Interessante Rechnung aus dem ZOE-Forum

Ich erlaube mir mal einen interessanten Beitrag aus dem ZOE-Forum hier zu pasten - ich kann die Rechnung zu 100% nachvollziehen!

Es erstaunt mich nach wie vor das es energietechnisch völlig problemlos möglich wäre unseren kompletten Erdölbedarf, den der Individualverkehr heute hat, durch Strom zu substituieren. Anbetracht der vielen Kraftwerksschliessungen die wir derzeit aufgrund von fallenden Grosshandelspreisen für Strom sehen müsste es doch im grössten Interesse der Stromerzeuger sein die E-Mobility zu pushen - es lockt ein 14 prozentiges Absatzplus! Als angenehme Nebenerscheinung kann uns Putin & Co. nicht mehr erpressen.


Würde man sämtliche Autos in Österreich auf reine Elektroautos umstellen, würden wir den Gesamtenergiebedarf für Verkehr auf ein Drittel reduzieren!! Es würden 11 300 000 000 Liter Benzin oder Diesel pro Jahr nicht mehr benötigt werden. Dafür bräuchte man lediglich ~14% mehr vom Gesamtstromverbrauch in Ö, der jedoch sauber erzeugt werden könnte. Der jetzige Strommix ist ohnehin schon um einiges sauberer als die 6,38 Mio Verbrennungsmotoren, die in unsren Städten herumfahren.
In Anbetracht dessen, dass es einige Jahre dauern wird, bis alle Autos komplett durch reine Elektroautos ersetzt wären, müssten auch viele Kraftwerke ohnehin erneuert/ersetzt werden – und sicher nicht wieder durch Öl/Gas/Kohle/Atomkraftwerke. Der Anteil der Wasser/Sonne/Windkraftwerke/Erneuerbare wird ja glücklicherweise weiterhin ansteigen. 14% sollten daher locker zu schaffen sein. Man darf ja nicht vergessen, dass die verbrauchte Gesamtenergie deutlich sinkt!
Umgekehrt gefragt: Kann mir hier nun jemand ein sinnvolles Argument nennen, warum wir lieber 3mal soviel Energie für Verkehr verbrauchen, und diese dann auch noch durch lokal stinkende und lärmende Verbrennungskraftwerke in unsren Wohngebieten erzeugen wollen???
Die Rechnung:
Der Ottokraftstoffbedarf in Österreich lag 2010 pro Jahr bei 339 Petajoule.
339PJ = 339 000 000 000 MJ = ~11 300 000 000 l Benzin/Diesel
Durchschnittsnormverbrauch Neuwagen 2009: 6,89l/100km -> 164 005 805 515 km Fahrleistung
Durchschnittsverbrauch Tesla Model S: 20kwh/100km -> 32 801 161 103 kWh/a -> 118 PJ/a
Sogesehen senkt man damit den Gesamtenergiebedarf für den Verkehr um zwei Drittel(!)
Der Gesamtstromverbrauch in Ö betrug 2011 etwa 65 670 000 000 kWh.
Für oben genannte Fahrleistung durch reine Elektroautos wären das also +14% Mehrbedarf an Strom.

Eine für mich Jahrzehnte alte Frage.

1992 meine erste Schätzung in Aufstieg zum Solarzeitalter:

50 Millionen Elektroautos mit durchschnittlich 24 kWh/100 km und 15.000 Kilometer pro Jahr brauchen 180 Milliarden kWh. Die hohe Prognose für den Durchschnittsverbrauch der Elektroautos wird einige wundern. Die durchschnittliche Größe der Autos wird größer als Heute sein.

Aktuell in meinem Buch Calculation ERROR liegt die Schätzung bei 238 TWh (1 TWh = 1 Milliarde kWh).
3 kWh thermische Energie werden durch 1 kWh Strom ersetzt. Den ganzen Schwerverkehr muss man auch berücksichtigen.

Alle Werte für Deutschland gerechnet.

Für eure persönlichen Erfahrungen: zum Verbrauch ab Akku 12% Aufschlag als Schätzung ab Steckdose.
Den Wert mal 3 und dann durch 9,8 kWh pro Liter Diesel dividieren.
Bei dem 3 kWh thermisch durch 1 kWh Strom ersetzen Ansatz entsprichtt 25 kWh ab Akku 28 kWh ab Steckdose → 8,6 Liter / 100 km.

Das erinnert mich an ein Gespräch, was ich kürzlich anlässlich einer Ladesäuleneröffnung mit einem Vertreter einer lokalen Autohauses hatte.

Er: Wenn man jetzt alle Autos auf Elektro umstellen würde, gäbe es doch sowieso nicht genug Strom. Das wäre doch ein gigantischer Aufwand, man müsste neue Leitungen bauen… (er suchte nach dramatisch klingenden Worten, ich unterbrach ihn an dieser Stelle)

Ich: Ja, das ist wirklich unfassbar. Stellen Sie sich das mal vor: Alle Autos fahren mit Öl! Was das für ein Aufwand ist! Da muss man erstmal bohren, dann das Rohöhl transportieren, dann muss es noch raffiniert werden… (ich wollte eigentlich noch weiter machen, aber er warf mir erst einen verblüfften und dann einen leicht genervten Blick zu)

Das Gespräch entwickelte sich dann in eine völlig andere Richtung weiter… :wink:

2008 machte ich dazu folgende Rechnung

Der Straßenverkehr verbrennt 618 TWh thermische Energie aus hochwertigen Energieträgern.
Würde man all diesen Treibstoff in GuD Kraftwerken zu Strom verarbeiten,
könnte man daraus 358 TWh Strom erzeugen.

Beträchtlich viel mehr als alle meine Schätzungen über den Strombedarf des Verkehrs.

Gut, gibt Übertragungsverluste im Stromnetz,
aber auf der anderen Seite müßte man Rohöl nicht so aufwendig raffinieren,
um daraus Brennstoff für GuD Kraftwerke zu machen.

Dazu gab es auch eine Studie wie weit ein Otto - Diesel - Elektroauto mit verschiednen Brennstoffen kommt

Für Diskussionen mit Erdgasfans:

1 kg Erdgas bester Sorte hat 14 kWh. Ein GuD Kraftwerk mit 58% Wirkungsgrad holt 8,12 kWh Strom heraus.
93% Effizienz Stromnetz und da waren es nur noch 7,55 kWh an der Steckdose.

Da der Tesla den Verbrauch ab Akku und nicht ab Steckdose angibt nehmen wir hier nochmals 88% Effizienz.
So macht 1 kg Erdgas 6,45 kWh ab Akku (Tesla Verbrauchsanzeige)

So typisch 250 Wh / km Verbrauchsanzeige entsprchen so 3,76 kg Erdgas / 100 km.

Hier die absoluten Sparmeister mit Erdgas am spritmonitor.de

Das sind aber vom Fahrer extremst sparsam gefahrene Kleinwagen. Außerdem, die fahren nur mit Erdgas, während ein Elektroauto auch mit Strom aus Sonne und Wind fährt.

Kannst Du das bitte auch nochmal an den VCD schreiben? Der Herr Lottsiepen hält immer noch daran fest, dass Erdgas gegenüber Elektro die bessere Alternative sei: vcd.org/auto-umweltliste-2014.html

Persönliche Email-Adresse von Herrn Lottsiepen schicke ich Dir per PN (obwohl man sie auch leicht erraten könnte).

Ich sehe gerade, die Email-Adresse steht ganz offen und öffentlich auf der Website. Jedenfalls kann ich Dir bestätigen, dass Herr Lottsiepen die Emails, die an der Adresse ankommen, auch selber liest.

Er bekommt seit 28. November 2009 meinen wöchentlichen Newsletter.

Habe mit allen Betroffenen telefoniert, bevor ich meine Artikelserie über die Feinde der Elektroautos 2010 schrieb

Und erst letzte Woche bezeichnete ich den VDC als treuen Verbündeten der fossilen Autoindustrie

Diese Leut fahren eine völlig andere Strategie.

Die wollen den Zusammenbruch des motorisierten Individualverkehrs nach Peak-Oil
und die dadurch zu erwartenden Preissteigerungen.

Deswegen sind die strikt dagegen Alternativen zu promoten oder auch nur
auf das Probelm Peak-Oil hinzuweisen.

Es ist wie ein Indianer Scout der den Siedler Track in einen gut vorbereiteten Hinterhalt lockt.

2009 wurde von der IEA die nächste schwere Ölkriese - Peak-Oil für 2012 oder 2013 erwartet

Fracking hat diesen Punkt um etwa 5 Jahre hinaus gezögert.
Ohne Fracking wäre die Ölproduktion 2013 um über eine Million Barrel gefallen.

Deswegen promotete ich sehr intensiv Elektroroller.
Weil in der kurzen Zeit es nicht möglich ist eine Elektroautoindustrie aufzubauen,
die ölabhängige Fahrzeuge in genügender Menge ersetzen können.

Ein guter Roller für das Stadtgebie kommt mit 2 kWh Akku aus,
ein Roller für den Pendler ist mit 3 bis 4 kWh schon gut bestückt.

Am 25. März 2013 veröffentlichte die EnergyWatchGroup eine höchst dramatische Prognose. Was davon im Bundestagswahllkampf gehört?

Warum wird das nicht öffentlich gemacht? Es gibt 2 Seiten:

Die fossile Industrie hat Angst vor dem Verkaufseinbruch.
Wer würde sich bei dem Wissen noch ein Auto mit Verbrennungsmotor kaufen?

Die Umweltschützer hingegen haben Angst, die Menschen könnten sich darauf vorbereiten.
Für die ist diese Information über die zukünftige Ölförderung so schlimm,
wie „Da vorne in der Schlucht ist ein Hinterhalt“

Es mag grausam klingen aber hat jemand eine bessere Erklärung für das Verhalten?