Carbon für die Masse !

basf.com/de/company/news-an … 5-158.html

Ziel: Herstellprozeß und Frequenz wie Spritzgußteile. Zyklenzeit in Sekundenbereich. Schweißen und Kleben möglich.

Gruß SRAM

Danke für die Info. Das hört sich interessant an.
Wie wird die Umwelt im Verhältnis zu konventionellen Spritzgussteilen belastet?

Klingt ja durchaus spannend, und sogar das Recycling scheint aussichtsreicher zu sein.
Obwohl ich persönlich jetzt mal keine spontane Idee habe, wie ein Thermoplast mit eingebrachten Fasern umgeformt oder sogar eingeschmolzen und neu geformt werden könnte. Gibt es da eine freigegebene nähere Beschreibung jenseits der Marketing-Texte?

Soviel zur Wiederverwendung :wink: ,
Aber auch nichts besonders, auch einen normalen PA6 + GF30 kann man nach dem ersten mal nicht mehr für gut verwenden.

Entweder gibt es auf jeder Recyclingstufe ein downgrade, oder (oft angewandt) man plant eine gewisse recyclingrate von vornherein ein (nutzt also nicht die volle Festigkeit eines „virgin“ materials) und kann so den Prozess von vornherein mit recycling planen.

Gruß SRAM

Jau kann man beides machen,
nur wenn der Prozess auf Neumaterial abgestimmt ist,
die Fertigung nicht mal die Angüße schreddert und wiederverwendet, aber dafür ein Intelligenzbolzen im Einkauf ein Blend mit 30% Recyclinganteil einkauft knallt 's.

Ich sehe, überall dasselbe: einkauf und controling hat wenig Freunde :wink:

Alter Controler-Witz:

" Was unterscheidet Controller und Terroristen ? "

" --> …der Terrorist hat Sympathisanten." :wink:

Gruß SRAM

Danke für den Link !

Wenn das funktioniert, dann lassen sich Carbonteile zukünftig genau so einfach produzieren wie Kunststoffteile. Das wäre wirklich der Hammer, die Produktionskosten für Carbonteile werden massiv sinken und damit insbesondere im Automotive-Bereich Anwendung finden.

Bislang gut gemacht von BASF und SGL. Wenn denn unsere deutschen Automobilunternehmen mal so auf Zack wären wie in diesem Fall BASF und SGL, dann mache ich mir um unseren Industriestandort erstmal keine Sorgen.

Insbesondere BMW ist ja über SGL/Klatten nah an diesem Thema dran wie der i3 zeigt.

Fahr gerade in Dresden Richtung Paris los. Wir sind auf der JEC Europe Composites Show auch mit SGL verabredet, um materialtechnologisch noch einen Entwicklungschritt draufzulegen. Ich schau mich dann Mittwoch dort auch mal bei BASF in Halle 7.2 um.

Ich würde diesen mit Carbon verstärkten Kunststoff, nicht als Carbonteile bezeichnen. Die gleiche Stabilität bei sehr geringem Gewicht wird dieses Material nicht erreichen, muss es im Volumen PKW Markt ja auch nicht. Interessant wäre ein i3 Chassi aus diesem Material, das die gleiche Festigkeit hat wie das heutige.

Vmax woher willst Du das wissen?

Ausnahmsweise muss ich vmax mal Recht geben: Ein Spritzguss-Thermoplast-Teil wird niemals die Fasereigenschaften von korrekt liegender C-Faser bringen können, da für den Spritzguss ja nur wirre Kurzfaserschnitte verwendet werden können, die dann mehr oder weniger chaotisch im Teil liegen - im Gegensatz dazu ein echtes Laminat (ob nun nass oder prepreg), welches eben die Fasern genau in die Richtung einsetzt, in der sie ihre entsprechenden Kennwerte aufweist.
Und wer Kohlefaser kennt, weiss, dass dies ein Unterschied wie Tag und Nacht ist.

Damit ihr wisst, dass ich weiss wovon ich rede, hier eines meiner aktuellen Hobbyprojekte: rcgroups.com/forums/showthread.php?t=2323178

Dass es vielleicht für Autos nicht so hochwertig zu sein braucht mag sein, dass man die gesamte Pampe dank Thermoplast einschmelzen und wiederverwenden kann auch, aber die Möglichkeiten von C-Faser nutzt man damit nicht mal zum Bruchteil aus.

Warum würdest Du diese Teile nicht als Carbonteile bezeichnen,
warum glaubst Du hätte dieser Werkstoff eine geringere Festigkeit?
Auch bei den „Carbonteilen“ des I3 handelt es sich um einen Carbon verstärkten Kunstoff, die Festigkeit von CfK hängt maßgeblich von dem Gewebe ab und weniger von der verwendeten Matrix.

p.s. Die einzigen rein Carbonteil die mir bekannt sind, waren die Strahlruder der A4 und Schleifer „Kohlen“.

Google nach „T-RTM: thermoplastisches Resin Transfer Molding“ und Du wirst feststellen das es dabei um Umspritzen von Gewebe / Gelege geht, also nichts mit ungerichtetem Kurzfaserschnitt.

@Montblanc Carrera: Mein Posting erklärt, wieso ein CfK-Spritzgussteil niemals die Fasereigenschaften von C-Faser auch nur annähernd nutzen kann. Das sind halt faserverstärkte Spritzgussteile, so neu ist das nun auch wieder nicht, dies jedoch mit einem echten Laminat zu vergleichen würde kein seriöser Ingenieur tun.
Wer wissen will, was möglich ist, soll mal die solarimpulse.com HB-SIB besichtigen gehen, ist allerdings aktuell gerade auf der Weltumrundung.

Nach Deinem neuen Post: Ja, diese Art von RTM gibt es natürlich auch, wass das Ganze aber noch mit „Spritzguss“ zu tun haben soll und „sekundenschnellen Zyklen“ möchte ich mal sehen. Es bleibt ja letztlich „nur“ der Vorteil der extrem schnellen Härtung und des hohen Faservolumengehalts, was natürlich „nett“ ist, aber eben kein Alleinstellungsmerkmal ist. Prepregs…

Die Innovation liegt also wenn dann höchstens in der hochviskosen Matrix, welche sehr schnell gehärtet werden kann.

Doch, habe ich. BASF hat also die Matrix und die Schlichte geändert, nicht aber die Kohlefaser.

@raffiniert,
kann es sein das Du den verlinkten Text von SRAM nicht gelesen hast?

Genau wie Mitglied „raffiniert“ verwende ich CFK in Flugzeugen und Flugdrohnen, da weiß man das. PS: Hallo raffiniert, immer wider bemerkenswert in welchen Foren die RC Leute unterwegs sind :smiley:

Beispiele:

Sogar Sichtcarbon geht damit… (dann natürlich ohne Recyclingmaterial)

Gruß SRAM

Ich finde der Bericht der BASF ist wenig informativ.

Und ohne zu wissen was genau am Ende rauskommt, kann man doch nicht urteilen?

Das mit den Fasern ist ja logisch, und ja ich glaube euch, dass ihr die Materie begreift. Aber trotzdem kennt ihr das andere Produkt nicht, oder doch?

Hier wird einiges zu Carbon erklärt: schmolke-carbon.de/carbon/ca … /mater.php

Stichwort ist Anisotropie der Kohlenstofffasern, wenn diese voll ausgenutzt wird, dann würde ich von Carbonteilen sprechen.