge, die mindestens 30 Kilometer strombetrieben fahren können, bevor sie wieder die klassische Antriebstechnik nutzen.

„Wir brauchen geeignete Marktanreize“, forderte Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) beim Gipfel. Er kündigte eine Industriekooperation bei den Ladesystemen an, damit Kunden bei jedem Anbieter einfach tanken können. Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) erklärte, „die entscheidende Dynamik“ fehle. Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) warb für das Millionenziel und versprach bis 2017 Ladestellen an allen Autobahnraststätten. Er forderte, die öffentliche Hand möge mehr E-Mobile kaufen, damit ein Gebrauchtwagenmarkt entstehe.

Potenzielle Käufer indes sorgen sich über die geringe Reichweite, die bei rund 100 Kilometern liegt. Zum anderen hält der Preis vom Kauf ab, da allein die Batterie rund 10.000 Euro kostet. Forschungsministerin Johanna Wanka (CDU) will darum noch einmal Geld für die Batterieforschung bereitstellen. Automobil-Präsident Matthias Wissmann warb erneut für eine Sonderabschreibung von 50 Prozent im ersten Jahr, damit Unternehmen E-Mobile kaufen und so „einen Impuls für den Gesamtmarkt geben“. Mit der Masse sänken schließlich die Kosten.

Geringe Nachfrage, weniger Arbeitsplätze

War im Vorfeld des Gipfels noch von bis zu drei Milliarden Euro öffentlichen Hilfen bis 2020 die Rede, um die Abschreibung, den Ausbau der Tankstellen und mehr Forschung zu finanzieren, stand am Gipfeltag alles infrage. Die Ministerien seien sich uneins; Unionsfraktionschef Volker Kauder habe die Abschreibungspläne gestoppt, hieß es. In ihrer Rede erklärte Merkel zur Abschreibung nur: „Wir geben uns Mühe.“ Eine gehende Förderung sei „noch in diesem Jahr“ nötig, sei doch der Verkehrssektor wichtig für die Dekarbonisierung.

Wir haben uns Ziele gesetzt, die wir ohne Veränderungen bei der Förderung niemals erreichen.
Der niedersächsische Verkehrsminister Olaf Lies (SPD) mahnte weitere Schritte an, da bereits wegen der geringen Nachfrage wieder Arbeitsplätze in der Zulieferindustrie verloren gingen. Die Sonderabschreibung für Gewerbliche sei hilfreich, ebenso das Vorhaben, das Tankstellennetz auszubauen. „Wir brauchen aber vor allem Kaufanreize, damit auch ein Privatmarkt entsteht“, sagte er dem Handelsblatt.

Drei Jahre lang solle der Bund eine Kaufprämie von 5 000 Euro je Fahrzeug zusagen. Das Geld nähme der Fiskus wieder über die Mehrwertsteuer beim Kauf des Fahrzeugs ein. „Wenn dies nicht ab 2016 möglich ist, sollten wir uns ein Absatzziel bei E-Mobilen von fünf Prozent am Gesamtmarkt für Neufahrzeuge setzen und die Prämie dann notfalls 2017 einführen“, sagte Lies. Derzeit liegt der Anteil gerade einmal bei 0,6 Prozent. „Wir haben uns Ziele gesetzt, die wir ohne Veränderungen bei der Förderung niemals erreichen“, sagte Lies.

Es geht für die Branche auch um mehr: Sie muss dafür sorgen, dass ihre Fahrzeuge weniger CO2 ausstoßen. Eine Million Elektrofahrzeuge helfen laut Herstellerverband VDA, 750 000 Tonnen einzusparen – das ist allerdings nur ein Bruchteil der rund 150 Millionen Tonnen im Verkehrssektor.

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Weshalb schaffen es Journalisten nicht, die für das Handelsblatt schreiben, Tesla grundsätzlich in die Berichterstattung einzubinden?

Da kann man mal wieder sehen wie verkopft das alles ist. die einfachsten Lösungen werden übersehen. Es wäre für den Gesetzgeber doch extrem einfach per Verordnung wenigstens für eine einheitliche Bezahlmöglichkeit an den öffentlichen Ladestationen zu sorgen (zB ec Karte, oder noch einfacher - münzeinwurf). Bei allen anderen Dingen sind sich die Berliner doch auch nicht zu schade allen möglichen Kram per Gesetz oder Verordnung zu erzwingen.
Aber Nein, das wäre doch ein Unding wenn man mit dem normalen Menschenverstand an solche Dinge rangeht. Ganz nach dem Motto - „wenn es nicht kompliziert ist, ist es auch nicht gut“ [emoji1]

Moin,

Es könnte ganz einfach sein:

die bisherige 1% Regelung wird für eMobile auf 0,5% oder wenn sie noch mutiger sind, auf 0,0% reduziert. Dann beginnt das Umdenken bei den Entscheidern im Mittelstand. Und da haben wir auch die Vorbilder für konkretes Handeln. Geredet wird genug.

Genau, und dass muss man nur wenige Jahre machen, das wäre am effektivsten.

Gibts doch: Ladesäulenverordnung, die ich als unberechtigten Eingriff in meine Rechte als Investor ansehe. Wie ich den Zugang zu meinen Dienstleistungen regle, ist meine Angelegenheit und nicht die des Gesetzgebers. Der darf gern vorschreiben, welche Zugangslösungen es für öffentlich geförderte Säulen geben muss - da sollte dann aber auch Schluss sein.

Tönt gut und würde sicher etwas bringen.
Nur, ich verstehe die Deutschen Behörden, wieso sollte diese das jetzt tun, ohne das die heimische Industrie bereit dafür ist? Konkret, es fehlen Deutsche E-Fahrzeuge.

Würde so etwas eingeführt werden, bringt man die heimische Industrie vielleicht unter Druck, die Frage ist, will man das.

Nein. Das wäre z.B. dem Mahle sein Tod. Arbeitslose ohne Ende.
Trotzdem soll die Forschungsministerin ganz still sein. Ausgerechnet dort ist kein einziges Elektroauto in Betrieb.
Also nicht mal ein einziger deutscher i3 mit koreanischer Batterie und amerikanischen Carbon . :slight_smile:

Mahle könnte gesund weiter leben, wenn nur der Zuwachs an Fahrzeugen weltweit elektrisch realisiert würde. Es werden immer noch jährlich mehr neue Autos gebaut, aber die weltweiten CO2-Ziele sind dann nicht zu schaffen.

Man müsste den deutschen Herstellern endlich mal Feuer unterm Hintern machen statt immer nur Puderzucker reinzublasen. Ohne Feuer passiert nämlich nichts.

Na, nichts leichter als das. Einfach nichts kaufen. Nichts ist stärker als das Geld der Kunden.

Das ganze Gejammer von wegen Förderungen ist doch absurd. Eine Subvention, oder auch gerne Förderung genannt, ist Durchsetzung eines nicht tragfähigen Systems auf dem Rücken der Steuerzahler.

Das betrifft jede Subvention, egal ob Agrar, Energie oder sonst was.

Elektromobilität wird sich genau dann entfalten, wenn es Wirtschaftlich für den Kunden sinnvoll ist. Wenn ich das nur durch Geschenke schaffe ist das ganze eine schlechte Idee.