E-Lkw-Test mit Oberleitungen

Moin,

der unter dem nachfolgenden Link zu findende Artikel ist mir gerade „über den Weg“ gelaufen und ich bin einigermaßen fassungslos ob dieser Verschwendung von Steuermitteln. Mich würde mal interessieren, ob evtl. jemand hier in diesem Forum mehr Informationen zu diesem 19 Millionen teuren Test (stand heute) hat und natürlich bin ich auch an Meinungen dazu interessiert:

[url]https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Countdown-fuer-erste-Teststrecke-fuer-E-Lkw-in-SH,eautobahn100.html[/url]

Gruß, Roland

Das Geld hätte „man“ lieber in Ladesäulen und deren einheitliche, kostengünstige und zuverlässige Freischaltung investieren sollen. Dieses Oberleitungskonzept hat m.E. keinerlei Zukunft.

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Deutschland - was soll man da sagen…

Aufmerksam geworden auf diesen „Versuch“ bin ich durch einen Artikel in der Zeitschrift meines Automobilclub ARCD. Als ich den gelesen habe, wollte ich unbedingt auf den Kalender sehen um festzustellen, dass wir heute NICHT den 1. April haben.
Mein zweiter Gedanke war genau der gleiche, den auch past_petrol geäußert hat.

Gruß, Roland

Wo liegt euer Problem? Ich halte die Idee nicht für absurd und habe mich schon lange gefragt, warum diese Möglichkeit nicht in Betracht gezogen wird. Somit müssten LKWs keine so großen Akkus haben, es würde wohl weniger Unfälle geben und es würden mehr Fahrzeuge auf die AB passen wenn die LKWs wie an der Perlenkette aufgereiht in relativ geringem Abstand voneinander fahren würden.

In den 60er Jahren haben auch viele von Wahnsinn gesprochen, um durch die Elektrifizierung der Bahn die Dampfloks abzuschaffen. Heute kann man sich das gar nicht mehr vorstellen, dass es einmal anders war.

Sprich‘ mal mit Rettungskräften - die freuen sich schon darauf, wenn der erste reguläre 40ter einen der Strommasten abmäht und man dann denselben Aufwand hat, wie bei einem Unfall mit Oberleitungen bei der Bahn ! Man kann jetzt ja schon den Aemi bei Tesla ordern und auch Daimler hat schon etwas am Laufen. 19 Mio Euro sind überall anders besser angelegt - ganz ehrlich !

Auch an der A5 beim Frankfurter Flughafen entsteht gerade eine Teststrecke. Ich finde die Variante gut, siehe tesla-andi. Einen überschaubaren Akku mit 50-100 km Reichweite und die Fernstrecke per Oberleitung, inkl Akku Ladung.

Ich find den Ansatz auch gut. Klappt bei der Bahn seit Jahren sehr gut und bei uns im Ort mit O-Bussen seit dem WW2.

Ein Teslasemi mit Oberleitungsmöglichkeit um während des O-Betriebs den Akku zu laden wäre der Hit. Zumindest für Ballungsgebiete wie Westdeutschland. Für die USA als Flächenstaat klappt das eher nicht.

Es sollen bald drei Teststrecken entstehen:

[url]https://bnn.de/lokales/gaggenau/ab-2020-fahren-oberleitungs-lkw-auf-der-b-462[/url]

Ist auf jeden Fall sinnvoller als die Stromschienen-Variante, an der die Skandinavier herum experimentieren. Die muss ja im Winter geheizt werden, damit sie nicht mit Schnee und Eis verstopft.

Das Oberleitungssystem ist außerdem bereits seit Jahrzehnten bewährt, nur in den Städten und nicht auf der Autobahn. Wieso das jetzt auf der Autobahn plötzlich zu Problemen führen soll, kann ich nicht nachvollziehen. In den Städten wird sicherlich öfter die Oberleitung durch Fahrzeuge mit zu hohen Aufbauten (z.B. Kran-LKW mit nicht vollständig eingefahrenem Kran) herunter gerissen. Aber ich habe noch nie gehört, dass z.B. deshalb jemand die Abschaffung der Trolleybusse gefordert hätte.

Dann kann man die Güter doch gleich mit der Bahn transportieren und hat die Straßen frei für elektrischen Personenverkehr. :smiley:

Eben nicht, denn ein LKW kann dann per Akku wie gewohnt individuell anliefern. Das geht bei der Bahn ja (leider) nicht.

Natürlich bleibt abzuwarten, was diese Tests für Erkenntnisse bringen. Ich sehe nur ein gravierendes (sicherlich nicht unlösbar) Problem:

Deutschland ist keine Insel der Glückseligkeit. Es müssten also zumindest alle Länder der EU ihre Autobahnen ebenfalls umrüsten, damit auch weiterhin die Büsumer Krabben mit einem LKW zum Puhlen nach Marokko gebracht werden können. Ansonsten wäre - je nach Akkugröße - irgendwann hinter der deutschen Grenze die Weiterfahrt kaum möglich.

Gruß, Roland

In Städten fährt keiner 200 km/h und es gibt genügend Landeplätze für Rettungshubschrauber. Auf der BAB wird auf der BAB gelandet - geht dann nicht mehr. Für LKW gelten Lenkzeiten - Standzeit ist Ladezeit. Sollen sie doch mit 19 Mio Euro lieber Ladeinfrastruktur für LKW bauen. Mit der Oberleitungsbegründung muss man aber auch in jeden PKW nur noch 20 kW AKKUs einbauen. Auf dem Weg zur Elektrifizierung ist das nur eine teure Zwischenposse, die mehr Probleme schafft, als sie löst ! Jede Strassenmeisterei wird sich ein Loch in den Bauch freuen, wenn sie jetzt auch noch Oberleitungen serviert bekommen.

Die Idee gibt es ja schon lange. Noch vor 5 Jahren hätte ich gesagt „Ja lass uns das ausprobieren mal sehen ob es was wird“.
Seitdem hat sich die Energiedichte der Akkus um 30% erhöht, der Wirkungsgrad vom E-Antriebsstarng wurde besser und die Akkukosten haben sich gedrittelt. Damit ist das System einfach hinfällig.

Wenn Tesla mit dem Semi auch nur 80% des Versprochenen liefert ist der Oberleitungs-LKW „dead on arrival“.

Gruß

Bernhard

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Die 19 Millionen EUR nur alleine für die Teststrecke in Schleswig-Holstein dann aber auch.

Boah ey, als ob es nicht seit 100 Jahren Eisenbahn mit Oberleitungen gibt. Das Jammern weil es etwas neues gibt und man das mal testet verstehe ich einfach nicht. „Ja aber“ ist so verdammt destruktiv.

19 Mio. Euro sind einfach nur ein Trinkgeld. Wenn schon von Verschwendung geredet wird in diesem Sektor fangen wir mal bei der Autobahnmaut an. Die Gelder sind nicht sinnvoll eingesetzt worden. Da wurde nichts von wegen sinnvoll geforscht.

Vor ein Paar Jahren noch war die Brennstoffzelle auch noch keine Totgeburt sondern ein Versuch ob es in der Richtung eventuell sinnvoll ist was zu entwickeln. Ohne Feldversuche klappt das einfach nicht. Man muss aber auch den Mut zum Scheitern haben um etwas voran zu bringen.

Das hätte man machen können aber Güterverkehr ist in D nicht gewollt. Viele wichtige Trassen sind längst stillgelegt oder gar abgebaut.

Der LKW ist aber auch viel auf Fernstrecken unterwegs. Dinge die die Bahn easy mit schlauer Logistik hin bekommen würde. Blöd nur wenn jeder sein eigenes Süppchen kocht und dadurch die Umlaufzeiten im Bereich von Wochen liegen.

Solche Oberleitungen wären ja für den Fernverkehr gedacht. Dann müßten sie quasi europaweit über allen Autobahnen existieren.
Wenn ich jetzt daran denke, daß es außer Tesla bisher kein anderer, weder Regierung noch Unternehmen, geschafft hat, ein flächendeckendes Schnellladenetz aufzubauen, dann frag ich mich, wie das dann erst recht mit solchen sicherlich noch viel teureren und durchgängig zu bauenden Oberleitungen gehen soll? Ach, das klappt dann plötzlich - schwups - in den nächsten 5 Jahren? Eher wird es wohl langstreckentaugliche BEV-LKWs wie den Tesla Semi geben, Vorteile sind die viel größere Autarkie und das viel günstigere Megacharger-Ladenetzwerk im Vergleich zu solchen gigantischen Oberleitungstrassen.

Warum fahren die LKWs nicht gleich auf der Schiene? Immerhin gibt es da schon Oberleitung.

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Im LKW-Bereich wird’s eher auf Wasserstoff oder so raus laufen. Akkus sind zu gross und zu schwer. Beim Fernreise LKW geht das irgendwie noch mit dem Auflieger kombiniert. Aber was tun die wo der Platz beschränkt ist? Mit ner 2er Besatzung zum Beispiel im Fernverkehr braucht es Strom für 9h Fahrt, 45 Minuten Zeit zum laden und weitere 9h Fahrt… Und die Ladeplätze müssen frei sein… Sehr euch nur mal die Parkplätze generell an, schon da fehlen jetzt allein in D tausende davon.
Danach noch die Anpassung der ARV. Nach dem Laden den LKW wegfahren ist derzeit je nach Situation halt verboten da keine Lenkzeit mehr da ist. Nachtrag machen dafür ist ne Zumutung. Und bis das mal alles durch ist…

Und gegen die Bahn hab ich nix. Dank denen fahren wir mehr und mehr mitm LKW :smiley: Selbst wenn Absender und Kunde nen Eisenbahnanschluss hätten fährt der LKW da die Bahn viel zu langsam und unflexibel ist. Da kannst nicht um 7 Uhr anrufen und nen Transport für Nachmittag um 4 200km weiter bestellen. Klappt nicht…