Warum Wasserstoff niemals funktionieren wird (english)

hei.

left-lane.com/electric-vehicles- … -vehicles/

beste Grüße aus oldervik (tromsø)

kevin

Hei Kevin,
Willkommen im Forum. Grüße aus Trondheim.
Karl

Danke, schöner Artikel, der auch ein paar Zahlen nennt:

Wie viel von 100 kWh erneuerbarer Energie sind am Ende der Kette für den Vortrieb nutzbar:
Brennstofzellenauto mit Hochdruckwasserstoff — 23 kWh
Brennstofzellenauto mit Flüssigwasserstoff — 19 kWh
Batterieauto mit Rekuperationsbremsen — 69 kWh

Nun, ich denke, dass alle 3 Autos vermutlich rekuperieren können.
Mein Roadster zeigt ca 10% Rekuperation je nach Fahrstil an.
Also kann man die Brennstofzellenautos vermutlich noch ca 7 kWh schöner rechnen - dann sind sie fast so gut wie ein Benziner bzw. Diesel.

10% sind aber nicht 7kWh, sondern wäre der elektrische Verbrauch 70kWh auf 100km. Realistisch sind aber je nach Fahrzeuggröße 10-25kWh. Du kannst die H2-Autos also 1 bis 2,5kWh besser rechnen.

Die Grafik ist aus folgendem Artikel von 2006
phys.org/news85074285.html

Die Effizienz der Brennstoffzelle hat sich seitdem von 50% auf 60% erhöht. Für die Elektrolyse (75%) gibt es glaube ich auch bessere Zahlen. Macht aber alles den Kohl nicht fett, BEV ist durch die geringere Zahl von Umwandlungsschritten effizienter.

Der oft vorgebrachte Einwand „überschüssiger Ökostrom“ bzw. „Sommer/Winter-Ausgleich“ ist m.E. mit einem stationären H2 Kraftwerk besser gelöst.

Nun schnell mal nachguggen
Verbraucht im Monat = 81 kWh
Regeneriert im Monat = 5,7 kWh => 7%
Verbraucht im Tag = 8,3 kWh
Regeneriert im Tag = 0,48 kWh => 6%
Ich bin überdurchschnittlich gleichmäßig und langsam gefahren Stadt + Land + Autobahn. Nicht jeder will das letzte herausholen, daher hab ich auf 10% aufgerundet.

Die Rekuperation hängt natürlich auch vom Gewicht und Geländeprofil ab!
Die H2-Autos werden etwa gleich rekuperieren wie das Batterieauto, weil die Rekuperationsenergie nicht in H2 zurückgewandelt, sondern in Kondensatoren gespeichert wird.

Nur 1 bis 2,5 kWh halte ich für deutlich zu wenig.

Das Thema ist interessant und der Bedarf nach Erklärungen ist eher hoch denke ich. Augenscheinlich denken viele dass H2 und Brennstoffzelle das Non-plus-ultra sei. Eher das Gegenteil ist der Fall. Ich bin von H2 als Energieträger überhaupt nicht überzeugt und kann nicht nachvollziehen warum z.B? in Japan so verbissen auf H2 gesetzt wird.
Folgende andere Grafik verdeutlicht nochmal warum die Wasserstoff-Energie-Kette sehr unwirtschaftlich ist. Und die grosstechnische Hydrolyse ist auch nicht grade eine einfache Übung.

image.jpg

zufällig sagt auch Elon Musk was dazu:

youtu.be/Y_e7rA4fBAo

bei Minute 10:45 gibt er ein Statement zu H2 ab.
Als studierter Physiker kann ihm niemand vorwerfen er versteht davon nichts.

Wenn aus 100kWh elektrischer Energie durch Brennstoffzellennutzung 19kWh am Elektromotor nutzbare Energie werden, dann kannst du mit diesen 19kWh 100km fahren. Wenn du 10% rekuperierst, dann sind das 10% von 19kWh = 1,9kWh. Aus 100kWh elektrischer Energie werden also inklusive Rekuperation bei Brennstoffzellennutzung 20,9kWh am Elektromotor nutzbare elektrische Energie, und nicht 26.

Das gleiche Argument nannte auch Winterkorn, als er behauptete, Elektroautos kämen prinzipbedingt nicht weiter als 150km.

Wenn das so stimmt, dann müssten ja 100 km circa 20 € kosten. Also eine Tankfüllung für 500 km gleich mal 100 €. (Rainer Energiepreis, ohne weitere Kosten zu betrachten und wenn man natürlich den Haushaltspreis von Strom berechnet - nicht kostenlose Überschussenergie.)

Stimmt das ungefähr mit dem Preis von Wasserstoff zusammen? Was kostet Wasserstoff an der Zapfsäule?

Denke aber auch, dass in dieser Technologie sicherlich auch noch ordentliche Effizienzsteigerungen möglich sind. Mit der aktuellen Effizienz macht Wasserstoff für Fahrzeuge keinen Sinn.

Pro kg kostet Wasserstoff etwa 10 Euro, ohne Energiesteuern, soweit ich weiß. Der Preis hängt aber nicht mit den Gestehungskosten zusammen, denn die ganze H2-Infrastruktur ist nicht ansatzweise kostendeckend zu betreiben. Genauso wie der Preis an Ladesäulen nicht mit den Kosten zusammenhängt, die der Betreiber aufwenden musste.

Außerdem reformiert Linde einfach Erdgas und würde auch nicht 200 Euro pro Megawattstunde elektrischer Energie bezahlen müssen.

Ich hab’ nun lang grübeln müssen wo MEINE zwei Fehler lagen:

Der Roadster kann sicher auch keine 100 kWh verfahren und rekuperieren.
Die Kette Transport + Ladeverluste sind vielleicht 25% - bleiben also nur 75 kWh zum Fahren und 10% Rekuperation sind dann 7,5 kWh *)

Auf der gleichen Strecke würde der gleich schwere H2 auch 7,5 kWh (mit Kondensator) rekuperiert haben, ABER:
der H2 kommt gar nicht so weit, da er ja nur ca. 20% bzw. 25% der Ausgangsenergie nutzen kann. letzter Balken)
Also wird man die H2 mit Rekuperationsbremsen um 2,0 bzw. 2,5 kWh schöner rechnen können.
Und das kommt mit den 1,9(flüssig) und 2,3(hochdruck) doch ganz gut hin.

:arrow_right: Danke, dass das geklärt werden konnte - zum Nachteil des H2 :mrgreen:

*) die rekuperierte Energie verfährt er natürlich, aber es kann nicht mehr als die 75 kWh werden - und das ist das was der R. anzeigt.

Building out hydrogen stations is an extremely expensive proposition.
While a Level 2 EV charging station might cost $20,000
A hydrogen station currently costs between $1 million and $2 million to build.

Quelle

Ich muss den einfach irgendwie loswerden. Im Thread „Toyota bringt erstes Serien Brennstoffzellenauto in 2015“ sind off-topic Diskussion ja nicht mehr erwünscht

richtig formuliert:
Wenn aus Sonnen-Energie (oder Wind oder Wasserkraft) Strom hergestellt wird und anschließend aus einem Akku wieder Strom fliesst, dann gehen zwar noch bis zu 10 % der Energie verloren, jedoch ist selbst dieser Wert schon vollkommen ausreichend, sofort auf Elektro Autos umzusteigen. :mrgreen:

Hallo

Ich versuche immer noch zu verstehen auf welche Arten Wasserstoff produziert werden kann. Elektrolyse ist bekannt. Aber unter thermochemischer Vergasung konnte ich mir nichts vorstellen, bis ich (mit grossem Schrecken) diese Grafik gesehen habe. Fazit: also das kann wohl kaum die Lösung sein. Da wird einem was vorgegaukelt. Bitte genau hinschauen was da für Prozesstemperaturen herrschen und was die Nebenprodukten sind. Von wegen „schön sauberer Wasserstoff“.

H2-Herstellung.png

Diese Seite ist auch noch recht informativ und erklärt div. Herstellverfahren.

Link: [url=http://www.hydrogeit.de/wasserstoff.htm]http://www.hydrogeit.de/wasserstoff.htm[/url]

Dafür ist die Speicherung bei Wasserstoff einfach(er). Dabei rede ich nicht vom Fahrzeug, sondern zentral und/oder an "Tank"stellen. Davon ausgehend, dass beliebig viel Energie (aus regenerativen Quellen, zB Wind/PV) zur Verfügung steht, kann man damit durchaus etwas erreichen. Z.B. mit Überschuß, der sonst gar nicht ins Netz einegspeist würde oder „verschenkt“ wordne wäre (negative Preise an der Strombörse). Natürlich funktioniert das zZt nicht, weil sich Kosten der Wasserstoffherstellung nicht lohnt, wenn man es „nur“ zu diesen Überschußsituationen durchführt, aber wenn man H2 gegen BEV vergleicht, muss IMHO auch der Netzausbau (Stromtrassen Nord-Süd) und die Speicherung einbezogen werden.

hysafe.org/download/1576/Was … e_V2p3.pdf

Zur Info.

Gruß SRAM

Für den Energie-Überschuss sind ja Lösungen auf dem Tisch: Powerwall und Powerpack. Da muss man sich aber erst etwas dran gewöhnen dass man einige kW so zwischenspeichern kann.