Deutschland in der Batterietechnologie abgehängt.

War die ganze Akkuförderung in Deutschland vergebens?

manager-magazin.de/magazin/a … 84990.html

isi.fraunhofer.de/isi-wAsset … IR_Nr1.pdf Plan bis 2030 :laughing:

Tolle Artikel. Danke!

Es ist wie immer in Deutschland. Statt etwas proaktiv anzugehen und wirtschaftlich auszuschlachten, wollen die Beteiligten zunächst Hilfe und Zuschüsse vom Staat. Und bis der in die Puschen kommt, ist der Zug längst abgefahren. Dazu kommt wie immer die German Angst vor Feuer, Klima, Strahlung und Vergiftung und schon ist es zu spät.

Irgendwie erinnert mich das an Dax Faxgerät, mp3 und die Megabit-Chipfabrik.

Sowas macht man auch nicht top down.

Sowas baut man schön langsam von unten her auf. Weltweit.

catalysts.basf.com/p02/USWeb … mats/index

greencarcongress.com/2013/10 … -basf.html

basf.com/group/pressemitteilungen/P-14-238

:wink: Gruß SRAM

Interessant finde ich die Einschätzung im MM-Artikel, dass selbst die Kostensenkungen durch die Giga-Factory nicht ausreichend sein könnten, um Teslas Wettbewerbsfähigkeit zu gewährleisten.

Mein Fazit: man sollte beim Aktienkauf nicht auf einzelne EV-Hersteller setzen (auch nicht auf Tesla), sondern auf Unternehmen, die Lithium fördern oder verarbeiten. Denn Lithium brauchen sie alle - aufgrund des hohen Elektropotenzials und des geringen Gewichts gibt es im Automotive-Bereich kaum eine Alternative zu Lithium, ein großer Teil wird übrigens in Südamerika gefördert, davon sehr viel in Bolivien.

Spätestens wenn Li-Schwefel bzw. Li-Luft-Akkus kommen, explodiert der Markt. Ich behaupte: Lithium wird DER Rohstoff der nächsten Jahrzehnte…

Wo steht das? Da steht, dass die Koreaner 2016 Batteriezellen für 150-160 Euro pro kWh anbieten wollen. Das sind 195 bis 210 Dollar. Musk hingegen sagt, dass es ihn enttäuschen würde, wenn sie erst 2024 unter 100 Dollar = 77 Euro pro kWh kämen. Wir können also annehmen, dass die Gigafactory spätestens 2020 für weniger als 77 Euro pro kWh produziert und das mindestens eine 30-prozentige Reduktion der aktuellen Produktionskosten bedeutet (denn das ist das Ziel der Gigafactory). Folglich können wir annehmen, dass Tesla derzeit für 110 Euro oder 145-150 Dollar pro kWh produzieren bzw. kaufen kann.

Und zufällig harmonieren die 150 Dollar mit dem, was schon Anfang 2014 als Einkaufspreis bei Panasonic geschätzt wurde: cleanthinking.de/energiespei … lei-36619/

Hast recht, @TeeKay, hatte wohl irgendwie die falschen Zahlen im Kopf.
Die Formulierung ‚Selbst der kalifornische Elektropionier Tesla, bislang mit seiner laptopbewährten Einfachsttechnik Kostenführer, könnte trotz einer geplanten „Gigafabrik“ bald ins Hintertreffen geraten.‘ im MM-Artikel ist damit reine Spekulation ohne irgendwelche Belege.

Das erklärte Ziel von Musk ist eine Fabrik, in der die fertige Zelle wenig mehr kostet als die Rohstoffe im Einkauf. Dazu braucht es eine hohe Automatisierung und Selbstversorgung mit Energie. Die Kapitalkosten dafür sind ja irgendwann mal abgeschrieben.
Außerdem versucht er, Nickel direkt bei der Mine einzukaufen statt bei der London Metal Exchange (LMX). Die Gigafactory stellt eine ziemliche Einkaufsmacht dar.

Heise hat heute auch etwas dazu:
heise.de/newsticker/meldung/ … 89836.html
Mit ähnlichem Tenor: Die Asiaten sind führend, aber je nachdem wen man fragt haben wir in DE

  • keine Chance (Zetsche von Daimler, VW, Roland Berger)

  • viel Potential und müssen aufholen (Henning Kagermann, Vorsitzender der Nationalen Plattform Elektromobilität)

aber

  • Akkus sind in jedem Fall wichtig und 1/3 der Kosten eines E-Autos (Ernst&Young)

Tesla mit seiner Gigafactory kommt natürlich auch vor. Aber es klingt so als wollten die Verbrennerhersteller nicht recht in Batterien investieren :astonished:

Was allerdings auch nicht weiter überraschend ist.

Also die Japaner (Toyota) haben sich 1936 nicht gesagt: „Oh, die Deutschen und Amerikaner haben 45 Jahre Vorsprung bei der Verbrenner-Technik. Wir haben keine Chance und sollten am besten sofort aufgeben und gar nicht erst anfangen.“ Ne, die haben einfach mal angefangen, statt Webstühlen Autos zu bauen, die Dinger ständig verbessert und wurden so 3x größer als BMW und Mercedes zusammen.

Der Markt für Batterien ist noch winzig. Die Gigafactory, Produktionskapazität > „derzeitige Weltproduktionskapazität“ ist nur ausreichend für wenig mehr als 500.000 Fahrzeuge. Für die restlichen 70 Mio verkauften Autos müsste also jemand noch ein, zwei, vielleicht auch drei oder 100 Gigafactories bauen. Und bis das soweit ist, haben die deutschen Hersteller alle Zeit der Welt, an Batterien und ihrer Hersteller zu forschen und zu verbessern. Man müsste nur endlich mal anfangen.

@Teekay: Was du sagst geht für mich schon fast argumentativ in die Richtung derer, die sagen, dass deswegen sich e-Mobilität nicht durchsetzen wird. Dabei sind es nur die Ist-Zahlen und die Erwartung der nächsten 5 Jahre, also ein relativ kleiner Zeitraum. Ich bin echt gespannt, was da in den nächsten 20+ Jahren noch an Entwicklungen kommen wird und wie dann die E-Mobilität dasteht.
(Ich will dir nichts unterstellen, die so nebeneinandergestellten Zahlen machten mir das nur nocheinmal klarer.)

Man kann angesichts der Aufgabe, den gesamten PKW Sektor zu revolutionieren, natürlich verzweifeln. Insbesondere wo man in Deutschland noch nicht mal für 5-6Mrd Euro einen Bahnhof oder einen Flughafen gebaut kriegt, was doch eigentlich bekannte Technologie ist. Wie soll da eine GigaFactory entstehen? :astonished:

Das Schöne ist: Es gibt genug Beispiele für solche Revolutionen, angestoßen durch technologische Durchbrüche. Siehe Vortrag Lars Thomsen. Irgendjemand wird schon bereit stehen, sobald die Kunden in Heerscharen kommen, und seine Produktion ausweiten. Aber man muss schon vorher mitspielen, aufspringen geht dann nicht mehr.

Stimmt. Man sollte zumindest früh genug mit mitlaufen anfangen, dann kann man noch später aufspringen wenns sein muss.

Der Heise-Artikel ist wohl 1:1 dpa, im ADAC-Mobilitätsblog steht er fast Wort für Wort.

Dazu fällt mir gerade spontan ein:
Alle sagen immer, dass das unmöglich sei.
Doch dann kam einer, der das nicht wusste und machte es einfach.

Welche Zahlen? Dass 100 Gigafactories benötigt werden? Wo ist das Problem? Eine Erdöl-Raffinerie mit einem Verarbeitungsschnitt von 400.000 Barrel pro Tag kostet 12 Milliarden Dollar und hat eine geplante Lebensdauer von 40 Jahren. Pro Tag werden 80 Mio Barrel Öl verbraucht. Die Welt braucht also 200 Raffinierien a 12 Milliarden Dollar = 2.400 Milliarden Dollar, die für 40 Jahre gebunden sind.

Die wurden auch nicht alle an einem Tag errichtet, sondern nach und nach. Es ist logisch, dass die Besitzer keine Sofortabschreibungen von 2.400 Milliarden Dollar vornehmen wollen, sondern lieber abwarten, bis die Dinger ohnehin Schrott sind. Und so gibt es einen schrittweisen Shift weg von 12 Milliarden Dollar Raffinierien hin zu 12 Milliarden Dollar Double-Gigafactories.

Wer aber wie die Deutschen sagt, dass der Zug endgültig abgefahren ist und es nicht lohnt, den Asiaten hinterher zu forschen, der gibt auf, obwohl der Marathon erst 5min läuft. Und jeder Tag, an dem ein deutscher Automobilmanager mit dem Gedanken „Batterien lohnen sich eh nicht, der Zug ist abgefahren“ aufsteht, schließt sich das Zeitfenster zum Aufholen ein Stückchen mehr. Denn irgendwann ist kein Geld und keine Zeit mehr da, um aufzuholen.

Ja diese Zahlen meinte ich. Das klingt auf den ersten Blick einfach erst mal nach echt viel. Viel Arbeit, Platz, Geld, Rohstoffen etc.
Aber dass für Raffinerien auch viel investiert wurde und von uns mit Sprit bezahlt wird hatte ich gerade vergessen. Logisch ists natürlich, denn irgendwo muss dass Benzin ja herkommen.
Und in die Batterieforschung wurde hierzulanda ja (glaube ich) auch echt einigese Steuergeld reingesteckt. Wenn das alles mit einem einfachen „jetzt lohnt sichs eh nicht mehr“ weggewischt wird wäre echt krass/schade/blöde.

Alles in allem kein Problem. Ich bin nur noch nicht so im Thema drin aie andere hier, trotz Ingenieurstudium :wink: