Elektroroller in China

Zum Ersten mal tauchten Elektroroller in einem 5 Jahresplan 1992 auf.
Von 1998 40.000 erhöhte sich bis 2007 die Jahresproduktion auf 30 Millionen und bleibt in diesem Bereich.

Das Video zeigt 13 Minuten sehr viele Elektroroller in einer chinesischen Stadt.

Der Fahrer hat bestimmt 12 Jahre geübt. War letztes Jahr bei Freunden in Shanghai auch mit so einem Ding unterwegs. Die locals nennen die Roller den lautlosen Tod :smiley:

Ich war im September auch in China unterwegs. Speziell in Shanghai und Beijing waren fast ausschließlich diese Elektroroller unterwegs; habe lediglich einen mit Verbrenner gehört. Die Bezeichnung „lautloser Tod“ kann ich nur zu gut verstehen. Die fahren unter Missachtung jeglicher Verkehrsregeln zwischen den Autos her. Nachts sogar fast immer ohne Licht.
Aber die Technik scheint ausgereift zu sein. Habe mich spontan gefragt, warum ich die hier noch nie gesehen habe.

In D und Europa hätte schon längst ein Verbot dieser Knatter- und Stinkerkisten kommen müssen. Gerade bei den Rollern hat man keinen merkbaren Nachteil in der E-Version. Die Strecken die typischerweise bewältigt werden sind in der Regel innerhalb einer Batteriereichweite von 50 km.

Wegen diesem Design „Immer ohne Licht“ bin ich mal liegen geblieben.
Die Designer meines E-Max S sind auf die skurile Idee gekommen den DC-DC Wandler fürs Licht direkt ans Zündschloß zu hängen.
Sind 46 bis 56 V, je nach Ladezustand und 1,1 Ampere.

Der Designer kam nie auf die Idee, dass der Lichtschalter immer auf EIN sein könnte. Da es aber in Europa bei Motorrädern Pflicht ist, mit Licht am Tag zu fahren, war der Lichtschalter immer auf ein. So wurden mit dem Zündschlüssel beim frisch geladenen E-Max S meist 56 V 1,1 A geschaltet.

Das gab eine beträchtliche Funkenerrossion. Ausgerechnet als meine Frau zum Einkaufen mit war bin ich liegen geblieben. Vordere Verkleidung runter geschraubt, aha ein Kabel hat sich vom Zündschloß gelöst. Die spätere Erkenntnis war: das Zündschloß wurde so heiß, der Kabel wurde entlötet.

  • 100000001111einseinself!!!

Als ich September 2006 Roller Deinlein kennen lernte, war der fest überzeugt, das spätestens 2009 in der EU der Zweitaktmotor nicht mehr zulassungsfähig ist.
Aber die EU ist ein Ort höchster Korruption.

Inzwischen hat sogar der 4 Takt Pionier in der 50 ccm Klasse Kymco nur für den europäischen Markt wieder 2 Takter im Programm.
50 ccm Zweitakter haben etwa den gleichen Verbrauch wie mein Dacia Lodgy Minivan, dazu kommen noch die Kosten für das
Schmieröl, welches verbrannt wird und vom Preis her etwa 1 Liter mehr auf 100 km entspricht.

Generell dürfte der 2-rad Gemeinde der akustische Auftritt noch wichtiger sein als beim Automobil, ich erinnere mich mit schaudern an die Blicke vom Örtlichen Vespa-Club auf meinen Frage hin, was man denn von der neuen E-Vespa halte… :unamused:
Und immer wieder kommt als Argument man begäbe sich in Lebensgefahr mit sowas wie einer E-Vespa, weil man selbst nicht mehr gehört werde von den Autofahrern - Akrapovic lässt grüßen… :imp:

Hier hat man jedenfalls völlig recht, niemand benötigt von den Rollern/Mofas mehr wirklich die neuen Verbrennerversionen, hier würde Elektrisch schon genug gehen…

MfG Rudolf

Es wäre schon interessant, warum dies nicht geschieht.
In dem Fall glaube ich nicht an nennenswerte Lobby-Interessen, sondern das ist meiner Meinung nach ausschließlich der mit gesundem Menschenverstand kaum greifbaren Dummheit und dem Phlegmatismus deutscher Lokalpolitik geschuldet. In München sieht man recht gut, dass selbst ein mit genügend Budget versehenes Radweg-Projekt entweder Jahrzehnte dauert, nur hingepfuscht wird oder gleich beides zusammen. Da solche Projekte sogar in Italien keine Probleme verursachen, ist es kein Wunder, dass die Chinesen uns hier um 20 Jahre voraus sind.

In China kosten die Roller auch nur 400-600€
In Deutschland dann plötzlich das gleiche Modell ab 2000€

Mit den Preisen gewinnt man keine Kunden wenn man mit Benzinern vergleicht

Auch ich muss sagen, dass ich mir sehr gerne einen eRoller anschaffen würde, vor 6-7 Jahren hatte ich einen 2-Takter (Derbi Hunter 50), der mich ganz gut voranbrachte (vmax~55km/h), aber ebenfalls (wie Founder schon schrieb) sicher um die 5l/100km „soff“, auch dank seiner Variomatik und damit nicht wesentlich weniger verbrauchte, als man damaliger Clio 2 (55kw, 5,4l/100km).

Warum fahre ich keinen eRoller, was hält mich von ab? Ein Aspekt ist der Preis und ich mag es nicht, dass die meisten Roller im Retro-Stil gestaltet sind, auch die allgemeine EU-Richtlinie mit den 45km/h stößt mir auf. Womit ich keine Erfahrung hab, jedoch etwas Unsicherheit hervorruft ist die geringe Zyklengarantie.

Alles Gute!

Bin ja auch grad aus China zurück und es ist echt interessant wenn man die Unterschiede vergleicht.

So sind in Shanghai die öffentlichen Verkehrsmittel gut ausgebaut. Subway quer durch die Stadt Max. 6yuan (unter 1€)
Und die letzten Meter haben wir per ufo Fahrrad zurückgelegt. Die überall stehen[emoji3] 1yuan per Std und bezahlt per Handy

Aber die Elektro Roller sind aber allgegenwärtig! Und schaffen 30-80km

geladen wird total Schmerzbefreit aus Deutscher Sicht!


Und so Ding kommt auch 20-25km

Die neuen Taxi (schwarz) sind Hybrid Roewe
Preis per Meter ist günstig im Vergleich zu Deutschland

Der Grund warum sich diese Roller bis jetzt nicht durchgesetzt haben ist ganz einfach. Bis dato gibts nur Klump zu kaufen. Oder sehr teuer (BMW, Evespa) im Vergleich zu einem Verbrenner.
Ich habe seit 7 Jahren einen Solarscooter SCP4040 und alles daran repariert und getauscht was möglich ist. Und der Roller hat damals 4000 € gekostet. Diese Chinaroller sind einfach so schlecht qualitätsmäßig, das geht auf keine Kuhhaut.
Es gibt nichts von Honda/ Peugeot usw.
Grüße

Uli

Motorroller werden hier von Bevölkerungsschichten gefahren, die es billig, laut, oder billig UND laut haben wollen (das „bieten“ E-Roller nicht). Für das Klientel, d.h. die Landjugend einerseits und die städtische Unterschicht andererseits, sind die in Europa bei der Normalbevolkerung beliebten E-Bikes keine Alternative, da nicht „Auto-änhlich“ genug. Bevölkerungsgruppen, die mit E-Bikes fahren, würden wiederrum keine Unterschichtenroller benutzen.

Die in den Städten meist regierenden Sozis machen aus ‚Gerechtigkeitsgründen‘ nichts gegen „ihr“ Klientel mit den lärmenden und stinkenden alten Drecksrollern, und falls sie doch ein Förderprogramm für E-Roller haben, lassen sie die notwendigen (da das Unterschichtenklientel keine eigene Außensteckdose hat) Schuko-Ladesäulen abbauen (ebenfalls aus ‚Gerechtigkeitsgründen‘).

Es geht doch erst Mal um die Roller mit max 45 km/h. Die machen sicher die Masse aus.

Da gibt es schon geeignete E-Roller und klar sind die noch relativ teuer. Dies liegt aber natürlich auch an den Stückzahlen. Wenn die Verbrenner verboten würden dann sähe das schlagartig anders aus.

Die typischen China Roller für ein paar 100 Euro sind aber sicher nicht geeignet. Die technische Sicherheit ist sehr fraglich und die begrenzte Reichweite würde hier nicht akzeptiert.

Aber warum funktioniert es in Praxis in China?

Vielleicht kann ich aus meiner Perspektive noch etwas beitragen, wir vertreiben schließlich elektrische Roller und Motorräder.

Auch ich frage mich warum es für Roller mit Verbrennungsmotor noch keine Deadline gibt und bin genauso entsetzt dass sogar wieder Zweitakter verkauft werden. Gerade in diesem Bereich wäre es so einfach. Der Krach und Gestank der 50 ccm Kisten ist untragbar.

Die Reichweite von 50-100km dürfte für alle Fahrten die man üblicherweise mit einem solchen Roller durchführt locker reichen. Dank entnehmbarer Akkus ist auch eine Zwischenladung z.B. am Arbeitsplatz überhaupt kein Problem. Es ist traurig dass uns auch hier die Chinesen vormachen wie es gehen kann.

Bezüglich der Preise sei folgendes gesagt: Es ist korrekt das die Roller einiger Hersteller für das Gebotene vollkommen überteuert sind und die Qualität einfach nicht zufriedenstellend ist. Dabei handelt es ich vor allem um die „einfachen“ China-Roller, die im Regelfall noch als Verbrenner konzipiert und einfach umgebaut wurden. Solche Roller sind z.B. die von Unu, Kumpan, Emco und Trinity. Die meisten der teuren Komponenten wie z.B. Motor, Controller und Akkus haben sich aber selbst bei den meisten dieser Modelle als durchaus standfest erwiesen. Ein Trinity Uranus hat z.B. bereits 40.000km mit dem ersten Akku zurückgelegt.

Für den europäischen Markt werden dann allerdings schon einige Dinge angepasst, die sich auch auf den Preis auswirken. Hierzu gehören z.B. Akkus mit hochwertigen Markenzellen und Motoren von Bosch. Das bekommt man auch in China nicht für 400-600 €. Import, Lagerhaltung (auch für alle Ersatzteile), Dokumentation und Vertrieb (inkl. Gewährleistungsansprüche und Marge des Händlers) in europäischen Hochlohnländern tragen dann ihr übrigens dazu bei.

In 2017 hat mit NIU zum Glück ein neuer Anbieter den Markt betreten, der eine hohe Qualität zu einem wirklich fairen Preis liefert. Es sind die ersten Roller auf dem deutschen/europäischen Markt, die ausschließlich für den Elektroantrieb entwickelt und konzipiert wurden, quasi der Tesla unter den Rollern. LED-Licht rundum, LCD-Display, Funkfernbedienung, Tempomat und GSM Modem mit App sind dabei nur einige Features, die man noch nicht einmal bei den Verbrennern findet. Dadurch hat NIU zusammen mit dem Importeur KSR im Nu die Markführerschaft übernommen. Weitere Modelle im Bereich 80-120 km/h werden demnächst folgen. Aktuelle Zahlen aus Österreich zitiere ich hier mal aus einem anderen Forum, in Deutschland sieht es meiner Einschätzung nach ähnlich aus:

Gesamtmarkt Jan – Okt 2017 14.122
davon Elektro 1.168 (= Steigerung von +98 % im Vergleich zu 2016,
589 Stk.)

27,5 % NIU (312 N1S, 10 M1 Pro)
23,4 % KSR Group Silikon Gel Roller (273)
(Generic E2 (139) 13,5 %)
(KSR Moto TTX 50 (67) 6,5 %)
(Ride E1 (67) 6,5 %)
7,5 % Vmoto Soco (88)
7,4 % UNU (87)
5,6 % SNE Street Sound (UNU ähnlich, aber 0,8 kW Motor) (65)
3,7 % IO Scooter (43)
2,1 % Lamar e-Planet (24)
1,8 % Askoll (21)
1,8 % Kumpan (21)
1,6 % Emco (19)
1,2 % KTM (14)
16,4 % Sonstige (davon 5 Schwalbe, 3 Trinity, 1 Muvi)

(Quellen: 10.11.2017, Statistik Austria - RAD08-01 auf datafact.com/support/2rad.html)

Wir sind seit Mai übrigens seit Mai stolze Besitzer eines roten NIU Rollers vom Typ N1S.

Ich wollte keinen Roller im „Retro Look“. Der Niu Roller kommt mit modernem Design, LED Tagfahrlicht, einem Bosch Antrieb und Panasonic Akkus daher. Dazu gibt es noch ein bemerkenswertes APP! Im App gibt es ähnliche Funktionen wie im Tesla, Fahrzeugposition, Ladestand, und OTA Updates für den Roller. Darüber hinaus gibt es eine Batterietemperaturanzeige und Historie, sowie ein Log aller Fahrten. Der Roller hat eine eigene SIM Karte, die im ersten Jahr dabei ist.

Der Roller zieht gut, meine Tochter ist oft mit Freund unterwegs und der Roller zieht trotzdem gut die Berge hoch. Es ist ein 45er Roller. Mit einem Akku ist er mit 70-80 km angegeben, rund 50 km würde ich als Alltagsreichweite angeben. Wer will kann einen zweiten Akku kaufen, der passt ins Helmfach, um die Reichweite zu doppeln. Im ersten Monat waren 500km runter, mit Kurzstrecken.

Der Preis ist rund 2900€ in Deutschland, der Zusatzakku kostet rund 1500€. KSR in Österreich ist der Importeur. Etwas ärgerlich ist, dass der Roller in China, identisch mit Bosch Antrieb 850€ kostet. Diese Kostendifferenz ist einfach nicht begründbar, aber natürlich bekommt man einen eigenen Import nicht so einfach auf die Strasse.

niu.com/
Zubehör und Teile bekommt man relativ günstig (bis auf den Akku), direkt über Verkaufsplattformen in China.

Ich hab drei Freunde mit UNU Scootern. Coole Teile, für mich das beste Design auf dem Markt, Preis ungefähr ab 1300€. Würde ich mir auch gerne holen.

Vielleicht kümmert sich die DUH ja mal um die Stinker. Mir gehen die Dinger mächtig auf den Keks. Da braucht mir auch niemand mit „Leben und leben lassen.“ kommen. Da terrorisieren einzelne Individuen ganze Ortschaften. Unerträglich.