SZ vom 28./29. Dezember über Elektro-Zeitwende

Musste mich gerade wieder furchtbar über die Süddeutsche Zeitung aufregen. Joachim Becker schreibt dort unter: „Stotternd in die Zukunft“ einen unendlichen Käse :imp: .
Hier der Link zur Online-Seite.
sueddeutsche.de/auto/elektro … -1.1851842

Die Feuer müssen wieder völlig unreflektiert als Manko der Tesla Batterien herhalten, die Batterien des Models S sind angeblich Nickel-Kobalt-Aluminium mit Grafit Gegenelektrode wie in normalen Haushaltsbatterien. Vergleiche der Ladeleistung zwischen Superchargern und Benzinzapfsäulen gehen an jeglicher Realität vorbei (oder wer braucht schon 120 000 km Reichweite am Tag?) und der Audi A3 E-tron wird als die neue Möglichkeit von Plug-in-Hybriden gepriesen, als ob es nicht schon lange Opel Ampera gäbe.

Leider ist diese Erfahrung mit der Zeitung immer dann wiederkehrend, wenn man ein Thema kennt. Ich frage mich wirklich, warum ich das Blatt noch lese :cry:
Ich hoffe, der Adrenalinstoss läßt sich heute wenigstens noch produktiv umsetzen.

  1. Frage zu minhalt des Artikels:

Friert man im Winter im Model S?

  1. Frage:


Das wären 1000 km mit dem Model S!!!

Das wäre doch der Wahnsinn.

Auf den Rest gehe ich jetzt mal nicht ein. :laughing:

Siehe dazu auch die Videos von Björn Nyland aus Norwegen. T-Shirt und 28°C, all-in :smiley: Wer da noch friert, dem kann keiner mehr helfen.
Mir selbst ist schon bei 18°C warm, aber das liegt dann auch an mir und ist nicht auf die Allgemeinheit übertragbar.

Grundsetzlich friere ich auch nicht so schnell.

Sollte also kein Problem weden. :smiling_imp:

Klima auf Automatik 19°C alles gut!

es gibt manche, die brauchen im Model S einen Block Trockeneis im Fußraum, fürs echte Roadsterfeeling.

lg

Eberhard

Ich sehe schon, Ihr nehmt das deutlich lockerer als ich :wink: .
Da muss ich mir wohl noch ein dickeres Fell zulegen, das Ihr schon durch die anderen Blogs, in denen Ihr mitdiskutiert, habt. Ich hätte mir halt gewünscht, dass eine seriöse Zeitung im Vergleich zu den teils unbedarften und teils unqualifizierten Beiträgen in Blogs besser recherchiert. Schon naiv von mir :laughing:

Lg
Brigitte

Meine Erfahrung mit (aktuellen) Journalisten ist die, dass die kaum noch in der Lage oder willens sind, einfachste technische Zusammenhängen zu erfassen und dann auch korrekt wiederzugeben. Bei Veranstaltungen ist es daher wichtig Presseerklärungen zu verfassen, die in einfachen Worten die entsprechende Thematik beschreiben, am Besten noch als Worddatei für c&p. Und zu lang sollten die auch nicht sein. :wink:

Mancher Blogger oder Webartikel ist besser recherchiert als ein Artikel in der Tageszeitung.
Ich habe meine Tageszeitung vor 3 Jahren abbestellt und zu meinem Erschrecken seit dem nicht vermisst,

Bei Autojournalisten darf man davon ausgehen, dass die zu entsprechenden Hersteller Events exklusiv eingeladen werden und dem zufolge entsprechend berichten werden, es schadet ja nicht, wenn man von jedem Auto begeistert ist :wink:

Für Herrn Dr. Joachim Becker sind Elektroautos auf eine Reichweite von 150 km begrenzt, die Reichweite eines Model S kann er sich offensichtlich nicht vorstellen, bzw. zu unsicher bzw. eine zu geringe Lebensdauer. Dass er dann ausgerechnet den angeblichen „Experten“ Sven Bauer zitiert sagt mehr über seine journalistischen Qualitäten als über die Sache an sich aus. Was übrigens alle diese Experten auszeichnet ist, dass sie noch nie in ihrem Alltag ein Elektroauto über einen längeren Zeitraum gefahren haben.

Mein Tesla Roadster hat nach 182.000 km noch eine Reichweite von 240 km im Standardmodus ( = 20 % Reichweitenverlust) mit einer Batterietechnologie von 2008. Und diesbezüglich bin ich keine Ausnahmen, gemäß einer entsprechenden Studie von Plug in America.

Spannenden und zukunftsorientiert wären für mich z.B. folgende Fragestellungen :

Kann das Konzept SC mit „free for ever“ überhaupt aufgehen ?

40 SCs in Deutschland mit 500 kW Leistung
Annahme 10 % Nutzungsgrad

=> 40 x 500KW x 8000 h (Stunden die ein Jahr hat abzüglich Wartungszeit) x 0,1 x 0,25 EUR/kWh (Strompreis) = 4 Mio EUR Stromkosten pro Jahr
Kann das finanziert werden durch z.B. Einspeisung von Solarenergie oder durch Bau von entsprechenden Batteriespeichern und Ausnutzung von negativen Strompreisen ? (man bekommt Geld wenn man Strom abnimmt )

Wie sieht ein Mobiltätskonzept denn für die Zukunft aus, welche Rolle hat darin ein privates Auto überhaupt noch ?

Wie kann eine vernünftige Kombination Bahn/EAuto aussehen, Autoreisezug vs Eauto-Poolflotte ?

Aber solche Fragestellungen überfordert unsere Journalisten.

Da habe ich die gleichen Erfahrungen gemacht. Eine Antwort auf eine dringende telefonische Anfrage eines Journalisten vor ein paar Jahren habe ich auch ziemlich verdreht in der Zeitung wiedergefunden. Das mache ich nicht wieder. Schriftlich oder gar nicht.

Das kann ich mir auf Dauer nicht vorstellen. Ich denke, dies ist ein Kaufanreiz zum jetzigen Zeitpunkt, zu dem man ja doch auf einige Annehmlichkeiten, die man mit einem Verbrenner hat (also 240 000 km Reichweite tanken z.B. :smiley: ) verzichten muss. Sobald die Elektromobilität (hoffentlich) zulegt, wird ein anderes Konzept gefunden werden müssen.
Ich kann mir zwar momentan nicht so recht vorstellen, dass eine 10 %ige Auslastung der SC (einschließlich Nachtstunden) bald erwartet werden kann. Aber egal, auch wenn nur ein Viertel davon realistisch wäre, wären es ja immer noch 1 Mio. €/Jahr. Ist auf jeden Fall eine Menge :wink:.

Ich bin sehr gespannt, wie sich Batterietechnologien entwickeln werden , sowohl als EV Fahrzeugbatterien, als auch als Speicher um z.B. nächtliche Überschüsse verwerten zu können. Da wird es auch Rohstoffprobleme zu bewältigen gelten. Ich bin aber sehr optimistisch, was Weiterentwicklungen betrifft. Die kommen schneller als man denkt, siehe Internet etc…
Gespannt bin ich auch auf andere Ladetechnologien. Werden wir ev. später auf der Autobahn auf der Ladespur fahren können, auf der die EVs induktiv Strom aufnehmen, sodass wir gar nicht mehr anhalten müssen zum laden? Wäre doch ganz toll. Oder gäbe es da dann ev. doch Probleme mit elektromagnetischen Feldern und „Elektrosmog“???

Auf induktives Laden auf der Autobahn werden wir verzichten müssen. Technisch funktioniert das sehr gut, ich projektiere und verkaufe u.a. solche System für industrielle Anwendungen. Zum sinnvollen Laden auf der Autobahn müsste man aber mindestens 50 km mit einer Ladeleistung von > 40 kW pro Auto installieren also eher unrealistisch.

Als Lösung für öffentliche Parkplätze sicherlich denkbar, da sehr bequem und komfortabel, wird aber von der Weiterentwicklung der Batterietechnologie zu mindestens für Teslafahrer überholt werden. Bei einer 200 kWh Batterie braucht niemand mehr eine öffentliche Lademöglichkeit, ab der 400 kWh Batterie auch die Speedjunkies nicht mehr bei Langstreckenfahrten
Mit dem Model S sind Fahrten in die Stadt schon heute ohne öffentliche Ladesäulen möglich.

Daher beteilige ich mich auch nicht mehr an dem Ladesäulen-Caching (welche Ladesäule funktioniert und wenn ja wie ? ) :smiley:
Das ist sicherlich ein absoluter Luxus den derzeit nur Teslafahrer genießen können, aber genau deswegen habe ich auch soviel Geld in ein E-Auto mit großer Batterie investiert. Wenn es heute schon ginge würde ich auch noch einmal 20.000 … 30.000 EUR in eine Zusatzbatterie investieren, natürlich nicht aus Reichweitenangst sondern um mehr Freiheitsgrade zu haben und eventuelle auch auf (überfüllte) SCs verzichten zu können.

Das Konzept mit öffentlichen Ladesäulen wird kaum aufgehen :

Derzeit kostet eine Typ 2 Säule 22 kW mit 2 Ladepunkten ca. 4000 EUR.
Nehmen wir mal an :
Skaleneffekte drücken den Preis auf 2000 EUR
Der Staat fördert die Säulen, Aufstellung, Installation und Bereitstellung des Parkraumes sei kostenlos.
Stromverkaufspreis 0,25 EUR/kWh mit 0,02 EUR Reingewinnanteil am Strom
Ausnutzungsgrad 10 %
=> 44 kW x 0.02 EUR x 0,10 x 8000 = 704 EUR
Von den 704 EUR müssten alle Betriebskosten, Abrechnungssystem etc. gedeckt werden
Nach 10 Jahren könnte man vielleicht in die Gewinnzone kommen, aber dann hat sich die Technik so weiterentwickelt, dass das jetzige System überholt ist.

Mal etwas anders gerechnet:

Ein durschnittlicher Haushalt braucht ca. 3500 kWh pro Jahr
Eine Ladesäule kommt auf 44kW * 10% * 24h * 365 = 38544 kWh pro Jahr

Damit bringt eine Ladesäule dem Stromversorger so viel Umsatz wie über 10 Haushalte. Verglichen mit 10 Haushalten ist der Abrechnungsaufwand + Betriebskosten vermutlich gar nicht mehr so gravierend.

Um beim Beispiel zu bleiben, 10 Jahresrechnungen an 10 Kunden für Haushaltsstrom oder etwa 3850 Fakturierungen über verschiedene Abrechnungspartner.
Dazu kommen Probleme mit der Technik, Updates, Vandalismus und E-Car Besitzer die anrufen weil Verbrenner die Ladestation blockieren. :cry:

Ich würde persönlich lieber die 10 Haushalte als Kunden haben. :smiley:

  • die 10 Kunden für die Ladesäule dürfen nur an dieser Säule laden und keinesfalls den Anbieter wechseln :wink:

Vincent Everts hat auf dem Weg von Amsterdam nach Berlin an einer RWE Säule geladen, die es vermutlich schon seit 3
Jahren dort steht. Zählerstand zu Beginn 110 kWh, meine 10 % sind daher sehr optimistisch angenommen.

Ich sehe das nicht so negativ. Die meisten Autobesitzer haben keine Möglichkeit, sich eine eigene Ladestelle anzuschaffen. Und wenn diese auf Elektroautos umsteigen, wird automatisch der Bedarf an öffentlichen Ladestellen stark zunehmen. Ich hoffe auch, dass dann die Lebensmittel Discounter wie Aldi oder Lidl ihre Parkplätze bundesweit mit Ladestellen ausstatten. Auch Restaurants und Hotels werden dann ein starkes Interesse haben, auf ihren Parkplätzen Ladestellen zur Verfügung zu stellen.

Vielleicht ergibt sich so für die Energiekonzerne eine neue Einnahmemöglichkeit, indem sie Ladestellen vermieten.

Uli

Mal Offtopik

Wäre das schön. Ich habe (2 Personenhaushalt), bedingt dadurch das ich einen Koiteich habe, letztes Jahr 11500 kWh verbraucht.

Deshalb habe ich mich dieses Jahr zu einer PV-Anlage durchgerunen.
Außerdem wird es ja durch den Tesla nicht weniger. :wink:

Jetzt wieder zurück zum Thema

Eindeutig kein Durchschnittsverbrauch :smiley:

Ich single hab etwa 1000 kWh ohne Model S. Das gleichts wieder etwas aus :mrgreen:

Ich find das kurze private offtopic gar nicht so schlimm. Das zeigt doch irgendwie, dass man nicht nur technisch sachlich unterwegs ist, sondern sich auch mal füreinander interessiert.

Der Teich, mit seinen Filtern, Pumpen UV-Lampen zieht je nach Jahreszeit bis zu 900W und das 24h pro Tag. :open_mouth:

Hatte irgendwann mal alle Verbraucher aufgelistet, weil mein Stromverbrauch soooo viel höher lag als bei meinen Freunden rings rum.
Hatte nicht vermutet, das es so viel ausmacht. Aber dafür ist es ja mein Hobby.

Größenverhältnisse: Der Pavillon rechts ist 4 m lang. :mrgreen:

Alles in guter Handarbeit mit vielen guten Freunden gemacht! (Danke nochmals, auch wenn ihr das hier nie lesen werdet)

Wie gesagt, Grill, Wasser, Bier und Stromanschluss ist bis 22kW vorhanden und Besucher willkommen. Da ich aber Schichtarbeiter bin, wäre es clever sich vorher zu melden. :wink:

Ich seh das ähnlich. Für Leute auf dem Land ist das oftmals schwer verständlich, aber ich bin auf öffentliche Ladeinfrastruktur angewiesen. Ich suche seit fast 3 Jahren nach einem Garagenplatz bei mir in der Gegend. Ohne Erfolg und wenn ich eine finde kommt das Problem mit dem Stromanschluss dazu. Auch das Laden im Büro ist nicht möglich. Glücklicherweise ist eine öffentliche Ladestation 300m entfernt von meiner Wohnung.

Stadtbewohner (= Mietwohnung oder ETW ohne Stellplatz) hatte ich in meinen sicherlich provokativen Überlegungen von der Emobilität mal grundsätzlich ausgeschlossen, zu mindestens auf Basis eines privaten PKWs. Das ist ja auch heute schon mit Verbrennern so, wo sollen die denn alle parken ?
Niemand wird Einzelparkplätze in größerem Umfang speziell für Eautos in der Innenstadt reservieren können/wollen bzw. politisch durchsetzen können. Die wenigen, die es gibt, werden durch Carsharing EAutos dauerbelegt sein mit steigenden Tendenz und natürlich auch steigender Aggressivität der übrigen Autofahrer (Neidfaktor etc.)

Was machst Du denn wenn „Deine“ Ladestation durch ein Carsharing Fahrzeug dauerbelegt ist ?

(e)Mobilität für Stadtbewohner wird es in der Zukunft nur als Carsharing geben in Verbindung dem öffentlichen Nahverkehr.
Die EAutos stehen dann auf privaten Grundstücken/gemieteten Parkhausflächen und werden dort aufgeladen. In 10 - 20 Jahren sind die dann selbstfahrend und können dann per App vor die Haustüre bestellt werden.

Fazit : Niemand wird in größerem Umfang Ladestationen in den Städten installieren, das macht einfach keinen Sinn.
Die paar Image/Marketing Ladesäulen zählen hier nicht.