Gräben ziehen statt Brücken bauen?

Bin mal auf eure Meinung gespannt…

Ich habe das Gefühl, dass einige gutgemeinte Schritte der Gesetzgeber die Lager zwischen E-Mobilisten und Verbrennerfahrer verhärten könnten.

Z.B. wird Gerade in München das Park-Lizensgebiet ausserhalb des mittleren Rings erweitert. Und da man sowieso überall neue Parkuhren aufstellen muss, überlegt man, dazu auch gleich eine Ladestationen dazu zu stellen. Ein Traum!
Die Realität sieht aber eher so aus, dass dadurch (Verbrenner-)Parkplätze (die sowieso fehlen) wegfallen. Da es nicht so viele Stromer gibt, bleiben die Ladeplätze leer.
Was macht der genervte Anwohner? Parkt hin.

Zweites Beispiel: in Österreich dürfen E-Autos ab 2019 auf vielen Autobahnen schneller fahren als Verbrenner…
Was fühlt da der SUV Fahrer, wenn er von einer Zoe überholt werden könnte? Als ob die Platz machen würden… Emotionen, Aggressionen auf beiden Seiten vorprogrammiert.

Übergänge sind immer schwer. Klar. Aber was könnte man besser machen?

(Dazu ein Witz: England wollte auf Rechtsverkehr umstellen. Um das geschmeidig zu organisieren, sollten am ersten Tag erst mal die Motorräder rechts fahren, am zweiten Tag dann die PKW und erst am dritten Tag alle anderen.
Komischerweise hat es nicht geklappt, deshalb blieb man beim Linksverkehr)

Ich sehe gerade hier in Haren (Ems) eine praktikable Lösung.
Die neue Ladesäule wird mitten auf dem „Neuen Markt“ gebaut, welcher als Parkplatz fungiert.
Anstatt hierfür bestehende Parkplätze zu opfern und in Ladeplätze zu wandeln, wurde eine bisher ungenutzte Freifläche genutzt.
Kein Parkplatz ging verloren, aber zwei Ladeplätze kamen hinzu.

Ein weiterer gut funktionierender Trick ist, dass die Ladeplätze nicht direkt am Eingang oder anderen beliebten Stellen sind, sondern möglichst weit davon entfernt.
Bei uns in Meppen gibt es einige solcher Ladeplätze. Die werden so gut wie nie von Verbrennern zugeparkt.

Und zu guter Letzt kommt es auch auf die Gemeinde an, wie ehrlich sie es mit den Ladesäulen meint.
Wenn sie es ernst meinen, dann werden die Säulen entsprechend beschildert und Falschparker (einschließlich nicht angeschlossene Elektroautos) werden direkt abgeschleppt, auch wenn noch niemand dadurch behindert wurde.

@Kellergeist gute Beispiele… Würde also doch gehen. Das mit den Parkplätzen am prominenter Stelle ist echt auch nur gut gemeint.
Behinderte oder (in Frankreich gesehen) Schwangere haben es nötiger am Eingang des Supermarkts zu parken.
Effekt: zugeparkte Ladeplätze

Ich kann mir auch vorstellen, dass es kostengünstiger ist, die Ladeplätze in der Nähe des Gebäudes zu setzen, da ja irgendwo eine stromquelle sein muss. 50 -100 m Erdkabel zu verlegen an die äußerste Ecke vom Parkplatz kostet halt mehr als ein paar Meter neben die Hauswand. Natürlich muss es nicht direkt neben dem Eingang sein, aber da redet wohl auch die Marketingabteilung noch ein Wort mit.

Man wird es nie allen recht machen können.

Was fühle ich, wenn ich von einem Maserati mit offenem Rohr und Pop-Off Ventil überhohlt werde, wenn ich gemütlich dahingleite?
Schneller fahren können, nur weil man mehr PS hat, ist nicht mehr ein Garant :smiley:

Das Leben beinhaltet stetige Veränderungen, damit kommen viele nicht klar. Hier wird aktuell, prominent und viel über die Verschmutzung durch Plastik Einkaufstüten diskutiert. Gibt einige die dies ebenfalls noch nicht akzeptieren können.

Diese Erkenntnis deckt sich aber nicht mit den Verkaufsargumenten von Tesla! :wink: „Wahnsinnsmode“, in 3,x Sec. auf 250 km/h usw. :unamused: Tesla fährt die gleiche „Motivationsstrategie“ wie der Rest der Branche. Und es sitzen, vermutlich, die gleichen Typen auch im Tesla drin. :sunglasses:
Meiner Meinung nach sollte die „Bevorzugung“ von E-Fahrzeugen sehr defensiv angewendet werden. Förderung von Infrastruktur - JA - unterschiedliche Behandlung auf der Strasse - NEIN!
Gruss rundum

Ich sehe auch das benutzen der Busspur zweifelhaft… Macht nur neidisch. Ich persönlich sehe auch keinen großen Vorteil darin.
Und irgendwann muss man das wieder ändern, wenn es zu viele werden.

Auf der anderen Seite genieße ich das kostenlose parken schon sehr. Das beeinträchtigt aber auch niemanden und erzeugt sicher keine Aggression.

Ja, das ist aber eher eine deutsche Tugend. In Norwegen, waren diese ganzen Vorteile im Alltag für viele entscheidender als die steuerliche Förderung.

Bye Thomas

Neu gewährte Privilegien bieten immer Angriffsfläche. Wie wäre es andersrum: 1. Steuerprivileg für Diesel streichen. 2. CO2 besteuern a) nach tatsächlichem Verbrauch - als Aufschlag auf den Literpreis an der Zapfsäule und b) beim CO2-Wert laut Typzulassung für Dienstwagen.

In der jetzigen Phase finde ich jedes Privileg grundsätzlich gut falls es dazu beiträgt, Menschen zum Kauf eines E-Autos zu bewegen.
Auch die 0,5%-Regelung zieht irgendwie Gräben, genauso wie die Kaufprämie für E-Autos.
Wenn „softe“ Vorteile wie höhere erlaubte Geschwindigkeit, Benutzung der Busspur, kostenloses Parken etc genauso wie finanzielle Anreize dazu führen sollten, daß sich mehr Leute für die Anschaffung eines e-Autos entscheiden, dann immer her damit. Zumindest temporär.
Gruß
Jens

Kostenloses Parken finde ich für E-Autos auch ok. Benutzung der Busspur eher nicht (zumal das kommunal unterschiedlich geregelt ist).
Sinnvoller wäre es vermutlich eine Carpool Lane einzuführen, Förderungen für Verbrenner zu streichen und Fahrzeuge nach dem tatsächlichen Verbrauch zu besteuern (das würde den ein oder anderen Gasfuß sicherlich etwas bändigen - hätte aber keine Idee für eine technische Umsetzung).

Das sehe ich anders als du. Wenn man vielen Leuten etwas wegnimmt (billigen Sprit) dann erzeugt das mehr Widerstände als wenn man wenigen ein Privileg zukommen lässt. Natürlich müssen sich die Privilegempfänger rechtfertigen und es entstehen die leider typisch deutschen Neiddebatten. Aber das ist nichts gegen den Volksaufstand bei steigenden Spritpreisen.

Also ich finde das Autofahren/besitzen viel zu billig geworden ist. Bei uns in der Firma gibt es inzwischen zu wenige Parkplätze da unter anderem auch alle Auszubildenden mit dem eigenen PKW kommen. Ich erwähne diese Gruppe deshalb, da es in diesem Bereich keine Gleitzeit gibt und die Ausbildungsvergütung natürlich nicht mit einem „normalen“ Gehalt zu vergleichen ist. Trotzdem kommt jeder mit seinem eigenen PKW zur Arbeit.

Zusammen mit meinem Sohn habe ich mal geschaut was es für unter 1000 € so an Autos zu kaufen gibt. Auf mobile.de werden da rund 34.000 Fahrzeuge gelistet. Einige davon sind noch nicht mal 10 Jahre alt. Also die Anschaffung ist billig und die Kosten für die „Unterbringung“ sparen sich dann die meisten.

Ich hätte da einen ganz einfachen Vorschlag der einige Probleme beseitigen würde.

  1. Genügend freie Parkplätze für Kurzzeit Parker (< 6 Stunden)
  2. Keine Probleme mit zugeparkten Rettungswegen
  3. Kein Problem mit engen zugeparkten Straßen in Wohngebieten
  4. Kein Problem wo man sein E-Auto lädt

Lösung:
Jeder muss bei der Zulassung eines Fahrzeugs einen Parkplatz dafür nachweisen!

Oder noch viel einfacher, auf der Straße wird das Parken generell nur noch für weniger als 6 Stunden erlaubt. Natürlich nicht von heute auf morgen, aber so mit 2 Jahren Vorlauf sollte es zu machen sein.

Aus meiner Sicht kann es doch nicht sein, das sich jeder ein Fahrzeug kauft und dann die Allgemeinheit für die Parkplätze bezahlen muss. Die KFZ-Steuer soll doch für den Straßenbau und nicht für „private“ Stellplätze am Straßenrand verwendet werden.

Wenn jeder für seinen Stellplatz bezahlen muss, dann könnten Parkhäuser gebaut werden wo jeder seinen privaten Stellplatz hat. In einem Parkhaus ist es dann auch kein Problem eine Wallbox an jedem Stellplatz anzubringen. Damit würde dann Zukünftig auch „Vehicle to Grid“ ganz einfach möglich. :slight_smile:

Natürlich würde dies auch Fahrgemeinschaften und öffentlichen Nahverkehr fördern. Einhergehend mit weniger Staus und weniger Abgasen.

Leider wird dies bei einem Großteil der Bevölkerung wohl keine Begeisterung hervorrufen. :frowning:

Oder was meint ihr dazu so? Würde aber auf jeden Fall alle Autofahrer gleich treffen. :slight_smile:

Axel

Zumindest in Städten bin ich ebenfalls schon lange dafür, dass nur derjenige ein Auto besitzen darf, der einen Stellplatz nachweisen kann. Die Plaketten für die Anwohner kosten in Graz rund 130 € pro Jahr. Das sind keine 30 Cent pro Tag, das ist viel zu billig. Als Nicht Grazer zahle ich in dieser Zone rund 20 € pro Tag und muss dafür auch noch alle 3 h umparken.
Gut als E-Autofahrer ist es derzeit gratis. :slight_smile:
LGH

Morgens,

Es wird immer günstige Fortbewegungsmittel geben, oder soll das Auto nur noch denken zur Verfügung stehen die mindestens 250.000 Euro im Jahr verdienen wie früher, und wenn man nicht dazu zählt ist es wieder ungerecht.

Auch das Parkplatzthema passt nicht, jeder der ein Haus baut, egal ob einfamilien Haus oder Mehrfamilienhaus muss Parkplätze schaffen/nachweisen. Also gibt es schon welche, nur jeder will ja den Parkplatz direkt an der Haustüre, nur nicht gehen.

Kleine Geschichte, im Fitnessstudio beschwert sich ein Kunde, das die Parkplätze nun schon 4 Wochen wegen Bauarbeiten nicht nutzbar sind und er 500 Meter gehen muss, das ist unhaltbar!!!
Und ging dann aufs Laufband, der war klasse.

Oder aber eure Firma hat Zuviel Mitarbeiter, und reduziert nun auf die Anzahl der Parkplätze, und jeder hofft ihn trifft es nicht.

Bitte nicht alles ganz ernst nehmen, aber mal drüber nachdenken, nur weil „mir“ das gerade nicht passt, muss man nicht alles ändern. Was wäre gut für die Allgemeinheit, nicht für mich und schlecht für andere.

Ja, es werden Gräben gezogen, das war immer so, und ist gewollt, weil wir uns so schön Aufregen und mit unwichtigen verarschen lassen, währen klein leise wichtiges entschieden wird.

Es war immer so, Motoradfahrer stellen ihre Bikes auf den Bürgersteig oder fahren durch die Retungsgasse, ist das richtig, nein. Sitzt man selber auf den Bike, findet man aber 1000 Gründe warum es doch OK ist.

Es ist immer eine Sicht der Dinge!

Ich glaube, davon kann man sich als Häuslebauer freikaufen. Kommt aber wohl (in DE) auf die Gemeinde an. So einfach ist das also nicht.

In Hamburg gab’s bis 2015 (meine ich) die Pflicht, beim Neubau eine PKW-Stellflächen-Zahl (entsprechend der Anzahl der Parteien) nachzuweisen.
Die Regelung gibt’s nicht mehr. Kann man sicher so und so sehen.

Die Politik schafft es nicht, Rahmenbedingungen für günstigen Wohnraum zu etablieren…warum sollte das für Parkplätze besser klappen?

Ja kann man, kostet 45.000 Euro und die gemeinde Erstellt dann einen Stellplatz.

Und ja, der ist nicht an der Haustüre, meist nicht mal in der nähe.
Man kann den Menschen die Mobilität nicht mehr weg nehmen, dann würden die Massen auf die Barikaden gehen, man kann sie verarschen, das der Böse Diesel weg muss, so wie es gerade passiert, aber auch hier sehen wir das im endefekt der kleine Bürger Zahlen muss.

Das kann auch nicht gehen, heute muss Enegetisch gebaut werden, nachhaltig, und nur 3 Steckdosen in der Wohnung mit einer 16 Amp Absicherung will ja auch keiner.

Das kostet alles Geld, und das müssen Mieten reinbringen, hier sollen nur mit Mietbremse die kleinen Hausbesitzer wie Oma Erna getroffen werden, die müssen Sanieren, dürfen aber die Kosten nicht komplett umlegen, sollen also von Ihrer Rente noch fleissig jeden Monat drauflegen um den Kredit für die Sanierung zu zahlen. Also bleiben nur die Grossen Bauträger, und wer mal genau schaut wird merken das die kleinen Tante Erna´s der Welt die Humaneren Mieten haben.

Die Bürger werden Verarscht, es ist bewiesen das die Mietpreisbremse nicht funktioniert, es wird nur nicht in den Medien breit getreten, wieso wohl nicht, weil es toll klingt das man was gemacht hat.