Was würde Elon Musk darüber denken?

Am 18. September 2015 wurde der VW Abgasskandal bekannt.

Am 24. September 2015 war Elon Musk im deutschen Wirtschaftsministerium im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Wirtschaft der Zukunft“.

Am Ende der Veranstaltung wurde Elon Musk nach seinen drei größten Wünschen an die Politik gefragt.
Welche Wünsche könnte da ein Autohersteller haben?

1.) In Anbetracht des VW Abgasskandals strenge Überwachung der realen Abgase von Verbrennungsmotoren. Zulassungsverobte, Fahrverbote.
2.) Mindestquoten für die Zulassung von Elektroautos. Jedes Jahr muss diese Mindestquote für Elektroautos erhöht werden.
3.) CO2-Steuer

Also könnte man alle wesentlichen Wünsche eines Autoherstellers an die Politik wirklich in 3 Forderungen unterbringen. Bloß in welcher Reihenfolge?
Was ist die wichtigste der 3. Forderungen?

Verfolgt man dieses Forum, besonders die Jubelmeldung „250 neue Fördermitglieder für die DUH“, dann wäre die logische Schlußfolgerung,
Elon Musk’s oberste politische Priorität wäre Punkt 1.

DUH? 2009 schrieb ich die Artikelserie:

Mobilität in der Zukunft - Fragen und Antworten
Aufklärung über falsche Argumente und laufende Dessinformationskampagnen. Fakten über unsere Mobilität von Morgen.

Als Vorwort zur Serie:

Seltsame Verbündete gegen das Elektroauto
Todfeinde von einst, Verbündete von Heute wenn es um das gemeinsame Interesse geht, die Möglichkeiten der elektrischen Mobilität für den Klimaschutz klein zu reden.

2010 wurde die Hetze besonders schlimm:

Sogenannte Umweltschützer versuchen das Elektroauto zu bremsen
Eine Allianz aus 5 Umweltbewegungen brachte am 29. April 2010 eine Pressemitteilung heraus mit dem Bestreben das Elektroauto schlecht zu reden. Hier die Entgegenung der PEGE.

In dieser Allianz von 5 Umweltbewegungen gegen das Elektroauto war auch Jürgen Resch, Deutsche Umwelthilfe e.V. Bundesgeschäftsführer

Wenn am 24. September 2015 die letzten Worte von Elon Musk auf der Veranstaltung „Wirtschaft der Zukunft“
„Strengste Durchsetzung der Abgasnormen, ich habe keinen anderen Wunsch an die Politik“ gewesen wären,
dann wird sich Elon Musk natürlich über die 250 Fördermitgliedschaften im DUH sehr freuen, genau in seinem Interesse.

Aber es war ganz anders. Elon Musk äußerte nur einen Wunsch

„CO2 Steuer“

Zur CO2-Steuer gibt es zwei grundverschiedene Richtungen. Da gibt es all jene, die den Glauben an billige erneuerbare Energie und billige elektrische Mobilität strikt ablehnen, deren Glaubensbekenntnis aus den 3 Worten „Sparen Einschränken Verzichten“ besteht und die eine CO2-Steuer zur Schrumpfung der Wirtschaft wollen.

Auf der Gegenseite stehen Gruppierungen, die in einer möglichst hohen, aber durch Senkung der Lohnnebenkosten aufkommensneutralen, CO2-Steuer
Investitionslawine - Innovationslawine - Wirtschaftsboom
sehen.

Diese Sichtweise wird von
Elon Musk, Gründer von Tesla Motors
WWW Bewegung WeltWeiter Wohlstand in Österreich als Partei angemeldet.
Verein zur Förderung des Infinitismus in Österreich als Verein angemeldet.
Österreichische parlamentarische Bürgerinitiative "Investitionslawine lostreten - Wirtschaftsboom auslösen
vertreten.

Was würde Elon Musk darüber denken?

mit verboten und zwängen erreichst du garnichts!
und was herr musk denken würde, bleibt reine spekulation, hätte an sich auch keinen nachrichtenwert, sondern dient lediglich der neugierbefriedigung.

die unterschwellige erhebung von herrn musk zur päpstlichen instanz in welt- und klimapolitischen dingen finde ich fragwürdig. er ist ein (nicht mal besonders erfolgreicher) unternehmer, der seine interessen verfolgt.

Reden wir vom gleichen Elon Musk?

Edit: Quote repariert, es war ein Zitat von Toaster.

[quote=„GalileoHH“]

Na ja, wer weiß wer Toaster ist :smiley: vielleicht hat wer auch ein paar milliardenschwere Unternehmen aufgebaut die in ihrem Segment Weltmarktführer sind (EV, private Raumfahrt).

Aber es stimmt schon, er hat sehr eindimensionale Ansichten zu einigen Themen. Dem blind zu folgen ist wie immer gefährlich.

Elon ist erst 45 Jahre alt und wird von Forbes auf 16 Mrd USD geschätzt.

Ihn als „nicht mal besonders erfolgreichen Unternehmer“ zu bezeichnen, ist schon lustig :slight_smile:

au weia! wenn man seinen gehypten tesla-börsenwert (auch „blase“ genannt), sein privatvermögen und alles durcheinandermixt muss man wohl in verzückung über den kerl geraten. wenn du aber mal checkst, wieviel er an verlusten mit tesla in den letzten jahren gemacht hat (nicht ER sondern tesla), würdest du als gescheiter mensch ihm dein geld als investor nach einem nüchternen blick hinter die kulissen - jedenfalls für tesla - wohl eher nicht zur verfügung stellen…

Ok, also definiert sich Erfolg bei Dir durch möglichst viel gehortete Kohle? Erfolg kann man ja auch noch anders definieren, zB durch erreichte Durchbrüche, Veränderungen…

Vielleicht definiert Toaster ja tatsächlich „erfolgreicher Unternehmer“ am finanziellen Erfolg des bzw. der geführten Unternehmen? Fände ich jetzt nicht ganz so abwegig in einer Marktwirtschaft…

Neidisch?

Elon hat in einer der härtesten und kapitalintensivsten Branchen ein Startup aufgebaut und ist nach 10 Jahren immer noch am Markt.

Für mich ist das sogar ein sehr großer Erfolg.

also über eine erfolgs-definition möchte ich jetzt hier nicht philosphieren.

über seine nicht-tesla-aktivitäten weiß ich zu wenig, aber wenn er bei tesla nicht aufpasst und langsam geld verdient wird mit tesla, ihm die investoren abspringen, die asiaten europa und den usa kurzfristig ein preiswertes mittelklasse e-auto hinstellen (die chinesen haben tesla plus alle anderen mit der e-auto-produktion längst überholt! kriegt man hier bloß nicht wirklich mit…) und die blase dann noch platzt, ist tesla am ende.

im übrigen gab es schon in den 90er jahren längst andere „visionäre“, die ehrgeizig die e-autos angeschoben haben. z. b. „hotzenblitz“ (schwarzwadlregion. mal googeln!). schon vergessen? (bin selbst mal in so einem feinen ding mitgefahren). da ist herr musk wahrsch. noch zur schule gegangen. hotzenblitz ging pleite, weil ihnen die kohle ausging. nur weil die nicht so gehyped wurden, waren die nicht minder revolutionär!

Nichts gegen andere innovative Leute - gerade in diesem Bereich.

Aber kann man nicht vielleicht sagen, dass Elon Musk weil er eben nach so langer Zeit auch mit „Hype“ noch am Markt ist, gerade deswegen ein erfolgreicher Unternehmer ist?

mit wenn ich mich nicht verzählt habe 4 Unternehmen in unterschiedlichen Branchen von Null auf über eine Milliarde zu bringen dürfte er in einem ganz einsamen Club der erfolgreichsten Unternehmer auf unserem Planeten sein.

Zu: wenn nicht Unternehmenswert was dann? :wink:

Ich habe am 28. April 2005 Hotzenblitz in Kärnten besucht. Man erzählte mir, Mercedes hat Zulieferer vor die Wahl gestellt „Entweder Mercedes oder Hotzenblitz beliefern“. Dann eine Probefahrt mit diesem Zweisitzer, der war für ein Elektroauto überraschend laut.

Es gab damals mehrere Konzepte für rollende Verzichtserklärungen: CityEl, Twike, Hotzenblit und Think fallen mir da ein.
Wie komplett daneben und marktfern die Vertriebsleute dieser Firmen dachten, erlebte ich 2006 auf der Reneexpo in Augsburg.
Da war ein Messestand mit E-Max S und City-El. Eine Klasse einer technischen Schule kam dort an, alles 16 jährige.

Was bietet man einen 16 jährigen an?

1.) Elektroroller um 2000 EUR, wo man auch die Freundin mitnehmen kann
2.) City-El um 9000 EUR, wo man bestenfalls den kleinen Bruder bis 5 mitnehmen darf und der auf jeden besseren Hügel schlapp macht.

die Vertriebsleute meinten, das wären die typischen City El Käufer, Kein einziges Wort über die Elektroroller.

Nur hat er das eben nicht mit verdientem Geld gemacht, sondern mit dem Geld der Anleger. Mit fremdem Geld kann man sehr gut Werte aufbauen. War in der DotCom-Blase auch nicht anders. Da waren auch viele Firmen Milliarden wert und ihre CEOs wurden als grandiose, nie dagewesene Unternehmer gehyped. Dann brach die Wirtschaft ein, das Geld saß nicht mehr locker und die Firmen konnten nicht einmal mehr ihre Betriebskosten durch die Einnahmen decken. Überlebt haben dann ca. drei dieser Firmen. Die anderen Dutzenden sind weg.

Enron war auch so etwas. The biggest thing ever! Bis es zusammen brach.

Einen großen Unternehmer kann man jemanden eigentlich erst nennen, wenn er sich zur Ruhe gesetzt hat.

Solange keines der Unternehmen von Elon Musk unter seiner Führung die Grenze zur Profitabilität dauerhaft überschreitet, können sie sich alle noch zu Fehlschlägen entwickeln.

SpaceX ist bei den gesamten Diskussionen eine Unbekannte. Hier gibt es gute Argumente für alle Seiten (profitabel, defizitär oder dazwischen). Hier müssen wir abwarten, vor allem, wie sich die Startpreise entwickeln, sobald der NASA-Kontrakt ausgelaufen ist. Bleiben sie tatsächlich so stabil niedrig wie derzeit, dann spricht mehr für mindestens einmal eine Schwarze Null in der Bilanz, wenn nicht mehr. Viel dürfte hier aber von der tatsächlich finanziell sinnvollen Wiederverwendbarkeit der Raketen abhängen.

Da bin ich aber so was von bei dir
+1

Deine Sichtweise ist so typisch deutsch Naheris. Nicht dass das pauschal etwas schlechtes wäre, sie illustriert nur sehr anschaulich warum Firmen, die ganze Industrien umwälzen, nie aus Deutschland kamen/kommen/(kommen werden?).

Die unternehmerisch erfolgreiche Abwicklung mit einem Eigenanteil von irgendwo 200 Millionen (bei Start von Zero, in Worten 0) :laughing: bei Paypal laufen wohl unter Peantus.

ich weiss ja nicht wie es euch geht aber ich habe für meine ersten 200 Mio länger gebraucht. Und viele Kollegen die das geschafft haben kenne ich auch nicht. :sunglasses:

Aller Schnellmillardäre waren im IT Sektor (oder Russland). In einem kapitalintensiven Bereich (oder Plural) so weit zu kommen, alleine das ist eine unfassbare Leistung.

Elon Musk war bei Paypal ein erfolgreicher Investor, aber kein erfolgreicher Unternehmer. Die Firma war nicht nur nicht unter seiner Führung, er wurde auch als CIO (?) entlassen bevor sie verkauft wurde. Ich spreche Elon Musk nicht pauschal Erfolg ab. Er hat sehr viel erreicht. Ich sehe es nur wie Toaster, dass er derzeit noch kein erfolgreicher Unternehmer (und zwar nur genau in dieser Kombination der Worte) ist. Das ist alles.

@Plock:
Die Meinung habe ich von einer US-Seite zu dem Thema Firmenführung übernommen. Ich denke also nicht, dass diese Sichtweise „typisch Deutsch“ ist. Und dass es aus Deutschland niemals irgend eine umwälzende Neuerungen gab wäre mir neu. Bisher habe ich z.B. Mercedes Benz immer hier verortet… :wink:

Elon Musk war bei PayPal nicht nur erfolgreicher Unternehmer, sondern sogar Gründer, nämlich von X.com aus dem dann PayPal unter anderem hervorging. Er war am Erfolg maßgeblich beteiligt. Übrigens gibt es besonders auch in den USA Leute die neidisch auf den Erfolg von Elon Musk sind, da ist es unerheblich ob du deine Meinung von einer US Seite ziehst.
@Mercedes:
Klar, wenn man Ereignisse heranzieht, die über 100 Jahre zurückliegen … :wink:

Er hat X.Com gegründet, da war er CEO. Paypal war quasi im gleichen Gebäude und hatte ähnliche Ansätze. Man fusionierte, später dann der verkauf an Ebay. Die Entlassung war quasi mit dem Verkauf.