In der Schweizer Presse (Umweltbericht 2018) geistert heute eine Grafik zur Umweltbelastung verschiedener Verkehrsmittel herum.
Zwischen Diesel-PW und E-PW sieht man darin nur einen kleinen Vorteil zugunsten des E-PW. Als Quelle dabei „mobiltool 2.o“ angegeben. Wenn ich dort einen solchen Vergleich mache, komme ich nie auf solch schlechte Vergleichswerte.
Das siehst du doch in der Grafik, es wird ein viel zu hoher Wert für die Herstellung angegeben, vermutlich basierend auf der Akku-Produktion, wie sie vor 10 Jahren noch war.
Als ob ein Hybrid im Jahr 2018/19 besser abschneidet
Und beim Fahrrad hat man ganz sicher die Nahrung vergessen, nimmt man die Daten vom UBA diesbezüglich, kommt man leicht auf 30g/km CO2eq zusätzlich.
Die spannendere Frage ist natürlich, ob die Herstellung tatsächlich so ist wie gezeigt.
Batterie muss 1.5 mal pro Lebensdauer des Fahrzeuges ersetzt werden
CO2-Ausstross der Batterieproduktion wurde von der EMPA mal mit 5.8 kg CO2 pro kg Batterie berechnet, basierend auf Grundlegenden physikalischen Annahmen. Dann wird noch unter anderem eine weitere Studie zitiert, die mit 15.1 kg CO2 pro kg Batterie rechnet. In den verlinkten Quellen wird dann ausführlich begründet, warum sie denken dass der höhere Wert der richtige ist.
Gleichzeitig wird in den Quellen auch klar, das in diesem Bereich noch deutliche Unsicherheiten bestehen und dass der Einsatz von CO2-armer Energie und Effizienzsteigerungen in der Produktion sich positiv auf obige Zahlen auswirken würde.
Ich habe das nachgefragt und der Unterschied liegt daran, dass auf der Webseite CO2-eq. dargestellt werden, wobei im Umweltbericht Umweltbelastungspunkte pro Person und km dargestellt werden und diese zwei Indikatoren nicht deckungsgleich sind.
Die Frage ist bei solchen Statistiken immer, was und wie es bewertet wurde. Die Bahn ist nach der Landwirtschaft der grösste Produzent von Feinstaub, aber wenn man Feinstaub nicht als Umweltverschmutzung betrachtet, dann ist die Bahn natürlich sauber.
Produziert oder verteilt die Bahn Feinstaub?
Und ist die Frage bei solchen auf reinen Annahmen basierenden Statistiken nicht eher, wer davon profitiert?
Selbst wenn die Bahn den nicht selbst produziert, durch das aufwirbeln wir der Mensch dem ausgesetzt, habe da ein paar Videos vom ICE gesehen, meine Herren…
Dort wird auf Seite 3 die Sachbilanz der Batterien adressiert und auf neue Quellen verwiesen, welche einen höheren Energiebedarf als bisherige Studien annehmen.
Ich hatte am anderen Stellen ja schon Mal darauf hingewiesen, das der Strombedarf der gigafactory bei der von den Schweden genannten Zahl von 200kWh/kWh sehr hoch wäre (90% der Energie werden für die Zellfertigung benötigt, 10% Mining und Transport).
Bei 20GWh/a entspricht dies einer kontinuierlichen Leistung von 450MW für die Produktion bzw. ca. 333GWh pro Monat.
Schaut man nun in die monatlichen Daten (1990-2018):
sieht man, das der industrielle Stromverbrauch in ganz Nevada seit der Fertigstellung der GF1 eher rückläufig ist und bei ca. 1000GWh pro Monat liegt. es wäre sicher bekannt, wenn die GF1 den Strombedarf Nevadas um 30% erhöht hätte.
Diese Zahlen legen nahe, das der Verbrauch höchstens 10% davon beträgt und damit höchstens 1 Tonne CO2 für den Modell 3 Akku durch Strom dazu kommen.
Für Mining und Transport gibt es auch Daten im Internet für alle möglichen industriellen Rohmaterialien, das bewegt sich meist zwischen 1 und 4kg CO2eq pro kg Material das in relevanten Mengen im Auto verarbeitet wird.