E-Auto in DE als Kulturkampf: Blickwinkel weiten!

Hallo zusammen,

der Grund weshalb ich dieses Thema als neuen Faden diskutieren moechte ist, weil ich (noch) keinen passenden existierenden Faden gefunden habe.

Hier ist meine Kulturkapf These: „In Deutschland kommt E-Mobilitaet nur langsam voran, weil die oeffentliche Diskussion eine eingeenge Sichtweise auf Oekos vs. Benzinkoepfe hat“.

Was meine ich damit?
In Deutschland scheint es grob vereinfacht gesagt zwei Gruppen von Menschen zu geben. Die Benzinkoepfe und die Oekos.

Benzinkoepfe gehen davon aus, dass ein Auto ein Stueck weit „Kunst“ ist, dass komplizierte Mechanik Genialitaet zeigt, dass Werte wie „Standardantrieb“, „Vollgasfestigkeit“, die Zeit am Ring etc. alle den echten Character eines Autos zeigen. In die Gruppe faellt fuer mich der 15 jaehrige, der am Mofa das Ritzel tauscht genau so, wie der Porsche Ingenieur, der sauer darueber ist, Audi Motoren verbauen zu muessen. Viele unserer Mitbuerger scheinen auch eine tief-sitzende Skepsis gegen alle Elektronik zu haben (kein Handy, die Diskussion um die Einfuehrung von ABS, etc. etc. etc.). Fuer solche Leute ist ein Model X ein Greul: Das Ding ist nicht vollgasfest, es hat zu viele elektrischen Schnickschnack, das Teil kann man nicht selbst reparieren und ein technischer Snobbismus kommt oben drauf, denn „ein Auto mit beliebig vielen Laptopakkus auszustatten ist ja keine Kunst. Das kann ja jeder“

Oekos auf der anderen Seite gehen davon aus, dass jedes Auto schlimm ist, und wir jeglichen individual Verkehr verbieten sollten. Fuer Oekos ist ein Auto im persoenlichen Fall ein notwendiges Uebel und im allgemeinen Fall ein bekaempfenswertes Gut. Oekos sind weniger an umweltfreundlichen Autos interessiert und wollen, dass Bahn, Fahrrad und Laufen populaerer wird. Fuer solche Leute ist ein Model X natuerlich eine Sauerei: „ein teures Zeichen von individueller Ruecksichtslosigkeit, Stahlgewordener Schwachsinn und ein grosses Problem und keine Loesung beim Thema Mobilitaet.“

Was ist die Konsequenz?
In so einem Umfelt halten sich all die schoenen Geruechte um „saubere Diesel“ und „dreckige E-Autos“: Ein E-Auto kann die Benzinkoepfe nicht fuer sich gewinnen und die Oekos auch nicht. Mit einem Diesel koennen Benzinkoepfe gut leben und Oekos koennen sich (selbst) in die Tasche luegen, dass sie im Allgemeinen gegen Autos sind, und halt selbst das „am wenigstens schaedliche und halt bezahlbare Auto“ fahren muessen. Immerhin gibt es in Deutschland trotz extem hohen Anteil and Diesel-Fahrern eine Mehrheit fuer eine Dieselverbot - was zumindest auf dem Papier keinen Sinn ergibt (fahre selbst keinen Diesel, befuehrworte ein Dieselfahrverbot).

Was also tun?
Ich glaube ja, dass wir die Diskussion zu „eindimensional“ haben: So lange jedes Argumentieren in Oekos vs. Benzinkoepfe ausartet, wird das nichts mit E-Mobilitaet. Meine Frage/Bitte ist die Folgende:

  • Welche Argumente (abseits der Oeko vs. Benzinkopfargumente) sind gut fuer E-Mobilitaet?
  • Wie kommt man aus einer Argumentation raus, die sich starrhalsig auf Oekoaspekte beschraenkt?
  • Gibt es eine Moeglichkeit meine obige These praegnant, kurz und noch besser zu formulieren?

Was meint ihr?

Warum willst Du die Gruppe der Skeptiker als erste überzeugen? Die kaufen doch eh erst, wenn sie keine andere Wahl haben.

Die early majority gilt es zu gewinnen. Und das geht nur über einen „Nutzen“, sprich das neue Teil (E-Auto) muss in vielen Bereichen besser machen, wie das alte.

Genau dafür kommt jetzt das Model 3.

In fünf Jahren erübrigt sich dann auch in D hoffentlich das diskutieren.

Sehr gut für das Verständnis sind die Vorträge von Gunther Dück. Danach nimmt man die Menschen lockerer.

Ich für meinen Teil stelle immer wieder fest, dass Deutschland beim Thema E-Mobilität überproportional viele Skeptiker hat, wie andere Nationen. Angeleitet von der Presse.

Zum Glück läuft der Wandel jetzt auch ohne die Autonation.[emoji2]

Ich überlegte seit einiger Zeit einen ähnlich gelagerten Thread.
Mir ging es um die Thematik Aufklärung/Fakten bzw. Widerlegung der Mythen/Lügen in Hinblick auf alles rund um die Elektromobilität.

Das Problem: Die Aufklärer sind extrem in der Minderheit und die Anzahl derer, die einfach Blödsinn verzapfen (dürfen), a) weil Sie es nicht besser wissen bzw. b) Sie dafür bezahlt werden, genau das zu tun, sind unverhältnismäßig in der Überzahl.

Das Problem ist, dass man diesem Unwissen da draußen, dieser Unsicherheit nur mittels Aufklärung, Information und praxisnahen Beispielen beikommen kann. Und dazu auch noch eine große Streuweite bzw. Reichweite haben muss, um diese Informationen verbreiten zu können.

Hier sitzen ein paar Foristen unter sich die zum größten Teil alle der gleichen Ansicht in Hinblick auf Energien, Elektromobilität, Umwelt sind.
Wir bewegen uns hier aber im Promillebereich von dem, was innerhalb Deutschlands an Population und Reichweite existiert.

Solange Redaktionen, TV-Sendungen, Zeitungen, Anzeigen und sogar Behörden in Deutschland auch nur einmal sagen, „Elektromobilität ist doof, ist unbrauchbar und erneuerbare Energien kosten Millarden für alle“, brauchen wir uns alle über die fehlende Akzeptanz dieser Theman in der breiten Öffentlichkeit weder wundern noch ärgern. Da sind Medien mit Millionenauflagen und -reichweite, die mit einem Artikel, einer Überschrift, einem Satz binnen Sekunden alles zerstören können, wofür viele Leute viele Stunden, Wochen, Monate, teils gar Jahre gewerkelt, geforscht, konstruiert und oft auch eine Menge Geld investiert haben.

Ich könnte jetzt noch stundenlang weiterschreiben, aber mir fehlt die Zeit.

Mein Fazit vieler Gespräche der letzten 2,3 Jahre in dieser Richtung ist einfach, dass das was in den Zeitungen über diese Themen steht, oft einfach als Fakt genommen wird, ohne hinterfragen, ohne nachdenken, und vor allem ohne den Willen seinen eigenen Horizont zu erweitern.

Und das betrifft nicht nur das Thema Tesla, Solar, Umwelt, etc. sondern fast alles. Erschreckend wie extrem die Medien die Leute steuern (können)

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Ich glaube, es gibt noch zwei weitere Gruppen (Überlappungen mit anderen Gruppen durchaus möglich):

Die Schlechtinformierten
Diese Gruppe weiss ganz genau, dass Lithium eine seltene Erde ist und daher natürlich in der Erdkruste auch ganz selten vorkommt. Auch kommt der Strom vornehmlich aus (Braun-)kohle- und Atomkraft, und Akkus sind wegen allerlei angeblich wahnsinnig giftiger Stoffe eine Umweltsünde sondergleichen sei.

Diese Mitlieder wissen auch haargenau, dass selbst die neuesten E-Autos im Winter nicht mal 100 km weit kommen, natürlich tagelang laden müssten und die Batterien nach 2 Jahren Schrott sind (wobei hier das chinesische Billighandy als „Beweis“ dient). Viel besser in ihren Augen ist natürlich die Brennstoffzelle, denn die hat BMW ja gerade kürzlich erforscht. Ausserdem kommt hinten ja nur ein bisschen Wasserdampf raus, und Wasser haben wir ja genug auf der Erde, womit das Problem gelöst ist.

Gerne wird hier auch behauptet, dass der Stromverbrauch mit einer Umstellung auf E-Autos, welche natürlich von heute auf morgen geschieht, in so schwindelerregende Höhen schiesst, dass man sich nur mit einer Fantastilliarde neuer Braunkohlekraftwerke zu helfen weiss. Eine Handvoll Multiplikationen sind hier offenbar zu viel verlangt.

Diese Gruppe ist aber ganz generell erstaunlich reflexionsbefreit, denn sie hatte trotz Umgang mit dem Internet ganz offensichtlich noch nie die Idee, Google mit „Strommix 2017“, „Lithium Ionen Akku“, „Reichweite Elektroauto“ oder „Ökobilanz Elektroauto“ zu füttern, denn wenige Minuten später wären all diese Fehlschlüsse aus der Welt geschafft gewesen.

Die "Es-kann-nicht-sein-was-nicht-sein-darf-Fraktion (aka „Ich arbeite in der Autoindustrie“)
Diese Gruppe ist wirtschaftlich abhängig vom Verbrenner, daher ist das E-Auto eine grosse Gefahr und muss mit allen Mitteln bekämpft werden. Paradoxerweise müsste diese Gruppe jedoch mit aller Kraft für den Wandel zu E-Mobilität sein, denn jeder, der sich mit der Materie halbwegs auseinandergesetzt hat, hat begriffen, dass es längerfristig keinen Weg um die Elektrifizierung des Transports gibt, und dass man daher als Autobauer besser vorne dabei sein sollte, statt hinterherzuhinken. Aber so weit scheint diese Gruppe nicht denken zu wollen.

Die Gründe, die diese Gruppe gegen E-Autos anbringt, ist ebenso lustig wie grotesk: Da werden die 1200 km Reichweite des Diesels als bärenstarker Vorteil angepriesen, weil man solche Strecke ja fast täglich ohne Pause durchfahren muss, oder es wird die Leistungsreduktion der Teslas bemängelt, welche die Höchstgeschwindigkeit auf „nur“ 200 km/h limitiert. Das macht das Auto natürlich komplett alltagsuntauglich, denn damit dauert die Fahrt zur Oma auf den vielen freien Strecken, auf welchen natürlich nie Verkehr herrscht und auf welchen auch weder Tunnels noch Baustellen zu finden, sind, völlig inakzeptable 3 Minuten und 11 Sekunden länger. Auch mittelmässige Tesla-Rundenzeiten auf dem Nordring sind ein glasklarer Beleg dafür, dass E-Autos für Pendler- und Urlaubsfahrten nichts taugen können.

Auch werden gerne die Falschaussagen der Schlechtinformierten aufgegriffen, aber mit dem Unterschied, dass man hier ganz genau weiss, dass man Lügen erzählt - aber offenbar muss jedes Mittel recht sein. Gerne wird dabei nur die Hälfte der Geschichte erzählt, wie z.B. beim CO2-Fussabdruck des Akkus, ohne dabei aber die Nutzungsphase des Autos auch nur mit einem Wort zu erwähnen. Oder, dass auch ein Verbrenner allerlei resourcenintentives Zeug an Bord hat, das ein E-Auto schlicht nicht braucht.

Für diese Gruppe ist ausserdem schon längst klar, dass es E-Autos in keiner Disziplin jemals mit Verbrennern aufnehmen können, weil die Physik ganz grundsätzlich etwas gegen günstigere Preise und höhere Energiedichten hat. E-Autos können niemals (niemals!!) auch nur annähernd in die Preisregionen von Verbrennern vordringen können, weil sie bisher ja auch nicht billiger geworden sind, denn ein Tesla Model 3 kostet ja etwa gleich viel wie in Tesla Roadster. Und die Ladezeiten werden bis in alle Ewigkeit immer mehrere Stunden betragen und werden niemals so beschaulich oder kurzweilig wie die erstrebenswerten, erholsamen Tankvorgänge mit Dieselhandschuhen und krebserregendem Gift an den Schuhsohlen. Auch ein Ausbau der der Ladeinfrastruktur scheint völlig undenkbar zu sein, während im nächsten Satz auf die Einfachheit einer Brennstoffzellen- und Wasserstoffinfrastruktur hingewiesen wird.

Auch der Strommix wird gerne hier und heute eingefroren und darf dann während der 15- bis 20-jährigen Nutzungsphase nicht dem EEG-Fahrplan (2025: 40-45% EE, 2035: 55-60% EE) folgen, womit das E-Autos in dieser Zeit natürlich nicht grüner wird. Oder aber der Strommix wird gleich von vornherein als mieser Bilanztrick der bezahlten Fanboi-E-Auto-Jünger entlarvt und behauptet, E-Autos stellten trotz des Ziels von 1 Million E-Autos bis 2020 einen schockierend unerwarteten und kaum zu bewältigenden Zusatzverbrauch dar, welchem das arme Stromnetz hoffnungslos ausgesetzt ist und dieses sich nur noch mit bösen Steinkohlekraftwerken (nicht mit Pumpspeichern oder Gaskraftwerken, nein!) zu helfen weiss, womit E-Autos dann natürlich plötzlich wieder wahnsinnig viel CO2 verursachen.

Das ist ein guter Punkt - den haette ich mitreinnehmen sollen. Klar, E-Mobilitaet kommt, ob wir das wollen, oder nicht. Und ob Deutsche E-Autos kaufen oder nicht, wird fuer den (langfristigen) Erfolg nicht so wichtig sein.

Mir ging es eher darum, dass die Autonation hier einen gigantischen Zukunftsmarkt verschlaeft, weil sie ganz „vernagelt“ auf eine Diskussion von Oekos vs. Benzinkoepfe fukussiert ist.

Als Beispiel wovon ich rede: ein Bekannter von mir hat einen Cayenne Plug-In (der lebt in Schweden auf dem Land). Es geht ihm nicht um Umwelt oder Ingenieurskunst. Er wollte nen dicken, schicken SUV, der auf dem Dorf nie wieder betankt werden muss und ansonsten auch ein paar KM ueber die Autobahn schafft und nicht ganz lahm ist.

Ein Kollege von mir (in DK) freut sich wie ein Schneekoenig ueber die Beschleunigung seines Model S. Dem ist Autbahnfahren schnurz, er will Ampelstart gewinnen.

All solche Dinge gibt es in DE auch. Aber die werden hier in der Regel von Oekos vs. Benzinkoepfen niedergebruellt…

Als erste Annäherung ist die Überlegung vielleicht ganz interessant, aber bei näherer Betrachtung glaube ich, dass die Fronten - falls sie überhaupt auszumachen sind - anders verlaufen.

Der echte Öko, dem es zuvorderst um die Umwelt geht, ist eher gegen das Auto und sieht die E-Mobilität vielleicht als das kleiner Übel, ist aber bestimmt nicht für die Elektromobilität. Der echte Petrolhead, der die analoge Technik schätzt, mag auch schon die aktuellen Verbrenner nicht mehr, die sind ja auch alle elektronisch geregelt etc.

Gruß Mathie

Es gibt einen Thread Elegante Argumente für E-Fahrzeuge.

Darum geht es nicht um Öko versus Petrolhead sondern um Aspekte, die auch einem eingefleischten Benziner ein E-Auto schmackhaft machen können. Das wäre doch was.

@Bones: Um Gegenargumente und Lügen zu entkräften, muss man diese sammeln und formulieren. Das wiederholt sie ein weiteres Mal! Der Effekt ist nicht zu unterschätzen: Wer mit neutraler Einstellung nach Informationen sucht und auf so eine Zusammenstellung trifft, bekommt automatisch den Eindruck „Wo Rauch ist, ist auch Feuer“.

Die eingefleischten Gegner sind sowieso immun gegen Argumente. Ihre Punkte zu widerlegen bestärkt sie nur in ihrem Trotz. In einer Diskussion geht es dann eher um den Eindruck, den beide Seiten auf das Publikum machen. Da zählen Pluspunkte für die eigene Sache - und wer wollte heute noch behaupten, Benzin und Diesel seien überlegen? :mrgreen:

Und den etwas aktuelleren:

:arrow_right: Kompakte Linksammlung um Skeptiker sofort zu überzeugen

@snooper77: :laughing: Ja, schön zusammengefasst.

Mehr gute und günstigere Beispiele auf der Strasse (Model 3) und diese Diskussionen werden sich quasi von selbst auflösen… Die meisten werden das E-Auto dann mit genauso wenigen Gedanken an die Umwelt fahren wie jetzt ein Verbrenner. Mit anderen Worten: Der Umstieg auf das E-Auto kommt so oder so. Die sinnlosen Kommentare der Schlechtinformierten bilden derweil das Gratiskabarett auf dem Nebenschauplatz - so wie Du’s gerade beschrieben hast. Es gibt ja genügend Leute, die das alles mit der Zeit dann doch kapieren.

@Volker, mir ist das soweit alles bewusst. Ich bin interessiert und offen. Auch für andere Argumente, Meinungen und ich bin auch gewillt, meinen Standpunkt als einen falschen einzugestehen.

Im groben ging es mir aber vorangig darum, dass auch den Nichtinteressierten einfach zu oft und zuviele falsche Informationen plakativ aufgedrängt werden. Alleine die Headlines, die zu gewissen Themen kreiert werden, die beim Überfliegen einfach hängen bleiben, weil man weder Verständnis zum Thema hat noch willens ist, sich den Artikel durchzulesen. Oder Berichte/Aussagen zu hinterfragen. Die meisten Gegner von Elektromobilität und EE sind die, die sich am wenigsten damit auskennen bzw. befasst haben. Und die beziehen Ihr „Wissen“ und Ihren Standpunkt aus den aktuellen, gängigen Medien. Die sind groß, die haben Recht.

Ich erlebe für mich persönlich in den letzten 3-5 Jahren eine massive Verrohung aller Medien. In fast allen Bereichen muss übertrieben werden, je schlimmer umso besser. 5 Tote machen mehr Klicks und Auflage als ne Steuererleichterung für alle um 5%. Wenn man da nicht filtert, was einem da tagtäglich, egal ob Print, TV oder digital entgegengefeuert wird, …ich habs schon oft geschrieben - mehr denn je wird es wichtig genau zu schauen, was mann wann wie und wo liest und genau abzuwägen, wie man mit selchen dieser Informationen umgeht. Das zu tun, also sich zusätzlich noch anzustrengen und nachzudenken, dazu sind nicht alle bereit.

Wir leben in einer Zeit der Reizüberflutung, die auf Dauer abstumpft und nach immer härteren Stimuli verlangt. Und die Medien, zumal die im Niedergang befindlichen klassischen, liefern sie im verzweifelten Bemühen ums Überleben. Da gibt es nur noch wenig Platz für nüchterne, abwägende Berichte.

Das hier darüber hinaus tatsächlich ein Kulturkampf tobt, zeigt dieser Artikel, den ich auf der Achse des Guten gefunden habe:

[url]http://www.achgut.com/artikel/kindersklaven_aus_dem_kongo_schuften_fuer_gruene_elektroautos[/url]

Aufruf auf eigene Gefahr!

Merke: Fragwürdige Umstände bei der Gewinnung von Rohstoffen sind nur verwerflich, wenn sie der Elektromobilität dienen!

Das ist nur der neuste Beitrag in einer ganzen Reihe. Da geht es um Lithium, jetzt um Kobalt, um die Abschaffung des Autos durch die Hintertür der Eletromobilität, um brennende Teslas als Todesfalle, um Netzüberlastung, den Verlust von Arbeitsplätzen in Deutschland und, natürlich, die Grenzwerte für Schadstoffe sind alle absichtlich viel zu hoch angesetzt- bis zur Behauptung, die ärmeren Schichten der Bevölkerung müssten für das gute Gewissen der Besserverdiener mit ihrer Gesundheit bezahlen, denn erstere wohnen angeblich außerhalb der Städte, da, wo die Schlote der Kraftwerke qualmen…

Da kann ich nur eine Oculus Rift empfehlen :wink:
sorryfürsofftopic

Hier ist ein Link zu Vera Lengsfeld und deren Nähe zur AFD. Am liebsten würde ich den Link zu Deinem Artikel löschen. Wieso müssen hier in letzter Zeit immer wieder Links aus der rechten Ecke auftauchen? Egal unter welchen Deckmantel. Jedes verbreiten egal mit welchen Erklärungen finde ich furchtbar.
google.at/amp/amp.handelsbl … 48496.html
LGH

Diesen pervertierten Kulturkampf versuchte ich hier schon öfters zu thematisieren.

Da sind die ewig gestrigen Fossilen: „Ohne fossiler Energie stürzen wir in die Steinzeit zurück“.
Da sind die Umweltschützer: „Sparen Einschränken Verzichten - freiwillig zurück in die Steinzeit“

Seit Herbst 1991 zeige ich einen anderen Weg, weil beide der oben beschriebenen Wege zum sicheren Untergang führen.

[infinitismus.pege.org/]Daraus wurde eine neue Weltsicht[/url].

Und da wären wir bei einem weiteren Kulturkampf. Die Zeit der Aufklärung ist in Deutschland vernichtet.
Heute herrscht nicht eine Inquisition, sondern im Gegensatz zum finsteren Mittelalter eine multiple Inquisition.

Was im finsteren Mittelalter die Aussage „Das ist ein Ungläubiger“ bedeutetet hat,
das soll Heute mit einem dumpfen „Das ist rechts“ erreicht werden.

Ich habe eben meine bisherigen Beiträge noch einmal gecheckt. In der Diskussion zu einem ntv-Artikel lieferte ich ein paar Hintergrundinformationen zum Autor, die helfen sollten, die politische Ecke einzuordnen, aus der das kam. Meine Anmerkungen zu den Angaben über den Motor im Model 3 hatten mit Politik nix zu tun, somit habe ich vor kurzem genau einen Link gesetzt, den man als einen zur rechten Ecke betrachten kann. Ich habe auch nicht vor, weitere anzubringen, da ein weiterer Erkenntnisgewinn unwahrscheinlich wäre. Sollten also tatsächlich in letzter Zeit „immer wieder Links aus der rechten Ecke“ auftauchen (was ich selber nicht beurteilen kann), ich kann damit nicht gemeint sein.

Um wieder auf meinen OP zurueck zu kommen: Vielleicht ist in diesem Kulturkampf das 1:1 diskutieren nicht sonderlich hilfreich?

Nach meiner Erfahrung war es oft erfolgreicher z.B. die Frage nach „wie viel CO2 hat Dein Akku verbraucht?“ mit „weniger als Du denkst! Ist mir aber voellig egal, ich habe den Wagen nur, weil ich damit nie wieder an die Tanke muss und der jeden Morgen voll ist“ zu beantworten, als haarklein den CO2 Rucksack zu begruenden… etc.

Und grade wenn es um Petrolheads geht, argumentiere ich oft eher mit China und Absatzzahlen in der Zukunft als mit technischen Werten…

@Bones: Ich glaube nicht, dass wir hier Medienschelte treiben muessen. Die Medien sind in der Regel ein recht genaues Bilder der Gesellschaft. D.h. ich gehe davon aus, dass wir dann gewonnen haben, wenn wir im Spiegel positive Artikel ueber E-Autos finden. Was hat nicht der Spiegel Jahrelang gegen Windkraft gehetzt? Und heute sieht das ganz gut aus… Ich sehe erste positive Zeichen. Merke: wenns in den Zeitungen steht ist der Kulturkampf vorbei :slight_smile:

@Snooper77: Vielen Dank! Ich bin auf meine zwei Gruppen (Petrolheads & Oekos) dadurch gekommen, weil ich mich gefragt habe, was Deutschland so anders macht, als andere Laender. Ich glaube die zwei Gruppen, die Du benannt hast, gibt es in fast jedem Land. Ich habe mich gefragt, warum das in DE so verbissen ist im Vergleich z.B. zu Daenemark (wo ich lebe), Schweden, Norwegen, den Niederlanden, den USA, Indien, China etc.

Ich glaube, dass nur wenige Laender die Vorraussetzungen von Deutschland bieten: auf der einen Seite Autonation! Auf der anderen Seite sehr viele umweltbewusste Menschen (siehe erneuerbare Energie, Recyclinghoefe/Abfallwirtschaft, die relativ starken Gruenen etc.): ich habe erlebt, wie in DE Solarzellen auf einmal in konservativen Kreisen kein „gruenes Thema“ sondern ein „wirtschaftliches Thema“ wurden, genau das haben wir beim Thema E-Auto nie erreicht.

Und damit sind wir dann bei den Zwei „Kernaengsten“, die @Founder angesprochen hat (Steinzeit durch E-Mobilitaet oder freiwillige Steinzeit). Und das ist irgendwie meine Kernfrustration: Die deutsche Industrie ist ja sonst nicht waehlerisch dabei, wem sie was verkauft. Nur beim Thema E-Mobilitaet will die Industrie partout nicht einlenken und weigert sich einen existierenden Markt zu bedienen…