Wie sich innerhalb von 13 Jahren das Straßenbild wandelt

Ein Artikel von 10/2016 „Wie realistisch ist das Verbot von Verbrennern bis 2030?“ beschreibt den Wandel von der Pferdekutsche zum Automobil.

Der Text beschreibt die damalige Situation.

Beeindruckender finde ich die beiden Bilder mitten im Text. Mit denen ist alles „gesagt“

derletztefuehrerscheinneuling.c … -bis-2030/

A.K

@mod

Ich konnte mit der Suchfunktion diesen Artikel nicht finden, falls der Artikel schon bekannt ist: → Del

Das Original von Tony Seba kann man z.B. hier sehen:
youtube.com/watch?v=2b3ttqYDwF0
Wenn ich das richtig in Erinnerung hab, ist der Vortrag ursprünglich bereits von 2015 oder so.
Sehr sehenswert, der US Lars Thompson quasi.

Selten habe ich so einen Käse gelesen.

Ja, es wird krass werden. Viele wollen das nicht verstehen. Der „Kommentar“ von @c_a ist ein Beispiel dafür.
Ich muss aber sagen, dass wenn die deutschen Autobauer nur 1/3 ihrer Beschäftigten verlieren, dann geht es sogar noch. Ich rechne ehrlich gesagt mit einigen Totalpleiten in Europa.

Das Video eines Vortrags von Tony Seba mit den gleichen Folien (Wandel des Straßenbilds innerhalb von 13 Jahren) habe ich übrigens vor ca. 2,5 Jahren hier verlinkt:

Mit anschließender Diskussion dazu.

Unser Straßenbild wird sich nicht ändern da es für die Masse erschwinglich und sinnvoll sein muss.

Außerdem sehe ich keinen Technologiesprung wie im gezeigten Beispiel, der wäre es, wenn wir das Automobil überwinden würden.

Das Elektroauto reduziert die lokalen Emissionen, löst aber keine anderen Probleme.

Was den Platzbedarf und damit die Stauproblematik angeht, einverstanden.

Was den Rest angeht, überhaupt nicht:

  • Emissionsminderung nicht nur lokal, sondern je nach Stromherkunft um 30 bis 700% (inkl. graue Energie)
  • Verkehrslärm in Siedlungsgebiet beträchtlich reduziert (insb. an Ampeln)
  • Stickoxidkonzentration in Ballungszentren und entlang von Hauptverkehrsachsen eliminiert
  • nahezu vollständig geschlossener Ressourcenkreislauf möglich (500 kg Metallklotz dem Recycling zugeführt und erneuerbare Energieträger im Betrieb ggü. 15’000 Liter Benzin / Diesel unwiderbringlich verbrannt im Autoleben)
  • Konfliktpotential durch Rohstoffstreitigkeiten reduziert und einheimische Arbeitsplätze gestärkt

Das mal so auf die Schnelle, da gibt es noch einiges mehr. Aber Benzin ist ja sooo gut und bewährt und kann an der Tankstelle einfach konfliktbefreit und emissionsfrei aus dem Brunnen im Boden gezapft werden. :unamused:

P.S: Auch ich lasse mein Elektroauto für den Weg zur Arbeit stehen, da ich a) keinen Sinn darin sehe um meine 90 kg von A nach B zu bewegen 2t Material mitschleppen zu müssen und b) mir meine Zeit unterwegs zu wertvoll ist, als sie nicht nutzen zu können.

Wo wir schon dabei sind:
Das Automobil überwinden.
A: indem wir uns nicht mehr bewegen?
B: wieso eigentlich noch Straßen? Die Herstellung/Wartung ist Ressourcen intensiv, Flug Autos
C: Transporter Technologie?
D: nur noch ÖPNV? (Auch für Elite?) im Durchschnitt sind es auch hier 1t Material pro 80kg Person.

…und schnell auch mal 100 t pro Person bei Fahrten außerhalb der Stoßzeiten…

George, warum so offensichtliche Falschbehauptungen? Welches ÖPNV-Verkehrsmittel wiegt denn überhaupt 100t und wie oft sitzt da nur eine Person drin?

Gruß Mathie

Na der NASA Raupentransporter. Da sitzt doch sicher nur einer drauf. Und laangsam ist der auch! Typisch ÖPNV :wink:

Das - so finde ich - ist ein interessantes Thema! Meine Meinung (Die genauso falsch und richtig liegen kann, wie alle anderen) aufgeteilt in vier Thesen:

[Glaskugel]

  • Die Bewegung des Elektroautos ist unaufhaltsam. Autofahrer in den Industrieländern würden noch mehr nachfragen, wenn das Angebot in der Mittelschicht besser wäre und wenn die Politik sich geschickter einbringen würde. Meine Prognose ist, dass der Kipppunkt, ab dem der Verkauf von E-Autos steigt und der Verkauf von Verbrennern zurück geht, kommt in max. 5 Jahren. Eine geschickte Produktvorstellung (wie damals das iPhone) kann denn Zeitpunkt maßgeblich beeinflussen. Danach will keiner mehr so eine alte Möhre haben.
  • Das Elektroauto wird das STRASSEN-Bild nicht verändern, solange immer noch jeder mit einem eigenen Auto durch die Gegend fährt. Es werden MEHR Autos auf der Strasse sein, weil die Menschen denken, dass es nicht mehr schlimm ist, Auto zu fahren. Die Anahl der unnötigen Fahrten steigt in den nächsten Jahren an.
  • Das Elektroauto wird das STADT-Bild verändern, weil die Möglichkeiten des Ladens zukünftig dezentral an vielen Parkplätzen bestehen werden und nicht mehr zentral an Tankstellen. Bis diese verschwinden, dauert es aber noch Jahrzehnte. Insbesondere wird die dezentrale Energieversorgung das Bild prägen. Die benötigte Elektroenergie kann nicht mehr wirtschaftlich in zentalen Kraftwerken produziert und dann mit einem Netz verteilt werden. Vielmehr werden Sonne und Wind die Energie dort erzeugen, wo sie gebraucht wird. Elektroautos sorgen für Solar-Panels auf jedem Gebäude, Vordach, Bushaltestelle usw; vielleicht sogar auf der Strasse selbst.
  • Das Strassenbild wird sich trotzdem verändern. Dafür sorgen zwei Aspekte, die nicht zwangsläufig mit der Elektromobilität zusammenhängen:
    [list][*]Fahrerloses Fahren
  • Autos werden nicht mehr besessen, sondern genutzt.
    Diese beiden Effekte führen dazu, dass nur noch max. 10% der Anzahl an Autos von heute benötigt werden. Dementsprechend kann viel Fläche von der Strasse sowie von der Stadt wieder anderen Zwecken zugeführt werden. Autos parken sich selbst oder werden sofort wieder für den nächsten Transport genutzt. Für die Autoindustrie ist das übrigend ein Dilemma, das nur lösbar ist, wenn man bereit ist, das aktuelle Geschäftsmodell komplett zu ändern. Meine „Unterprognose“: Die Deutschen Autohersteller werden dieses Spiel nicht gewinnen.[/*:m][/list:u]
    [/Glaskugel]

Was haltet Ihr davon?

@mhund Interessante Thesen. 1) und 2) sehe ich ähnlich, ob der Anstieg der Fahrten so massiv sein wird,wie Du in 2) vermutest weiß ich allerdings nicht, Leute lassen das Auto ja nicht nur aus Umweltüberlegungen stehen, sondern auch weil es nervt im Stau zu stehen.

  1. Tankstellen werden auch heute schon weniger, in der Innenstadt hier in Berlin gibt es heute schon nur noch sehr wenige Tankstellen. Da wird sich das Stadtbild gar nicht mehr so stark verändern.

  2. an eine massive Reduktion der Zahl der Autos glaube ich nicht. Ich habe mal eine Studie gelesen, in der modelliert wurde, wie autonomes Carsharing sich auf den Verkehr auswirkt. Ergebnis war eine Zuhnahme des Verkehrs, der Parkplatzsuchverkehr nimmt zwar ab, aber die Leerfahrten von Einsatz zu Einsatz überkommenster es diese Abnahme. Die Zahl der Fahrzeuge kann auch nicht so radikal sinken, wie Du annimmst, da ja die Verkehrsspitzen abgedeckt werden müssen.

Gruß Mathie

Geh mal aufs Land und schau dir so manchen Regionalzug an. 4 Waggons und ein Passagier sind nicht selten. Ich habe auch schon ECs gut mit mehr als einem leeren Wagen gesehen. Insofern war George vllt etwas überspitzt, in der Sache aber richtig.

Man muss ja nicht jede Tonne auf due Goldwaage legen :smiley:

Zu dem Tankstellensterben: Auf meiner 65 km Strecke hat es sich in den letzten 25 Jahren von 4 auf 2 Tankstellen konsolidiert. Das hatte noch nichts mit E-Autos zu tun.

Dazu ein Gedanke, den die meisten noch nicht in Erwägung gezogen haben: REICHWEITENANGST BEI VERBRENNERN. Kein WITZ. MIR erging es so beinahe 10 Jahre lang, denn pünktlich zum Feierabend haben die Dorftankstellen zugemacht. Schon DAS war ein Grund, auf ein E-AUTO umzusteigen.

Das allgemeine Tankstellensterben hatte sich einer natürlichen Funktion folgend mit den Jahren verlangsamt. Ich denke, dass mit beginnendem Erfolg der E-Autos diese Abwärtsbewegung wieder etwas Fahrt aufnimmt. DANN werden einige Verbrennerfahrer mehr auch den zunehmenden Reichweitedruck spüren.

Die nächste Stufe ist dann der Lawineneffekt. Zu wenig km per Verbrenner auf den Straßen. Nur noch ein kleiner Teil der Tankstellen bleibt erhalten auf den Fernstraßen. In den den Städten kauft oder zapft man das Benzin bei Aldi.

Verbrenner sind zum Schluss die Fahrzeuge, die am wenigsten bewegt werden. Dies beschleunigt den Vorgang.

Einige Tankstellen sind schon bald als Immobilienspekulation wichtiger, ähnlich der Vergangenheit.

Könnt ihr euch vorstellen, dass schon bald komplette Stadtviertel für die Zufahrt von Verbrennern gesperrt werden? Dann kann das Straßencafe die Bestuhlung wieder vor dem Cafe aufstellen. Einige Ecken in den Innenstädten gewinnen an Attraktivität, für Anwohner und Gewerbe gleichermaßen.

Noch ein aktueller Beitrag zum Thema. Ich finde es bedauerlich, dass die Deutsche Autoindustrie ihre Power nicht nutzt, um diese Zukunft zu gestalten, sondern um sich dagegen zu stemmen.
businessinsider.de/die-eu-k … ht-2018-10

Das ist aber beides kein ÖPNV um den es hier ging.

ÖPNV sind Busse, Trams, U- und S-Bahnen. Da kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass die Behauptung von George einfach grob falsch! Ich hab als Studi mal in den Semesterferien Verkehrszählungen im ÖPNV gemacht, mittelgroße Städte und der umliegende Einzugsbereich, zum Teil Dörfer in den umlegenden Mittelgebirgen. Selbst zu den Randzeiten waren bis auf ein mal, wo der Busfahrer dann die Strecke um ein paar Kilometer abgekürzt hat immer mehrere Fahrgäste an Bord.

Mit dem Regionalverkehr habe ich keine Erfahrungen, bin seit eh und je Stadtbewohner. Fernzüge mit nur einem Fahrgast an Bord habe ich allerdings auch noch nie erlebt. Ich halte 100t rollendes Material pro Fahrgast im ÖPNV einfach für eine um eine Größenordnung abweichende Zahl. Und wenn man wie hier im Thread über den städtischen Verkehr der näheren Zukunft diskutiert, sollte man schon bei den Fakten bleiben.

Man darf ja gerne sagen, dass man ÖPNV nicht für die Lösung hält, aber bitte nicht grob falsche Daten verwenden!

Gruß Mathie

Ich muss mich nochmal kurz darüber aufregen. Sorry. Dasselbe Management, was die letzten 10 Jahre komplett verpennt hat und damit die gesamte Industrie in den Ruin treibt, wiegt jetzt die Zukunft der kommenden Generationen mit 100.000 Arbeitsplätzen auf. Viel Kleingeistiger geht es nicht.

So und jetzt fahre ich eine Runde mit dem Rad, solange das Wetter noch so schön ist. Übrigens ein E-Bike aus Deutscher Herstellung!

Da ist was Wahres dran. Der aktuelle BMW 330e (PHEV) z.B. hat einen Tankinhalt von gerade mal 41 Litern - und der Wagen „verführt“ zum schnellen Fahren, also Verbrauch von 10 oder mehr Litern auf 100 km.
Sehen wir es positiv: die deutschen Autohersteller sorgen dafür, dass sich die Reichweiten von Verbrennern / PHEV und die von reinen E-Autos annähern… :wink: