Autoindustrie zerlegt sich selbst – VDA vor dem Aus

Streit um E-Mobilität – Autoindustrie zerlegt sich selbst

Sehr lesenswert!

Damit hätte sich dann auch die IAA erledigt.

Können ja einen E-Mobilitäts-Verband gründen. Wir bieten günstigere Messestände, BEV-only, einen charismatischen Verbandschef usw. :wink:

Der Artikel ist leider nicht mehr frei zugänglich. Hätte ich wohl doch mal ein paar Zitate rauskopieren sollen…

Mal abwarten, wie es so schön heißt: nichts wird so heiß gegessen wie es gekocht wird.

Alles Gute!

Der Anfang des Artikels ist frei zu lesen.
Es wäre nett wenn jemand der den Artikel ganz gelesen hat kurz schreibt warum bzw. worüber sich die Autokonzerne so in Wolle gekriegt haben.

Nun, im Artikel steht unter anderem, dass VW offen mit einem Austritt aus dem VDA gedroht habe.

VW setze – im Gegensatz zu BMW und Daimler – voll auf E-Mobilität. Letztere seien sich da nicht so sicher.

Zu Spannungen mit dem VDA sei es auch deshalb gekommen, weil sich BMW und Daimler – trotz Aufforderung des VDA – nicht ausreichend um Thermofenster usw. gekümmert hätten. Auch der Chef des VDA komme nicht so gut an, sinngemäß.

Auch Zulieferer üben wohl Kritik am VDA, ich meine ZF? hätte auch mit Austritt gedroht.

Haupteinnahmequelle des VDA sei die IAA. Falle diese Weg, …

Hier ist noch ein Kommentar zu dem Artikel:

Das Autobeben im Branchenverband VDA (faz.net)

VW hat so in etwa gesagt:

„Der Zug für Übergangstechnologien wie Hybrid, Gas und Wasserstoff ist abgefahren. Es macht keinen Sinn mehr sich damit zu beschäftigen, Förderungen für diese Technologien sollten gestrichen und auf batteriebetriebene Fahrzeuge und deren Entwicklung konzentriert werden, da die deutsche KFZ-Industrie ansonsten Gefahr läuft den Anschluß zu verlieren und mittelfristig „keine“ Rolle mehr zu spielen.“ (Ich sehe das auch genau so…)

Das hat dem VDA, einigen Mitberwerbern und Zulieferern die noch nicht im Bereich batteriebetriebene Fahrzeuge aktiv sind aber nicht gefallen. Es kam zum Eklat und Volkswagen hat gedroht gegebenenfalls aus dem VDA auszusteigen…

Ich fühle mich da in meiner Meinung bestätigt, das der Volkswagenkonzern der einzige deutsche KFZ-Hersteller ist der mittlerweile den Ernst der Lage erkennt und ernsthaft versucht den Anschluß zu behalten und mittelfristig vielleicht sogar aufzuschließen.

Der Artikel in Film-Form (Laufschrift):

youtube.com/watch?v=9az5Oe6bCsA

Bye Thomas

Gab auch in der Welt einen Text dazu:
welt.de/wirtschaft/article1 … -sich.html

Zumindest ist jetzt klar, dass Mercedes und BMW trotz aller Ankündigungen noch eine ganze andere Vorstellung davon haben, wohin die Reise zukünftig geht…

Das sagen hier viele schon lange, auch gerade nach Betrachten der konkreten Taten und Nicht-Taten (von BMW) sowie des EQC.

Welchen „Ernst der Lage“ meinst denn Du jetzt genau?

Elektroautos haben weltweit einen Anteil von nicht einmal einem Prozent. Warum sollten sich deutsche Autobauer bereits jetzt auf so einen Nischenmarkt festlegen und voll auf diese Karte setzen?

Elektroautos sind derzeit ein Produkt für sehr reiche Leute, die sich es eben leisten können.

Du selber kommst ja vom BMW M3, ein Fahrzeug, was sich nur sehr wenige Menschen selbst im relativ reichen Deutschland bezahlen konnten.
In diese Nische ist Tesla hineingestossen, sie haben ein Produkt geschaffen für die obersten 10 000, nicht mehr und nicht weniger.
Dein M3 Performance ist eben ein sehr gutes Auto was sehr viel Spass macht, aber es können sich nur sehr wenige leisten und aus der Sicht eines „Klimaschützers“ ist so eine Rennmaschine der Supergau schlechthin, auch wenn sie elektrisch angetrieben wird (alleine schon der Reifenverschleiss wenn Du mit deinem M3 Performance auf die Rennstrecke gehst)

Jetzt alle anderen Hersteller als „dumm“ darzustellen, weil sie nicht sofort auf der Stelle ihre Produktion auf die Bedürfnisse von sehr reichen Kunden umstellen, halte ich für töricht und wird zur sicheren Pleite führen. Genau wie die Forderung von Diess, alle anderen Hersteller sollen sofort sämtliche Forschungen bei alternativen Konzepten wie Brennstoffzellen einstellen. So sprechen normalerweise Ideologen, keine innovativen Hersteller.

Soll doch Herr Diess einfach mal 90% seines Managergehaltes von ca. 10 Millionen Euro spenden, damit sich Normalverdiener einen Elektrogolf leisten können. Diess ist für mich ein Dampfplauderer der nur ankündigt, anstatt mal etwas zu liefern, das unterscheidet ihn eben von Elon Musk.

Elon Musk macht es ja genau anders herum, er sagt offen, dass sein Fahrzeug etwas ist, was sich nur Reiche leisten können, er versteckt auch nicht seinen teuren Lebenstil (Luxusvillen Privatjet auch für Kurzflüge statt Bahn, er begeistert sich für Weltraumfahrt usw) und erwartet auch nicht von seinen Kunden, dass sie sich einschränken. Genau so muss das gehen, Begehrlichkeiten wecken, das „Haben wollen“ - Gen beim potentiellen Kunden aktivieren, anstatt den spiessigen Öko - Moralapostel heraushängen zu lassen wie Herbert Diess, in Wahrheit dann aber 99% Autos mit Verbrenner - Technik zu verkaufen.

Wenn man diese moralinsauren Automanager wie den Diess sieht erkennt man, warum VW bisher nur Flops herausgebracht hat bei ihren EV - Versuchen. Und der E-Tron und der Taycan werden die nächsten grossen Flops, das zeichnet sich doch jetzt schon ab.
Soll Diess doch einfach mal Handeln anstatt Sprüche zu klopfen, warum macht er das nicht?
(Nein, ankündigen ist kein Handeln).

Von dem, was man macht, sollte man auch überzeugt sein. Wenn die Mitglieder des VDAs eben nicht von EVs überzeugt sind, sollen sie es eben bleiben lassen, wo ist denn da das Problem? Herbert Diess ist schon länger in den VW - Chefetagen unterwegs, als Elon Musk eigene Autos baut. In der ganzen Zeit zeigte Diess offenbar kein grosses Interesse am Elektroauto, jetzt soll das plötzlich komplett anders sein? . Da lachen doch die Hühner.

Hat sich jeder dieser 10.000 dann 50 Teslas gekauft? Oder wie erklärst Du die verkauften 500.000 Tesla-Automobile?

Was in den Zusammenfassungen nicht gesagt wurde: Das Hauptproblem von VW ist, dass sie der größte europäische Produzent sind (und vermutlich inkl. der LKW-Sparte weltweit der größte Hersteller), aber der VDA nach Meinung von VW die speziellen Interessen von VW zu wenig vertritt. Das Elektrothema ist nur ein Teil davon und kann wohl eher als Nebelkerze angesehen werden. Alle Hersteller erwarten eine starke Rezession und kürzen die Kosten, teils über Entlassungen (Volkswagen) teils Kostensenkungsmaßnahmen bei Zulieferern und Dividendenkürzungen (BMW). Für VW kommt meiner Meinung nach das Thema Elektromobilität gerade wie gerufen, um das vorzuschieben, damit man die Entlassungen rechtfertigen kann.

Das eigentliche Problem ist aber die weltweite Konjunktur und da insbesondere die ausgeprägte Konjunkturschwäche in China, die anscheinend auch nicht so schnell vorbei sein wird. Ich wurde noch nie so von meinen chinesischen Herstellern bekniet etwas zu bestellen, scheint gerade nicht rosig dort auszusehen.

Außerdem haben die VDA-Mitglieder immer schon gestritten. Jeder hat halt andere Interessen und die kleinen werden sich immer schon zu schlecht vertreten gesehen haben.

Manches in dem Artikel ist vermutlich auch nur zur Füllung von leerem Papier geschrieben. Als weiterer Grund für die Probleme wird genannt, dass VW und Mercedes eine Kronzeugenregelung für Koordinationsgespräche zwischen VW, Mercedes und BMW genutzt haben, ohne BMW zu informieren, dass sie das machen und nun BMW als einziger Probleme wegen dieser Gespräche bekommt. Nur wieso vereinbart dann BMW mit Mercedes eine weitreichende Kooperation (gemeinsame Forschung, Zusammenlegung der Carsharing-Unternehmen, …), wenn man bei BMW angeblich so stinkig auf Mercedes ist? Also vermutlich viel geschreibsel um nichts!

Du sagst ja selber, dass sich nicht jeder einen Model 3 leisten kann. Deswegen brauchst du auch Marken wie Volkswagen, die auch Elektromobilität für die breitere Masse erreichen können. Da verkauft man dann nicht nur über Top-Beschleunigung sondern auch Nutzwert im Alltag und Preis-Leistungsverhältnis. Und ich finde es auch richtig, dass für den ID.3 klimaneutrale Produktion angestrebt wird. Das hat nichts mit Moralapostel sondern Notwendigkeit zu tun, den Klimawandel zu verlangsamen.
Andere Marken wie Audi hingegen haben vor allem mit dem e-tron GT das Haben-Wollen-Gen bei mir geweckt :slight_smile:

Der e-tron wird schon gebaut und Zulassungen starten gerade in Norwegen. Es wird nicht mehr lange dauern, dann geht es auch hier los. Für den ID.3 wird die Produktion auch dieses Jahr starten. Taycan erweitertet Porsche die Produktion, da sich abzeichnet, dass es eins der erfolgreichsten Modelle von Porsche insgesamt wird.
Selbst den nicht von Grund auf auf Elektromobilität entwickelten e-Golf würde ich nicht als Flop bezeichnen, immerhin 5. erfolgreichstes Elektroauto in Europa.
ev-sales.blogspot.com/search/label/Europe

Herbert Diess war früher bei BMW und hat sich schon dort für Elektroautos eingesetzt. Erst 2015 - als Model S schon lange im Verkauf und Model X in Produktion war - kam er zu Volkswagen.

Bringt bestimmt mehr als weiter die DUH zu unterstützen die nur dem/r kleinen Mann/Frau Stress macht mit den unsinnigen Fahrverboten in Städten

@: Feines und 0987654321 trollt euch.

Frage zum Thema.
Was wäre daran so schlimm wenn VW aus dem Verband aussteigt
Oder sich der Verband auflöst
Ist dann das Gemauschel und Betrügereien und Tricksereien und die Preisabsprachen vorbei ?

@Grobi Deswegen: The Osborne Effect On The Auto Industry (Ich weiß, ist lang, aber lesenswert.)

In den nächsten Jahren wird es zu einem zunehmend gavierenderen Umbruch in der Automobilbranche kommen. Wer jetzt nicht anfängt zu springen dem wird in ein paar Jahren der Teppich unter den Füßen weggezogen. Der einzige der schon in der Luft ist ist Tesla.

Der KFZ-Markt wird sich ähnlich schnell verändern wie es der Mobilfunkmarkt zwischen 2007 und 2012 getan hat. Größe wird da bei ausreichender Sturheit (BMW: „Wir verkaufen 2030 noch überwiegend Verbrenner.“) auch nichts nutzen. Wenn 2006 jemand gesagt hätte das Nokia ein paar Jahre später als Anbieter von Mobiltelefonen vom Markt verschwindet und der Markenname dann nach China verramscht wird, dann hätte man den damals auch für verrückt erklärt. Wenn die deutschen Automarken aber nicht bald etwas flexibler werden schließe ich nicht aus, daß ein paar größere deutsche Automobilkonzerne, bzw. deren Überreste dann 2030 von chinesischen EV Startups oder Tesla zwecks Patentverwertung aufgekauft werden (In Sachen Fahrwerkstechnik und Karosserieverarbeitung gibt es da auch für Tesla interessante Patente).

Ja Tesla hat in der Prduktionqualität Mankos, aber sie werden immer besser und lernen jeden Tag dazu. Service ist ein reines Personalproblem und noch einfacher zu lösen. Tesla kann sich hier nur selbst im Weg stehen und tut das meiner Meinung nach auch teilweise. Insgesamt sehe ich aber auch hier einen positiven Trend, wenn es auch langsamer vorwärts geht als es wünschenswert wäre.

5 Jahre Rückstand bei Akkutechnik, Akkumanagement und Hardware (Tesla designt z.B. seine Microchips mittlerweile selbst) aufzuholen ist da schon deutlich schwieriger. (Nicht meine Einzelmeinung sondern die von Branchenexperten…)