Krasser EAutoeinsatz im Winter... wie handeln?

Ich habe es ja zum Teil schon im Forum gepostet. wir haben eine etwas härtere Anforderung an unseren Tesla (später auch andere EAutos) und wollte mal die Erfahrenen fragen wie wir das am Besten angehen oder mit was ich rechnen muss:

Aufgabe: wir haben einen Wohnwagem im Allgäu stehen, der steht an einer einsamen Stelle auf einem Campingplatz, wo eigentlich kein Winterbetrieb ist. Ich habe dort zwar ganz normalen Stromanschluss, aber mit unter gibt es auch mal Probleme mit dem Strom, die Kwh kostet 60 Cent.

Nun ist es so, dass wir aktuell dort mit ca. 30% Restladung ankommen, allerdings mit warmer Batterie. einmal bin ich nicht ganz voll zu Hause los gefahren und kam mit 20% Restladung an, dann hatte ich 4 Std. die Flügeltüren auf (ich wusste nicht, dass die Strom ziehen?!) danach war die Restladung bei 10%, am nächsten Morgen (es hatte 10°) war die Restladung bei 4%.

Meine Ladeoptionen: Zur Not am Platz. In 6km Entfernung eine 22Kw Ladesäule, in 10 km Entfernung mehrere Ladesäulen auch CCS und Chademo mit 50kw, in 50 km Entfernung Suc, jedoch falsche Richtung, der nächste Suc auf dem Heimweg 130 km weg.

Nun meine Fragen:
Wenn ich nun mit 30% Restladung im Winter bei bis zu -20° ankomme, muss ich dann direkt vor der Nacht laden? Was extrem unangenehm wäre, da wir ja eh oft schon spät ankommen (22:00).
Wenn das Auto sagen wir mit 15% Restladung 2 Tage bei -20° steht, ist er dann nach zwei Tagen leer?
Was schätzt ihr wie viel Restladung braucht der damit ich nach 2 Tagen bei -20° noch 20 km weit fahren kann ohne grummeln im Magen.
Was schätzt ihr wie lange dauert es bei -20° um an CCS oder Chademo mit 50 kw ca. 200 km (46 kw) rein zu laden, Batterie ist ja kalt!
Wenn ich das Auto bei -20° draußen an eine Campingsteckdose hänge, würde der dann überhaupt laden?!
Stört es den Teslaknochen und dem Ladeanschluss wenn es Nachts drauf schneit?

Evtl. gäbe es die Option, dass ich die Steckdose vom Nachbarplatz nutze und eben da einen Deal mit dem Platzbesitzer mache.

Wäre nett wenn es ein paar Spezialisten gibt die da schon Erfahrungen haben.

Hallo,

also laden würde ich auf jeden Fall die warme Batterie gleich bei der Ankunft.

Da sollte das ja auch kein Problem sein, wenn du nur mit der normalen Steckdose (240V) lädst, dass du am nächsten Morgen - das sind ja mindestens 10 Stunden - wieder ausreichend Ladung hast!

LG Walter

Mit dem Tesla habe ich keine Erfahrung mit durchgekühltem Akku (steht in warmer Tiefgarage), aber der i3 hat erst mal seeehr langsam geladen, bis der Akku auf Temperatur war, wird beim Tesla nicht anders sein. Dazu noch die Unwägbarkeiten bzgl. der entnehmbaren Kapazität nach dem Abkühlen. Ich würde entweder sofort anstecken oder vorher noch kurz genug an einem Schnelllader nachladen.

Du kommst doch sicherlich an Memmingen vorbei. Da stehen am Flughafen 4 CCS Lader mit 100 kWh. Am Autobahnkreuz Memmingen von der A7 runter und auf die A96 Richtung München. Dann die nächste Ausfahrt raus. Ist kein großer Umweg und der warme Akku wird schnell geladen. Sicherlich nervig, aber für mich persönlich die bevorzugte Option, bevor ich dann mitten in der Nacht am Campingplatz anfange das Ledeequipment auszupacken.

Edit: Habe mich vertan. Es ist von der A7 aus nicht die zweite sondern die nächste Ausfahrt. Komme aus Richtung Bregenz, da ist es eine mehr.

Mit ausgekühltem Akku lädst du am besten an einer 22kW AC-Säule. Die Abwärme des Ladegeräts hilft mit, die Batterie auf Temperatur zu bringen.

Wie schon geschrieben, besser ist es, bei Ankunft die noch warme Batterie an 230V zu hängen. Selbst 10A sind gut.

Ist der Akku auf -20°C ausgekühlt, musst du an 230V stundenlang mit 2kW heizen, bevor er überhaupt anfängt zu laden.

Nach 2 Tagen wird erheblich weniger Reichweite angezeigt. Die kommt zurück, wenn sich die Batterie wieder aufwärmt. Schüsselwort ist hierbei das wenn. Kann sein, dass rumfahren dazu nicht ausreicht.

Du bekommst bei unter 20% SoC vom Model X beim Abstellen sofort die Warnung angezeigt, dass er gerne an den Strom möchte.

Die Flügeltüren selber eher nicht - aber der Rest vom Auto. Bei mir gehen Radio und beide Bildschirme an, wenn eine Tür offen ist, zusätzlich die Klimaanlage (welche man deaktivieren kann, man muss halt nur dran denken).

Ich würde sagen, alles über 20% ist eher unkritisch, mein MX hat im Skiurlaub in der ersten Nacht (-23°) nach Ankunft ca 3% verloren.

Edit: klar wird der Ladevorgang entsprechend länger dauern - aber das kannst du ja vielleicht anders berücksichtigen (shoppen, etc.)

Bei der Temperatur dauert es etwa 30 Minuten bevor er mit dem laden beginnt. Lade doch Campingplatz mit 5 Ampere. Das sind dann ca. 70 Cent pro Stunde.

Ich würde beim Ankommen mit langsamster Ladegeschwindigkeit laden (also einphasig 5A) - dann kühlt der Akku nicht aus und Du kannst am nächsten Tag normal an der Ladesäule nachladen.

Zumindest beim Model 3 wird bei -20 °C und ausgekühltem Akku zunächst überhaupt nicht geladen, da geht die ganze Energie für’s heizen drauf. Das dürfte beim X ähnlich sein.

Es besteht keine Notwendigkeit, den Ladestrom wegen der Kälte zu begrenzen, das macht das BMS ganz allein.

In Deinem speziellen Fall würde ich die noch warme Batterie auf mindestens 50% laden und dann am Morgen mit eingeschalteter Batterieheizung eine schnellere Ladestation aufsuchen. Bis Du die erreichst, sollte die Batterie warm genug sein, um vernünftige Ladeströme zu erlauben.

Warum nicht einfach schon auf dem Hinweg an dem 130km vor dem Ziel liegenden SuC ein paar Minuten nachladen? Der Akku sollte dann warm sein und die am Ziel vorhandene Restreichweite sollte dann immer locker reichen.

Der erste Punkt ist: Wieviel Last hält der Stromkreis an eurem Campingplatz noch aus?
Ich kenne einige Campingplätze, die sind nur mit 10A abgesichert, da bleibt bei den normalen Verbrauchern nicht viel für das Auto übrig.
Das eine Mal, als ich bei Bekannten auf einem Campingplatz war und laden musste, konnte ich mich glücklicherweise an den Verteiler einer freien Parzelle anstöpseln, die auch noch mit den vollen 16A abgesichert war.
Vorteil: Da ich dadurch einen eigenen Stromzähler für das Auto hatte, konnte ich mit dem Platzwart kWh-genau abrechnen, anstatt mit den Bekannten den (Brutto-)Verbrauch abzuschätzen und abzurechnen.

Der zweite Punkt: Bei dem Strompreis solltest du möglichst den noch warmen Akku laden, damit du keinen teuren Strom zum aufwärmen des Akkus verschwendest.

Der dritte Punkt: Wie alt ist die Elektroinstallation auf dem Campingplatz?
Es bringt dir ja nichts, wenn die Leitung zwar mit 16A abgesichert ist, aber die ganze Installation schon fast ein Fall für das Museum ist.
Im schlimmsten Fall bringst du die Installation dann schon mit gut gemeinten 10A Dauerlast über ihre Belastungsgrenze und bekommst Rauchzeichen (oder mehr) aus dem Verteilerkasten.

Kurz und schmerzlos:
Zitat „Olli“: „… der nächste Suc auf dem Heimweg 130 km weg.“ Dieser SuC steht doch auch auf dem Hinweg dort? :slight_smile:
CCS-Adapter in dein MX rein und genau dort 20-30 min laden. Problem gelöst! :wink:

Gruß

Rabatt aushandeln für den Stromanschluß der Nachbarpazelle und wenn CEE(sollte am Campingplatz Usus sein) mit mind. ! 10A (sonst geht zu viel für das Heizen anteilig verlustig) laden. Und je nach Aufenthaltsdauer mit möglichst gefülltem Akku anreisen.

130km vor dem Ziel mit warmer Batterie auf 90% laden, oder mehr.
Am Campingplatz mit 230V x 10A laden auf 80% bis 90%: Stecker rein und vergessen. Rest erledigt das Batteriemanagementsystem.
Batterie ist bei Abfahrt voll. Der Worst Case an Kosten von 33,12 Euro/Tag wird nicht eintreten.
Du kannst jederzeit per App die Situation abfragen und hast den Überblick über den Ladestand und die Innentemperatur des Fahrzeuges.

Gruß
Herbert

Zunächst mal vielen Dank für die vielen vielen Infos… das ganze ist für mich ein wenig ernüchternd, da ich immer argumentiere, dass EAuto für mich Zeitgewinn, nicht Zeitverlust bedeutet, das ist hier nun nicht mehr haltbar.

Im Prinzip gehen die Argumente alle zum laden wenn warm! Also der Suc nach 75 km / 130 km vor Ziel ist gar keine Option. Memmingen CCS am Flughafen sehr toller Tipp wird evtl. hilfreich sein. Vermutlich werden wir dann wenn es so kalt ist, wohl am CCS Lader beim Aldi in Memmingen künftig Strom holen, falls dort belegt ist dann zum Flughafen. Da wir i.d.R. eh fürs WE einkaufen, werden wir das dann halt am Aldi erledigen. Der Aldi hat eine 50KW Ladesäule, das müsste dann so zu handeln sein, dass ich mit 50% Restladung am Wowa ankomme… evtl. machen wir es auch so, dass wir zum Wowa fahren, ausladen, Heizung an und dann nach Füssen was essen gehen und nebenher laden…

Über die Prozente wurde relativ wenig geschrieben, einmal >20% einmal 50% wären gut?! Ich vermute mal, da gibt es keine Erfahrungswerte. Wenn ich am Wowa morgens Brötchen hole, gehe ich auch immer mit dem Hund Gassi, da gibt es eine 22Kw Ladesäule wo ich dann Strom zwischendurch hole. Die Elektric am Campingplatz wurde neu verbaut, die können nun vorne für jeden Platz den Strom ablesen, was alt blieb weiß ich nicht.

Nachbarplatzsteckdose ist natürlich nach wie vor eine Option, nur eigentlich sollte das EAuto billiger sein, als mein Ram, mit dem Ram kosten mich die Fahrten ins Allgäu rund 40 €, lade ich an der Steckdose am Campingplatz sind es >ca. 48 € aber nur für die Heimfahrt, beim Ram rein und raus. Und da wir im Jahr ca. 20 mal im Allgäu sind, summiert sich das ganz schön, da fahre ich dann lieber mit dem Ram… zumal der noch ein paar andere Vorteile hat bei Schneelage… :wink: :mrgreen:

Diesen Winter geht es vor allem um die Machbarkeit. Wie Praktikabel ist das EAuto, funktioniert das überhaupt?! Man muss halt auch bedenken, da wacht man morgens schon mal auf und auf dem Auto liegen 30 cm Schnee, was beim Ram in Arbeit ausartet… was aber Spaß macht.

Hallo, im Allgäu beträgt die Netzspannung genau wie in Österreich 230 Volt. :wink:

Ganz blöde Frage… Hast du Mal am Campingplatz gefragt, ich hab es jetzt ein paar Mal erlebt, dass es irgendwo versteckt sogar ne Säule gab. Und falls nicht Mal darauf ansprechen, ob sie nicht planen eine aufzustellen. Eine 2*11kw Doppelsäule kostet die kaum was.

Sehr spannend wie unterschiedlich die Einschätzungen sind. Wie soll das nun jemand machen der nur Autofahren will ohne dabei ein TFF Studium zu absolvieren :slight_smile:

Uch würde auf dem Hinweg laden sodass ihr auf dem Rückweg gleich los könnt. Der Akku wird dann eben geheizt aber dafür kannst Du entspannt los fahren, daher denke ich auch dass beim Ankommen das Aufladen zu empfehlen ist

Wir sind seit 20 Jahren auf dem Platz, also ich kenne da jede Lademöglichkeiten denke ich…

@OS electric…
Sorry das habe ich nicht verstanden… Auf dem Heimweg laden? Du meintest Hinweg oder?

Ich halte es auch für sinnvoll, auf dem Hinweg an jedem SuC zu laden, der nach Deiner Aussage auf dem Heimweg 130 km entfernt liegt. Dieser Winterspeck wird dem MX gut tun. Darüber hinaus wäre es gut, dem MX gleich nach Ankunft einen Nachschlag zu geben, solange der Akku noch warm ist. Bei diesen arktischen Temperaturen fände ich es beruhigend zu wissen, dass der Tesla 75 - 80 % Reserven im Bauch hat.

Also nichts für ungut, aber wenn ich da so einen Aufwand betreiben muss, fahr ich noch 10 Jahre Verbrenner als Backup…

Wenn dem X 50% nicht reichen um im Freien zu stehen und dann irgendwo tagsüber beim Einkauf nachladen, taugt das nichts.