Antiwerbung für E-Mobilität

So, das war heute mal wieder echt super. Ich bin mit meiner Schwiegermutter und meiner Lebenspartnerin zum weihnachtlichen Shopping nach Erlangen gefahren. Der Akku hatte noch 130km Saft, also eh genug, aber natürlich wäre es nett, den an einer der vorhandenen 22kW-Säulen in Innenstadtnähe laden zu können, denn dann wäre der in 2h voll gewesen; die Schukosteckdose in der heimischen Garage gibt das in 12h nicht her. Eine der beiden Säulen in Erlangen hinter dem Rathaus (Schuhstraße) mit je zwei 22kW-Anschlüssen war noch frei, allerdings war die Säule laut der Einfachstromladen-App derzeit nicht verfügbar. An der linken Säule hing ein weiterer Tesla und lud, das 7m-Kabel reichte bis dort rüber zum zweiten Anschluß - aber auch hier Fehlanzeige, laden nicht möglich. Nun gut, hier stehenbleiben ohne zu laden geht nicht, also weiter ins Parkhaus Henkestraße, wo man immerhin mit 11kW laden könnte. Ja, könnte, wenn die Stellplätze vor den Ladeanschlüssen nicht von Verbrennern zugeparkt wären …

Danke, so werden alle Vorurteile bestätigt. Die Karre (mein Model S) ist schon als Fahrzeug schrottig genug (schafft keine 500km am Stück bei 180km/h) und nun ist das mit der Laderei auch noch so kompliziert und geht nicht. VW will allen Ernstes in 8 Jahren die letzten neuen Verbrenner auf den Markt bringen? Das wird so nix.

Sorry, das mußte raus

Du armer. Gönn dir ein achterl aus dem Burgenland. Morgen ist wieder ein neuer Tag.

Ja, es gibt auch gute Nachrichten. Denn ich wusste bis zur Diskussion über das heutige Ladedilemma gar nicht, dass es hier im Haus eine unbenutzte Perilexdose gibt. Das ist genial, da Kauf ich mir einen Adapter auf CEE rot und schon lädt der Tesla UMC mit 11A. Und wenn das geht, kauf ich mir einen mobilen 32A-Lader, den ich auch zuhause gut brauchen kann. Und überhaupt für unterwegs.

LG,
Julia

Servus Julia,
falls Du mal Richtung Graz kommst, bzw. Anfang Jänner bin ich in Wien…Ich kann Dir gerne solch einen Adapter schenken. Ich habe ein paar für eine Veranstaltung gebastelt, die brauch ich so schnell nicht wieder.
LGH

Hallo Healey,

den Adapter nehme ich gerne!

LG,
Julua

Schick Dir eine PN mit meiner Telefonnummer und Adresse. Am 7. Jänner, bin ich am Nachmittag das nächste mal in Wien (Ecke - Goldschmiedgasse).
LGH

HI,

das ist genau das was ich ständig und manchmal auch nervig wiederhole. Sowas machen nur Menschen wie wir mit. Der Otto Normalo hat auf solche Dinge keinen Bock. Wenn da ein Porsche Fahrer mit im Auto gesessen hätte OMG…

Mein Kumpel hat das auch schon miterlebt wie ich an einem Abend zwei mal zum Auto musste weil das Laden abgebrochen war. Oder erst am Donnerstag wieder Laden mit QR Code ging nicht, großes Gefummel und ich musste dringend aufs Klo und zwei Ladesäulen waren nicht erreichbar (Zugeparkt)

Und dann wieder App und Gefummel wo ist die nächste Säule, Anschrift wieder ins Navi etc…

So wird das sicher nichts.

Fahrt nach Mannheim an einem Samstag. Kostenlose Ladestation im Parkhaus am Wasserturm angesteuert. Beide Plätze belegt. Konnte kostenlos ohne Probleme wieder aus dem Parkhaus fahren. Parkhaus Q7 angesteuert mit 2x 2 Plätzen, die nicht ausgeschildert waren. Plätze im untersten Parkgeschoss durch andere Teslas belegt. Nach Umherirren und Studieren von Goiningelectric die anderen beiden Plätze gefunden, die natürlich von Verbrennern blockiert waren. Versucht kostenlos aus dem Parkhaus zu kommen, aber das Umherrirren hatte zu lange gedauert, so dass das Einfahrtticket nicht ohne weiteres als Ausfahrtsticket akzeptiert wurde. Sprechknopf an der Ausfahrtsschranke gedrückt und mir wurde die Schranke geöffnet. Blick in den Rückspiegel… lange Schlange hinter mir… Im nächsten Parkhaus dann ein freier Ladeplatz zwischen zwei anderen Elektroautos, die bereits am Laden sind. Durch einen Verkehrskegel gegen zuparken durch Verbrenner geschützt… vor lauter Freude vergessen, dass ich einen Tesla fahre und nach dem Reinfahren in die Parklücke auch noch aussteigen möchte… Parklücke zu klein, aber natürlich verkehrsgünstig direkt vor der Ausfahrtsschranke gelegen… also die nächste Warteschlange die auf mein Konto geht… entnervt aufgegeben und beschlossen, das auch dieses Parkhaus nicht an mir verdienen soll. Wenigsten Problemlose Ausfahrt gehabt. Nach dem Einkaufen war eine Weiterfahrt zum nächsten Ziel dann mit Umweg über den Supercharger Hirschberg möglich.
Diese Woche dann noch die erste Ladestation gehabt, die mein Ladekabel nicht wieder freigeben wollte. Bzw. erst etwa 30 Minuten später, nachdem der Marktleiter des Supermarkts die Sicherung von der Ladestation gezogen hat…
Der Unterschied ist halt, dass ich diese Erfahrungen bisher alleine sammeln konnte. Wenn man Fahrgäste dabei hat, will man sowas natürlich nicht erleben.

Genau nach solchen Erfahrungen ist meine Frau nach 4 Jahren elektrisch wieder auf den Verbrenner zurück und sagt „nie wieder Elektroauto“.

Ja, ich musste tatsächlich auch als erstes an Dich denken, als ich das las. Und, ist es durch die ständige Wiederholung schon besser geworden?

Ja, denn ich habe den Eindruck gewonnen dass durch „steter Tropfen höhlt den Stein“ nun immer mehr nachdenken bevor Sie Empfehlungen über die Nutzung des Autos abgeben. Denn wenn ich so was lese …

Dann muss man sehr sehr aufpassen was man unerfahrenen Menschen so alles über das E-Auto erzählt. Ich bin ja recht dankbar dass noch nicht so viele Menschen Berührungen hatten mit BEVs und somit das auch noch nicht erleben mussten wie das abläuft.

:mrgreen:

Gestern wieder Weihnachtsfeier gehabt und mit dem i3 gefahren. Google hat uns über Backnang nach Fellbach geleitet. Wir sind auf dem Heimweg dann vorsichtshalber durch LB gefahren weil es dort Lademöglichkeiten gab.

Einfache Strecke 40km.

Ich weiß, wir haben den kleinen Akku und der neue i3 hat ja die doppelte Kapa. Von daher ist das heute nicht mehr ganz so dramatisch wie früher jedoch sind wir auch keine BAB gefahren. Zu meinem Studientreffen würde es genauso aussehen und durch die längere BAB Strecke vermutlich schnell knapp werden.

Das würde meine Frau ohne mich so nicht so einfach machen! Und das ist für mich der Benchmark. Was können die normalen Menschen die nicht E-Auto auf der Stirn tragen machen und was sind diese bereit zu tun.

Ich würde mit dem Tesla fahren. :astonished:

Das sind Early Adopter Schmerzen. Die Technik steckt in den Kinderschuhen, den Marktanteil muss man mit der Lupe suchen, die Auswahl an verschiedenen Lösungen ist gering. Ich stimme zu: Dieses Bild auf Otto Normalverbraucher hoch zu skalieren ist schon schmerzhaft.

Die gute Nachricht ist, dass sich an allen drei genannten Punkten etwas verbessert.
Technik: Der Tesla blendet bald Ladepunkte „in der Nähe“ ein, welche immer das auch sind. Das Forschen in Apps entfällt. Besetzt-Status wird auch bald kommen.
Marktanteil: Je mehr E-Fahrer, desto „normaler“ wird deren Anliegen, an den üblichen Anlaufpunkten auch laden zu können
Auswahl: Das wird jetzt massiv besser. Also 2019. Also spätestens 2022. Ganz bestimmt. :unamused:

Einen Tesla kann man trotzdem bedenkenlos empfehlen, der Käuferkreis ist durch den Preis sehr eingeengt.

Also ich finde es wird von Jahr zu Jahr besser, was bin ich in Tirol 2016 auf der Suche nach Ladestationen gewesen, teilweise nach dem Skifahren noch 1h zum Laden unterwegs gewesen, heute habe ich bald an jedem Skilift eine Station.

Das Hauptproblem sind für mich immer noch Hotels, leider gibt es immer noch viele 4* Hotels, die keine Lademöglichkeit haben, wegen dieser Problematik musste ich schon teilweise recht abenteuerliche Umwege fahren nur wegen dem Laden.

Aber diese Jahr mit dem WoMo in der Provence im Hinterland unterwegs gewesen, verzweifelt eine Tankstelle gesucht, wir wären fast gestrandet, aber gleichzeitig an 5 freien Typ 2 Ladesäulen vorbeigekommen, der Kommentar der Kinder warum sind wir nicht mit dem Tesla unterwegs :slight_smile:

Gestern Weihnachtsmarkt und Betriebsfeier in der Stadt und Restaurant. In der Nähe ist eine Ladesäule des E-Werkes. Endlich finde ich diese Gasse. Es regnet. Nacht. Schlechte Sicht, ich kenne mich nicht aus. Die Adresse habe ich gefunden. Auf dem Parkplatz des E-Werkes parkt ein Bagger. Ein Teil des Platzes ist aufgerissen.
Eine Ladesäule nicht mehr da. Hmmm … :question:

Unweit davon ein großer Parkplatz mit 3 Ladeplätzen. Ich versuche es, obwohl mein Gefühl mir sagt, der ganze Parkplatz ist belegt. Als ich ankomme, ist tatsächlich kein Platz mehr frei. Einfahrende Autos fahren wieder vom Platz. Lediglich bei den 3 Ladeplätzen ist einer noch frei. Glück muss man haben. Jetzt muss nur noch die Ladekarte funktionieren … oh …Anschluss arbeitet ohne Ladekarte? Kabel verbunden … und lädt … kostenlos. Donnerwetter! (Ja, regnen tat es auch noch).
Zwar nur 11 kw, aber allemal ausreichend - muss ja nicht voll werden. Die Feier am Abend hatte etwas länger gedauert als gedacht habe. Hilft natürlich dem Ladestand. In dem Moment als ich zum Auto zurück kam, waren 90% erreicht. Perfektes Timing, wenn auch ungeplant.

Okay, wo war jetzt die Antiwerbung? Ach ja, genau hier: Das E-Werk, welches Vorreiter der Emobilität sein möchte, hatte die Ladesäule vor dem eigenen Eingang weg gebaggert. :laughing:
(Aber ich hoffe, nur eine temporäre Posse).

Ich seh das immer so:
Besteht die Möglichkeit zum Destination-Laden, so ist das ein Supergewinn, bei dem man ohne Zeitverlust aufladen kann. Geht bei keinem ICE.
Besteht die Möglichkeit nicht, so muss entweder die Gesamtreichweite das schaffen oder es ist ein Halt am Supercharger nötig. Also nicht anders wie beim ICE.

Seit dem ich den Tesla hab, spar ich Irre viel Zeit, weil ich nicht mehr regelmässig nen stinkenden Rüssel mit einer giftig-explosiven Flüssigkeit ins Auto stecken und mich danach an der kasse anstellen muss. Sind dieses Jahr laut meinen Excel-Statistiken trotz knapp 4000km Langstrecken-Fahrten bisher knapp 2 Stunden Einsparung gewesen.

Aller Anfang ist schwer, wie es so schön heißt.

Aber zum großen Glück hat keiner von uns die ersten PKW mit Verbrennungsmotoren miterlebt, geschweige denn, je in der damaligen Zeit nutzen müssen. Ich glaube, dass der damalige Tenor war „außer dem Pferd, gibts nix wirklich nutzbares!“ oder „so wird das nix!“. Dass man sich mal Luft machen will und auch ab und an muss, ist auch verständlich.

Aber ich gehe nicht davon aus, dass die heutigen Probleme die gleichen sein werden, wenn wir uns im Jahr 2030 wieder sprechen würden.

Alles Gute!

Als PHEV-Fahrer würde ich allerdings sagen, die eingangs erwähnte unschöne Situation ist von der TE schon zum Großteil selbst „verschuldet“

Für mich ist es halt völlig selbstverständlich zu Hause immer sofort anzustecken und ich würde wohl nie auf die Idee kommen mit einem nur noch 1/4 vollen Akku irgendwo hin zu fahren. Dafür habe ich einfach schon zu oft vor defekten, zugeparkten, nicht mit meinen Karten freischaltbaren, … Säulen gestanden. Bisher ist das kein Problem der Verbrenner bleibt ja als Backup.

Passiert mir sowas ein einziges Mal zukünftig mit dem BEV und meine bessere Hälfte ist an Bord wird sie nie wieder auch nur einen km mit der „Sch…karre“ mitfahren. Mir reicht jetzt schon das Gemecker, wenn eine Ladesäule mal wieder so toll positioniert ist, das wir zig-mal um den Block fahren müssen, um die zu finden.

Um zu verhindern, das mein Typ2 Kabel nicht mehr rausgerückt wird (hatte ich mal in Holland im Urlaub, war Frauchen auch total happy drüber, ihr wißt schon: sch… E-Mobilität) hat es sich seitdem bewährt, wenn ich folgende Reihenfolge einhalte:

Ladevorgang am Auto beenden, Stecker aber noch im Auto lassen
Etwa 10-15s warten, damit Säule und Auto das Ende des Ladevorgangs ausdikutieren können
Dann am Auto ausstecken
Zum Schluß das Kabel an der Säule ziehen

Wie gesagt seitdem hatte ich keine Probleme mehr, freue mich aber auch über jede NewMotion Säule, denn die kann man mit der Karte / App entriegeln.