Testbericht e-Golf

Christoph M. Schwarzer, der zum Ioniq einen Guten Artikel geschrieben hatte und auch hier im Forum darüber diskutiert hat, hat einen ausführlichen Test zum e-Golf auf heise.de veröffentlicht:

heise.de/autos/artikel/Der- … 74086.html

Die Batterie ist mit knapp 36kWh immer noch ziemlich klein, aber größer als beim Ioniq. Kostet nach Förderung ab 32 k€. Bis das Model 3 auch hierzulande verfügbar ist, eine interessante Alternative für alle, denen die Zoe zu klein und MS und MX zu teuer sind.

Was (ich glaube von Naheris) hier im Forum schon behauptet wurde, dass VWs sehr gut rollen, scheint sich hier zu bestätigen:

Knapp 140 Wh/km sind im Echtbetrieb für einen Wagen in Golfgröße nicht schlecht! 190 Wh/km auf der Autobahn bei echten 130 km/h sind auch o.k.!

Gruß Mathie

P.S. In der Bilderstrecke sind auch zwei Fotos (Nr. 13 und 14) vom Forschungsfahrzeug, mit dem der ID zur Serienreife gebracht werden soll. Auf Bild 14 ist auch ein Laderoboter von Kuka zu sehen.

Der Autobahnverbrauch bei meinen Testfahrten mit dem Ioniq bei etwa 135km/h (=129 real) war im Bereich von 16-17kWh/100km - mit Klima bei 32°C, kein Wind, halbwegs ebener Autobahn (Wr. Neudorf - Lobersdorf).

Ich hatte den Ioniq 6 Tage zum Testen und war wirklich überrascht wie effizient der Wagen war. Besser gesagt, wie weit man trotz des kleinen Akkus im normalen Fahrbetrieb damit kommt. Lt. Guessometer waren bei Volladung ~235km zur Verfügung, was auch realistisch war.
Hatte wirklich Spass mir dem Wagen, hätte ich von einem Hyundai nicht erwartet :smiley:

wenn sie bei Golf und Hyundai die Akkugrössen verdoppeln könnte es sogar was werden

Verdoppeln werden sie sie nicht, aber zumindest der Hyundai bekommt im nächsten Jahr mindestens 40kWh, eher mehr.
Wenn sie es dann noch schaffen, das wirklich schnelle CCS Laden zu erhalten, dann kann das ein ziemlich interessantes Auto werden.
Der Golf hat nämlich das Problem, dass CCS auf 40kW limitiert ist, wo der Ioniq mit über 70kW an einer 100kW Säule lädt.

Leider gibt’s noch keine 100kw CCS Säulen in der Nähe von Wien. :frowning:
Der Ladesäulenausbau stoppt zur Zeit in AT irgendwie (abgesehen von Tesla).

Ich glaube nicht mal, dass eine Verdopplung notwendig wäre, aber so 50% mehr wären bei unverändertem Verbrauch und Preis glaube ich wirklich interessant.

Dann noch vernünftiges Ladenetz und Ladeleistung für die Langstrecke, dann wird die E-Mobilität für Personen mit eigenem Stellplatz und Steckdose massentauglich!

Gruß Mathie

Wieso sollen zwei Phasen kein Schieflastproblem haben? :confused:

Schieflast ist eine Asymmetrie > 20A pro Phase. 7,2kW an 2 Phasen sind 2x16A und 1x0A, was unter der Grenze bleibt.

Es ist für mich unfassbar, keinen 3-Phasen Lader mit mindestens 11 KW, besser 22 KW, zu verbauen. Erstens als wesentliche Verbesserung der Lademöglichkeiten, zweitens weil nichts dagegen spricht.

Der Zoe hat
die Wärmepumpe serienmäßig,
den größeren Akku,
lädt mit 22 statt 7,2kW,
ist preisgünstiger

und ganz entscheidend:
ist als eigenständiges Modell als Elektroauto erkennbar!

Einziges wirkliches Erkennungsmerkmal des E-Golf sind seine spezifischen 16Zoll Felgen, und die schauen -gelinde gesagt- bescheiden aus.
Jede Wette, daß der E-Golf ein Ladenhüter bleibt.

Bei uns in Ravensburg wimmelt es mittlerweile vor Zoes, E-Gölfe sind in homöopathischen Dosen vertreten. Daran wird sich wohl kaum etwas ändern. Kein Wunder bei solch halblebigem nicht Fisch nicht Fleisch Gemurkse.

Warum bringen die eigentlich den GenE nicht in Serie? Der sieht ja für einen VW echt extrem gut aus:


Der ID hingegen ist an Häßlichkeit kaum zu überbieten und kann nicht ernst gemeint sein.

So unterschiedlich können die Auffassungen sein! Für mich ist die AC-Ladeleistung ausreichend, wenn der Akku über nacht wieder voll ist. Was beim e-Golf für den Ersatz eines typischen Privatautos im Moment noch nicht passt, ist die geringe DC-Ladeleistung und das fehlende CCS-Ladenetz sowie noch mal 50% mehr Akku zumindest als Option gegen Aufpreis.

So wie der e-Golf im Moment dasteht ist er schon ein ziemlich gutes Auto, wäre für unseren Einsatz als Firmenwagen eigentlich ideal. Würde mir für den reinen Firmeneinsatz bei Leasing dann sogar die CCS-Buchse sparen (bei Kauf aber dazunehmen, wg. Wiederverkaufswert).

Hätte den Nachteil, dass ich den Wagen dann nicht von der Firma für Urlaubsreisen leihen würde und ich wieder in den Urlaub fliegen „müsste“. Privatauto habe ich nämlich nicht, da Innenstadtbewohner mit minimalem weg zur Arbeit. Wenn es den e-Golf so wie er heute angeboten wird, schon vor zwei Jahren gegeben hätte, wäre es schwer geworden den Tesla rational zu begründen!

Gruß Mathie

Erfahrungen von Urlaubsfahrt Sachsen <=> Kroatien:
Die Hinfahrt haben wir mit Zwischenstopp geplant, alles easy. Die Rückfahrt dann am Stück absolviert. Modus „Eco“ mit Klima. Es war morgens schon über 30°C. Das erste und zweite mal Laden war noch im akzeptablem Bereich, aber nicht mehr unsere gewohnten 30 Minuten. Das Fahren und das Schnelllladen machte sich dann beim 3. Laden bemerkbar, indem der Golf dann 1:20 h Ladezeit angab, wir luden deshalb nur auf 80%. An der 4. Ladestation, beim Losfahren zeigte er dann nur noch Leistung „Normal“ und nicht „max“ an. Das erholte sich während der nächsten 110 km bei 25°C wieder. Wir drosselten deshalb den Fahrstil. Es liegt einfach am fehlenden Temperaturmanagement. Lange Strecken sommerlichen Temperaturen fahren, ist zeitraubend, einphasiges Laden zum Reisen unbrauchbar.
Das neueste e-Golf Modell ist ja nicht schlecht, aber auch wieder ohne Temperaturmanagement, Schnarchladen auf zwei Phasen und nur 40 kWh Schnellladung. Und für 50 km mehr ist er einfach recht teuer und damit wieder nicht volkstauglich bei über 42.000€.

Die 40 kW DC sind tatsächlich sehr ärgerlich, dafür hält die Ladeleistung aber lange durch. Die Ladeleistung im Durchschnitt ist basierend auf einige Ladetests nicht wesentlich niedriger. Bis zu 70 SoC liegt wohl meist um 38-40 kW an - mehr, wenn der Akku nicht zu heiß ist.

Mit 2p-AC-Lader ist der e-Golf aber an 11kW Säulen merklich schneller als die meisten anderen EVs. Und wie Du auf nur 50 km kommst ist auch verwunderlich. Nach Zyklus sind es 110 km, real eher 80 km. Klar, bei Dir mag das anders sein. Im e-Golfer-Forum aber nicht. :wink:

Sehr viele andere Schwächen im Vergleich zu typischen Fahrzeugen hat der e-Golf aber nicht.

Und der ständige Vergleich mit der Zoe hinkt. Die ist ein tolles Auto. Aber viele Dinge gibt es dort nicht. Notbremsassistent, Abstandsregelung, Spurführung oder ein akzeptables Lichtsystem. Alles nicht zu bekommen. Die Zoe ist von der Reichweite super, aber für Langstreckenfahrten dann nicht mehr so super - vor allem nichts Nachts. Die Ladeleistung ist mit dem 400er Akku auch merklich eingebrochen. Sie ist aber inzwischen einigermaßen möglich für Personen, die keine eigene Lademöglichkeit haben und nicht sonderlich viel fahren.

Die Zoe ist ein tolles Auto. Aber sie bedient ein ganz anderes Segment. Und das finde ich auch gut und richtig. Auswahl muss sein!

Gibt es eigentlich einen Grund, warum die Hersteller die Fahrzeuge künstlich so kastrieren?
Ich dachte immer die Materialkosten sind eh relativ gering, warum spart man dann an derart essentiellen Dingen?

Das stimmt, der Golf muss sich am Hyundai Ioniq Electric messen, und da sieht er austattungbereinigt alt aus. (Straßenpreis Ioniq Premium mit allen denkabaren Assistenten und sogar belüfteten Vordersitzen 30.900,- €)

Und CCS mit 70KW bis 80% SoC, das kann nicht mal Tesla!

Damit fliegt für mich der Wagen raus. Kein Temperaturmanagement = geplante Obsoleszenz durch überhizte / unterkühlte Batterie.

Der Ioniq ist günstiger, e-Golf ist aber nicht sonderlich teurer. Zwei sehr ähnliche, sehr vergleichbare Produkte, beide mit Vor- und Nachteilen. So viel schlechter sehe ich den Golf nicht.

Der e-Golf hat nämlich ein paar Vorteile, die man auch beim Ioniq nicht bekommt. Die Sitze sind angeblich besser (kenne den Ioniq noch nicht), und das Fahrwerk und der Innenraum ruhiger. Das Licht ist besser (volldynamisch!) und die Assistenzsysteme sind ausgereifter. Der e-Golf lädt ein bisschen bis sehr viel schneller an AC, und er hat einen Tacken mehr Reichweite auf Weitstrecke - lädt dafür aber langsamer DC (das kann sich unterschiedlich auswirken). Die Ladervariabilität scheint besser. Und es gibt eine App-Steuerung.

Ich halte den Ioniq insgesamt für den Markt aber für das bessere Fahrzeug. Für mich selber wäre, aufgrund meiner Ansprüche, aber der e-Golf die Wahl. Das dürfte anders werden, sobald der Ioniq seinen Akku-Upgrade erhalten soll. Aber auch der e-Golf könnte 2019 dann wieder nachziehen.

Aber warten wir einfach mal auf den Leaf Mk-2. :smiling_imp:

Es gibt überhaupt keinen Grund, Materialkosten spielen keine Rolle. Das ist ja das absurde.
Wenn ich nur einmal pro Jahr mit dem E-Golf an einer 22 KW Ladesäule stehe und nur mit 7,2kW lade, dann können sich Mathie und Naheris gerne darüber unterhalten, wie gut der E-Golf rollt. Aber wir haben 4 ZOE im Fuhrpark und keinen E-Golf.

Die Wahrscheinlichkeit, dass es noch einen e-Golf geben wird, schätze ich gegen Null.
Oder sie nehmen die ID-Plattform und packen ne Golf-Karosse drüber, um die Leute nicht so zu verschrecken.
Aber dass es einen echten e-Golf in der heutigen Form, nur auf Golf 8 Basis gibt, glaub ich nicht.