Ladepower und Ladezeit > 20kW, 50kW >50kW

Hallo

Nachdem gestern jemand aus einer externen Forschungseinrichtung zu mir sagte, daß eine Ladeleistung > 22kW nicht sinnvoll sei, weil diese nur während einer sehr kurzen Zeit anliegt, und es sich daher nicht rentieren würde Ladestellen mit > 22kW aufzustellen, bitte ich Euch mir reale Meßwerte von verschiedenen Fahrzeugen zu geben, um aufzuzeigen, daß dies nicht so ist. Ok, wenn ein Mini Akku von 18kWh mit 100kW geladen werden würde, wäre das recht kurz… :mrgreen:
Also:
-Ladezeit Tesla S 85kWh ; Ladezeit mit max Leistung > 100kW und Ladeleistung mit 22kW, bis jeweils 80% voll. btw: Was ist inzwischen max. Supercharger Leistung die ihr bei euch ablest? „Der Dr.“ meinte, es wären nicht weit über 100kW… :smiley:

  • Renault-Zoe; Ladezeit mit 43kW und mit 22kW, bis je 80% voll.

Viele Grüße Daniel

Was 'n das für einer…
so wie ich gesehen habe werden die 22kW bis ca 98% SOC gehalten dann erst kommt die CV und Balancing Phase… sind ja bei 85kWh nur 0.25C :laughing:
Am SuC habe ich max. 118kW gesehen.
wenn er natürlich bezweifelt dass die anzeige im Auto nicht stimmt - sollte er das mal nachweisen!
/Kopfschüttel… der Herr Doktor/

Ach… und mit „Visible Tesla“ kann man sogar den reellen DC-Ladestron sehen!

Wenn so einer sich Forscher nennt, aber schon an Internet-Recherche und Dreisatz scheitert :astonished: oh je.

Und solche Flachzangen bestimmen dann am Ende über den Fortgang der Elektromobilität in Deutschland. Vermutlich hat der noch nie oder allenfalls vor 2 Jahren mal in einem Peugeot iOn mit 14,5kWh Batterie einen Test gemacht. Aber selbst bei dieser Mini-Batterie, die mit max. 30kW geladen wird und bei der die Ladeleistung schon nach wenigen Minuten zurückgeregelt wird, liegen zwischen 22 und 50kW Chademo rund 10min. Beim Leaf mit dauerts dann mit 22kW schon fast doppelt so lange. Beim Zoe liegen zwischen 22 und 43kW ebenso fast Faktor 2. Sobald die Batterien größer werden, ist 22kW tot. Das ist Normalladung.

Im Going Electric Forum sagte einer mal richtig: Es ist ein riesiger psychologischer Unterschied, ob ich nach der Toilettenpaue und dem Kaffeekauf mit 80% SOC weiterfahren kann, oder ob ich dann noch mit der Familie weitere 30min warten muss, bis ich weiterfahren kann.

22kW werden nur deshalb akzeptiert, weil es derzeit in Deutschland eine absurd schlechte Schnellladeinfrastruktur und fast ausschließlich beschissene Elektroautos mit Schnarchladung gibt.

Es ist auch eine Mär, dass zwischen 22 und 50kW große preisliche Unterschiede liegen. Das macht bei ABB nur rund 6000 Euro aus. Natürlich, wenn ich den 50kW Lader mit dem großen 160A Netzanschluss anschließe, dann wirds deutlich teurer. Aber ich kann den 50kW Lader am selben 63A Hausanschluss betreiben wie den 22kW Lader. Die Ladeleistung ist dann nur auf 43kW gedrosselt, was immer noch deutlich schneller ist als 22kW. Außerdem können nicht AC und DC parallel laden. Aber das ist immer noch besser, als dort einen 22kW Lader hinzustellen.

goingelectric.de/forum/infra … 65-30.html
Schon mit den heutigen Minibatterien gibt es teils riesige Unterschiede zwischen 22 und 50kW. 11,83kWh in 16min bekommt man mit 22kW Ladeleistung einfach nicht hin. Auch beim i-Miev wurde schon von 80% Ladungen in 16min berichtet. Ich hab das noch nicht geschafft und kenne die klimatischen Voraussetzungen in der Batterie nicht, damit das klappt. Aber ich weiß aus eigener vielfältiger Erfahrung im relativ gut mit Chademo versorgten Gebiet Berlin, dass selbst bei dieser kleinsten derzeit angebotenen Batterie min. 10min zwischen 22 und 50kW liegen.

Stimme in fast allem zu, nur der Hausanschluss ist keineswegs überall 63A/400V. In Hessen verbaut die Süwag für ein neues Einfamilienhaus ohne Intervention 35A… Ich musste für 70A schon aktiv werden und nachträglich sind die Kosten enorm hoch wenn der Hausanschluss erst einmal mit 35A ausgelegt wurde.

Betrachten wir doch mal die technischen Voraussetzungen für das schnelle Laden.

AC - Ladenstellen sind verhältnismäßig preiswert einzurichten und überall da, wo das Parken mit Laden verbunden werden kann, also zu Hause, Arbeitsstelle, Hotels, Einkaufsmärkte und andere Einrichtungen, wo man mehrere Stunden verweilt.

DC - Laden sind verhältnismäßig aufwendig einzurichten und wartungsintensiv. Die Ladeleistung fängt bei 20kW (CCS/CHAdeMO) und hört derzeit bei 135kW (Tesla SuC).

Wenn ich eine Investition in einen Zukunftsmarkt mache, muss sich meine Investition langfristig rentieren. Eine Investition in die Infrastruktur (Leitung, Netzanschlüsse, Netztrafo) kann ich nicht ohne großen nachträglichen Kostenaufwand an neuen Anforderungen anpassen. Auch ergibt sich die Wirtschaftlichkeit durch eine möglichst geringe Verweildauer zum Laden an der Säule und damit verbunden eine hohe Frequenz von Ladevorgängen.

Daher erst mal die Frage, welche Ladeleistungen künftige eAutos aufnehmen können. Das hängt auch von der Kapazität der Fahrzeugbatterien ab, hier kommen als neue Fahrzeuge eTrucks (eForce.de) und eBusse z.B. von BYD hinzu. Diese haben heute schon um die 250kWh

Bei eAutos dürfte sich die Kapazitäten bei 100-150kWh noch oben begrenzen, das reicht für 400km Reichweite bei 120km/h. Zudem werden diese Batterien nur bis max. 80% SOC geladen um den Ladevorgang zügig abschließen zu können.
Eine möglichst hohe Batterie-Kapazität ist auch im Interesse des Ladestellenbetreibes, da so pro Ladevorgang eine größere Strommenge abgegeben werden kann.

Lithium Batterien können mit 1-2C ohne Probleme geladen werden. Neue Li-Batterien wie LiFePo schaffen 2-3C, Li-Titanat sogar bis 10C.

Ziel sollte daher sein in max. 30min besser 20min von 10% SOC auf 80% SOC zu erreichen.

Bei 150kWh in 20min wären dies etwa 100kWh oder 300kW Ladeleistung.

Damit disqualifizieren sich die heutigen Ladeleistungen bei CHAdeMO und CCS und selbst Teslas wird die Ladeleistungen seiner SuC verdoppeln müssen.

Damit sind dennoch nur etwa 20-30 Ladevorgänge je Ladestelle/Tag erreichbar.

Damit wird auch deutlich, Akkukapazitäten von eAutos mit weniger als 30kWh machen wenig Sinn und sind letztendlich eine Vergeudung von Resourcen und blockieren die Ladeinfrastruktur durch eine zu hohe Ladefrequenz und zu geringe Ladeleistung-/dauer.

Bestes Beispiel ein i3 auf dem Weg von München nach Berlin. Er muss insgesamt 8mal je 30min laden um die ca. 580km zurücklegen zu können. Ein Tesla MS lädt höchstens 1x auf der Mitte der Strecke und kann die 40min Ladezeit sinnvoller nutzen.

Was aber passiert, wenn zu Beginn der Urlaubszeit sich Tausende eAutos sich der Autobahn entlangwälzen. Da sind heute schon die Autobahntankstellen für dei Verbrenner hoffnungslos überlastet, ebenso alle Tankstellen in Autobahnnähe.

Dann helfen nur völlig neu strukturierte Autobahnrasthöfe, die hohe Ladeleistungen dynamisch an vielen Ladeplätzen zu Verfügung stellen können. Mit direktem Anschluß an das Mittelspannungsnetz um Anschlußleistungen bis zu 10MW realisieren zu können, mit Einsatz von riesigen Pufferspeichern (10MWh und größer), deren Kapazitäten nicht nur zum Laden der eAutos sonder auch zur Erbringung von Regelleistungen für das Stromnetz dienen.

Für den Lader bestellst du einen neuen Hausanschluss und sagst dann, dass es 63A sein sollen. Wo ist das Problem? Wenn du nicht gerade den nackten CCS-only-Lader bestellst, benötigst du auch für einen 22kW Normallader einen 63A Anschluss. Ich kenne nur einen einzigen solchen Lader, der mit 32A angeschlossen wurde - und der steht ausgerechnet an einem Autobahn-Rasthof.

Neuer Hausanschluss Angebot der Süwag lag bei ca. 80t€… Erforderte Erdarbeiten, etc. Das ist sehr Situationsabhängig, wo das nur ein neuer Zähler, etc. ist kann das eine Lösung sein. Pauschal würde ich das aber nicht als „kein Problem“ einstufen. Und ja, ich habe auch für installierte 22kW einen 70kW Hausanschluss legen lassen und würde das auch als Voraussetzung sehen damit die Küche nicht kalt bleiben muss wenn das MS gefüttert wird :mrgreen:

Hier gehts nicht um die wenigen Sonderfälle, bei denen jedweder Neuanschluss mit extremen Kosten verbunden wäre. Wo allein der Hausanschluss 80.000 Euro kostet, wird eben keine Ladesäule aufgestellt. Ganz einfach. In anderen Gegenden, wo das 1.800 Euro kostet, kann ein 50kW Schnelllader aber auf 43kW gedrosselt an einem 63A Hausanschluss betrieben werden. Das kostet dann 5-6.000 Euro mehr als der 22kW Lader. Und bei Bestellung von 5 Ladern ist der Preis schon so gering, dass sich der Griff zum 22kW Lader geradezu verbietet.

Ich denke diese ganzen E-Fahrzeuge wie i3, E-Golf, etc. sind schlicht nicht zum Reisen gemacht, ganz im Gegensatz zum Model S.
Klar kann man damit auch große Strecken fahren, das geht schließlich auch mit einem Trekker, aber gedacht sind diese Autos dafür nicht.
Was die Ladeinfrastruktur angeht, denke ich ist es abhängig vom Standort

  • Standzeit >8h Zuhause, Arbeit => 11kW
  • Standzeit 2-3 h City Parkhaus, Restaurant, etc. => 22kW - 43,5kW
  • Reiseunterbrechung, Pause 30min -45min => DC Lader > 43 KW

Für Busse und Taxen (Gewerblicher Stadtverkehr) ist evtl. noch ein Akkutausch sinnvoll

Alles was darüber hinaus gehen würde halte ich auch für eine Verschwendung von Resourcen, wobei mir klar ist das solange es kein Flächendeckendes DC-Ladenetz (außerhalb der Tesla Welt) gibt, die AC-Ladeinfrastruktur die einzige Alternative ist.
Für Gewerblichen Güterfernverkehr sehe ich derzeit auf der Straße keine sinnvolle elektrische Lösung.

Mir wäre ein Update zu Hause auf mehr als 22 kW keinen Cent wert, genau genommen sind die 22kW schon unnötig. Ich wollte gerne von 80 auf 100% SoC kommen in einer Stunde um Langstrecken nicht lange vorausplanen oder das MS immer auf 100% laden zu müssen. Es wäre auch ohne mit 2 Stunden O.K. gewesen. Das ist Home/Destination charging wo es keine Rolle spielt in gewissen Grenzen wie lange es dauert. Mit einem geeigneten SuC Netz wäre ist das für Langstrecke überflüssig und für die 95%+ Kurzstreckentage ist es sowieso überflüssig. Warum also der Aufwand? Welcher Zusatznutzen entsteht?

Hä? Es geht hier nicht um dein Häuschen auf dem Berg, sondern um die Frage, ob die Installation von 50kW Schnellladern gegenüber 22kW Normalladern einen Vorteil bringt. Es versteht sich von selbst, dass dabei nicht die Installation in deiner Garage gemeint ist, die nur du selbst nutzt, sondern die Installation in der Öffentlichkeit zur allgemeinen Nutzung.

Sehe ich auch so. Dem OP ging es um die Frage/Aussage des Forschers:

Verstehe ich als Frage, ob so was im öffentlichen Raum aufgestellt werden soll oder nicht.

Dann lest meine Antwort bitte so: Alles unter den 100kW von SuC macht öffentlich keinen Sinn und mehr als 22kW braucht man nicht wirklich privat, 50kW haben für mich keine Existenzberechtigung für Autos mit langstreckentauglich ausgelegten Akkus jenseits der 60 kWh.

„sinnvoll“ „rentieren“
Ob etwas sinnvoll ist steht nicht zwingend in einem Zusammenhang mit rentieren (es sei denn, komerzieller Nutzen wird als einzig sinvolles betrachtet…).
Es stimmt natürlich schon, das öffentliche 22kW Ladesäulen überdimensioniert sind wenn diese
a) von Fahrzeugen benutzt werden die gar nicht mit 22kW laden können
b) die Fahrzeuge die mit 22kW laden, dort solange parken das auch ein Laden mit 11kW ausreichend wäre.

Meine Ausführung zusammengefasst:

AC 22kW zu Hause und für Destination Charging.
DC >=150kW für 20min Schnellladung. Da müssen neue Standards her.

+1

zurück zum thema und fragestellung: der LEAF z.b. lädt bis etwa 85% mit über 50kW durch, genau genommen etwa 50500W. danach wird runtergeregelt.