GtL - Gas to liquid

Das habe ich vorhin gelesen: heise.de/-2616104

70% Wirkungsgrad, und damit „sehr gut“? Dann hat das Fahrzeug davon noch mal 40% Wirkungsgrad, macht in der Summe ganze 28% Gesamtwirkungsgrad vom Strom auf die Räder.
Im Vergleich zum batterieelektrischen Fahrzeug also etwa der dreifache Primärenergiebedarf. Herzlichen Glückwunsch, so geht Fortschritt [PERSEVERING FACE]

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Wenn man damit aber überschüssigen Wind/Solarstrom nutzen kann, sind 70 % immernoch besser als 0 % heute.

+1
Das ist genau der Punkt. Wirkungsgrad egal, solange es keine ökonomischere Möglichkeit gibt, Überschüsse zu speichern. Hier steht einiges in Konkurrenz zueinander: Grid to gas, grid to liquid, grid to heat.

Dann ist aber Wasserstsoff immer noch effizienter. Und den könnte man in einem Range Extender eines EVs nutzen.

In der Praxis werden solche Anlagen aber wegen des ROI dauerhaft laufen, und nicht nur wenn es Energieüberschüsse gibt. Und dann ist es ökologisch mehr als zweifelhaft.

Insofern ziehe ich die Möglichkeiten eines SmartGrid vor. EAutos auch als Speicher nutzen und bei hoher Verfügbarkeit laden. Musk hat schon angekündigt das unterstützen zu wollen. Dann wäre für uns wohl auch das Laden zuhause kostenfrei. Ich meine auf Teslarati mal so einem BLOG-Eintrag gelesen zu haben.

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Es wird immer wieder behauptet, dass sich Technologien mit unterirdischem Wirkungsgrad für überschüssigen Ökostrom eignen. Ich halte das für ein Märchen.

In einem Jahr (das sind 8760 Stunden) ist der Börsenstrompreis weniger als 100 Stunden unter null.

Quelle: agora-energiewende.de/filead … se_Web.pdf

Bullshit äh Bullet 1:
Welche teure Anlage kann man bauen und rentabel betreiben, wenn sie gerade mal an 4 Tagen im Jahr läuft? Die Kapitalkosten fressen einen auf.

Bullet 2:
Die Anlage muss heftig groß sein, damit sie überhaupt Strom direkt an der Börse einkaufen und von den negativen Strompreisen profitieren kann.

Bullet 3:
Bei entsprechend großer Nachfrage sinkt der Strompreis gar nicht mehr ins Negative.

Der Toyota Mirai hat den SmartGrid Anschluss serienmäßig im Kofferraum verbaut. Mit vollen Tank hält der Mirai recht lange vor. Problem beim Mirai, die Ladeinfrastruktur. Dieser Anschluss im Model S gegen Aufpreis (Entgeld für extern genutzte Energie) würde sicher oft dazugebucht.

Aus Strom hergestellter Treibstoff ist nur für Flugzeuge und Schiffe für lange Fahrten interessant.
Eben Fahrzeuge, wo man Akkus nicht verwenden kann.

Die letzten Zahlen von E-to-gas früher Solar-fuel waren knapp über 60% bei einer geplanten 20 MW Anlage.
Bei den 70% steht auch, anschließend noch Raffinerie.

Nehmen wir mal 15 kWh pro Liter Diesel, dann fahre ich derzeit ein 60 kWh / 100 km Auto,
aber auch nur weil ich extrem sparsam fahre.

Wenn ich den Durchschnitt über alle Diesel und Benzin Autos auf Spritmonitor de betrachte
6,56 L Diesel = 98 kWh
8,07 L Benzin = 113 kWh

Die Umwandlung Strom Methan wird ab einem Photovoltaikausbau von 300 GW
für den Sommer- Winterausgleich interessant.

Das stimmt. Aber der Preis muss ja nicht negativ werden. zB im Norden reicht auch ein fehlender Netzausbau, um Windstrom nicht nutzen zu können.
Was mich auch überrascht hat ist, wie viel mehr Energie man im Gasnetz speichern und übertragen kann im Vergleich zum Stromnetz.

Im Jahr 2011 mussten 421 GWh Energie aus erneuerbaren Energiequellen abgeregelt werden. Gleichzeitig lag die gesamte Windkrafterzeugung bei 48900 GWh. Das heißt, es wurden weniger als 1% abgeregelt. Also bei 365 Tagen Wind im Jahr 3-4 Tage. Wenn der Wind nicht das ganze Jahr durchgängig bläst sogar weniger.

volker hat vollkommen Recht. Es ist ökonomisch vollkommener Unsinn, dezentrale Anlagen zB für Wasserstofferzeugung oder GtL vorzuhalten, die dann an 3-4 Tagen im Jahr laufen um die abgeregelte Energie aufzunehmen. Darüberhinaus müssten diese Anlagen direkt lokal an den entsprechenden Windparks gebaut werden, da das Netz ja überlastet ist und diese Energie nicht übertragen kann. Also müssten viele verstreute Anlagen gebaut werden, was den ökonomischen Nutzen weiter senkt.

Quelle für die abgeregelte Energie: Drucksache 18/798 des Deutschen Bundestages, 13.03.2014 und Vortrag von Achim Zerres, Einspeisemanagement in Göttingen April 2013

Edit: Quelle korrigiert

Ich sehs ja ein - ihr habt Recht.
Es könnte sich vielleicht in Zukunft lohnen, wann noch viel mehr erneuerbare Ergeugerkapazität dazugebaut wäre, aber auch dann ist es so dass ja keiner Windräder wo hinstellt, die sich nur lohnen, wenn man eine ineffiziente Anlage daneben stellt.

Ich würde so weit gehen zu behaupten, dass die Leitungsfrage auf jeden Fall geklärt werden muss. Ein Ausbau der erneuerbaren Energien ist weiterhin unerlässlich, wenn eine elektrifizierung des Straßenverkehrs angestrebt wird.
Und dann sollte eine energieffienzte Form gewählt werden, um nicht noch mehr ausbauen zu müssen.
Wenn dann einmal alle EVs ins SmartGrid eingebunden sind, dann ist die Kapazitätsfrage -insbesondere im Bezug auf Über- und Unterkapazitäten- auch keine so gravierende mehr.

Aber an dem aktuellen Beispiel sieht man wieder mal wie vernagalt die deutsche Industrie am Verbrenner festhalten will.
„Sun to fuel“ ginge auch mit (reinem) Pflanzenöl. nach dem Pressen müsste das nur gut entlüftet werden, damit die schädliche Kompressibilität aufgehoben wird. Aber nein, der hoch gifte „Biodiesel“ wird hoch gehalten. Das zeigt doch ganz klar den Wunsch nach einer starken Energiewirtschaft und der Angst vor dezentraler Versorgung.

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Ich würde das nicht ganz so negativ sehen:

Die Speicherdichte von Hydrocarbons oder auch Oxygenaten, verbunden mit deren einfacher Lagerbarkeit (Flüssigkeiten oder unter Umgebungstemperatur durch Druck verflüssigbare Gase) ist unübertroffen hoch, daher sehr attraktiv und daher das einzige System, das tatsächlich einen Jahresspeicher für kleine Einheiten, wie Einfamilienhäuser ermöglichen würde.

Darum wird auch intensiv Grundlagenforschung an direkten photochemischen Synthesen betrieben. Beispiel (das durchaus nicht soweit wegliegt :wink: ): man stelle sich vor, es gelingt eine direkte Syntheseeinheit mit einem geeigneten Katalysator aufzusetzen, der aus dem Wasserdampf und CO2 der Umgebungsluft bei Bestrahlung mit Sonnenlicht Kohlenwasserstoffe und / oder Methanol erzeugt…Das Ganze in Form einer flachen Platte ähnlich einem Solarmodul, zum aufs Dach schrauben, dazu ein Tank und fertig ist die Heimtankstelle für Automobil und Heizung.

Utopie ? …Wasserstoff produzierende Systeme dieser Art gibt es schon als Prototyp :slight_smile:

Gruß SRAM

Mit reinem Pflanzenöl hättest du wenig Freude: dieses enthält nämlich eine durchaus erhebliche Menge an Doppelbindungen („ungesättigte Pflanzenöle“), die stark zur Gum-Bildung neigen, sprich verharzen, insbesondere wenn es Wärme und oder licht ausgesetzt wird: stell mal einen flachen Untersetzer mit etwas Leinöl oder Walnussöl einen Tag in die Sonne, dann wirst du sofort zustimmen :wink:

Gruß SRAM