AC Ladegerät: Tesla vs. Mercedes EQC vs. Jaguar I-Pace

Tesla verbaut ein Drei-Phase-Ladegerät in seinen Autos, womit ca. 16,6 kw möglich sind (die nutze ich auch).

Weiß jemand, warum Mercedes und Jaguar aber nur 1-Phasige Ladegeräte verbaut? (7,4 kw)
Meinen Tesla lade ich täglich und brauche dafür 2h. Bei angenommenen gleichen Verbrauch bräuchten die anderen locker 4,5h zum Laden und damit mehr als doppelt so lange.

Ist das alles, was deutsche/europäische Autobauer zu bieten haben?
Was spricht denn gegen einen 3-Phasigen Lader? Die Kosten oder eher politische Entscheidungen? (hoffentlich nicht aus Inkompetenz)

Mein Gott, Tesla verbaut auch 1 phasig in den USA, 3 Phasen wurden später gebastelt. Bei Jaguar wird 3 phasig auch ab Ende Jahr zu bestellen sein. Der Aufreger ist doch längst verwelkt.

Zudem, der Nutzen schneller AC Ladung ist zweifelhaft. Home Charging geht i.d.R. ohne und auf Langstrecke ist 16,5 auch unbrauchbar. Ich denke zu hohe AC Ladeleistungen schaden der Elektromobilität sogar. Obwohl sie kaum jemand braucht wird damit der Eindruck erweckt es müsste erst unglaublich viel Strom in die Fläche. 100km am Tag sind im Prinzip aus Schuko nachladbar.

Das war tatsächlich als ernstgemeinte Frage gemeint und nicht als „aufreger“.

Wollte man tatsächlich an den Kosten sparen? Ich versteh’s leider nicht… sorry

3 Phasen sind unüblich in vielen anderen Ländern. Und siehe meinen Edit. Es braucht keiner.

Das sehe ich anders - schnelles AC-Laden finde ich viel wichtiger als schnelles DC laden. Wir haben auf dem Firmenparkplatz nur eine handvoll AC-Wallboxen. Da knubbelt es sich schon, wenn der erste nicht frühzeitig sich abstöpselt und für den nächsten frei macht. Wenn jetzt noch Autos kommen, die nur mit halber Kraft laden…

Schnelles DC Laden ist nicht unwichtig - aber nur auf Langstrecke

Moin!
Es gibt Gerüchte die besagen das am Markt kaum Ladegeräte mit 3 Phasen zu bekommen sind.

Beim EQC werden wohl wie beim eGolf 2 Ladegeräte mit 3,7kW verwendet und dann je nach Ladesituation als 2~16A oder 1~32A verwendet.

Es ist zwar richtig, dass der Otto-Normal-Verbraucher im normalen Alltag keine 22 kW Ladeleistung AC braucht, da er auf der Langstrecke ja DC laden wird.
Wie oben schon geschrieben wurde, kann der Tesla an Schuko in einer Nacht ca. 100 km Reichweite nachladen. Soviel fahren die meisten Autofahrer gar nicht pro Tag.
Es gibt aber nicht nur Otto-Normal-Verbraucher und es gibt auch außergewöhnliche Tage, da braucht man einfach eine hohe AC-Ladeleistung.
Mein Tesla ist jetzt ungefähr 1000 Tage alt und ich brauchte die vollen 22 kW bisher nur dreimal, in allen anderen Fällen hätten mir auch 7,4 kW gereicht. Meinen UMC hatte ich an der CEE auch nur mit 13A (= 9 kW) betrieben.
Einmal wünschte ich mir aber, ich hätte die 43 kW AC-Ladeleistung der ZOE.

Sorry, ich würde mir nie ein Elektroauto kaufen, das nur einphasig laden kann. Mich stört es ja sogar, dass die aktuellen Tesla nur noch 16,5 kW können.
Das reicht für 99,9% aller Situationen, aber in den 0,1% wären einem 22 bzw. 43 kW AC-Ladeleistung ein Königreich wert.

Leto, kannst du Deinen Glauben mal außen vor lassen? :wink: :sunglasses: :mrgreen:

Ich denke, daß ab der Mittelklasse 3-Phasen AC Lader mit mindestens 11 kW selbstverständlich sein sollten. Leistungsfähiger wäre noch besser. Damit lohnt sich das Einstecken beim Destination Charging z.B bei Wahrnehmung von Terminen schon früher als bei langsameren Lademöglichkeiten.
Mit noch größer werdenden Akkus halte ich das 3-Phasen AC Laden sogar für noch wichtiger als jetzt, da es die Schnellader unterwegs entlasten kann.

Das hier beschriebene Problem ist aber der Mangel an Ladepunkten und nicht die Ladegeschwindigkeit. Gerade ein Arbeitgeber sollte vermeiden, dass Mitarbeiter umstecken / umparken müssen, weil wertvolle Arbeitszeit verloren geht.

Dreimal so viele Ladepunkte mit je einem Drittel der Leistung, schon ist das Problem gelöst.

Viele Grüße
Seb

um mal wieder auf das Thema zu kommen: ich weiss und verstehe es auch nicht. Ich habe bisher kaum greifbare Argumente gehört, auch von den Herstellern selbst nicht, wie etwa: 22 kW Lader sind zu teuer, gehen zu oft kaputt, sind zu gross …
Was ich immer höre, ist eine Antwort auf eine Frage, die ich nicht gestellt habe, nämlich: das braucht es zu Hause nicht, da reicht Schuko! Meine Frau und ich brauchten bzw brauchen aber 22 kW AC! Weil es das aber zB für den Leaf und neuere Teslas nicht gibt, fährt sie jetzt wieder Benziner. Inzwischen haben wir es aber auch aufgegeben, zu argumentieren, es gibt das passende Produkt nicht von Hersteller X, ok, kaufen wir eben woanders was anderes. Aber eine fundierte Antwort, warum z.B. Tesla keine 22er Lader mehr anbietet, es gibt ja z.B. von Brusa etwas passendes, kenne ich nicht (es gibt ja die Vermutung, weil 3Phasen typisch Deutsch ist und man da ja lieber Diesel fährt).

Ein anderer Aspekt, warum ich unbedingt ein 3-Phasen-Lader will:

Ich lade meinen eigenen PV-Strom, der Phoenix-Controller gibt dem Auto in 660W-Schritten genau das, was als Überschuss vom Dach kommt, natürlich auf 3 Phasen. So wird automatisch zwischen 4kW und 10kW geregelt. Ich fahre seit März ausschliesslich eigenen Solarstrom.

Bei einem 1-Phasen-Lader würde ich auf einer Phase aus dem Netz beziehen und auf den 2 anderen Phasen einspeisen. Abgesehen von der Schieflast ist das in meinen Augen völliger Unsinn, es wäre gefühlt nicht das gleiche, auch wenn es dem saldierenden Stromzähler egal wäre.

Wurden nicht bereits alle Argumente gebracht? Was verstehst Du nicht?

[b]1) Dreiphasenstrom gibt es in sehr wenigen Ländern - wenn man das Fahrzeug für viele Märkte entwickelt, spart man sich bei Entwicklung, Einkauf, Produktion, Vertrieb, Wartung eine Menge Kohle, wenn man nur auf eine Variante setzt.

  1. Dem normalen Endkunde ist es komplett egal. Solange er zu Hause und auf Arbeit in ca. 8 - 9 h auf 40 - 100 km Reichweite kommt ist das mehr als ausreichend.[/b]

  2. Sind die 7,4 Lader weniger anfällig als die 22 kw Lader? Beim Doppellader von Tesla gab es ja immer wieder teure Ausfälle und ich kenne viele, die trotz 22 kw Lader nur mit 11 kw laden, um die Hardware zu schonen :unamused:

  3. 7,4 Lader könnten im Betrieb einen besseren Wirkungsgrad haben als 22 Lader wegen der Wärmeentwicklung der relevanten Bauteile (?)

Ich hab mich sowohl bei der B-Klasse als auch bei Tesla zu Anfang geärgert, dass es keinen 22kw Lader gibt…im Alltag ist es aber kein Problem, weil man die SuC nutzt und die B-Klasse nicht für die Langstrecke. Letztere wäre auch nicht mit 22 KW Lader für Langstrecke geeignet…für Ottonormalautofahrer.

Meinen Smart (und seit 1 Monat auch den Tesla) lade ich 3p mit bis zu 22kW. Aus der PV 3p mit max. 9kW. Das kann ich ohne Probleme abzwacken.
Schuko ist der allerletzte Notnagel und keine Dauerlösung. Verwende ich nie. Dauert zu lange und die Ladeverluste sind sehr hoch.
Den Tesla mit 13kW 3p laden hat 6.5% Verlust (selbst gemessen), mit weniger als 3kW dürfte der Verlust bei sehr deutlich über 10% liegen. Eher um 15%.
Der Smart ist effektiv bei 8-16kW Ladeleistung. Unter 4kW steigen die Ladeverluste, bei nur 2kW Schuko über 15%.
Ladeverlust = Strom geht in nutzlose Wärme

Nun haben wir schon 2 Elektroautos, beide wollen geladen und gefahren werden. Täglich 80-130km für den normalen Bedarf. Öfter 300km und mehr am Tag. 3p Laden ist Pflicht hier, ausserdem unkompliziert. Ist doch schön das wir in Europa dieses Stromnetz haben.

„Legal“ sind in der Schweiz einphasig nur 3.7kW, mehr braucht eine Bewilligung. Mein Anspruch ist, dass ich abends leer nach Hause kommen und am anderen Tag voll wieder losfahren kann. Das brauche ich öfters und geht nur mit 11kW oder mehr.

Bei mir ist gerade eine Phase vom 11kW 3-Phasen-Lader kaputt. In der Praxis ist das kein richtiger Nachteil, es fühlt sich aber einfach schlechter an, wenn man nicht mehr sicher sein kann, dass das Fahrzeug nach einem Arbeitstag oder einer Nacht komplett voll geladen ist. Auch bei Destination-Charging könnte weniger all 11kW lästig sein. Bei einem Fahrzeug oberhalb von 50.000 EUR würde ich daher zumindest die Option erwarten.

Offtopic: Leider hat es bei mir auch noch genau die Schuko-Phase getroffen. Und obwohl ich Schuko in den letzten Jahren quasi nie verwendet habe, ist es mir leider in dem Moment aufgefallen, wo ich es durch unglückliche Umstände doch einmal brauchen könnte.

Also dann will ich auch mal meinen Senf dazu geben:

Einphasig dürfte wohl für die Hersteller billiger sein. Und die Hersteller wissen ja schließlich am besten was die Kunden brauchen. Darum wissen die auch, dass dreiphasig kein Mensch braucht!
Da gibt es auch beliebige andere Beispiele, wie die hersteller für uns denken. z.B.: Der Kunde findet kleiner Verpackungsgrößen besser (natürlich bei gleichem Preis)…

Nunja, ich bin dann wohl auch einer von den seltenen Einzelfällen: Ich lade nämlich auch mal ganz gerne an einer öffentlichen Säule. Dort ist die Ladedauer jedoch zeitlich begrenzt. Daher brauche ich schon mal 3x24A, um die gewünschte Energiemenge in der erlaubten Zeit in den Akku zu bringen.

Neben den oben angeführten Punkten pro 3-phasig (mit entsprechender Ladeleistung) gäbe es evtl noch einen weiteren: bei zeitlich variablen Preisen für den Strom (netzdienliches Laden), möchte ich natürlich auch zu den Zeiten des billigen Stroms möglichst viel laden - gerade auch zuhause.

Es mag gerne jeder glauben und handeln wie er will. Ich jedenfalls werde Modelle mit einem dreiphasigen Lader bevorzugen.

Grüße,
M2

Ich versteh die ganzen Argumente leider nicht. Wenn mehr Leistung vorhanden ist, möchte ich auch mit mehr Leistung laden und nicht mit abgezogener Handbremse. Wenn ich Zuhause nur einphasig laden kann, dann ist das halt so. Aber wenn ich im Einkaufszentrum, auf der Arbeit oder beim Kunden die Möglichkeit habe auch dreiphasig zu laden, dann bitte: gib ihm.

Entweder super schnell über DC oder super langsam über AC.

Das ist nicht das was ich (als Kunde) will.

Es gibt auch nur in „sehr wenigen Ländern“ CCS (was sind „sehr wenige Länder“? die gesamte EU?). Dennoch wird das in viele Autos eingebaut, und auch regionalspezifisch ggf. durch CHAdeMO oder GB/T ersetzt. Der Aufpreis eines 3-Phasen-Laders dürfte angesichts der aktuellen Batteriepreise auch nicht die Welt bedeuten.

Was ist Deine Definition von „normaler Endkunde“? Gerade für Laternenparker, also Leute, die keine eigene Garage haben, ist eine mittelschnelle Lademöglichkeit notwendig, um im normalen Alltagsverkehr, z.B. beim Einkaufen oder am Arbeitsplatz, genug Energie aufnehmen zu können, um nicht extra an einen Schnelllader fahren zu müssen und dadurch Zeit zu vergeuden, wenn das Auto sowieso steht. 40-100 km Reichweite in 8-9 Stunden ist da keinesfalls ausreichend.

Normalerweise bestehen die Lader aus baugleichen Einphasen-Modulen, die ggf. bei höherer Leistung kaskadiert werden. Natürlich kann ein Modul ausfallen, aber beim einphasen-Lader ist dann ganz Schluss, beim 3-Phasen-Lader könnte man zumindest theoretisch noch weiter laden…

Gibt es dazu Berechnungen oder andere Hinweise?

So ist es. Mit schneller AC Ladung wird nur eine unnötige Hürde aufgebaut für viele Home Charging Punkte.