Sind Elektroautos schon bald günstiger als Benziner ?

Moin,

Anbei der Link zu einem interessanten Artikel in der WiWo Green:

[url]http://green.wiwo.de/akku-studie-ueberrascht-sind-elektroautos-schon-bald-guenstiger-als-benziner/[/url]

Das könnte spannend werden.

Danke für den Link :exclamation:

Kann man sich nicht auch ohne Vollzitat bedanken?

Von mir auch ein Danke!

Die Daten zu sammeln ist ja verdienstreich. Sie jedoch so darzustellen zeugt nicht von großem Verständnis der Vorgehensweise bei solchen Prädiktionen.

a) eine logarithmische Auftragsweise zeigt den interessanten Bereich in der notwendigen Auflösung und wird zu annähernden Geraden als Ausgleichskurven führen

b) wenn man Funktionen anpaßt, sollte man sich vorher überlegen, was den floorpreis bestimmt (in diesem Falle auf alle Fälle die Kosten der Vorprodukte stofflicher Art) und nur Funktionen verwenden, die dies auch abbilden können (d.h. insbesondere NICHT einfache Exponentialfunktionen…).

Ich gehe grundsätzlich an solche Aufgabenstellungen NICHT mit einer jährlichen Reduktionsrate in % pro Jahr ran, denn es ist insbesondere bei Massenware nicht begründbar, wieso die Herstellkosten asymptotisch gegen null gehen sollen.

Vielmehr versuche ich erst die floor-Kosten zu bestimmen und setze dann für die gegenwärtigen Kosten oberhalb der floor Kosten den obigen Ansatz an (oft auch geschachtelt, wenn es sich um eine mehrstufige Herstellkette handelt, aber das führt hier zu weit).

Für Akkus sind die floor Kosten durch die Materialkosten und die Material-Handling-und-Assembling-Kosten bestimmt. Die Materialkosten kann man einfach bestimmen, da die meisten bulk und Halbzeuge schon lange auf dem Markt sind. Für die Material-Handling-und-Assembling-Kosten habe ich mir den Blei-Akku gegriffen, weil dessen Abläufe sehr ähnlich sind, in sehr großem Maßstabe angewandt werden und schon solange im Gebrauch optimiert wurden, daß eine weitere Optmierung im vernachlässigbaren Bereich liegt. Da insbesondere bei Lion Akkus deutlich erschwerte Bedingungen bei der Fertigung vorhanden sind (wasserfreie Atmosphäre wegen Hydrolyse Elektrolyt und Oxidation Lithium erforderlich, Brand- und Explosionsgefahr beim Elektrolyten, Metallbrandgefahr durch das Lithium, Giftigkeit des Elektrolyten) habe ich darauf 30% aufgeschlagen. --> das Ergebnis ist, daß Lion schon recht nahe am floor-Preis liegt, eine nachhaltige (d.h. eine Reinvestitionsfähigkeit in entsprechende Fertigung erhaltende) Preisgestaltung wird nur noch wenig Spielraum nach unten haben und etwa bei den zwei bis zweieinhalbfachen floor-Kosten der Beliakkus liegen.

Viele Grüße

SRAM

Soso. :laughing:
Na dann warten wir mal ab, ob sich SRAM hiermit seiner Vorhersage nicht vielleicht doch (wieder) irrt?

Natürlich, so wie auch alle anderen inklusive der sogenannten Experten. Keiner hat zu tief getippt. Wieso bloss. Weil sie sich den Fortschritt nicht vorstellen können. Phantasieloses Pack diese Experten :laughing:

Du kannst das ja mal wieder hervorholen, wenn die globale Li-Ion-Akku-Produktion 5 mal so groß ist wie heute. Und jetzt behaupte nicht, dass das nach 2025 der Fall sein wird.

Übrigens, um die Frage dieses Threads zu beantworten: nein, E-Autos sind nicht bald günstiger als Benziner. Sie sind es heute schon. Jedenfalls ein MS für (extreme) Vielfahrer, wenn man ihn mit Fahrzeugen mit ähnlichem Komfort / Leistung / Ausstattung / Platz vergleicht. Irgendwo bei 50.000 bis 80.000 km jährlich dürfte der Break-Even liegen.

Das mit den floor-Kosten erscheint logisch. Doch Elon Musk hat in einem Interview erzählt, dass sie für den Einkauf von Nickel nicht zur Londoner Metallbörse gehen sondern direkt zur Mine. Die waren etwas erstaunt, doch angesichts der angefragten Mengen haben sie 10% Nachlass angeboten.
Fazit: Auch an den floor-Kosten kann man rütteln.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich Deine Ausführung richtig verstanden habe:
größter Materialanteil bei Lion-Akkus: Lithium, richtig?

Was spricht dagegen, dass der Preis für Lithium einen ähnlichen Verlauf nehmen wird, wir z.B. der von Silizium?
2008: 475 $/kg
2014: 10 $/kg
Was ist mit den floor Kosten für Halbleiterprodukte passiert, die zum größten Teil auf Silizium basieren?

Nein, Li ist relativ wenig drin.

Wenn ich gerade so sehe das manche Ladestationen hohe Minutenpreise haben statt kwh Preise… dann kanns gut sein das es Autos bald für nen Euro gibt mit 2 Jahren LAufzeit und man fürs Laden dafür fette Minutenpreise zahlt :wink:

Erinnert irgendwie an was :smiley:

Im Ernst… die Preise an den Öffentlichen Ladern sind oft total überzogen, Benzin ist viel günstiger…das ist doch krank.

Aber der Produktionspreis der Akkus kann ruhig weiter sinken, so tut sich dann vielleicht auch in einigen Jahren wirklich was am Markt… der BEP soll ja angeblich so etwa bei 2017 liegen. Ab da solls richtig an ziehen und Akkus wieder einen Sprung gemacht haben…abwarten

Gibt es denn genug Lithium auf der Welt um alle Verbrenner zu ersetzen und wie in der Vision von Musk die USA und die ganze ganze Welt mit Powerwalls zu puffern? Mein Vorstellungsvermögen reich nur bis zum Vergleich mit Öl das dann wahrscheinlich länger halten würde?

Die Energiewirtschaft geht bei meiner Meinung nach ziemlich pessimistischen Grundannahmen bei schnellem Wachstum der E-Mobilität von ausreichenden Vorkommen bis nach 2080 aus.

ffe.de/die-themen/ressource … mvorkommen

Da es neben Li-basierten Batterien auch Energiespeicher z.B. auf Nickel-Basis gibt, habe ich keine Sorge, dass wir die Abhängigkeit vom Öl in eine ebenso große Abhängigkeit von Lithium eintauschen werden.

Ich sehe da andere Rohstoffe, die in der Elektronik benötigt werden derzeit als kritischer an.

Gruß Mathie

Danke für die Erklärung Mathie.

Werden evtl. auf dem Mars größere Mengen Lithium vermutet?[emoji6]

Ich weiß, quoten gilt hier manchen als überflüssig bis unhöflich, aber worauf bezieht sich Dein Post?

Gruß Mathie

wohl darauf das Elon zum Mars fliegt und der Masterplan dahinter ist wieder mit Lithium zurückzukommen :wink:

Lithium ist eines der häufigsten Elemente: no Problem.

Viel teurere Vorprodukte für die Akkus sind die Elektrolyte, die spacer und die eigens herzustellenden Kathoden und Anoden-Materialien wobei deren Herstellung und nicht unbedingt deren Rohstoffe teuer sind (aufwendige Herstellschritte, hohe Sicherheitsanforderungen, extreme Reinheiten erforderlich).

Gruß SRAM

Ja, ich habe das - bzgl. „Verbrenner ersetzen“ - hier erläutert: Handelsblatt: Fahrt elektrisch! - #11 von just_cruise (mit Quellenangaben).
Ergebnis: Die geschätzten Reserven (d.h. die aktuell wirtschaftlich lohnende Menge der insgesamt abbaubaren Ressourcen) von 13 Mrd. kg reichen für ca. 1 Mrd. EV mit 85 kWh Batterien.

Was die zusätzlichen Powerwalls betrifft: macht ca. 10% bis 25% Bedarf on top, je nach Akkugröße je Haushalt.

Also alles noch im grünen Bereich. Außerdem ist Recycling von Lithium möglich (wird aber heute noch nicht gemacht).

Akkus werden doch inzwischen schon aus Zellulose hergestellt etc… im Labor… also Lithium muss nicht das maß der dinge für die nächsten 300 Jahre sein :wink: