Bestes Preismodell für Ladesäulen

Was meint ihr eigentlich ist ein faires/gutes/umweltfreundliches Preismodell für das Laden von E-Autos an öffentlichen Ladesäulen? Was auch immer fair/gut/umweltfreundlich bedeutet… :slight_smile:

Derzeit geht der Trend ja von Minutenpreisen eher in Richtung kWh-Preisen.

Aber wäre es nicht am sinnvollsten die Day-ahead-Börsenpreise als Basis zu nehmen und in den Preis an der Ladesäule einfließen zu lassen? Ich denke das wäre nicht nur fair sondern auch netzdienlich und umweltfreundlich (weil die Börsenpreise stark mit den CO2-Emissionen korrelieren).

Wäre das machbar oder völliger Unsinn und zu intransparent? Was meint ihr? :sunglasses:

Ich bin froh, dass an den Ladesäulen nicht diese stündlichen Schwankungen der Preise stattfinden, wie wir sie von den Tankstellen kennen.
So weiß ich heute schon, wieviel ich nächste Woche an der Ladesäule xyz in Musterhausen pro kWh zu zahlen habe.

Schön wäre es, wenn der Preis auch noch für alle Zahlungsarten (Ladekarten) gleich wäre.
Teilweise zahlt man mit der NewMotion-Karte das Doppelte, als wenn man die Maingau-Karte nehmen würde.

Optimal wäre es, wenn man gar keine Ladekarte oder App mehr bräuchte, und sich das Auto über seine FIN an der Ladesäule identifizieren würde, so wie es bei den SuC der Fall ist.

Optimales Szenario:
Ein fester Preis pro kWh, der für alle Abrechnungs-Anbieter gleich ist und man einfach den Stecker in das Auto steckt, und die „Abrechnungs-Formalitäten“ von dem Auto und der Ladesäule automatisch erledigt werden.
In dem Portal oder der App meines Abrechnungs-Anbieters könnte ich dann zeitnah alle meine Ladungen bei allen Betreibern einsehen.
Einmal monatlich holt sich mein Abrechnungs-Anbieter das Geld von meinem Konto.

Preis sollte auf der Säule/im Internet stehen. Kreditkarte rein/dranhalten und los geht’s. Wozu Ladekarten? Den Scheiß gibt’s auch nur bei Ladesäulen…

Meiner Meinung nach sollten zumindest die städtischen Ladesäulen und deren Betrieb öffentlich finanziert werden (d.h. ohne Zwang die Hardware und den Betrieb zukünftig kostendeckend zu planen), damit die Strompreise auf einem für Laternenparker erträglichen Niveau gehalten werden können. Ansonsten wird man das immer quersubventionieren müssen (wie im Hotel oder EKZ), denn ein hoher Preis führt immer auch zu weniger Auslastung.

Das sollte definitiv in Zukunft so gemacht werden, genau wie zu Hause in der Garage. Aber das wird in diesem Land bestimmt noch ein paar Jahre, wenn nicht Jahrzehnte dauern. Das ist auch eine riesen Chance den Strombedarf über den Tag hinweg etwas zu glätten.

+1
Es will sich mir nicht erschließen, was das Ganze mit den Karten soll.
An jeder Tanke ohne Personal geht das mit der Bankkarte, europaweit :exclamation:
Bei fast jedem Supermarkt geht das Bezahlen mit Bankkarte, und wenn es nur das Eis für die Kinder ist :exclamation:
Was soll also der ganze Kartensalat, Schikane :question:

Die Ladekarten Problematik kommt durch das Roaming der Ladesäulen.

Ich habe lieber verschiedene Anbieter und dadurch ein Wettbewerb als ein Monopol oder das an einer Säule nur geladen werden kann wenn ich Kunde bei dem Anbieter bin.

Es wäre halt auch so einfach. Theoretisch.
Die Regierung könnte mal da regulieren, wo es Sinn machen würde. Und das ist eindeutig bei diesem Ladekartenwirrwarr. Bezahlung via KK/EC vorschreiben und gut ist. Wenn die dann zusätzlich ihre Ladekarten vertreiben, ihr Bier. Aber man sollte die Möglichkeit der Kreditkartenbezahlung haben. Ich bezahle selbst im Rewe ein Getränk für 0,50-1,50€ per Kreditkarte.

Warum überhaupt unterschiedliche Anbieter? Und warum überhaupt Kosten?

Also richtig optimal wäre doch, wenn der Strom gar nichts kosten würde. Sieht man mal die Differenz zwischen Strompreis an der Börse und Verkaufspreis, müssen dazwischen doch Einige ziemlich gut verdienen. Dazu kommen dann noch diverse Subventionen für Infrastruktur u.ä., also arm würden die Stromkonzerne dadurch wahrlich nicht.

Da ich mit dieser Ansicht aber wohl recht einsam bin, wäre die zweitbeste Lösung doch, dass ich mit einem Betreiber meiner Wahl einen Vertrag mache, an irgendeine Ladesäule fahre, mein Auto und damit mein Vertrag beim Einstöpseln erkannt wird und ich den Preis bezahle, den ich mit meinem Anbieter ausgemacht habe. Geht doch beim Hausstrom auch, da kann ich doch auch einen Anbieter wählen, der nicht zwingend aus der Region sein muss.

Alles andere ist meiner Ansicht nach nur Schikane. Man nutzt ganz bewusst das Chaos und die Intranzparenz aus, um maximal zu profitieren. Mir persönlich erst leten Monat passiert. Eine Ladesäule, an der lt. Internet das Laden kostenlos ist leider die falsche Karte gezückt und nun eine Rechnung mit 0,89 ct pro kWh bekommen. In der App wurde die Ladung übrigens nicht angezeigt, denn das Laden ist dort ja kostenlos.

Du kannst Dich ja mal per simpelster google-Suche darüber informieren, wer an dieser „Differenz“ verdient … das ist fast ausschließlich der Staat.

Das finde ich eigentlich einen famosen Gedanken. Die offene Frage: Was sollte Unternehmen zukünftig dazu bewegen Ladeinfrastruktur aufzubauen? Die leise Hoffnung zur Weltrettung beizutragen?

Ich erlebe rund um das Thema Laden eigentlich fast durchgehend das komplette Gegenteil … kostenloses Laden vor Bau- und Supermärkten, in Einrichtungshäusern, an freien Säulen, famos günstige Pauschaltarife und Flatrates … uswusf. Natürlich wäre ein komplett transparentes, verpflichtendes Kredit-/EC-Karten-gestützes Abrechnungssystem wünschenswert und mit weniger Fallstricken behaftet. Konkret würden sich meine Kosten dann aber auf die zu erwartenden 30 bis 40 cent/kWh vervierfachen :neutral_face:

Nur der Staat?

Auch ‚per simpelster google-Suche‘ wirst Du finden, dass der Ausbau der Infrastruktur wie Windkrafträder, Leitungen und Ladesäulen vom Staat subventioniert wird, das Geld also zurück zum Stromanbieter fließt. Dazu hat der Staat Verträge gemacht, die die Abnahme des Stroms garantiert. Dadurch kommt es ja zu den negativen Preisen bei viel Wind an der Börse. Auch darüber fließt das Geld zurück zum Stromanbieter. Und wenn wir den Kreis etwas größer ziehen, die Entsorgeung der Atomkraft haben die Anbieter auch auf den Staat abgewälzt, auch da werden wir noch lange zahlen.
Ich bleibe dabei, es trifft keinen Armen und bei negativem Preis den Strom verschenken ist allemal günstiger, als ihn nach Österreich oder in die Schweiz zu geben und dafür noch zu bezahlen.

Welchen Unterschied macht es, wo derjenige wohnt, dem ich als Anbieter den Strom verkaufe? Wenn ich einen guten Preis mache, habe ich viele Kunden und baue die Infrastruktur auf. Wenn ich ein schlechtes Angebot mache und weniger Kunden habe, kann doch nicht die Konsequenz sein, keine Infrastruktur zu schaffen, sondern nur, mein Angebot zu verbessern. Und wenn ich das nicht tue, dann kommt ein Anderer, der sich um meine Kunden und auch um meine Infrastruktur kümmert.

Ich glaube, wir müssen an noch viel mehr Ecken aus den althergebrachten Denkstrukturen ausbrechen, als nur bei der Antriebsart des Fahrzeugs.

Laut Verivox besteht ca. 1/4 des Strompreises aus Beschaffung, Vertrieb und Marge.

https://www.verivox.de/strom/themen/strompreiszusammensetzung

Warum nicht längst alle Ladesäulen per Karte (oder am besten mit NFC) zu bezahlen sind, finde ich auch ärgerlich. Aber das Problem ist ja bekannt, dass hier viele Betreiber gar kein echtes Interesse an funktionierenden Ladesäulen haben.

Ich fände es aber eigentlich schon gut, wenn sich der Preis an den Börsenpreisen orientieren würde. Nur so kann es auf lange Sicht eine faire und umweltfreundliche Steuerung geben. Und eigentlich sind wir das ja von fossilen Kraftstoffen auch gewöhnt, die Preise unterscheiden sich je nach aktuellem Ölkurs. Der Vorteil bei einer Kopplung an den Preis an der Strombörse ist ja, dass man einen Tag im Vorhinein das Preisniveau einschätzen kann. Solange mein Programm nicht fertig ist, prüfe ich vor dem Anstecken des Autos zuhause den Börsen-Preis und lege die Uhrzeit entsprechend fest. Aber meistens ist sowieso 2:00 nachts die beste Zeit zu laden.

Über kurz oder lang ergibt eine Kopplung am Börsepreis wohl für die Anbieter sowieso am meisten Sinn. Wenn der freie Markt funktioniert, dann muss eigentlich der Börsepreis die Basis sein. Und auch nur so können wir in Zukunft die Belastung des Netzes verhindern und möglichst viel erneuerbare Energie nutzen.

Es wäre ein erster guter Schritt, wenn man den Preis angezeigt bekommt, der dann wirklich verrechnet wird wenn man die Roaming Karte ran hält und dann erst bestätigt, dass man zu diesem Preis den Ladevorgang starten möchte.

Absolut, kaum vorstellbar, dass die aktuelle Intransparenz konsumentenrechtlich überhaupt okay ist…

Grundsätzlich unterliegt in der Marktwirtschaft die Preisgestaltung dem Anbieter. Aktuell sorgt das Eichrecht dafür, dass die Preise vergleichbar nach kWH abgerechnet werden.

Der Staat kann aus meiner Sicht zwei Sinnvolle Änderungen einführen:

  • Ladesäulenstrom der 100% regenerativ und emissionsfrei gewonnen ist von der EEG Umlage befreien
  • Ein vollständiges Verzeichnis aller Ladepunkte mit aktuellen Preisen und akzeptierter Bezahlsysteme einführen. Bei den Tankstellen klappt das, bei den Ladesäulen trotz rechtlicher Vorgaben ein reines Versagen.

Man darf nicht Unterschätzen wie wichtig die öffentlichen Preistafeln für das Tankstellennetz und die Verbraucher sind. In den 80ern hat man mit Einführung der Bleifreikraftstoffe sogar die Beschilderung an den Straßen angepasst. Das möchte man bei der Elektrifizierung alles nicht tun, man möchte dem Wachstum nicht im Wege stehen. Kann man akzeptieren, es geht dann zwar der Marketingeffekt flöten, aber dann sollte doch zumindest ein vernünftig gepflegtes Verzeichnis her.