Zur Doppellader-Diskussion muss man den lokalen Kontext berücksichtigen: die Stadt Wien hat sich explizit gegen Ladesäulen am Strassenrand ausgesprochen … ernstzunehmende E-Tankstellen findet man bei uns daher oft nur in kostenpflichtigen Garagen. Hier wird politisch einfach alles gegen Autos getan - bei rot/grüner Stadtregierung wohlgemerkt!
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Und während in Paris oder Stuttgart ganze Carsharing-Flotten wie Car2Go elektrisch fahren, sucht man in Wien vergeblich Ladestationen an öffentlichen Straßen. Deren Ausbau würde ausgerechnet von der grünen Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou blockiert. „Es wird nicht unterschieden zwischen schmutzigen und sauberen Autos – man will den Individualverkehr einschränken“
Nicht nur das, es werden sogar von Wien Energie schon bestehende Ladesäulen (zB. die rote Säule in der Währinger Straße stadteinwärts, direkt gegenüber der Ausfahrt aus der Strudlhofgasse beim Arne-Carlsson-Park) abgeschaltet… als ich vor ein paar Jahren die Säule mal näher inspiziert habe (muss zw. 2011-2013 gewesen sein), war dort im Display der Preis sogar in ÖS angeschrieben… die kWh hätte ÖS 1,90 (€ 0,14) kosten sollen. So lang stand die da schon rum… Wien kann innovativ sein, wenn es denn nur will.
Wenn ich mich recht erinnere, war davor sogar ein Halteverbot mit einem Ausnahme-Schild für E-Fahrzeuge. Aber da bin ich mir wirklich nicht sicher.
Mit der Argumentation unserer Vizebürgermeisterin werden noch einige andere Dinge betrieben, die hart an der Grenze sind, und Autofahren in Wien so ungemütlich machen sollen, dass viele zähneknirschend auf die Öffis umsteigen… u.a. die Blockade von Garagen-Neubauten, etc.
Dass es bei EV-Bashing nicht mehr um die Umwelt gehen kann, leuchtet ein. Aber worum geht es dann? Um’s Stadtbild?!
Ich kann es schon verstehen das die Grünen Autos aus der Stadt schaffen wollen, auf einem Autoparkplatz kann man acht Fahrräder abstellen - und endlos viel Platz haben wir in der Innenstadt nunmal nicht.
Dennoch halte ich es für eine verkehrte Idee die E-Mobility garnicht zu unterstützen, schliesslich wird es immer Autos in der Stadt geben - und die werden mit dieser Politik dann halt nicht lautlos und emissionslos sein sondern brummen und stinken.
Vor dem Wien-Energie-Haus auf der Mariahilferstrasse stand ja auch eine Ladesäule - die ist dem Umbau zur Fußgängerzone zum Opfer gefallen.
Auch noch immer unter Strom, mit 1x Schuko und 1x CEErot 16A, nur konnte ich bislang keine der alten ELIN-Chipkarten mehr auftreiben, wenn der Deckel über den Steckern nicht fehlen würde (Deckelkontakt) wäre die sicher noch voll funktionsfähig, ein „Danke“ an diverse Vandalen…
Auch diese vor der ehemaligen Mini-EL Werkstatt ist noch existent, genau so wie die in der Hoyosgasse.
Seitens Wienstrom wurde mir hinter vorgehaltener Hand gesagt, man „darf“ von der Politik aus diese Säulen nicht modernisieren oder Instandsetzen, sonst ist man ein Kandidat fürs AMS (Harz4 in AT), man würde aber ja gerne weil man Smatrics eigentlich Paroli bieten will…
So ein verhalten ist mit „Grüner Politik“ meines Erachtens nach nicht zu entschuldigen, das ist einfach nur doof…
da bist du mir mit Fotos gerade zuvor gekommen. Mein Weg dorthin ist jetzt etwas länger, da ich nicht mehr in diesem Grätzel wohne.
Woher weißt du denn, dass die Säulen noch unter Strom sind? Als ich das letzte Mal daran vorbei gegangen bin, war das Display aus.
Und betreffend „Autos raus aus der Stadt“: bin ich auch sehr dafür, die Mariahilfer Straße hat als (teilweise) FuZo so viel an Reiz gewonnen, wie man sich davor gar nicht vorstellen hätte können. Dennoch geht die autofreie Stadt meiner Meinung nach anders als planloses Chaos und Blockiererei. Wie wäre es denn mit großen, unterirdischen Parkgaragen (inkl. großzügiger Ladeinfrastruktur) an wichtigen Verkehrsknotenpunkten bzw. in den Außenbezirken? Dazu noch eine weitere Verdichtung des öffentlichen Verkehrs, vor allem zu Tagesrandzeiten und nachts, dann wäre schon viel getan.
Ich hatte viele Jahre die Illusion die Grünen wären heilbar, aber das war ein sehr langwierigern Irrtum.
Vernünftige Leute werden trotz Erfolgs und Anerkennung über Parteigrenzen hinweg einfach raus geschmissen.
So passierte es letztes Jahr den Energiesprecher der deutschen Grünen, Designer des EEG, Hans Josef Fell.
Wenn die Grünen grün wären, wenn vernünftige Ideen auch nur die geringste Chance bei den Grünen hätten,
dann würde ich es dort versuchen und nicht versuchen eine neue Bewegung aufzubauen.
Von allen Vorfeldorganisationen ist die JVP der progressivste Think Tank… man denke da zB. an die Nacht-U-Bahn am Wochenende! Umso mehr ist es schade, dass da die Mutterpartei nicht so recht mitkann.
(3a) Bei ab dem 1. Jänner 2011 bewilligten öffentlich zugänglichen Abstellanlagen mit mehr als 50 Stellplätzen muß Vorsorge getroffen werden, daß pro 10 Stellplätze zumindest ein Stellplatz mit einer Ladestation für Elektromotorräder und Elektroautos ausgestattet werden kann.
(3b) Stellplätze gemäß Abs. 3a sind spätestens bis zum 31. Dezember 2015 mit Ladestationen für Elektromotorräder und Elektroautos auszustatten.
Auch gut! Wenn da jetzt noch (3c) kommt mit „bei bestehenden, vor dem 01.01.2011 genehmigten Anlagen sind bis 01.1.2017 10% der Stellplätze analog 3a/b mit Ladeeinrichtungen auszustatten“, dann wäre das der Hammer.
10% sind schon mal ein richtiger Schritt, aber mMn immer noch zu wenig. Vor allem lässt das Gesetz ja offen, ob man da auch einen SchuKo hinstellen kann und passt schon…
Was ich witzig finde ist, dass das Renault ZOEs posten, sie könnten nicht laden - der Zoe hat doch gar keine Möglichkeit mit CEE rot direkt zu laden. Also machen doch deren Adapter Probleme…