Kalifornien: Ladesäulen sind Normalität nach nicht mal 40 Wo

Moderator Note: Diese Diskussion wurde aus dem Thema Supercharger in Europa ausgelagert.

Zwar ein wenig off topic, passt aber zur aktuellen Diskussion hier: Ich war gerade zwei Wochen im Silicon Valley und habe gestaunt, wie schnell dort Ladeinfrastruktur zur Normalität wurde:

10 der 11 besuchten Firmen hatten Ladepunkte auf ihren Firmenparkpläzten und dreimal wurde ich an der Rezeption beim reinkommen sinnbildlich gefragt: „Would you like some coffee, do you need to use the restrooms, do you need to charge your car?“. Zahlreiche Parkhäuser in San Francisco, San Jose oder San Mateo und anderen Innstädten werden nun öffentlich mit großen Schildern „EV Charging availible“ um neue Kunden…

Bei Google habe ich das Beste gesehen: Nicht nur, dass es hier mehrfach ganze Parkplatzabschnitte nur für EVs mit insgesamt einigen hundert Ladesäulen gibt (die alle genutzt werden), vor dem Haupteingang gibt es auch drei Behindertenparkplätze, von denen einer nur für Elektrofahreuge ist (siehe Bild):

Das wirklich interessante ist die Geschwindigkeit, mit der das dort ging: Im Sommer letzten Jahres: So gut wie noch nicht vorhanden, heute Normalität (also in weniger als 40 Wochen). Einige Zeitungen berichten im Valley derzeit über die „Charging Wars“ auf Firmenparkplätzen, da die Anzahl neuer E-Fahrzeuge schneller zunimmt, als die Firmen nachkommen die Ladesäulen aufzustellen und es immer mehr Lade-Konflikte zwischen EV-Fahrern gibt, um die sich nun sogar die Personalabteilungen kümmern müssen. Im Valley liegt der Anteil von Elektrowagen bei Neufahrzeugen bei knapp 7% derzeit.

Es tut sich also etwas - und es geht recht schnell. Ich denke, wir tun gut daran, Hoteliers, Parkhausbetrieber und Firmen auf diesen Umstand hinzuweisen. Wenn jemand etwas einmal hört, tut er warscheinlich nichts, beim zweiten Mal denkt er nach, beim dritten Mal fängt jemand an, zu handeln…
Foto 1.JPG

Danke, Lars.
Sehr interessant!
Uli

Sehr interessant,danke für die Info!
Also ich finde das diese Entwicklung in californien sehr deutlich zeigt,wie die EV Zukunft aussieht,und ich bin mir auch sehr sicher das es viel schneller kommen wird als wir denken.
Fast alle Menschen in meinem Umfeld können mein „schwärmen“ für Tesla und EV garnicht verstehen,aber sobald einer mal in einem EV Gefahren ist,wird das zur normalsten Sache.

Noch ist der Großteil der Leute gegen diesen Trend,aber ich erinner mich zu gut wie es mit den TFT Fernsehern oder mit den iPhones,geschweige den iPads war.Am Anfang brauchte es keiner,sobald aber der Preis auf ein massentauiches Level gesunken ist,hat innerhalb ein paar Jahren kaum noch ein Röhren Gerät.
IPads und Smartphones sind auch überall.

Ich hoffe,und ich denke,das wir bis 2020 schon viel weiter sein werden bezüglich Elektro Mobilität als die meisten heute denken und glauben!

Hmm… warum müssen uns immer die „Amis“ (Kalifornien) zeigen wo es lang geht… :unamused:

Also das muss ich den Amis lassen,in dieser Hinsicht gehen sie wenigstens den richtigen weg!
Warum Deutschland,das Technologie Land schlecht hin,sowas nicht auf die Kette kriegt…
…Lobby…

Die Amis nennen den Effekt „German Angst“. Wenn man die emotional geschriebenen Beiträge in manchen Foren oder Artikel-Kommentaren liest, muss man sich echt fragen was dahinter steckt. Nackte Falschbehauptungen in Unkenntnis der Fakten mag ja sein, aber die Hartnäckigkeit mit der die hochgehalten werden (obwohl schon lange ausgeräumt) deuten auf was anderes hin.

Angst. Nackte Angst.
Verlustangst („kann nicht mehr nach Italien düsen“)
Angst um den Status („bin wahrscheinlich der letzte in der Straße, der noch mitm Stinker fährt. Die Kinder werfen mir Steine hinterher“)
Angst vor Neid („Was werden die Nachbarn sagen, wenn ich mit so ner Kiste auftauche. Weiß doch jeder wie teuer die sind“)
Angst um den eigenen Arbeitsplatz im Umfeld der dt. Autoindustrie

Die realen Ängste (wo krieg ich Strom her? Was sagt die Eigentümergemeinschaft/der Vermieter) treten dahinter sogar zurück.

Da hilft nur der Zahn der Zeit. Siehe Early Adopter Kurve.

Interessanter Bericht aus Kalifornien. Danke dafür!
Was mich interessieren würde bei den Parkhäusern, Hotels etc., die mit „EV Charging available“ werben: kostet das extra oder nur die normalen Parkgebühren (bzw. im Übernachtungspreis enthalten)?
Wie ist es bei Einkaufszentren: ist das Laden da kostenlos?

Wurden die Ladestellen alle freiwillig erstellt oder gab es gesetzliche Vorschriften oder Zuschüsse?

Deutschland, das Technologieland? So sehe ich das überhaupt nicht. Keine nennenswerte Chipfertigung, keine Computerfertigung, Keine PV-Zellen, Verbot von Gentech, …

Wir Deutschen, wenn man das so sagen will, sind nicht gut in neuer Technologie. Wir sind technologisch erzkonservativ. Erst wenn sich global eine Technologie durchgesetzt hat, dann fangen wir an zu optimieren und zu verbessern. Das können wir besser als andere. Und dann kommt die Bürokratisierung und die gesellschaftlichen Gruppierungen der Verhinderer. Und zwar auf rot-, grün- und schwarz-konservative Art und Weise.

Bsp. Die Roten mauern in Sachen E-Autos über die Gewerkschaften. Angst vor Änderung der Arbeit oder Wegfall von Arbeitsplätzen. Die Schwarzen mauern von Seiten der Industrie und die Grünen fangen mittlerweile an darüber nachzudenken, ob kostenloser Strom aus SUC nicht gegen die Effizienzrichtlinie der EU verstößt.

Zudem blasen die dauerhysterischen Medien permanent ins Angst-Horn. Haltbarkeit von Akkus, Reichweitenangst, …
So spielen Politik und Medien sich den Ball selber zu und es passiert in D solange nichts, bis es unausweichlich ist. UMTS, DSL, usw. geben sehr gute Beispiele ab.

+1
und wenn ich dann folgendes sehe…
zdf.de/ZDFmediathek/kanalueb … rsicht/460
[url]http://www.zdf.de/ZDFmediathek/kanaluebersicht/460#/beitrag/video/2158504/Energiewende-ausgebremst[/url]

Es ist wohl noch wichtig zu erwähnen, dass er in Kalifornien derzeit eine Förderung von circa 10.000 US-Dollard pro Elektrowagen in Form von Steueranreizen ($7.500 Federal Tax rebate, $2.500 vom Staat Kalifornien) gewährt wird. Das schiebt den Markt natürlich an. Ein Nissan Leaf kostet mit diesen Vergünstigungen nur noch soviel wie ein Toyota Prius. Dies in Kombination mit der immer höheren Dichte von Ladestationen treibst derzeit markt von den „Innovatoren“ (1-2%) hin zu den „Early Adapotors“ (6-8% der Käufer).

Angst für Arbeitsplätze… Tja , ruhig abwarten bis BEV für die Masse da ist wird aber ein Großer Fehler sein. Anderseits sind da jetzt große Chancen !

Ich hoffe das die Auto Hersteller (oder eine andere Gruppe) im Europa, nicht zu lange warten mit investieren in Technologie und sogar ein Euro-Gigafactory für Li-Ion. Vielleicht sogar zusammen mit, oder im Lizenz von, Tesla / Panasonic.

BWM , Audi, Daimler können sicherlich ziemlich schnell gute EV entwickeln und preiswert im große Stückzahlen produzieren, aber ohne preiswerte Batterien bringt das nichts. Wann Mann wartet bis 2017 wird es zu spät sein. So bald Tesla GEN-III, und sogar auch neuen Nissan usw. auf den Markt kommt wird es 5 Jahren unmöglich sein im Große Stückzahlen Li-Ion Batterien günstig ein zu kaufen. Nicht im USA, und auch nicht im Asien, da werden Nissan, BYD, ja sogar vielleicht auch Toyota, alles einkaufen. Abwarten kann im Europa sehr viele Arbeitsplätze kosten.

Ein Euro-Gigafactory ist nicht nur für Autos wichtig, aber auch für Wind / Solar Energie Storage braucht Europa diese Technologie, damit wir auch weniger abhängig werden von Gas Import aus Russland. Lithium gibt es im Finnland.

Selber glaube ich absolut nicht im die Investierungen im Wasserstoff, damit verlieren wir nur Zeit und viel Geld und bleiben wir auch bei Erfolg sogar abhängig von Gas Import. Wasserstoff für Autos wird aus Gas (steam reforming) produziert und ist was CO2 betrifft sogar noch schlechter wie Gas direkt nutzen. Wasserstoff aus Elektrolyse ist umweltfreundlich, aber das Prozess ist sehr ineffizient und braucht (viel) Elektrizität !

Das ist wohl richtig,aber bezogen auf die Metall Industrie,bzw Maschinenbau sind wir nicht all zu schlecht,oder sehe ich das falsch?

ja, aus dem Volk der Dichter und Denker ist ein Volk der

Zauderer und Verzögerer

geworden.

Hauptsache risikoarm in den Abgrund. Der Staats wirds richten, man ist doch systemrelevant.

lg

Eberhard

Jetzt mal nicht übertreiben, solange ein E-Auto für den normal Bürger nicht bezahlbar und gleich teuer bzw. eher günstiger als ein gleichwertiger Verbrenner ist,wird es bei verbrennen PKWs bleiben.
Wie soll das gehen wenn 10%-15% des Fahrzeugbestand plötzlich E-Autos währen? Zu wenig Ladesäulen,langes warten auf eine freie Ladesäule auch am SC von Tesla!

War das jetzt Ironie? 10% Fahrzeugbestand in D wären 4,3 Mio. Das ist die gesamte geplante Produktion von Tesla bis 2024. In der Zeit werden die ja wohl das Superchargernetz verXfachen können.

In 150 Wochen also zur Jahresmitte 2017 wird der Kaufpreis eines EV (ganz gleich welches Fahrzeug-Segment im PKW Bereich) auf dem Preisniveau der Verbrenner angekommen sein!
Falls es ± 15 Wochen sind, so macht das den Kohl auch nix anders.

Wenn ich diese - plötzlich 10 …15 % - Sätze lese, kann ich nur noch mit den Augen rollen. Es sind immer Prozesse und das bißchen Hardware wird schon verbaut werden, zumal 80% der Ladevorgänge zuhause stattfinden.
Das einfältige Geschreibsel a la „vmax“ ist schon lustig und regt nur noch zum schmunzeln an. :wink:

Für Deutschland würde ich mir wünschen, dass ein Käufer einen ebenso hohen Betrag bekommt, diesen aber nicht ausgezahlt bekommt.
Statt dessen kann der Käufer eine oder mehrere Ladesäulen an von ihm zu bestimmenden Stellen (Arbeitgeber, Wohnort, Hotel ) installieren lassen. Für den zukünftigen Betreiber soll sich auch ein entsprechender finanzieller Anreiz ergeben. Die so geförderten Säulen sollten aber öffentlich zugänglich sein.

Zum Thema Deutschland Technologieland heute auf electrive.net:

Deutschland=Technologieland?
In Anbetracht der technischen Möglichkeiten produziert doch die deutsche Automobilindustrie nur den gleichen Schrott wie vor 50 Jahren! Angst vor Veränderung und Wandel. Tesla wird kein Massenauto, schon nicht des Preises wegen, aber in ein paar Jahren werden die Chinesen den deutschen Autobauern den Weg zeigen, wie man Elektroautos baut.
Ich habe auf jeden Fall noch keine Sekunde bereut, dass ich ein Model S gekauft habe, wie viele andere vermutlich auch nicht.
Für Deutschland sehe ich jedoch noch ein anderes Problem: Kernkraftwerke abschalten; Stromtrassen verhindern, dafür alte Kohlekraftwerke wieder hochfahren und den Dreck den wir mit moderner Technologie einsparen in anderer Form im Quadrat wieder in die Luft schleudern.