Diese Selbstanzeige habe ich heute an das Ordnungsamt der Stadt Marktheidenfeld gesendet:
Sehr geehrte Damen und Herren,
nachdem ich einem Artikel in der Main-Post entnommen habe, dass es in Marktheidenfeld beim Autohaus Hettinger eine öffentliche Ladesäule für Elektrofahrzeuge gibt, habe ich meine Rückreise nach Nürnberg am Neujahrstag so geplant, dass ich mein Fahrzeug während eines Abendessens mit Freunden in Markheidenfeld an eben dieser Ladesäule lade.
Wegen eines Kostenlimits meines Mobilfunkproviders konnte ich den Ladevorgang nicht starten.
Wie ich früheren Presseberichten entnommen habe, sind bei der Stadtverwaltung bereits mehrere Elektrofahrzeuge im Einsatz, welche im Parkhaus des Rathauses geladen werden.
Deshalb bin ich mit der Hoffnung, dass die Ladeinfrastruktur für die stadteigenen Elektrofahrzeuge auch durch die Öffentlichkeit genutzt werden kann, zum Rathaus gefahren.
Dort habe ich zwar Elektrofahrzeuge der Stadt, jedoch keine für die Öffentlichkeit verfügbare Ladeinfrastruktur vorgefunden.
Diese Situation führte zu folgenden Tatbeständen, die ich hiermit zur Selbstanzeige bringe:
Tatort: Rathaus-Parkhaus in Markheidenfeld
Tatzeit: 01.01.2014 16:24 bis 20:37
Tatwerkzeug: Tesla Roadster 2.5 amtl. Kennzeichen N-…
Täter: Wilhelm Wagner geb. … in … / Wohnort: … / Tel: …
Blockieren von reservierten Stellplätzen der Stadt Marktheidenfeld
Entnahme von 12 kWh Strom aus einer Steckdose
Bitte teilen Sie mir den Gläubiger der Stromkosten mit, damit ich diese begleichen kann.
Um solche Unannehmlichkeiten nachhaltig zu vermeiden, würde ich als Buße der Stadt gerne eine Ladestation für das Drehstromnetz drehstromnetz.de schenken.
Gerne organisiere ich zur Einweihung eine Sternfahrt mit Elektrofahrzeugen.
Freundliche Grüße und alles Gute zum Neuen Jahr
Oh Mann…DAS gibt einen Verwaltungsaufwand.
Da bin ich wirklich auf das Ergebnis gespannt.
DU hältst uns doch sicher auf dem Laufenden?
Bye
mikeljo
Na ich bin mal gespannt was das nach sich zieht
edevil
2. Januar 2014 um 14:31
4
Tolle Idee - in mal gespannt, wie das an kommt.
P.S. Erinnert mich an meiner Ladung am Rathaus der Stadt Brandenburg a.d.H. Die Schukodose war in Ladeverzeichnissen eingetragen und wurde von mir ohne böse Absicht genutzt. Als ich dann nach einige Stunden zum Auto kam, war da ein zettel, das ich mich bei Pförtner Melden soll. Da war schon die MSchinerie mit Ordnungsamt u.ä. in Gange. Leis sich dann zum Glück mit einigen Telefonaten klären. Eine nette Dame von den Stadtwerken, welche die Lademöglichkeit geschaffen haben, hat mir dann einen inoffiziellen Ladepunkt organisiert an dem ich dann gelegentlich Lade
Super Idee Willi, bin mal gespannt, was daraus wird. Dir ist aber klar, dass es selbst befreiende Anzeigen nur im Steuerstrafrecht gibt. Die werden dich also mit Verwaltungsrecht und Ordnungswidrigkeiten und Peitschenhieben bestrafen müssen. Viele Grüße
Wie soll es schon weitergehen: Der Roadster wird sofort als Beweismittel konfisziert
Das ging ja dann doch schnell und unbürokratisch
Sehr geehrter Herr Wagner,
auf diese Ihre charmante Mail lasse ich es mir nicht nehmen, persönlich zu antworten.
Zuerst einmal herzlichen Dank für Ihre „Selbstanzeige“. Nachdem unsere „Stromtankstellen“ für die Öffentlichkeit leider noch nicht moniert sind, die Montage sollte schon im November 2013 erfolgen, schenke ich Ihnen die „Tankfüllung“ als Neujahrsgruß aus dem Rathaus.
Herzliche Grüße aus Marktheidenfeld, verbunden mit den besten Wünschen für 2014!
Helga Schmidt-Neder
Erste Bürgermeisterin
Stadt Marktheidenfeld
Das ist doch mal eine schöne Reaktion mit Humorverständnis - gibts nicht überall
Kompliment an die Erste Bürgermeisterin. Scheint offenbar am Amtsschimmel vorbei gegangen zu sein.
edevil
3. Januar 2014 um 13:55
11
Tolle Reaktion
P.S. Bitte nächstes mal ein „T“ an der LAdesäule hinterlassen.