Stromverbrauch von Verbrennungsmotoren

Hier ein interessanter Artikel zum Stromverbrauch von Verbrennern.

pv-magazine.de/2018/01/29/a … mit-strom/

Sorry: ultra-schlecht recherchiert…
Der Autor hat Null Ahnung.

aus dem Artikel:

Summen-Reaktion bei der Harnstoffherstellung:

2 NH3 + CO2 → Harnstoff + Wasser

Harnstoff ist also eine CO2 Senke !

Gruß SLAM

Sicher?

de.wikipedia.org/wiki/Harnstoff#Herstellung

Zur Herstellung von Harnstoff dienen große Anlagen, die aus Erdgas, Luft und Wasser im Haber-Bosch-Verfahren zunächst Ammoniak und schließlich Harnstoff herstellen. Das vorher für die Wasserstoffherstellung abgetrennte Kohlenstoffdioxid wird zu zwei Dritteln bei der Produktion von Harnstoff gebunden.

Was passiert mit dem verbleibenden Drittel? Ups. Braucht also Strom und erzeugt CO2. Nice!

Ja und ein Diesel reinigt die Luft. :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
nw.de/nachrichten/regionale_ … -Luft.html
eurotransport.de/news/inter … 73413.html
heise.de/forum/Technology-R … d-4174426/

Also wie schlecht muss unsere Luft schon sein, wenn das wirklich stimmt.

Und wo kommt denn das CO2 für die Produktion von Harnstoff her, und wo landet das CO2 nach der Hydrolyse im SCR Katalysator? :unamused:

Nein das stimmt nicht, weil der Ammoniak nicht einfach so da ist. Du hast anscheinend den Satz nicht verstanden:
„AdBlue beinhaltet Harnstoff, doch dieser wird nicht in den Millionen Toiletten der Republik gewonnen, sondern durch ein anspruchsvolles Herstellungsverfahren auf der Basis von Erdgas.“

Die einfache Reaktionsgleichung von Harnstoff lautet:

N2 + 3 H2 -> 2 NH3

Der Wasserstoff ist das Problem. Dieser wird in einem Streamreformer erzeugt. Dort wird Methan CH4 in CO2 und H2 umgewandelt und dort hast du auch deine CO2 Emission .

Die Gesamtreaktionsgleichung lautet:
2 N2 + 3 CH4 + 3 O2 -> 2 H2N-CO-NH2 + 2 H2O + CO2

Steamreformer incl. Shift:

CH4 + 2 H2O --> CO2 + 4 H2

Ammoniak:

N2 + 3 H2 --> 2 NH3

Harnstoff:

2 NH3 + CO2 --> Harnstoff + Wasser

D.h. auch mit Vorstufe kann ich CO2 in Harnstoff dumpen…

(Anmerkung: bei geschickter Wärmeintegration des Gesamtprozesses)

Gruß SLAM

Diese Diskussion wurde ausgelagert aus diesem Thema.

Ist aber doch vielleicht 1% vom ganzen. Selbst wenn, der Rest steht und bleibt doch relativ klar. Sich an diesem, wohl dem kleinsten Part, aufzuhängen, um zu versuchen das Grundproblem zu übertünchen ist doch fehl am Platz.

Richtig: ist pipifaz

Kann ich ja nix für, daß der Autor meint, das wäre erwähnenswert. Es zeigt aber seine fehlende Sachkenntnis auf, wenn noch nicht mal das Vorzeichen stimmt…

Gruß SLAM

Was mich an dem Artikel stört ist, dass er so wirr ist. Heizung kWh Gas und Strom dann Auto dann Herstellung Solar und Wind etc…

Und ich finde es lustig, dass du an dem ganzen Beitrag nur diesen Pipifaz zu monieren hast.

Wie viel Energie (Strom) wird eigentlich für den Pipifaz aufgwendet?

Den neuen Titel nehme ich zum Anlass, eine interessante Berechnung durchzuführen: Bekanntlich liegt der Vorkettenwirkungsgrad der Treibstoffproduktion je nach Quelle bei ca. 80 - 85 %, z.B. hier auf Seite 68 unten links:

prognos.com/uploads/tx_atwp … en2040.pdf

Der Spritverbrauch von Pkw in Deutschland war 2015 (umweltbundesamt.de/daten/ve … raftstoffe) folgendermassen:

  • 25.3 Mia Liter Benzin
  • 20 Mia Liter Diesel

Nehmen wir im Mittel 17.5 % weg, erhalten wir 4.43 Mia Liter Benzin und 3.4 Mia Liter Diesel, welche allein dadurch draufgehen, dass die 25.3/20 Mia Liter überhaupt hergestellt werden!

Würde man stattdessen 4.43 + 3.4 Mia Liter Sprit in einem modernen GuD-Kraftwerk (60 % Wirkungsgrad) zu Strom machen, hätten wir:

0.60 * (4.43e9 * 8.6 kWh + 3.4e9 * 9.8 kWh) = 42.9 TWh Strom

Ein E-Auto braucht im Schnitt mit allen Verlusten (Netzverlust, Ladeverlust) ca. 20 kWh/100 km. Das ergibst also 42.9e9 / 20 * 100 = 215 Mia elektrisch gefahrene Kilometer, oder im Mittel (14’000 km Jahresfahrleistung) Strom für 15.4 Millionen E-Autos. Das entspricht rund 1/3 der Autoflotte von Deutschland (45 Mio).

Auf Deutsch: Würde man das Raffinieren von Pkw-Treibstoff sofort einstellen, könnte man allein mit den Einsparungen rund 1/3 der Pkw-Flotte elektrifizieren, ohne den Stromverbrauch zu erhöhen. Krass, oder?

Das finde ich auch. Wirkt leider etwas hektisch.

Beachtlich finde ich die 1,59kWh die alleine für die Aufbereitung pro Liter benötigt werden. Sind hochgerechnet immerhin gute 50% des Stromverbrauchs unserer Fahrzeuge.

Nein, siehe Post vor deinem. Die 1.59 kWh/Liter sind thermische Energie, nicht Strom.

Da du die zusätzlichen Kraftwerke (egal ob EE oder fossil) bauen mußt und diese auch laufen steigt natürlich Stromproduktion und Verbrauch um diesen Betrag.

Ferner muß natürlich der Anteil, der dann nach wie vor raffiniert wird (GuDs laufen nicht so richtig gut mit Rohöl :wink: ) mit den entsprechenden „Verlusten“ in der Raffinerie belastet werden. Macht also nach deinen Zahlen 15% on top.

Schlage vor:

" Würde man das Raffinieren von Pkw-Treibstoff sofort einstellen, zu 100% auf Elektroautos umstellen und jedes Fahrzeug auf einen mittleren Verbrauch von 20 kWh/100 km limitieren, könnte mit dem den Prozessverlusten der fossilen Kraftstoff-Vorkette energetisch entsprechenden Menge an Erdgas ca. 1/3 (na ja: eher 1/4, aber egal…) des Bedarfs der Elektrofahrzeugflotte über GuDs gedeckt werden. "

Gruß SLAM

Der Treibstoff für GuDs kommt bei Dir aus der Raffinerie?

SLAM will uns wieder verarschen … oder er hat mal wieder keine Ahnung. :laughing:

Sorry: was sollen diese Angriffe.

a) laufen so ziemlich alle Gasturbinen für Stationäranwendungen auch auf Kerosin / Diesel / Benzin, sind also zumindest Zweistofffähig (Erdgas & Diesel). Was sehr sinnvoll ist, weil man so mit einem Diesel Tank onsite ein backup hat, das auch bei Ausfall des Gasnetzes noch funktioniert. Je nach Größe des Tanks zwischen Tage bis Wochen.

b) habe ich vorgeschlagen das Ganze in Erdgas auszudrücken, weil das die Substitution sein wird, die man wählen wird

c) war es nicht mein Vorschlag die Teile mit Diesel / Benzin laufen zu lassen, aber da das geht (siehe a) ) sehe ich auch keinen Grund, dies in Frage zu stellen. Natürlich wählt man in der Praxis das günstigere Erdgas.

Gruß SLAM

Bitte unterschätzt mal nicht die Logistik bei der ganzen adBlue Kiste. Wir haben eine Raffinerie hier in der Nähe ! Es ist beachtlich mit wieviel 40t Diesel der Kram nach der Produktion durch die Republik geschickt wird - in der Vorkette fällt auch nicht alles vom Himmel. Allein, dass man das Zeug in diesen rauen Mengen herstellen muss, ist nicht gut.

Die Logistik ist mir wohlvertraut, sind wir doch einer der größten Hersteller (mit schön blau beschichteten Vorratstanks :wink: ).

Genau deshalb würde es mich wundern, wenn eine Raffinerie AddBlue herstellt, denn dazu benötigt man eine große Ammoniakanlage und eine Harnstofffabrik. Distribution ja, Herstellung kaum. Außerdem fahren etliche Tankwagen, die ganz andere Stoffe laden Reklame.

Ist deine Raffinerie auf der Liste ? → [url]https://www.vda.de/dam/vda/Medien/DE/Themen/Innovation-und-Technik/AdBlue/AdBlue-Markenliste-und-Lizenznehmerliste/list-licensees/list%20licensees.pdf[/url]

Gruß SLAM