Shell macht eine Studie zur Zukunft des Verkehrs ...

Shell macht eine Studie zur Zukunft des Verkehrs und findet dabei heraus (Überschrift in der Schwäbischen Zeitung vom 1.1.14: „E-Auto wird sich auch bis 2040 nicht durchsetzen“), dass die Leute auch in 25 Jahren noch gaaaanz viele Verbrenner fahren, aber viiiel sparsamere …
Jaja, wenn man einen Sumpf trocken legt, macht es nicht viel Sinn, das mit den Fröschen zu diskutieren. Irgendwie ist diese Shell-Studie ja fast so, als wenn der Verband der Schweinzüchter sich zu den Vorteilen und Nachteilen vegetarischer Ernährung äußert …

Hier der Link:
schwaebische.de/wirtschaft/a … 94000.html

lachhaft…dazu fällt mir nur einer von vielen sehr guten Sätzen von Lars Thomsen ein:

„Wenn man einmal ein gutes Elektroauto gefahren ist, dann ist man für die Verbrennerindustrie verloren-----dann will man nicht mehr zurück“

Einen verbrenner kauft man nicht wegen der laufruhe, nicht wegen des Drehmoments und nicht wegen der Zuverlässigkeit. Schon gar nicht wegen der langlebigkeit des Motors…sondern nur aus einem grund: Weil er—noch—billiger ist.Und weil das Angebot im Moment immer noch grösser ist.

Ich habe jetzt nach einem halben Jahr LEAF fahren fahren den notgedrungen den „Rückschritt“ zu einem Mercedes A180 CDI gemacht. Im wesentlichen nur, weil ich häufig die Strecke München-Berlin fahre und es niemand geschafft hat, diese Stecke mit 50 KW Chademos einzudecken. Wäre das geschehen, würde ich die Ladehalte in kaufe nehmen.
Was soll ich sagen: Ich fühle mich wie in der Steinzeit ! Als müsste ich eine Dampflock mit ihren tausend Ventilen und Stellrädchen bedienen…
Wenn ich an einer stinkenden Tanke in den Benzoldämpfen stehe träume ich von E-Ladesäulen.
Hoffentlich kommt bald GenIII… :frowning:

Verbrenner werden sich langfristig wohl nur als Billigprodukte a la Dacia Duster/Sandero und Co. auf dem Markt halten können. Für Kunden, die ultrabillige langstreckentaugliche Fahrzeuge mit viel Raumangebot (und daher schlechter Aerodynamik) brauchen.Und selbst in diesem Segment ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Total Cost of Ownership beim E-Auto niedriger sein wird…

Sekundiert wird die „Studie“ von einem Ex-BMW Vorstand
[url]http://www.deutschlandfunk.de/elektromobilitaet-der-kunde-will-nicht.694.de.html?dram:article_id=299174[/url]

Wenn ich mich nicht verhört habe, sprach er sogar davon, dass sich kein Kunde auf die „15 Kilometer“ beschränken wolle.

Hallo,

ich verstehe die Leute nicht. Wenn ich Shell oder Aral wäre, ich würde an jeder größeren Tankstelle einen oder mehrere Schnellladestationen installieren. Kundenbindung. Die Pächter verdienen doch ihr Geld mit dem Shop und der Waschanlage. Sie sollen den Strom ja auch nicht umsonst abgeben. Und wenn einer 20 Min Strom tankt, der verzehrt doch eher was wie der schnelle Spritschlucker.
Klar, den lokal wohnenden Kunden bekomme ich so nicht, der hat seine Ladestation zu Hause, deshalb nur an den überregionalen Tankstellen.
Die müssen doch mittelfristig ihr Geschäftsmodell mal überprüfen und langsam einen Plan B schmieden.

Wenn die E-Tanker erst mal weg sind geht in den Tankstellen irgendwann das Licht aus!

Die Säulen gehören an Shopping Meilen, an Raststätten und so weiter, denn dort kann man sich sinnvoll 1 Std aufhalten.
Die heutigen E-Autos (außer Tesla) müssen ja immer auf 100% aufgeladen werden wenn ich Stecke machen möchte.
Laut Medien :astonished: kommt man im Winter ja vollgeladen mit viel Glück 100km.
Mit nach lassender Akkuleistung hat man mit Glück noch 75km Reichweite, um nicht liegen zu bleiben muss nach 50km wieder geladen werden. :open_mouth:

Ups, bei den E-Mobilisten steigt der BMI durch ständige Restaurant besuche auf bedenkliche Werte. :astonished:

Eben,
die Pächter verdienen damit ihr Geld (weshalb die Konzerne dieses Geschäft auch schon gerne übernehmen wollten), nicht die Mineralölkonzerne.
Die Interssen der beiden unterscheiden sich in diesem Punkt dimetral voneinander, dem Pächter würde ein Ladesäule helfen, der Mineraölkonzern sieht darin eine Gefährdung seines Geschäftsmodelles.

Genau, aber durch Ignoranz oder Negierung wird das Geschäftsmodell nicht tragfähiger.
Ich muss mir darüber nicht den Kopf zerbrechen, aber an Stelle von Shell würde ich das tun.
D.h. entweder neue Produkte oder neue Absatzmärkte/Kunden. Die Entwicklung durch schlecht reden aufzuhalten haben schon viele versucht und sind gescheitert.
Seit der Einführung der eletrischen Beleuchtung braucht auch niemand mehr Lampenöl (Nostalgiker hören mal weg).

Das mit den Shopping Meilen habe ich auch so gesehen, als ich meinen PlugIn gekauft hatte. Jetzt mit Model S halte ich die für überflüssig.
An Raststätten sind ja auch immer Tankstellen, damit decken sich unsere Aussagen.

Das Interview regt mich an einigen Stellen auf, aber ein Punkt stimmt: Selbst wenn die e-Mobile boomen wir verrückt, dann bleibt doch Benzin für die Mehrheit weltweit der Treibstoff Nr 1 für die nächsten 50-150 Jahre. Dh das Geschäft geht zwar zurück, aber weg ist es so schnell nicht.

Was mich stört:

  • Immer dieses Gerede von es dauert noch viele Jahre. Das stimmt zwar auf den Gesamten, weltweiten Markt bezogen, aber in den Industrieländern könnte es schneller gehen. Wir haben zwar lange gebraucht, aber langsam kommt ja Fahrt auf.
  • Wie soll den bitte das Klima eine Verdopplung der Autozahlen weltweit bis 2030 aushalten? Das ist zwar nur die Meinung des Herrn Becker und steht glaub ich nicht in der Studie, aber das wird ja trotzdem aus Klimaschutz- und Erdöl-Sicht eng.

Ja wer ist denn nu Schuld? Wir, die wir es nicht produzieren können (= DE Hersteller) oder die Kunden? :wink:
*

Nicht nur. Es gibt auch diese Klimaspinner die sich ein emobil holen um das mit ihrem PV-Strom vollzufüllen… Es gibt immer mehr Leute, denen auch anderes wichtig ist.

Die 15 km kommen, weil der Moderator sagte: „Es gibt Leute, die fahren am Tag eh nur 15 km, die könnten sich doch jetzt schon eines kaufen“. Und dann kommt Herr Becker mit „Die Menschen wollen frei sein und keine Mobilitätsgrenzen haben und sollen sich auf 15 km beschränken?“. Thema verfehlt und Ängste geschürt sag ich da.

Ich glaube nicht das da irgendwas negiert wird, es wird nur anders bewertet.
Du sagst,
das Geschäftsmodel „Verkauf von Treibstoffen“ sei auf Dauer nicht tragfähig und empfiehlst den Mineralölkonzernen
Ladesäulen und zukünftig das Geld mit Waschanlagen und Caféshops zu machen, scheinbar wollen die Konzern das nicht (oder können es nicht auf Kosten ihrer Pächter durchsetzen).
Du unterstellst ihnen deshalb das sie das Geschäftsmodell nicht sähen, aber vielleicht sehen sie es sehr wohl, es interessiert sie nur nicht (wie das Geschäft mit Dönern, das Geschäftsmodell erkennen sie auch, eingestiegen sind sie trotzdem nicht).

Weniger lesen, mehr fahren… Selbst mit dem C-Zero kam ich im Winter auf mehr als 125km Landstraßen-Reichweite.

Die Bundesregierung will bis 2020 ja 1 Mio Elektroautos+Plug-In Hybride auf den Straßen haben. Was ich bisher nicht wusste, ist, dass das Ziel für 2030 bei 6 Mio Fahrzeugen liegt. (Quelle: bmvi.de/SharedDocs/DE/Anlage … verview=js S.329)

Ich hab in diesem Thread nirgends einen Link zur Originalveröffentlichung gefunden. Hier ist er. Hier der direkte Vollversions-pdf-Link.

Ich wärme das nocheimal auf, da die „Studie“ ein paar interessante Nebeninformationen liefert. Neben Ist-Statistiken zum Verkehr und CO2-Ausstoß der einzelnen Sektoren auch zB die Information, daß 15-20% des WtW CO2 Aufwands im Sektor WtT stecken (Produktion, Raffineration). Hast du also einen Schlitten, der TtW 160gCO2/kg ausstößt, sind es WtW ca 200g/km (Shell dicit!!!). Die verharmlosenden 10% oder so, die immer wieder in Foren auftauchen, sind damit Öl-amtlich widerlegt.

Wow - also der Durchschnittsverbrauch von Verbrennern liegt ca. 20 % über NEFZ und dann nochmals 20 % obendrauf für Produktion und Raffinerie. Gut, dass ich all das schon 2006 hinter mir ließ…

Frank

Ich hoffe, die AMS berichtet nochmal ausführlich über diesen Skandal…
:smiley:

Ich denke, NEFZ weicht noch stärker als 20% vom echten Verbrauch ab. Und je stärker der Motor, desto größer die Abweichung. Ein Großteil der NEFZ-Reduktion der letzten 7 Jahre geht auf das Konto von nicht wirklich selbst fahrbaren Optimierungen. Sieht man schön am Vergleich zwischen US- und EU-Verbrauch gleicher Fahrzeuge. Da sehe ich beim BMW 550i mehr als 40% Unterschied beim Überlandverbrauch.

Lange Rede kurzer Sinn. Mit zunehmend verschärften CO2 Zielen steigt der Druck auf die OEMs, CO2-Verbräuche schönzurechnen. Dazu passen auch Berichte, daß die neuen Verbrenner erkennen, wann sie auf dem Rollenprüfstand sind. Dann läuft automatisch ein Magerprogramm ab, und es resultieren wunderhübsch niedrige Laborwerte…