Touring: Den Verbrennungsmotor brauchts nicht mehr

In der aktuellen Touring, derClubzeitung des TCS (Touring Club Schweiz) ist ein neuer Bericht über E-Autos.
Nur schon die Überschrift finde ich gelungen: „Den Verbrennungsmotor brauchts nicht mehr“
Bis auf ein paar Fehler (rollt rückwärts weg, fehlende Assis, usw) finde ich den Bericht mehr als OK.

Hier zu finden: (insgesamt 3 Seiten)
tcs.ch/de/der-club/media/touring

Lediglich das Chart mit den Ladezeiten ab Steckdose ist nicht so prickelnd… Musst halt als Vergleich herhalten.
PS: Ein paar Seiten weiter ist auch noch ein Bericht bez. Wasserstoff-Antrieb.

Da scheint einiges nachlässig recherchiert. Mein MS hat noch nie für eine Volladung an Typ2 zu Hause mit 20 kW viel mehr als die Hälfte der genannten 16 Stunden gebraucht, die Leistung für den P85D dachte ich sei 508kW, etc. Journalisten brauchen sich nicht wundern über ihr bevorstehendes Aussterben. Wenn sich aus unterschiedlichen primären Quellen selbst ein Bild zu machen die einzige Möglichkeit ist braucht sie keiner.

An echten 22 kW Typ2 dauert es bei meinem Tesla (85 kWh Batterie) zuhause von 0 auf ganz voll 4 h.

Frank

Ganz tragisch, wenn auch erst auf den zweiten Blick (als Tesla-Freund, der sich freut, überhaupt darüber zu lesen, und nicht zu negativ). Aber bereits auf den ersten Blick, wenn man vorher nichts davon gehört hat.

Warum wird im Januar 2015 ein Bericht, gestützt auf das „veraltete“ Model S abgedruckt?

Probleme:

  • wegrollen (schon lange gelöst)
  • keine Assistenzsysteme
  • falsch angegebene, zu lange Ladezeiten
  • generell falsche technische Daten
  • Diskriminierung anderer E-Autos, da an den SuC nur Tesla laden können.
  • reisserischer Titel, wonach „Gratis-Strom“ falsche Anreize schaffen (der Strom in den SuC ist bezahlt, wird auch im Text kurz gestreift).

Insbesondere das Interview lässt Böses erahnen: Man könnte dies glatt als Forderung lesen, in diesem Forum so zerlegte, deutsche Ladesäuleverordnung einführen. Damit der diskriminierungsfreie Zugang für jeden schnarchladenden i-BMW an einen SuC vorgeschrieben wird. (Ich weiss, es ist nicht so gemeint. Mais c’est le ton qui fait la musique.)

Ich bin ein bisschen enttäuscht vom Interview mir Herrn Krispin:
TM anzulasten dass sie „zu schnell“ das SuC Netz aufbauen…dass sie andere Marken diskriminieren weil sie nicht am SuC laden können und die Leistungen nicht verkraften… ist eigentlich ohne Worte!
Als Mann aus der Branche sollte er eigentlich wissen dass TM ALLE eingeladen hat sich am SuC zu beteiligen, jede heutige Batterie jenseits der 60kWh könnte in nützlicher Zeit die SuC Leistung verkraften.
Für mich hört es sich eher wie Neid oder „eingeschnappt“ sein weil TM nicht nur die gesamte Autoindustrie sondern auch die Politik und sämtliche Vereine (Swiss emobility) ordentlich düpiert hat weil diese es einfach nicht auf die Reihe bekommen und TM sich nicht drum schert, sondern einfach macht…
Wo kämen wir denn hin wenn TM auch noch auf die Politik (+Kantone + Gemeinden) warten würde - dann hätten wir immer noch mässig funktionierende (Kölliken-Nord…) Evite Stationen mit 1x 22WT2 , 1x CCS 50kW, 1xChaDeMo 50KW.
/Kopfschüttel/ :unamused:

@stealth_mode: Das liegt meiner Meinung nach vor allem darin begründet, dass in Europa eine viel zu starke „top-down“-Regelungsmentalität herrscht. Die Politik wird v.a. im Infrastrukturbereich viel zu oft als zentraler Impulsgeber verstanden bzw. gefordert. Siehe zB. die neue Ladesäulenverordnung oder das Henne-Ei-Problem der deutschen Autohersteller.

In diesem Licht ist es (neben dem Erfolg von Tesla) doppelt schmachvoll, wenn dann ein Unternehmer daherkommt, der sich auf das Funktionieren des freien Marktes verlässt und über den massiven Aufbau von Marktmacht seine Konkurrenten und die Politik quasi vor sich hertreibt.

Andererseits kann man den deutschen Autoherstellern auch nicht übel nehmen, dass sie durch den aus ihrer Sicht verfrühten Start von Elektromobilität ihre auf mehrere Jahre hinaus bestehende, derzeit noch profitable, Entwicklungspipeline im Verbrenner-Bereich einfach so über Bord werfen. Das würde „sunk costs“ ohne Ende bedeuten. Apple hat auch schon das iPhone 7S in der Entwicklung, obwohl erst das 6er am Markt ist.

Ich glaube vielmehr, dass hinter den Kulissen und dem ganzen Rauchgranaten-Gerede davon, wie toll die Verbrenner doch (noch) seien, fleißig an EVs gebastelt wird und sich die Hersteller auf ihre Kompetenz abseits des Antriebsstrangs verlassen (Assistenzsysteme, Matrix-LED-Licht, Wertigkeit der Innenausstattung, etc.) und Tesla so „heimlich“ überholen und ab 2017-2020 Fahrzeuge mit gleichwertigem Antriebskonzept, aber überlegener sonstiger Ausstattung präsentieren. Sie glauben also, dass Tesla als junges Unternehmen die Rückstände jenseits des Antriebsstrangs nur schwer aufholen kann.

So gesehen eigentlich eine gute Ausgangssituation: die profitable Verbrenner-Pipeline noch ausquetschen, mit Kleinwagen (e-Up, e-Golf, i3) erste Praxiserfahrung sammeln, mit futuristischen PHEV (i8) die Kundschaft langsam an den Umschwung gewöhnen und dann aus der Hinterhand nach ausreichend Entwicklungszeit ein überlegenes EV präsentieren.

Ich könnte mir gut vorstellen, dass so die Denke der deutschen Autohersteller funktioniert. Ob das wirklich so aussieht, keine Ahnung. Außerdem glaube ich, dass Tesla nicht ganz so langsam in der Innovation unterwegs ist, wie Audi & Co. hoffen.

Ich gehe frühestens von 2020 mit echten Alternativen aus. Nur ein oder zwei Autos am Markt ist noch nicht wirklich der Umschwung. Abgesehen davon, was Tesla ausbremsen könnte ist das Problem des Wachstums, die „Inefficiency of Size“. Je mehr sie produzieren, desto größer wird der Overhead. Damit muss Tesla erst noch zurecht kommen. Wachsen und innovativ & flexibel bleiben ist wirklich sehr schwer. Gleichzeitig wird es für hochinnovative Personen wie Musk schwer mit solchen immer starrer werdenden Konstrukten zurecht zu kommen. Das ist auch der Grund, warum Gründer nicht unbedingt sinnvoll für ein dann erfolgreichen Startup sind. Die Firma kommt mit ihrem Drang nach Veränderung nicht mehr mit. Die Innovationskraft verlangsamt sich und landet letztendlich dort, wo andere Premiumhersteller schon sind: auf einem hohen, kontinuierlichen Niveau.

Ich denke, dass es so laufen könnte wie beim Hybrid: Tesla verliert seinen gigantischen Vorsprung bei der Akkutechnik und holt überall dafür anders auf. Sie werden sich in dem Sport-Premium-Segment für Elektrofahrzeuge etablieren und ggf. auch im Nutzfahrzeuge-Sektor (wenn sie früh genug hier Modelle anbieten). Sie nehmen ihren dann einen interessanten Platz ein und spielen ggf. in der Liga von BMW und Audi mit, vermutlich von der Performance sogar leicht oberhalb. Sie könnten letztendlich den Charme und Platz von Alpha-Romeo und Maserati im Elektrofahrzeug-Markt einnehmen (plus tatsächlich vorhandener, innovativer Modelle).

Oder es kommt alles ganz anders. :wink:

Mehr E-Modelle der etablierten Hersteller würden den Markt weiter öffnen. In dem Sinn also keine Konkurrenz zu Tesla, sondern das E-Segment tritt stärker in Konkurrenz zu den Verbrennern.

Also, wo bleibt der i5 von BMW? 4 Türen, 5 Sitze, 400+km Reichweite, schnellladefähig an CCS2+ mit 100kW. Wo du doch sagtest „überlegen“.

Hi,

Bei mir sind es auch 22kW und ca. 5 Stunden, kommt nicht oft vor. Es bleiben ja nicht bis SOC100% 22kW. Aber daher sollten sich 20 auch nicht so auswirken das irgendwie 16 Stunden daraus werden. Schlecht recherchiert oder nur halb verstanden…

Ciao

Er sagte „überlegene Ausstattung“. Das wäre (heute) eben ein HUD, dynamisches LED-Licht, LCMA (Spurwechselassistent für die Autobahn), Nachtsichtsysteme, Cross-Traffic-Alert, Rundumsichtsysteme - sowie natürlich weiche Kriterien wie subjektiv „bessere“ Sitze, ein BMW-Logo vorne drauf, usw.

Dann sagte er „und dann aus der Hinterhand nach ausreichend Entwicklungszeit ein überlegenes EV präsentieren“. Mit „wo ist es heute“ darauf zu antworten ist in einer Prognose zukünftiger Entwicklung ziemlich sinnlos, denn die Frage beantwortet er ja schon: es wird erst noch kommen. :wink:

Deshalb würde ich ja gerne ein concept car von BMW zur E-Mobilität für 2018 sehen. Keinen aufgebohrten 7er „future luxury vision“ mit V12. Wenn BMW so etwas in 3-4 Jahren an den Markt bringen will, sollten sie jetzt mal langsam damit anfangen.

Autonomes Fahren verteufeln, pfui Tesla, aber die nicht verfügbaren Assistenzsysteme von Matrix-LED-Schizolicht bis Linksbackenarschwärmer als Hauptvorteil der Verbrenner zu verkaufen, das haut irgengwie halt nicht.

:question: Wer hat hier was von der Ankündigung von Tesla irgendwann einmal autonomes Fahren einführen zu wollen gesagt? Zudem können das eine Reihe von Autos heute schon und haben es auch schon demonstriert (im Gegemsatz zu Tesla). Es wäre also keine wirkliche Innovation von Tesla.

Tja, da musst Du mal den Bloch ranlassen, der zeigt Dir schon wie das geht. :mrgreen:

Grüne Journalsiten, die recyceln halt .

Ich habe den direkten Draht zur Redaktionsleitung des TCS und würde Ihm gerne ein Update betreffs des Artikels in der aktuellen Ausgabe senden. Ich würde euch gerne in’s Boot nehmen und bitte euch deshalb kurz zu Schilder:

Welcher Textteil --> falsch, veraltet oder unpräzise --> Wie ist es heute.
Stärkstes Model 421PS --> falsch --> Allrad 700PS

Währe schön wenn wir hier etwas zusammen kriegen.

@yelo: „Handbremse? Keine vorhanden.“ klingt etwas missverständlich. Macht das Auto ganz von selbst bzw. händisch über den Screen. „Hebel für die Handbremse“ wäre eindeutiger. Auch rollt das Auto nicht mehr nach hinten weg, es gibt jetzt eine Hill Hold Funktion (1 Sekunde wird der Bremsdruck gehalten, seit FW 5.9). SuC laufen mit 130kW. Assistenzsysteme sind vorhanden. Ladezeit an 20kW mit 77kWh Ladehub und Doppellader etwa 3:30h (hier nachzustellen: teslamotors.com/de_AT/charging#/calculator).

Danke dir CasuaL

Ich fasse kurz zusammen:
Welcher Textteil --> falsch, veraltet oder unpräzise --> Wie ist es heute.
Stärkstes Model 421PS --> falsch --> Allrad 700PS
Keine Handbremse --> unpräzise --> Tesla macht das selbständig bei „P“ oder über Screen Schalter
Auto rollt nach hinten weg --> veraltet --> Update 5.9 „Hill Hold Function“
90kW Supercharger --> falsch --> 130kW Supercharger (leer bis 80% in 40min)
Volladung mit 20kW --> unsinnig --> 20kW mit 77kWh in 3:30h
keine Assitenzsysteme --> veraltet --> Autopilot, Einparküberwachung und Hilfe

Ich denke lassen das ganze noch ein wenig laufen bis das feedback an den TCS geht.

wird alles per Touchscreen geregelt / keine Knöpfe

Es gibt genug Schalter und Knöpfe am Lenkrad, um Wichtiges einfach und sicher zu verstellen. So, wie es da steht, verleitet es den Leser zu glauben, man MÜSSE für jeden „Seich“, wie z.B. die Lautstärke, auf den Bildschirm schauen. Und sei dadurch natürlich abgelenkt. Einen Tesla zu bedienen heisst, etwas zu tun, was mit dem Handy nicht erlaubt ist. In der Regel wird in solchen Artikeln also die „Knopf-Freiheit“ fast eher NEGATIV geschildert.

Technische Daten
Von CasualL bereits behandelt, s. Homepage, das stärkste Modell ist der P85D und für den stimmt der Preis auch gleich nicht.

Reichweite/Ladung
Von CasualL bereits behandelt. Die beste Reichweite wird der 85D liefern, allenfalls je nach Fahrprofil gar an die 500km. 460km nennen ist auch noch ok. Das Laden geht aber deutlich schneller, als beschrieben. Ganz entscheidend ist die Frage: Kriege ich ihn über Nacht voll? Also von ca. 22:00 Uhr bis morgens um 6:00 Uhr? Wenn diese Frage, wie im Bericht suggeriert, mit „nein“ beantwortet werden muss, hiesse dies, dass ich die angegebene Reichweite nicht täglich nutzten kann, sondern darauf angewiesen bin, den Tesla am Weekend länger zu laden, und während der Woche trotzt nächtlichen Ladens immer leerer fahre. Es ist aber eben nicht so.
Die Grafik unten rechts nenne 34 Stunden (!). In dieser Zeit fährt ein Model S quer durch Europa - und zurück. Strommässig umsonst.

Assistenz/Negatives
Von CasualL bereits behandelt. Hill-Hold ist seit Sommer 2014 (?) verfügbar, auf jeden Fall bei meiner Testfahrt im Sept. Also warum als ehemals fehlend überhaupt erwähnen? Spart euch den Platz/den Rant. Assistenz? Per Publikationsdatum verfügbar.

Interview
Meiner Meinung nach bedenkliche Ansätze, kann aber von der Autorin nicht angepasst werden, ist schliesslich des Herrn persönliche Meinung.

Generell
Es wird quasi „immer“ nur vom Topmodell geschrieben. Bei der Reichweite ergibt das sogar einen Sinn. Jedoch heisst es dann immer: ab CHF 95’000.-, oder 105’000. (ungefähr), voll ausgestattet an die CHF 140’000.-
Damit fällt der Wagen bei vielen schon ausser Betracht. Ein Hinweis, dass mit einem Model S 60 und Teckpaket ein geniales Fahrzeug deutlich günstiger zu haben ist, wäre schön.

Danke dir 46&2 für deine Bemühungen.

Ich fasse kurz zusammen:
Welcher Textteil --> falsch, veraltet oder unpräzise --> Wie ist es heute.
Stärkstes Model 421PS --> falsch --> Allrad 700PS Model P85D in Vollausstattung rund CHF 135.000.-- inkl. MwSt.
Keine Handbremse --> unpräzise --> Tesla macht das selbständig bei „P“ oder über Screen Schalter
Auto rollt nach hinten weg --> veraltet --> Update 5.9 „Hill Hold Function“
90kW Supercharger --> falsch --> 130kW Supercharger (leer bis 80% in 40min)
Volladung mit 20kW --> unsinnig --> 20kW mit 77kWh in 3:30h
keine Assitenzsysteme --> veraltet --> Autopilot, Einparküberwachung und Hilfe
keine Schalter und Knöpfe --> falsch --> Die während der Fahrt benötigten Funktionen können am Lenkrad und vom Lenkrad aus bedient werden und benötigt keinen Blick. Der Text sugeriert dass der Tesla nur wie ein Händy bedient wird und dies ist ja bekanntlich während der Fahrt verboten.
Batterieladung mit normaler Haushaltssteckdose in 36h --> unsinniger Vergleich --> Die Installationskosten für einen Starkstromanschluss zu Hause sind nach rund 15’000km Treibstoffeinsparung ausgeglichen. Somit installiert jeder Elektrofahrzeugesitzer eine entsprechende Anlage und krigt somit die batterie von 20.00 Uhr bis 06:00 Uhr voll und hat ohne etwas zu tun wieder 450km zur Verfügung. Wie lange dauert es einen Verbrenner über nach in der Garage zu Tanken?
Preis 108’00 - 128.000.-- --> falsch --> Model S60 für CHF 68’900.-- mit 385PS und 390km Reichweite bis Model P85D für CHF 135’000.-- in Vollausstattung. Es gibt nicht nur was für’s grosse Budget.