Vorwort AMS 12/2015

An anderer Stelle habe ich keine Erwähnung des o.g. Vorwortes gefunden, es erscheint mir aber eines eigenen Beitrags wert.

AMS-Chefredakteur Jens Katemann nimmt darin in abenteuerlicher Art und Weise Bezug zu dem Vergleichstest: „Drei kompakte Elektroautos mit unterschiedlichen Konzepten“, einem Test von eGolf, B-Klasse ED und i3, in dem er z.B. schreibt:" Trotzdem bleibt die Skepsis in der deutschen Autoindustrie groß, ob das Elektroauto in absehbarer Zeit ein echter kommerzieller Erfolg wird. Ein hochrangiger Manager sagte mir, man habe jüngst intensiv den Erfolg von Tesla in den USA untersucht. Ergebnis: Viele der mit Euphorie gekauften Autos stünden mittlerweile die meiste Zeit in den Garagen Ihrer Besitzer. „Die in der Realität vorhandene Reichweite ist vielen doch häufig zu gering - und das Hantieren mit dem Ladekabel lästig geworden.“"

Ich halte das für mindestens frei erfunden und frage mich, wie ein Chefredakteur sich zu solch unhaltbaren Aussagen hinreißen lässt. Sind wir schon kurz vor „… then you win“?

Hier der Text im Gesamtzusammenhang (des Vorworts):

Moderator Note: Artikel-Scans gelöscht. Wiedergabe von Texten bedarf der Genehmigung des Rechteinhabers.

Viele Grüße
Volker

Edit: die Fotos sind vertauscht, sorry

Das Hantieren mit dem Kabel ist zu lästig? Das kann ich nicht bestätigen: ich hänge mein MS jeden Abend an die Ladestation und verbringen damit weniger Zeit als vorher an der Tankstelle. Ich bin eher froh, dass das Diesel-Tanken mit dem ständigen „ist es jetzt wieder 20 Cent/Liter teurer als heute morgen?“ weggefallen ist.

Den Wettbewerber nennen und klein reden bedeutet: ihn als wichtig einzustufen und zu fürchten.
Achja, und: des Brot ich es, des Lied ich sing.
Oder von wem kommen die Anzeigen???

Auto, Motor und Sport<<

Gruß, tuna

PS: eine Fleischerfachzeitschrift schreibt doch auch nicht „vegetarisch ist in und lecker“.

Ohne den Namen des „hochrangigen Managers“ und Offenlegung seiner, angeblichen, Quellen ist die Aussage völlig wertlos.

Sie schreibt aber auch nicht: „Ein Experte hat mir mal gesagt, dass Vegetarier den Kühlschrank voller Würste haben, weil sie ihr Dasein anders nicht aushalten“.

Ich finde der Versuch von Katemann auf diese Art und Weise einen Misserfolg von Tesla zu konstruieren ist an Einfallslosigkeit nicht zu unterbieten. Und das ist ja nicht das einzige Konstrukt, was er sich da herbeiredet.

Jupp. +1

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Sorry, da hab ich nicht dran gedacht.

Ein hochrangiger Manager sagte mir, man habe jüngst intensiv den Erfolg von Verpennern in den USA untersucht. Ergebnis: Viele der mit Euphorie gekauften Autos stünden mittlerweile die meiste Zeit in den Garagen Ihrer Besitzer. "Die in der Realität vorhandene Reichweite ist vielen doch häufig zu groß und wird nicht täglich ausgenutzt, man führe durchschnittlich nur 40km pro Tag, dann stünde das Auto 23h ungenutzt in der Garage - und das Hantieren mit dem Tankrüssel an Tankstellen sei auch lästig geworden.

Dass Autos die meiste Zeit in der Garage oder auf der Straße stehen, ist ja nun keine neue Erkenntnis. Sie haben ja nicht gesagt, dass die Model S länger als Verpenner in der Garage stehen, sondern nur allgemein festgestellt, dass Fahrzeuge in den meisten Fällen Stehzeuge sind.

Heute standen an der Sun-Tankstelle übrigens an jeder Säule (!) 3 Autos in der Warteschlange. Manchmal stehen sie sogar bis raus auf die Straße. Total zeitsparend, dieses Tanken.

Er hat ja nicht einmal geschrieben, aus welcher Branche dieser hochrangige Manager war. Vielleicht war’s sein Chef? :wink:

Das Heft ist einen Besuch beim Zahnarzt echt wert. Auf Seite 62 gibt es ein Interview mit Audi Vorstand Hackenberg. Rund die Hälfte davon handelt von Tesla. Der Höhepunkt ist Hackenbergs Antwort auf die Frage:„Können sie den Unterschied zu Tesla konkretisieren?“ mit „Ein E-Auto von Audi muss für mich vor allem großen Fahrspaß vermitteln. Das darf kein Verzichtsauto sein, sondern muss eher mehr bieten als unsere Autos heute - und die von Tesla. Unser Fahrzeug wird also eher mehr als weniger Leistung haben und über eher mehr als weniger Reichweite verfügen. Und natürlich ein superstarkes Design haben.“

Er versucht hier ganz klar den 99% der Leser, die noch nie ein Model S gefahren sind ein falsches Bild dessen zu vermitteln.

Dass er selbst noch nie gefahren ist kann ich nicht glauben. Und Design ist, Leistung und Reichweite sind nicht Ansichtssache!

Audi Vorstand Hackenberg mutiert zum Tesla Trompeter.
Leser, die noch nie etwas von Tesla gehört haben werden nun das erste mal auf Tesla aufmerksam.

Aber erst nächste Woche, ich bin noch im Urlaub! [emoji1]

Ich bin ja gespannt wie tief sich die deutsche Autoindustrie da noch reinreitet… Nokia lässt grüssen.

Das heißt also, wir bekommen von Audi 700kW statt 700PS, 500km reale Reichweite statt 500km Normreichweite. Beim Design wirds schwierig, denn das muss ja bei Audi von A1 bis Q7 gleich aussehen. Schön wäre es ja noch, wenn es das eher jetzt als eher später gäbe und die Ladung eher schnell als eher langsam und eher an der Autobahn als eher im Industriegebiet beim Audi-Händler auf dem nachts abgesperrten Parkplatz.

Audi war für mich mal eine coole Marke. Ich hoffte bis 2010, 2011 immer darauf, bei Sixt einen Audi statt BMW zu bekommen. Inzwischen wäre selbst eine E- oder S-Klasse spannender als ein A6 oder A8, ginge ich noch zu Sixt.

Yep.

Aufgewacht sie sind. Aufholen ist nicht unmöglich. IAA wird spannend.

Wie gut, dass Tesla noch mindestens 2-3 Jahre Zeit hat, um mit einem P120Q die Messlatte für Audi deutlich höher zu legen. Und dann legt Audi den Q6e für weitere 2 Jahre auf Eis, um den P120Q zu schlagen, der dann durch den P150Q ersetzt wird… usw… :mrgreen:
Nein ernsthaft, ich würde mir lieber heute als morgen ernst zu nehmende Elektroautos von anderen Herstellern als Tesla wünschen, damit der Umschwung besser in Fahrt kommt. Nichts gegen Tesla - im Gegenteil - aber auf Dauer wäre die Alleinstellung nicht gut.

Design ist Geschmackssache, da gefällt mir persönlich Audi immer noch besser als Benz und Benz besser als BMW. Nicht mehr Geschmackssache ist das Laden, da bin ich voll Deiner Meinung. Die bisherigen Anfänge der deutschen Hersteller lassen - vorsichtig ausgedrückt - noch genügend Spielraum nach oben. Supercharger für alle, zur Not mit (zusätzlichem?) CCS-Anschluss, aber durch alle Hersteller mitfinanziert.

Tesla hat das Supercharger-Netzwerk aber auch nicht vor seinem Model S aufgebaut, sondern (massiv) erst nachdem es auf dem Markt war. UND das erste Auto von Tesla hatte garkein Supercharger-Netzwerk. Sollte ein SC-artiges Netzwerk notwendig werden, kann ich mir gut vorstellen, dass die CCS-nutzenden Marken (sind ja nicht nur die Deutschen) da zusammen investieren. Der GM Bolt kommt ja wohl auch mit CCS.

Das hatte bei Tesla aber eher finanzielle Gründe, und keine taktischen.
Deutlich attraktiver für die Kategorie „mal abwarten/will ich erst sehen“-Kunden (und das ist der Großteil) ist natürlich, wenn alles schon blitzend und blinkend da steht. Und da sollten die anderen Hersteller mal drüber nachdenken, finanzielle Probleme dürften sie (zumindest noch) nicht haben.

Versuch das mal einem Controller klar zu machen. Das wird nicht klappen. Sollten sich die Fahrzeuge aber Verkaufen (Vorbestellungen usw, obwohl es die ja eher selten bei etablierten Marken geben dürfte), dann ist das eine ganz andere Sache. Ein Großkonzern kann ja auch ganz anders expandieren. Wenn die WOLLTEN könnten sie ja einfach in jedem Land 30 Leute auf die Planung werfen und das derzeitige SuC-Netzwerk in einem Jahr hochziehen (und noch andere Länder mitnehmen). Aber man muss halt erst einmal am Controller vorbei.

Ich würde denen halt einfach nur noch E-Autos geben als Firmenwagen. Dann käme das Ja ganz schnell. :wink: