Was wäre, wenn wir alle elektrisch fahren würden?

Habe auf Zeit.de in der Spektrum Rubrik einen Artikel mit dem vielversprechenden Titel „Was wäre, wenn wir alle elektrisch fahren würden?“ entdeckt.

Als ich ihn gelesen habe, wollte ich dringend mit dem Kopf auf die Tischkante hauen - aber nicht mit meinem eigenen!

spektrum.de/kolumne/was-waer … source=zon

Schon erschütternd, was ein Physiker in einem populärwissenschaftlichen Magazin für einen Unsinn verbreitet…

Gruß Mathie

Das ist das neue Lieblingsargument der fossilen Lobby. Sie wissen halt nicht, dass man 95% der Ladungen zu Hause in Schwachnachfragezeiten absolviert…

Wirklich ein totaler Schmarrn. Die Zahlen sind völlig aus der Luft gegriffen. Bei 1 Mio eAutos müssten für sein Szenario immerhin 100.000 350kW Schnelllader zur Verfügung stehen, welche goldene Zeiten.
Dann schreibt er:

Das wären ja jeden zweiten Tag 350kWh/2 = 175kWh genug für 1000km das alle zwei Tage wäre immerhin >180.000km im Jahr. Da wurde glatt um den Faktor 10 danebengelangt.

Ui, das ist ja mal wieder ein dünner Artikel. Wieso lest ihr sowas überhaupt? :smiley:

Hier noch der andere Teil mit Zahlen:

Also Rechnen kann er, denke ich mal, ohne es jetzt nachgerechnet zu haben. Über die Annahmen lässt sich natürlich streiten :smiley:

Der Autor ist in soweit Physiker, als dass er vor über 20 Jahren sein Diplom dafür bekommen hat. Inzwischen würde ich seine Haupttätigkeiten eher mit leichte Texte Schreiben und Vortragen beschreiben :smiley:

Lieber Herr Ebert,

90% der Bundesbürger sind selbstverständlich sofort bereit auf das Saarland zu verzichten. Ein doch eher kleiner Preis für eine saubere Umwelt. Ich jedoch habe dem Saarland 200 m2 zurückgegeben in dem ich eine PV Anlage auf Dach geschraubt habe. Ihre Rechnung strotzt nur so vor Fehlern, das ich mir gar nicht erst die Mühe mache sie auf zu zählen. Das ist das Niveau eines mittelmässigen Schülers, der es gerade eilig hatte zu seinem Date zu kommen.

Freundliche Grüsse

Korrekt! Wo hat er eigentlich die 60 Mio. Verbrennungsmotoren her? Hat er da Boote und Flugzeuge mit reingezählt oder was?? :smiley:
Ich komme auf gut 53 Mio., wenn ich hier alles zusammenzähle und da sind auch Mopeds dabei:

kba.de/SharedDocs/Publikatio … onFile&v=3

Wird sich ja kaum um 7 Mio. erhöht haben in den letzten zwei Jahren oder wurde nur großzügig aufgerundet? :smiley:

Machen wir doch mal den Reality-Check indem wir aus den Annahmen des Autors auf die Zahl der Zapfsäulen in Deutschland zurückrechnen. ;->

Wenn alle 48h Energie für 1000km benötigt würde, entspräche das etwa 2 Tankvorgängen - also 1 Tankvorgang pro Tag oder bei der angenommenen Gleichverteilung über die Zeit und 60M Verbrennern 2,5M Tankvorgänge/h Wenn ein Tankvorgang inklusive Bezahlen nur 5 Minuten dauerte, wären das gut (edit: hier stand malknapp, das war aber knapp daneben) 200.000 parallele Tankvorgänge rund um die Uhr.

Ich bin dafür, das Artikel gründlich recherchiert werden, also bitte lieber Autor des auf Zeit.de verlinkten Textes, machen Sie mal eine Tour an allen Tankstellen Deutschlands vorbei und zählen Sie die Zapfstellen. Dann haben wir wenigstens für einige Zeit Ruhe und Sie veröffentlichen nur noch Texte, bei denen die Datenbasis stimmt :wink:

Gruß Mathie

Bei wie vielen installierten Tanksäulen? (gemäss ADAC waren’s 2015 noch 14’209 Tankstellen)

Also möglich ja oder nein bei sagen wir 18h Nutzungsdauer am Tag und 6h Nachtruhe?

Ohne Nachruhe müsste dann die durchschnittliche Tankstelle gut 14 Zapfsäulen haben, die alle rund um die Uhr belegt wären, mit Nachtruhe folglich etwa 20, die jeweils 18h permanent belegt wären.

Gruß Mathie

Ihr habt den letzten Absatz überlesen!!

Also versteht es einfach als Kabarett - man kann auch comedy dazu sagen. Soetwas muss man nicht mit Argumenten widerlegen, sondern darf einfach nur drüber lachen.

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Das war auch mein erster Gedanken.

Ich folgte längere Zeit Vince Ebert auf Facebook, die Betonung liegt auf „folgte“. Bei diesem Typ manifestiert sich alles, was man an neoliberalem Gewäsch so auffinden kann. Erschrender Weise, studierte Ebert ebenfalls Physik und sollte es eigentlich besser wissen.

Leider leider -wie es uns leidlich klar ist- , ist dies kein sonderlich kaberettistischer Artikel, sondern lediglich eine Fehlinformationskampagne. Ich lese aktuell „1984“ und erschreckender Weise, trifft es ziemlich passend auf die Beschreibung in Orwells Roman und es könnte nicht besser aus dem „Wahrheitsministerium“ stammen, was man so von entsprechenden Fachleuten und Politikern hört, dass Fakten verdreht werden, die Geschichte durch neue Informationen ausgetilgt wird und Zwiedenken die Tagesordnung ist.

Alles Gute!

Wenn ich gefragt werde, erinnere ich mich an einen Artikel, wo alle Autos sofort ausgetauscht auf einen Strombedarf kommen, der lediglich das Dreifache des derzeitigen Stromexportes von Deutschland ist: 150 TWh. Da der Austausch lange dauert und die Industrie so rein marketingmäßig rechnen kann, bleibt genügend Zeit, das bißchen Mehrbedarf an Strom zu erzeugen. Es wird in der Planung davon ausgegangen, dass Deutschland 1000 TWh an Strombedarf hat, also Daumenwert 15 % für den Transport (ohne Nutzfahrzeuge). Ist Theorie, denn der Bedarf an Autos wird gewaltig sinken wenn alles selbstfahrende Taxis sind.

Ergo, es ist völlig daneben ein Horrorszenario zu drehen. Mit der Klimakatastrophe wird der Wind ohnehin viel stärker. Rekord 650 km/h 1970 in Japan, wenig gegenüber dem Neptun mit 2100 km/h :slight_smile:

Der Benziner ist also immer noch 30 mal so effizient wie diese Batterieautos… Wusst’ ich’s doch! :laughing: :laughing: :laughing:

mit 30 kg Benzin kommt man ja so 600 km weit. Da würde ich einen 900 kg Akku unter dem Auto gerne in Kauf nehmen. Währe für mich absolut kein Hinderungsgrund. Wie weit käme ein Model S, wenn der Akku 900 kg wiegen würde mit den derzeit verbauten Zellen?

Ich schätze nach NEFZ knapp 1000km, also real so um die 750.

Jeder der keine vernünftige Argumentation auf die Reihe bringt, kommt immer mit einer fiktiven Annahme, „wie wäre es, wenn plötzlich ALLE elektrisch fahren?“.

Es sind schliesslich auch nicht plötzlich alle von der Pferdekutsche auf die neuen pferdelosen Automobile umgestiegen.

Und wie interessant es auch immer wieder ist… geht es um die Mobilität mit dem Auto, gibt es fortan unbegründete Aufschreie, wegen der Durchsetzung. Dass aber beispielsweise im Heizungsbereich schon länger eine Umstellung stattfindet, ist selbst bei den Verbrenner-Jünger ein ganz normaler und notwendiger Vorgang.

Fangen wir zunächst bescheiden an und gehen von dem Wunsch des Autors aus, dass 60 Million NOx-Autos in Deutschland fahren. Dazu ein Rechenbeispiel: Angenommen, es ist 20 Uhr, und zehn Prozent der 60 Million Autobesitzer möchten ihre Fahrzeuge auftanken. Dann wird zusätzlich zu den normalen Stromexporten eine Leistung von 35 000 Megawatt exportiert, weil niemand mehr die Tagesschau sieht.

Bis dahin ist an JEDEM Parkplatz eine Steckdose. Bis dahin lässt sich die Last über den Preis regeln.

Die Last müsste garnicht mehr über den Preis geregelt werden wenn Strom so viel produziert wird das er so gut wie nix mehr kostet.