Hallo zusammen,
der Grund weshalb ich dieses Thema als neuen Faden diskutieren moechte ist, weil ich (noch) keinen passenden existierenden Faden gefunden habe.
Hier ist meine Kulturkapf These: „In Deutschland kommt E-Mobilitaet nur langsam voran, weil die oeffentliche Diskussion eine eingeenge Sichtweise auf Oekos vs. Benzinkoepfe hat“.
Was meine ich damit?
In Deutschland scheint es grob vereinfacht gesagt zwei Gruppen von Menschen zu geben. Die Benzinkoepfe und die Oekos.
Benzinkoepfe gehen davon aus, dass ein Auto ein Stueck weit „Kunst“ ist, dass komplizierte Mechanik Genialitaet zeigt, dass Werte wie „Standardantrieb“, „Vollgasfestigkeit“, die Zeit am Ring etc. alle den echten Character eines Autos zeigen. In die Gruppe faellt fuer mich der 15 jaehrige, der am Mofa das Ritzel tauscht genau so, wie der Porsche Ingenieur, der sauer darueber ist, Audi Motoren verbauen zu muessen. Viele unserer Mitbuerger scheinen auch eine tief-sitzende Skepsis gegen alle Elektronik zu haben (kein Handy, die Diskussion um die Einfuehrung von ABS, etc. etc. etc.). Fuer solche Leute ist ein Model X ein Greul: Das Ding ist nicht vollgasfest, es hat zu viele elektrischen Schnickschnack, das Teil kann man nicht selbst reparieren und ein technischer Snobbismus kommt oben drauf, denn „ein Auto mit beliebig vielen Laptopakkus auszustatten ist ja keine Kunst. Das kann ja jeder“
Oekos auf der anderen Seite gehen davon aus, dass jedes Auto schlimm ist, und wir jeglichen individual Verkehr verbieten sollten. Fuer Oekos ist ein Auto im persoenlichen Fall ein notwendiges Uebel und im allgemeinen Fall ein bekaempfenswertes Gut. Oekos sind weniger an umweltfreundlichen Autos interessiert und wollen, dass Bahn, Fahrrad und Laufen populaerer wird. Fuer solche Leute ist ein Model X natuerlich eine Sauerei: „ein teures Zeichen von individueller Ruecksichtslosigkeit, Stahlgewordener Schwachsinn und ein grosses Problem und keine Loesung beim Thema Mobilitaet.“
Was ist die Konsequenz?
In so einem Umfelt halten sich all die schoenen Geruechte um „saubere Diesel“ und „dreckige E-Autos“: Ein E-Auto kann die Benzinkoepfe nicht fuer sich gewinnen und die Oekos auch nicht. Mit einem Diesel koennen Benzinkoepfe gut leben und Oekos koennen sich (selbst) in die Tasche luegen, dass sie im Allgemeinen gegen Autos sind, und halt selbst das „am wenigstens schaedliche und halt bezahlbare Auto“ fahren muessen. Immerhin gibt es in Deutschland trotz extem hohen Anteil and Diesel-Fahrern eine Mehrheit fuer eine Dieselverbot - was zumindest auf dem Papier keinen Sinn ergibt (fahre selbst keinen Diesel, befuehrworte ein Dieselfahrverbot).
Was also tun?
Ich glaube ja, dass wir die Diskussion zu „eindimensional“ haben: So lange jedes Argumentieren in Oekos vs. Benzinkoepfe ausartet, wird das nichts mit E-Mobilitaet. Meine Frage/Bitte ist die Folgende:
- Welche Argumente (abseits der Oeko vs. Benzinkopfargumente) sind gut fuer E-Mobilitaet?
- Wie kommt man aus einer Argumentation raus, die sich starrhalsig auf Oekoaspekte beschraenkt?
- Gibt es eine Moeglichkeit meine obige These praegnant, kurz und noch besser zu formulieren?
Was meint ihr?