E-Trucks sollen in D ab 2019 von der Maut befreit werden

Aktuell auf SPON:
spiegel.de/auto/aktuell/lkw- … 02492.html

@LKW-Experten: Ist das wirklich ein Anreiz? Im Artikel ist von einer durchschnittlichen Jahresfahrleistung von 38.000km die Rede, die Maut variiert zwischen 8 und 21 Cent pro km.

Auch hier gilt doch das gleiche, wie bei den PKW:
Es müssen für den Einsatzzweck geeignete und bezahlbare Modelle auf den Markt kommen.

Selbst wenn das kostenmäßig interessant wäre, welche Modelle sind denn real in Menge und schnell am Markt verfügbar?
Wenn es zu diesen Anreizen kein passendes Angebot an Modellen gibt, was hilft dann die Mautbefreiung?

Wer oder was sind denn diese 12.000 strombetriebene Lastwagen?
Gibt es da über Hersteller/Modelle irgendwelche Infos?
Die Zahl kommt mir sehr hochgegriffen vor.

Solange es keine eLKW am Markt gibt die schnell verfügbar sind und eine attraktive Reichweite besitzen kann der Herr Minister natürlich leichtfertig solche Anreize verkünden. Ein durchschnittlicher Fernverkehrs LKW kommt bei 1 Fahrer Besetzung auf ca. 150k - 160k km im Jahr. Im Schichtbetrieb mit 2 Fahrer natürlich fast das doppelte. Wobei das die Ausnahme ist. Ich gehe von ca. 1500-2000€ Mautkosten im Monat aus.

Ich stolpere immer noch über den Teil:

Entweder ich suche falsh oder die Details dazu sind gerade nicht auffindbar.
Ich habe auf der KBA Seite Zulassungen und Bestand durchforstet und nichts konkretes dazu gefunden.

Auch sind mir keine Hersteller bekannt, die diese Menge an E-LKW in Deutschland verkauft hätten.
Auch google konnte mir da nicht seriös weiterhelfen.

Wo sind diese 12.000 E-LKW, wer betreibt die, wer fährt die und was sind das für Hersteller, Modelle und wo kann ich mir die Spezifikationen zu diesen Modellen durchlesen?

Eine solche Menge an elektrisch betriebenen LKW würde man doch irgendwie, irgendwo wiederfinden?

Statista ist für mich irgendwie nicht real belegbar.

Ich finde nur: de.wikipedia.org/wiki/Elektrolastkraftwagen:

Damit sind bestimmt die Streetscooter von der Post mit drin

Grüssle Papaschlumpf

Soweit war ich auch schon, aber ganz ernsthaft: der Streetscooter ist für mich kein LKW. Das können die nicht ernst meinen.

Bei uns fahren in der Innenstadt schon relativ lange (seit mehreren Jahren) UPS-Elektrozustellfahrzeuge. Die sind wesentlich größer als Streetscooter. Ich habe aber keine Ahnung, wieviele von denen in Deutschland insgesamt rumfahren.

Aber es heisst doch E-Lastkraftwagen, E-LKW. Das heisst für mich alles mit und über 7,5 to.
Die UPS und Streetscooter sind doch eher Transporter und fahren doch nirgends, wo wirklich Maut anfällt.

Es würde noch besser wirken, wenn man die Abgas Klassen der auch LKW kontrollieren würde: Stichwort AdBlue Betrug.

Dann schau nochmal genau auf deinen Führerschein. :wink:
<= 3,5 to. = B = PKW

3,5 to. = C1 = (Klein-) LKW
7,5 to. = C = (großer) LKW

Oder in die StVO:
Dort wird zwischen <= 3,5 to. und > 3,5 to. unterschieden.

Deswegen haben die vielen Transporter der sogenannten „Sprinter-Klasse“ alle eine zGM von 3,49 to., damit sie nicht als LKW im Sinne der StVZO durchgehen.

BMW hat in München im Zulieferverkehr für die Produktion im Stammwerk schon länger eLKW, die pendeln zwischen dem Logistikzentrum und der Produktion. Habe aber keine Ahnung wie viele. Das wird bei anderen Firmen ähnlich sein, wo nur relativ kurze Strecken zurück gelegt werden müssen. Da rentiert sich das schnell.

Die Kilometerbegrenzung Maut wird aber derzeit nur bei Fahrzeugen >7,5t erhoben.

Stimmt. Es ist zwar alles über 3,5 t ein LKW, aber für die Maut sind nur die LKWs >7,5 t bzw. >12 t relevant.

Wieviele „mautrelevante“ e-LKWs (>7,5 t bzw. >12 t) gibt es bereits auf deutschen Mautstrecken?
Wieviele „mautrelevante“ e-LKW Modelle kann man jetzt, dieses oder nächstes Jahr tatsächlich kaufen/mieten/leasen?

Und um nichts anderes ging es mir. :wink:

War mir klar, deshalb habe ich den Punkt nochmal explizit erwähnt.

Danke. Denn ich komme, egal, welche „Quelle“ ich auftue, auf keine 12.000 E-LKW.
Weder im Sinne von STVO noch Zulassung noch sonstwas.

Was mich, zusammen mit den sonstigen Erkenntnissen dieses Themas während der Suche dazu bringt, dass das ganze aktuell nur eine Luftnummer ist. Eine Mautbefreiung für Fahrzeuge anzubieten, die sich im Promillebereich der deutschen LKW-Fahrflotte befinden, selbst 2019 keinen nennenswerten Anteil haben werden, ist für mich zur Zeit Schaumschlägerei.

Aber ich lasse mich gerne überraschen. Jeder Schritt ist ein Schritt vorwärts. Also versuche ich es positiv zu sehen.

Man könnte es auch positiv sehen:
Da es zur Zeit kaum mautpflichtige e-LKWs gibt, kann man solche Förderungen gegenwärtig auch „kostenneutral“ raushauen.
Die Firmen sehen hier immense Kosteneinsparungen (Maut, Kraftstoff, Wartung, …) und rechnen diese über die Laufzeit gegen den Mehrpreis der Anschaffungskosten.
Gehen die Mauteinnahmen beim Bund zu weit zurück, weil immer mehr von Diesel auf Elektro umstellen, dann kann die Regierung diese Art der Förderung beenden.

Wie ist das mit der Maut bei euch genau? Hier zahlt man ja für jeden km, egal wo gefahren wird. Und die Abgaben dürfen nicht vom Unternehmner getragen werden sondern müssen dem Kunden 1:1 weiter verrechnet werden. Da wäre es für Kunden dann eventuell von Vorteil sich Speditionen mit ELkw zu suchen… Aber je nach System ist das halt relativ.

Jetzt ist der Gestzentwurf zur geplanten Maut-Befreiung von Elektro-LKW im Kabinett verabschiedet worden:

heise.de/newsticker/meldung … 49760.html

Gruß Mathie