Betrachten wir doch mal die technischen Voraussetzungen für das schnelle Laden.
AC - Ladenstellen sind verhältnismäßig preiswert einzurichten und überall da, wo das Parken mit Laden verbunden werden kann, also zu Hause, Arbeitsstelle, Hotels, Einkaufsmärkte und andere Einrichtungen, wo man mehrere Stunden verweilt.
DC - Laden sind verhältnismäßig aufwendig einzurichten und wartungsintensiv. Die Ladeleistung fängt bei 20kW (CCS/CHAdeMO) und hört derzeit bei 135kW (Tesla SuC).
Wenn ich eine Investition in einen Zukunftsmarkt mache, muss sich meine Investition langfristig rentieren. Eine Investition in die Infrastruktur (Leitung, Netzanschlüsse, Netztrafo) kann ich nicht ohne großen nachträglichen Kostenaufwand an neuen Anforderungen anpassen. Auch ergibt sich die Wirtschaftlichkeit durch eine möglichst geringe Verweildauer zum Laden an der Säule und damit verbunden eine hohe Frequenz von Ladevorgängen.
Daher erst mal die Frage, welche Ladeleistungen künftige eAutos aufnehmen können. Das hängt auch von der Kapazität der Fahrzeugbatterien ab, hier kommen als neue Fahrzeuge eTrucks (eForce.de) und eBusse z.B. von BYD hinzu. Diese haben heute schon um die 250kWh
Bei eAutos dürfte sich die Kapazitäten bei 100-150kWh noch oben begrenzen, das reicht für 400km Reichweite bei 120km/h. Zudem werden diese Batterien nur bis max. 80% SOC geladen um den Ladevorgang zügig abschließen zu können.
Eine möglichst hohe Batterie-Kapazität ist auch im Interesse des Ladestellenbetreibes, da so pro Ladevorgang eine größere Strommenge abgegeben werden kann.
Lithium Batterien können mit 1-2C ohne Probleme geladen werden. Neue Li-Batterien wie LiFePo schaffen 2-3C, Li-Titanat sogar bis 10C.
Ziel sollte daher sein in max. 30min besser 20min von 10% SOC auf 80% SOC zu erreichen.
Bei 150kWh in 20min wären dies etwa 100kWh oder 300kW Ladeleistung.
Damit disqualifizieren sich die heutigen Ladeleistungen bei CHAdeMO und CCS und selbst Teslas wird die Ladeleistungen seiner SuC verdoppeln müssen.
Damit sind dennoch nur etwa 20-30 Ladevorgänge je Ladestelle/Tag erreichbar.
Damit wird auch deutlich, Akkukapazitäten von eAutos mit weniger als 30kWh machen wenig Sinn und sind letztendlich eine Vergeudung von Resourcen und blockieren die Ladeinfrastruktur durch eine zu hohe Ladefrequenz und zu geringe Ladeleistung-/dauer.
Bestes Beispiel ein i3 auf dem Weg von München nach Berlin. Er muss insgesamt 8mal je 30min laden um die ca. 580km zurücklegen zu können. Ein Tesla MS lädt höchstens 1x auf der Mitte der Strecke und kann die 40min Ladezeit sinnvoller nutzen.
Was aber passiert, wenn zu Beginn der Urlaubszeit sich Tausende eAutos sich der Autobahn entlangwälzen. Da sind heute schon die Autobahntankstellen für dei Verbrenner hoffnungslos überlastet, ebenso alle Tankstellen in Autobahnnähe.
Dann helfen nur völlig neu strukturierte Autobahnrasthöfe, die hohe Ladeleistungen dynamisch an vielen Ladeplätzen zu Verfügung stellen können. Mit direktem Anschluß an das Mittelspannungsnetz um Anschlußleistungen bis zu 10MW realisieren zu können, mit Einsatz von riesigen Pufferspeichern (10MWh und größer), deren Kapazitäten nicht nur zum Laden der eAutos sonder auch zur Erbringung von Regelleistungen für das Stromnetz dienen.