Zukunftsstrategie von Bosch

„Der Stuttgarter Bosch-Konzern hält die heutige Technologie von Batterien fürs Elektroauto nicht für zukunftweisend. „Es wäre Verschwendung, mit diesen Technologien in die Massenfertigung zu gehen“, sagte Bosch-Chef Volkmar Denner …“

„Mit den heutigen Technologien dagegen sei „ein Durchbruch selbst dann nicht zu schaffen, wenn die heutige Technologie voll ausgereizt wird“, sagte Rolf Bulander, der Anfang April die Führung der Bosch-Autozulieferungssparte übernehmen wird.“

aus stuttgarter-nachrichten.de/i … 0890a.html

Bin ich so verfangen in der EV Ideologie, dass alles Andere nur noch seltsam wirkt, oder ist das jetzt wirklich bizarr?

Es gibt einfach unterschiedliche Meinungen, wie man zu einem besseren Preis-Leistungs-Verhältnis für Batterien kommt.

Tesla sagt: Wir bauen Traktionsbatterien mit großer Kapazität, dann ist die Zelle billig. Und wir wollen 50GWh davon pro Jahr fertigen, dann wird der Preis um mindestens 30% runter gehen.

Bosch (und die meisten anderen deutschen Akteure aus Industrie und Politik) sagen: Es muss erst noch geforscht werden, Autos auf der Straße bringen im Moment nichts. Das mag richtig sein für den E-Antrieb in kleinen Stadthüpfern oder in Plug-In Hybriden.

Wenn es jetzt eine klare Roadmap bei Bosch gäbe, wie viel % sich rausholen ließe durch wie viele Monate und Millionen an Forschung, könnte man die beiden Strategien quantitativ vergleichen. Ist aber nicht so. Daher erscheint mir der Weg von Tesla erfolgversprechender.

Wie stellt man sich denn den NEUANFANG EV vor?
Man möchte erst mal auf die Suche nach der „besseren“ Akkutechnologie gehen.
Das kann dauern. Macht aber nichts. Denn man kann ja viele Forschungszuschüsse abgreifen.
Das Muster ist bekannt: „Ist nicht gut genug - gib mir Geld.“

Man hat wohl keine andere Möglichkeit bei Bosch als temporär aufzugeben, da man sieht, dass man mit der Teslastrategie bzgl. Akkus nicht mithalten kann ( oder will ).

Man könnte als Kurzform zu Bosch sagen: Die können es nicht.

Bosch baut Einspritzpumpen, Kompressoren, für Verbrenner, etc. Aber hat kein know how im Bereich EVs. Was genau erwartet ihr denn von einem Frosch auf die Frage ob der Teich trocken gelegt werden soll in dem sie quaken für eine Antwort? Alles was bremst ist toll für Bosch. Fantasien neuer Akkus, Brennstoffzellen, Wasserstoff, bla. bla. Geld fürs „forschen“ und mit dem Verbrenner know how noch etwas länger im Geschäft sein. Das Schema ist so langweilig durchsichtig. Ich frage mich nur ob die sich selbst glauben um überzeugend zu sein…

Mein MS ist seit Dezember 13 mein einziges Auto. Ich kann nicht feststellen wo das nicht funktioniert in der Praxis, und das ist ein Amischlitten von einem Neuling ohne Tuten und Blasen von Autos!

+100

Nee, is klar…
Kopfschüttelnde Grüsse

Leto, ich versteh ja den Frust, der dir die Feder führt. Aber: Weder sind Bosch totale Ignoranten noch sind Tesla Anfänger.

Die deutschen Auto-Zulieferer wie Bosch, ZF, Continental, Schaeffler haben alle einen elektrischen Antriebsstrang fertig in der Schublade. Allein es fehlt an Aufträgen* von unseren Autobauern, damit mal ein Fahrzeug in ernst zu nehmenden Stückzahlen auf die Räder zu stellen. Es wird ein wenig Hybrid geordert. Und was lässt man in der Presse verlautbaren, wenn Bosch Automotive zu 99% Verbrenner-Bauer beliefert? Eben.

*) So zu entnehmen dem Bosch Vortrag in der Mäulesmühle: Sie mussten die Stückzahlen für E-Antriebskomponenten bisher noch jedes Jahr nach unten korrigieren.

Tesla dagegen hat eine Menge Leute eingestellt, die einerseits viel Erfahrung mitbringen und andererseits mal was Neues machen wollten. Denen haben sie neben viel Gehalt auch Startup-Atmosphäre geboten: Freiheit, kurze Wege, schnelle Entscheidungen, große Entwicklungsbudgets.

Übrigens fährt Dr. Mabuses Golf Citystromer mit einem Akkupack, dessen Zellen aus gebrauchten Bosch Elektrogeräten stammen. Bosch hat also nebst der Technik zumindest einen Mitarbeiter, der was davon versteht :smiley:

Unumstritten ist Bosch fähig, auch im Bereich EV.

Als Autobauer ist es auch nahezu unumgänglich mit Bosch zusammenzuarbeiten.

Die machen schon mit, ist nur eine Frage der Bestellungen und Wünsche der Autobauer.

War natürlich plakativ. Bosch hat sicher EV know how, aber lebt von Zulieferungen in die ICE Industrie. Wess Brot ich fress dess lied ich sing… Würde Bosch mit Tesla eine Allianz zu Assistenzsystemen, etc. mit Tesla eingehen wollen würden plötzlich und unerwartet Aufträge mit deutlich höherem Volumen von Mercedes, BMW, VW, etc. ausbleiben. Dort dürfen sie mitspielen, aber nach Vorgaben der Kunden. Siehe z.B. [url]http://www.livinglab-bwe.de/projekt/guest/#.Usa_HRBaCdw[/url] GuEST in 2. Reihe…

Immerhin findet man das MS klasse.
[url]http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.elektromobilitaet-selbst-der-daimler-chef-findet-tesla-erstklassig.0a312567-50b7-4286-ade9-14f086efa115.html[/url]

Vielleicht passiert ja doch etwas bei Bosch:
[url]Aktuelle Nachrichten, Hintergründe und Kommentare - SZ.de
…klingt auf alle Fälle sympathischer werdend.

Tesla kauft die Assistenz-Teile von Bosch, z.B. das Abstandsradar. Da fließt sicher auch Know-How von Bosch zu Tesla - denn es sind ja ihre Teile.

Zudem ist es ein Irrglaube, dass nur wegen Tesla Bosch weniger Käufe von anderen Firmen erhalten wird. Tesla ist im Verhältnis zu anderen Fahrzeugherstellern (mengentechnisch) irrelevant. Und Mercedes, Audi und BMW kaufen ja auch alle von Bosch, genauso wie Kia und … alle. Es stört niemanden, wenn Tesla bei Bosch einkauft. Tatsächlich ist es vermutlich sogar Vorteilhaft, weil man 1) mitbekommt, was sie kaufen, und 2) Tesla sicher mehr je Teil zahlt als andere Massenabnehmer, und somit Bosch stützen, denen man dann noch mal ein paar Cent Nachlass raus"handeln" kann. :wink:

Edit: Zum verlinkten Artikel: als Autohersteller hätte ich mehr Angst vor der Kooperation von Bosch mit Google als von Bosch mit Tesla. :wink:

Der Artikel ist vom Februar 2014, da hat man noch wohlwollend gelächelt über Tesla. :wink:

Ist ja wirklich nichts neues,
alle OEMs kaufen auch fleissig bei Zulieferen ein die Wettbewerbern gehören, bzw. gehörten (Denso, Faurecia, Delphi, Visteon,…).

Nun, Teile verkaufen und gemeinsam innovative Lösungen zu entwickeln ist wohl was Anderes. Aber Bosch könnte sich sicher als Komponentenlieferant im EV Bereich positionieren. Wenn da nur nicht die Volumen Bestandskunden bremsen würden.

Ich merke Du kennst Dich im Automobilbau richtig aus…

Nein, aber ich bewerte die Handlungen der Marktteilnehmer.

Und dabei hast Du erkannt, das die genannten Zulieferer keine innovativen Lösungen entwickeln können…

Jetzt hör mal bitte auf zu polemisieren. Bosch hat sich meines Wissens nicht besonders hervorgetan in dem Umfeld, oder Du nennst mir jetzt das konkrete Produkt oder die Lösung die ich so sträflich übersehen habe. Die eMobility Services sind der nächste Bremsversuch mit geschlossenen Insel-Softwarelösungen für Firmen und Stadtwerke. Das hilft der generellen Elektromobilität nicht. Und [url]http://www.bosch.de/de/de/sustainability_innovation_1/emobility_1/electromobility.html[/url] strotzt vor Allgemeinplätzen. Wenn da was dahinter steckt ist es gut verborgen. Ich kann aber nur beurteilen was auch mit entsprechendem Elan in den Markt getragen wird und der allgemeinen Elektromobilität tatsächlich hilft.