Batterieproduktion in Deutschland

Gerade lobt die Kanzlerin in Phoenix die Investitionsbereitschaft der Chinesen zum Aufbau der Batteriefabrik in Deutschland.

„Mir wäre es auch nicht unrecht wenn wir das in Deutschland selber könnten…“

Solche Sätze hören sich ich einem weiteren Unfähigkeitszeugnis unserer Automobilarroganz an.

Ich kann ja ABM verstehen, dass die immer noch nicht den Schuss gehört haben.

(Es läuft ja noch)

Nur dass Bosch, ZF, Continental etc. hier keine Eigeninitiative leisten geht mir nicht runter.

Ich verstehe es nicht…

A.K

Wie das? Ich kann es absolut nicht verstehen. Die Auswirkungen des Verschlafens all dieser Fortschritte ist noch völlig unbekannt. In meinen Augen ist nur klar, dass dadurch 1. die Stellung der deutschen Automobilbranche und 2. viele tausend Arbeitsplätzer darunter leiden werden.

Das erste Mal müssen ABM einen großen Rückstand aufholen, anstatt Spitzenreiter zu sein.

Sorry ich hätte es anders schreiben sollen

„Ironie on“

Solange die sich noch von einem zum anderen Absatzrekord hangeln ist doch alles gut…

„Ironie off“

A.K

CATL ist doch ein recht junges Unternehmen und schon auf Platz zwei der Weltrangliste. Da hätte ich erwartet, dass man sich in der Lage sieht die noch einzufangen. Wirkt ein wenig so, als hätte die Deutsche Industrie schon aufgegeben.

Ich kopiere ein Zitat aus einem anderen Thread mal hier hinein.

„Die Bundesregierung hatte alles mögliche unternommen, um das CATL-Management von einer Fabrik in Deutschland zu überzeugen, Anfang Mai wurde der CATL-Chef von Kanzleramtsminister Helge Braun in Berlin empfangen. Die Chinesen bekommen die üblichen Fördermittel und den Zugang zu deutscher Forschungsinfrastruktur. Die Bundesregierung plant für eine halbe Milliarde Euro den Aufbau einer Forschungsfabrik für Batteriezellen. An diesem Punkt gibt es Bedenken, weil mit Hilfe deutscher Steuergelder ein Technologietransfers zu einem chinesischen Unternehmen stattfinden könnte. Am Freitag wurde diese Problematik von einer Handvoll kleiner deutscher Zellhersteller erörtert.“

Quelle: [url]https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/elektromobilitaet-chinesen-bauen-batteriezellen-in-erfurt/22753422.html[/url]

Zweischneidiges Schwert.
Die haben alles abgegeben bzw. zugemacht und abgetreten und gejammert um zu gucken, was an Förderungen hier abgreifbar war. Da sich von der Regierung aber niemand hat erweichen lassen, haben die sich lieber die Gewinne in die Tasche gesteckt anstelle in Zell- und Batteriefertigung zu investieren. Es wird halt nur was unternommen, wenn es sich rentiert.

Auf der anderen Seite kann man sich jetzt alle auf die Schulter klopfen und sagen:
Lass die mal machen und bezahlen - wir freuen uns über einen Lieferanten, der die Arbeit für uns macht und der uns günstig beliefern kann. Ohne dass man auch nur einen Cent für irgendwas ausgeben musste.

Die deutsche Automobilindustrie ist doch heilfroh, wenn Sie auslagern kann bzw. wenn es externe Lieferanten gibt, wo man alles fix und fertig bekommt.

Naja. Was die richtige Taktik sein wird ist doch unklar.

Nichts tun im Sinne von nicht selbst Zellen zu fertigen ist eventuell schlauer.

Wichtiger scheint mir künftige Kapazitäten zu guten Preisen zu sichern. Dafür muss man es aber nicht selbst fertigen.

Vor allem sagt meine trübe Glaskugel einen enormen Preiszerfall… dann wird eine Wertschöpfung schwierig.

Wenn CATL hier ins Risiko geht und mehrere hundert Mio € in ein Werk investiert, dann werden sie sich dieses Risiko auch mit den produzierten Zellen bezahlen lassen wollen. Sprich, die Abnehmer zahlen höhere Preise, als wenn sie selbst investiert hätten.
Ein möglicher Ausweg wäre ein Joint Venture, in dem sich die Autohersteller günstige Zellpreise gegen cash vorab sichern können.

Dann wird sich BMW schon freuen fürn Hybrid Akku das zu bezahlen, womit andere 200 KM weit kommen. Ein Puzzle folgt dem anderen. Profitgier, Arroganz gepaart mit Subventionen läuten den Weg deutlich ein. Die aktuelle Werbung von BMW spricht Bände. Als ob ein Chinese die Absicht tätigt… In Deutschland eine Produktion zu starten. Iss klar…

BMW sichert sich Batterien für 4 MRD €

Wie viele kwh bekommt man eigentlich so für 4 Mrd. Euro? Wie hoch sind die Kosten pro kwh?

Tesla möchte im laufe dieses Jahres die 100$ je kWh knacken. Und sie behaupten dass sie das beste Preis-/Leistungsverhältnis haben.

Gruß

Bernhard

Der Preis pro kWh bei Tesla ist mir bekannt. Aber wie hoch ist der Preis, den ABM zahlt, wenn man sich jetzt schon für 4 Mrd. mit Zellen eindeckt. Für welchen Zeitraum gilt das, lohnt sich das auch in 2 Jahren noch, wenn Tesla mit Panasonic weitere Verbesserungen geschafft haben. Wie viele Zellen bekommt BMW für das Geld? Wir können ja mit der Zahl nichts anfangen. Wenn ich sage, ich habe für 1000 Euro Schokolade gekauft wei0 niemand, welche Qualität ich gekauft habe und wie viel Schokolade ich überhaupt für die 1000 Euro bekomme.

Ich glaube, das weiß von uns hier niemand.
Ob man darüber überhaupt in 2018 genaueres erfahren wird?

welt.de schreibt dazu u.a.

Ahhh, das erklärt, warum man bei der Werksführung sein Handy abgeben muss. Zukünftig dann auf Nimmerwiedersehen! :mrgreen:

:laughing:
Von dem, was die Springer-Presse (Welt) schreibt, glaube ich absolut nichts. Deshalb interessiert es mich auch nicht, was da geschrieben wird. Mir ist es einfach zu mühselig, herauszufinden, was von deren Absonderungen ungefärbt ist.

Zumindest die CATL Fabrik im Hauptquartier in Ningde ist weitgehend mit Solarzellen bestückt.
siehe : assets.bwbx.io/images/users/iqj … /-1x-1.jpg
Artikel dazu: bloomberg.com/news/features … -batteries

Ich freue mich sehr dass CATL in Erfurt eine Fabrik ansiedelt, und auch dass wohl ein Teil F&E ebenfalls dort angesiedelt werden soll.
Alle Rufe nach einer eigenen, europäischen Zellfabrik vergessen eines völlig: Die Chinesen & Koreaner haben jahrelange Erfahrung mit Lithium Ionen basierter Zellchemie in automotiver Anwendung. Dazu noch über 10 Jahre Erfahrung mit consumer Zellen. Jeder, der ernsthaft denkt, eine konkurrenzfähige Zellchemie aus dem Boden stampfen zu können hat keine Ahnung von der Materie. Das ist in meinen Augen der Knackpunkt: Kein europäischer Konzern hat zur Zeit eine automotive taugliche, konkurrenzfähige Zellchemie zur Verfügung. Ohne das braucht man auch keine Fabriken. Und ohne Serienanwendung und der daraus entstehenden Erkenntnisse & Erfahrung wird das auch nichts mehr. Die Asiaten (v.a. Chinesen) haben hier das Rennen gemacht, und sind auf mind. ein Jahrzehnt uneinholbar vorne. Zum Glück verkaufen sie ihre Zellen auch an „uns“ :wink:

In deiner Aufzählung fehlt die #1, und zwar Japan. Mitsubishi, Nissan & Tesla begannen mit japanischen Zellen.

Laut news gehts bei der Fabrik um 14GW Akku Produktion, dass sind ca. 170.000 Limousinen Typ Model S 75. Oder eine Million Hybrid. Doch eine Hausnummer. Endlich geht im Osten der Aufschwung los.