UPDATE - Das E-Auto(AUFLADEN) wird zum Regulierungsfall ?!?

Das E-Auto wird zum Regulierungsfall

NUN AUCH EIN ARTIKEL BEI: heise.de/autos/artikel/Studi … 27270.html

Um das Laden von E-Autos nicht zum Risiko für das Stromnetz werden zu lassen, sei es dringlich notwendig, steuernd einzugreifen. Nach diesem Ergebnis des Forschungsprojekts wurden die etwa vierzig beteiligten Testfahrzeuge im Raum Hannover, Nienburg und Salzgitter am häufigsten dann ans Stromnetz gekoppelt, wenn ohnehin die größten Energiemengen an den Steckdosen abgerufen wurden.
Vorgeschlagen wurden definierte Ladezeiten in den nachfragearmen Zeiten von 11 Uhr bis 15 Uhr und von 22 Uhr bis 6 Uhr.
Zudem sollte versucht werden, mit einer speziell entwickelten Ladebox den gewünschten Ladezeitraum innerhalb der lastarmen Zeiten vorzuwählen und automatisch beginnen zu lassen. Außerdem könnten dann Phasen zum Laden genutzt werden, in denen große Mengen Strom aus Wind- oder Solareinspeisung zur Verfügung steht. Im Testbetrieb reagierten die Projekteilnehmer bereits positiv auf einen kleinen finanziellen Anreiz zur Nutzung bestimmter Ladezeiten.

Der komplette Text unter:
auto-presse.de/autonews.php?newsid=259829

Auszugsweise …

Elektroautos könnten durch frei gewählte Ladezeiten in Zukunft tatsächlich die Stabilität der Stromnetze gefährden. Deshalb ist nicht auszuschließen, dass bei einer größeren Menge von E-Autos bestimmte Ladezeiten vorgegeben werden und einzuhalten sind. Bisher darf jeder mit seinem E-Auto ohne Beschränkung ans Netz.

Um das Laden von E-Autos nicht zum Risiko für das Stromnetz werden zu lassen, ist es dringlich notwendig, steuernd einzugreifen.
Nach diesem Ergebnis der zweiten Phase des enercity-Forschungsprojekts wurden die etwa vierzig beteiligten Testfahrzeuge im Raum Hannover, Nienburg und Salzgitter am häufigsten dann ans Stromnetz gekoppelt, wenn ohnehin die größten Energiemengen an den Steckdosen abgerufen wurden.

In der klassischen Primetime für die Stromnachfrage zwischen 18 und 20 Uhr wurde stark vermehrt geladen und die Strom-Lastkurve stieg an. Daraus schließt enercity-Projektleiter Matthias Röhrig: Das Laden von zukünftig massenhaft eingesetzten E-Fahrzeugen darf nicht dem freien Spiel der Kräfte überlassen werden.
… na das ist ja mal ein „Forschungsergebnis“ …

Nachtstromtarif (z.B. -50% :wink: ) und eine Zeitschaltuhr (respektive programmierbare Fahrzeuge) … FERTIG IST DER KAESE …

Und zwischen 18 und 20 Uhr darf man auch nicht mehr Fönen. Und bei Durchlauferhitzer auch nicht warm duschen…
Was wollen diese … denn noch alles regulieren?

Die Schlußfolgerung in dem Artikel ist natürlich Quatsch, aber das Thema Anschlußleistung in Wohngebieten ist durchaus ernst zu nehmen. Mit stärkerer Verbreitung von EV kann es da mittel-/langfristig durchaus Engpässe geben. Hatten wir hier ja schon mal diskutiert:

Im Moment ist das alles noch entspannt, aber die Netzbelastung durch ladende Elektrofahrzeuge ist in der Tat ein Thema mit dem ich mich auch schon eine Weile auseinander setze. Wenn man sich die Versorgungsstrukturen in Wohngebieten ansieht wird schnell klar warum. Die mittlere Last je Haushalt ist vergleichsweise gering.

Kurze Spitzen durch einen Herd oder ähnliches verteilen sich. Die PV Anlagen in den Wohngebieten führen dazu dass viele Wohngebiete Mittags mehr Strom erzeugen als verbrauchen. Die Mittagsspitze von früher hat sich in eine Abendspitze verändert.

Kommt jetzt einer oder mehrere E-Fahrzeugfahrer und lädt Abends mit 22 kW gibt das eine vergleichsweise hohe Spitze. Ein Haushalt mit E Fahrzeug belastet das Netz viel stärker (ich könnte schreiben wie viel mal…) wie ein Haushalt ohne E-Fahrzeug. Tasächlich gib es Länder da ist die Leistung deutlich stärker regelmentiert, z.B. Italien, Niederlande.

Eine Möglichkeit ist die Aufnahmeleistung des Hauses konstant zu lassen indem man die Ladeleistung des Fahrzeugs regelt. Bei einer limitierten Anschlussleistung kann ich mich dann entscheiden, ob ich auf drei E-Flammen koche oder mein Fahrzeug mit hoher Leistung lade. Wenn der Herd aus ist, regelt das Fahrzeug wieder hoch. Die Lösungen gibt es schon…

Eine andere Möglichkeit sind dynamisierte Strompreise und ein Fahrzeug dass die Ladeleistung danach regelt. Diese dynamisierten Strompreise sind aus meiner Sicht überhaupt die Lösung die wir an der Energiewende brauchen, für Verbrauch und Erzeugung.

Ralf

Man kann sich einfache technische Maßnahmen vorstellen, die die Leistung intelligent organisieren.
Teilnehmer, die sich dieser Maßnahme unterwerfen, sollten dann einen Bonustarif bekommen, da sie das Netz von teuren Spitzen entlasten. Das müssen nicht nur EVs sein. Auch Waschmaschinen etc. wären Kandidaten.

Wenn auch nicht für ALLE Haushalte denkbar, so aber doch für VIELE.

Und die EVUs müssten doch auch an einen ausgleichenden Effet Interesse haben.

Ohne Details von Benzinzapfsäulen zu kennen … aber arbeitet die Pumpe dort nicht mit Strom?

Also, wenn von 18 bis 20 Uhr die EVs Spitzen erzeugen, dann muss Situationsbedingt gelegentlich die Zapfsäulen temporär abgestellt werden. :mrgreen:

Dann geht halt nur eins ODER das Andere.

Oh jeh! Und das kommt aus meiner Heimatstadt :frowning:

Hier Details zu dem Projekt:
enercity.de/presse/pressemel … index.html

Ich bin leider nicht dabei.

Dazu passt mein Thread „Netzentlastung“ ganz gut: Achtet ihr beim Laden auf "Netzentlastung"?

Die Dänen laden nachts angeblich kostenlos. Die Windenergie macht’s!

Wir in Schland, könnten durch laden am Arbeitsplatz gegensteuern. Das könnte ohne direkte Förderung, nur durch Freibeträge auf der Lohnabrechnung und/oder eine verbilligte 1%-Regel erreicht werden. - Die Netze werden’s danken…

Mit ‚dynamisierten Strompreisen‘ meinst Du vermutlich Tarife abhängig von Netzauslastung / EE-Einspeisung. Eigentlich sinnvoll, bedingen aber Smartmeter (’‚intelligente Stromzähler‘) - und die sind imo Teufelszeug bzgl. data privacy. Wer da Daten auslesen darf, kann ganz genaue Verbrauchsprofile erstellen, je nach Auflösung sogar feststellen, wann welcher Film im TV angesehen wurde (wobei ich nicht weiß, wie aufwändig letzteres ist).

Jedenfalls möchte ich so ein Smart Meter nicht im Haus haben. Und viele andere mit Sicherheit auch nicht. Im gewerblichen Bereich ist das aber eventuell ein Option. Wobei der Preishub schon deutlich sein muss, um das Ladeverhalten zu beeinflussen.

Ich hoffe eher, dass man im Privatbereich mit Appellen wie ‚ladet möglichst in der Mittagszeit den PV-Strom eures Wohngebietes‘ weiterkommt. Außerdem ist es ja von Vorteil, wenn morgens bei der Abfahrt der Akku noch etwas Wärme vom Aufladen hat, was eine gewisse Motivation sein kann, zeitgesteuert in der 2. Nachthälfte zu laden (verkürzt außerdem die Zeit, in der der Akku hohem Ladestand ausgesetzt ist).

Heute gibt es - soweit mir bekannt - ja nicht einmal Ladegeräte, die per WLAN->Internet abfragen können, wie hoch die Netzauslastung / EE-Einspeisung der kommenden Nacht voraussichtlich sein werden und das Laden entsprechend regeln. Oder doch? Vielleicht als SmartHome-Lösung?

Ein erster Schritt wäre, die 44 € geldwerter Vorteil Grenze deutlich zu erhöhen oder für EV-Strom ganz abzuschaffen. Heute muss ein Arbeitnehmer, der vom AG Strom für sein EV geschenkt bekommt, den Wert oberhalb 44 € (monatlich?) als geldwerten Vorteil versteuern. Ein Irrsinn - allein vom Erfassungs- und Abrechnungsaufwand her.

Ein dynamischer Strompreis braucht nicht zwangsweise eine Rückmeldung des Zählers, sondern lediglich die Tarifinformation zum Zähler. In einigen Ländern sind die Tarife viel weiter, allerdings zeitlich und jahreszeitlich fix gestaffelt, z.B. Frankreich, Südafrika.
[url]http://www.durban.gov.za/Resource_Centre/Services_Tariffs/Electricity%20Tariffs/Tariff%20Book%202013%20-%202014.pdf[/url]
im pdf Seite 20 gibts ein Bild des Tarifmodels in Durban / SA, habe dort ein PV Projekt.

Bei uns mit den fluk­tu­ie­ren Quellen PV und Wind wäre z.B. 5 Tarifstufen mit einer eintägigen Vorhersage sinnvoll.

Im Normalfall könnte man einige zeitlich unkritische Verbraucher so programmieren dass sie erst ab einer bestimmten Tarifstufe starten. Das MS würde vielleicht erst automatisch um 23 Uhr mit der Ladung starten. Wenn mir die Ladezeit nicht reicht kann ich immer manuell eingreifen und dann zu höherem Tarif laden. Auch die Spülmaschine kann ich Abends beladen und automatisch starten lassen. Das braucht natürlich die Disziplin und den Anreiz dass es sich lohnt. Mündlich wurde mir mal 20% Preisabschlag zum günstigesten Sttromtarif genannt, das finde ich zu wenig Anreiz, zumal unsere Netzbetreiber bei Überangeboten von Strom teilweise richtig in Schwierigkeiten sind und noch Strom bezahlen nach AT und CH, damit diese Strom abnehmen.

Ralf

Hi !
Absolut korrekt erkannt ! Im Durchschnitt dümpelt der deutsche Haushalt zwischen 1kWh und 3 kWh rum. Je neuer die Häuser, je besser. Wir laufen in der Nacht mit 280 - bis 340 W !!! Der Tesla würde mit 22kW laden - unsere Ladestruktur kann maximal über die crOhmBox 28kW (EVSE1M40 / 3x 40A) - es gibt ja auch ZOEs und wir haben aber parallel als Backup auch noch CEE32 rot mit 3x32A liegen. Damit kann man auch parallel laden - dann eine Seite auf 11kWh.

Wieviel Autos haben wir in Deutschland ? 40 Mio ? Der Idealfall wäre ja der, daß es keine Verbrenner mehr gibt. Bei den aktuellen Ladeströmen im Wechselstromnetz kann das dieses Netz nicht wirklich. Ich schrieb das ja schonmal hier - es muß eben intelligent werden und wir benötigen Langzeitspeicher als Puffer. Niemand will Abends um 18 Uhr immer laden - aber alle wollen morgens vollgetankt losfahren - dazwischen gibt es eine Menge Optionen und Spielraum - aber auch das würde nicht reichen. Wenn wir einen Langzeitspeicher im Bereich von 5-6 MWh hätten, dann würden wir uns den im Sommer vollhauen und weitestgehend auch den Tesla damit bedienen können - das Netz würde erheblich entlastet werden. Flankierend kann man das Auto so gestalten, daß es auch in das Stromnetz zurückspeisen kann und das allgemeine Netz damit ebenfalls entlastet, weil es zu gegebener Zeit auch das eigene Haus locker versorgen kann - dazu wären bei uns pro Nacht nur ca. 3,5 kWh nötig.
In Norderstedt bei HH gibt es so ein Projekt - E3DC, Nissan Leaf basiert. Die sind komplett autark in dem Baugebiet - alles mit PV, BHKWs und einem geschotteten E-Netz. Wenn ich Strom benötige kann das auch aus dem Leaf zwei Hausnummern weiter kommen…

Also aktuell ist das nur deshalb gerade in DE so möglich, weil wir keine Erfolgskrise im Bereich E-Mobilität haben. Wenn das aber anzieht, wird das schnell ein Thema - zu Recht ! Nur das ist so toll lösbar mit ganz vielen neuen Arbeitsplätzen und Ideen - man muß das nur wollen - und viel mehr - man muß mal anfangen - z.B. einfach jetzt ?

Und jetzt darf es gern sofort März werden ! :smiley:

Ihr solltet aber nicht mit 22kW-Ladung als Normalfall oder sogar Durchschnitt rechnen!

Die durchschnittliche Strecke, die ein PKW pro Tag in Deutschland fährt, sind 43 km. Das wären bei einem Elektroauto ca. 8 kWh, die innerhalb von 12h nachgeladen werden müssen.
Im Durchschnitt(!) reicht es also, wenn man mit 1kW lädt!
Und das ist nicht mehr als ein Haarfön braucht und kann das Netz locker ab.

Realistisch kann man mit 3,7kW Ladeleistung und laden zwischen 0 Uhr und 5 Uhr 98% aller E-Autofahrer bedienen, ohne das Netz sonderlich zu belasten. Auch bei 40 Mio. E-Autos!

Das Problem der Speicher für einen Tag bzw. Jahresschwankungen ist sowieso zu lösen. Also nicht als jammern und reglementieren sondern lösen, in Netz und Erzeugung.

Das klingt wieder wie von der ICE Industrie bezahlt. Eine Studie machen das schnell ladende EVs höhere Spitzen erzeugen, toll. Das hätte hier jede direkt hinschreiben können. Also langsamer laden (Deutsche Hersteller können nicht schnell, its not a bug its a feature) statt die anstehenden Probleme zu lösen. 100kWh Speicher pro Haushalt und wir können in der Kraftwerkslandschaft und im Netz tüchtig aufräumen.

Dynamisierte Strompreise würden perfekt mit Hausstromspeichern zusammenpassen, diese könnten dadurch locker finanziert werden.

Um dynamische Tarife anbieten zu können, muss erst mal klar sein, was die regeln:

Fall 1: das Netzsegment ist am Limit. Der Netzbetreiber steuert die lokale Auslastung. Einen Stromtarif hat man aber mit dem Stromversorger, der ist meist nicht identisch mit dem Netzbetreiber. Es wird also kompliziert.

Fall 2: der Verbrauch soll mit der Erzeugung besser ausbalanciert werden. Die Balancierung betrifft in dem Fall immer ein größeres Gebiet als das Netzsegment hinter dem Ortsnetztrafo.

Ich denke dass zukünftig Fall 2 die Norm wird, weil er bestehende Vertrags- und Tarifstrukturen besser abbildet. Mir ist nicht klar, wie der Netzbetreiber dann auf Überlastprobleme reagieren müsste. TAB verschärfen?

Die Netzbetreiber halten (unter anderem im Auftrag der Netzagentur) das Netz stabil. Unter allen Umständen. Wenn dazu Anlagen abgeschaltet, Kraftwerke hochgefahren, Windrädchen stillgesetzt werden müssen, aus dem Ausland zugekauft werden muß,… egal zu welchem Preis, das wird gemacht.

Dein Versorger bekommt eine Rechnung, die all diese Dienstleistungen umlegt (plus einen von der Netzbehörde dem Netzbetreiber zugebilligten Gewinn). Und die hat er zu zahlen, sonst verliert er seine Geschäftsgrundlage.

Mit ein bisschen Aufwand kann der Versorger für jede 15 Minuten-Scheibe den augenblicklichen Preis angeben (mit einer Scheibe Verzögerung). Er kann diesen gerne per Internet-Datenleitung an seine Kunden weitergeben und diese könne dann entsprechend entscheiden, ob sie zu diesem Preis Strom beziehen wollen oder nicht.

Wer das tun will, der soll es tun: ich beziehe strom, wenn ich ihn brauche.

Gruß SRAM

Hi !
Das ist im Grundsatz über die Ladedauer auch richtig so. Rein physikalisch ist es aber z.B. auch beim ZOE und 50% SoC so, daß er zunächst für einige Minuten schon mit 22 kW loslegt, bevor er dann auch seine Ladeströme absenkt. Allein das erzeugt eine Lastspitze, die in der Masse ausreicht, das Netz flachzulegen - selbst auf ein Netzsegment heruntergerechnet. Das kann man natürlich leicht beheben, in dem man lokale Speicher zur Lastspitzenglättung / - Vermeidung vorschaltet. Wurde hier ja auch schon völlig korrekt erwähnt. Damit wäre auch dem Privatmenschen nach wie vor die Schnellladung zu jeder Zeit erlaubt, vorausgesetzt der Speicher ist voll genug. Also in Zukunft redet das Auto mehr mit der Ladeinfrastruktur und den Puffern / Speichern. So könnte es laufen…

Die Netzbetreiber sind für den Betrieb und Ausbau der Netze zuständig.
Der kWh Preis sollte an den Börsenpreis gekoppelt werden, mindestens 5 Stufen:
Strommangel = sehr teuer
wenig Strom = teuer
normal = Standard Preis
viel Strom = billig
negativer Börsenpreis = spott billig, oder umsonst

Den Netzausbau kann man sich über eine Grundgebühr in Anhängigkeit von der Anschlussleistung des Übergabepunktes bezahlen lassen.
Speicher können so von Netzbetreibern über die Gebühren ins Netz integriert werden, oder / und Hausbesitzer können mit Speichern Ihre Grundgebühr senken.
Strommangel und negative Börsenpreise werden so kaum noch entstehen.

Auch der ZOE wird kaum höhere Ströme ziehen, als der Ladenanschluß konfiguriert ist, sonst fliegt nämlich die Sicherung (und das vollkommen zu Recht).