Mögliches Vorbild für Deutschland?

In Bergen wird am 1.November offiziell eine neue Lademöglichkeit mit einem für Norwgen etwas anderem Businessmodell eröffnet.

54 Type 2 Lademöglichkeiten mit intelligenter Lastverteilung im städtischen Parkhaus.
Um das unnötige Zuparken zu verhindern, gibt es einen Zeittarif, der mittels Nummernschilderkennung beim Befahren und Verlassen des Ladeareals ermittelt wird. Das Ladeareal ist ohne zusätzliche Schranken zugänglich. Ein zusätzlicher Stromtarif ist angedacht, wird jedoch noch nicht umgesetzt. Die Tarife wurden zusammen mit dem Norwegischen Elektroauto-Verein (Norsk Elbilforening) abgestimmt.

Preise: Montag – Samstag 07:00 – 19:00 8 NOK/ Stunde (ca. 0,89 €/Stunde)
Montag – Samstag 19:00 – 07:00, und Sonntag 4 NOK/ Stunde (ca. 0,45 €/Stunde)

Die Parkgebühren generell sind 50% vom Normaltarif (derzeit zwischen 12 und 24 NOK/Stunde. Laut neuester Regulierung vom norwegischen Staat kann die jeweilige Kommune selbst entscheiden ob, das Parken und/oder Laden von Elektroautos auf öffentlichen Parkplätzen kostenlos ist oder nicht, jedoch darf nicht mehr als 50% des Normaltarifs verlangt werden).

Die Abrechnung erfolgt entweder automatisch (Telefon-App), Man geht auf die Internetpräsenz des Telefon-app-anbieters und bezahlt innerhalb von 48-Stunden oder man bekommt eine rechnung zugeschickt.

Bis zur Eröffnung kann man jetzt schon dort kostenlos laden.

Hier der Link zur Info: [url]https://bergenparkering.no/ladeomrade/[/url] (Bemerkenswert der Hinweis, das Renault Zoe TN- Netz verlangt und die Bygarasjen nur IT-Netz bereitstellen kann, da es noch ein älteres Gebäude ist - exzellent!

Hier der Link zum Plakat: [url]https://bpasblog.files.wordpress.com/2016/07/informasjon-ladeomrc3a5de-okt-16.pdf[/url]

Wäre so etwas für Deutschland denkbar?

Im Prinzip ja. Tatsächlich werden aber die meisten Städte in Deutschland von SPD/Linken Neiderfraktionen regiert, die den reichen E-Autofahrern mit Sicherheit keine verbilligten Parkplätze zur Verfügung stellen wollen (ein entprechendes Gesetz gibt es in Deutschland seit 2015), außerdem gibt der Gewerkschaftsflügel der SPD den Verlust von Arbeitsplätzen als ablehnenden Grund (für alles) an.

Sekundiert von den kommunalen Grünen wollen die „linken“ Fraktionen zudem eigentlich überhaupt keine Autoparkplätze in der Stadt, hier herrscht der jahrzehntealte Traum von 100% ÖPNV+Fahrradverkehr in „ihrer“ Stadt, daher dürfen in der Stadt auch keine Anreize für zusätzliche Autos, und seien es E-Autos, wie etwa öffentliche Lademöglichkeiten, installiert werden.

Da die „konservativen“ Fraktionen wiederum weiter wie 99% ihrer Wähler mit dem Verbrenner in der Stadt fahren wollen, wollen diese auch keine Parkkonkurrenz durch für E-Autos reservierte Parkplätze in der Stadt, so dass am Ende alles wie bisher bleibt: alle Autofahrer können mangels Lademöglichkeiten nur mit dem Verbrenner in die Stadt fahren, für E-Autos besteht Fahrverbot, und die Stadtbewohner inkl. des mehr oder weniger großen Anteils an Fahrradfahrer dürfen sozialverträglich früher als erforderlich an den Autoabgasen sterben.

Gut zusammengefasst.
Traurig aber wahr.

Sorry Spürmeise,
aber ich habe selten so einen Unfug von Dir gelesen. Wenn das alles richtig wäre, müsste es in Frankfurt am Main ein Traum sein, Auto zu fahren und zu parken! Fahre doch mal um 8:00 Montags nach Frankfurt in die City zum Shoppen! Viel Spaß. Eine Innenstadt Autofrei zu bekommen ist im Moment undenkbar, aber die einzige logische Konsequenz wenn man ein Zentrum für die Menschen erhalten möchte. Egal ob elektrisch oder mit Verbrenner. Die Städte sind kurz vor dem Individual Verkehr Infarkt.

Nebenbei gehören die meisten Parkhäuser ind solchen Ballungsgebieten nicht den „Linken /SPD Neidern“ sondern Privatunternehmen, denen es total wurscht ist ob ein Kunde elektrisch oder fossil fährt. Diese Unternehmen interessiert nur Profit nicht die Ökologie.

Grüße
Markus

In Norwegen sind Elektrofahrzeuge gewollt, bei uns bin ich mir nicht so sicher.

  1. Eine Abrechnung der Energie sollte man vermeiden.
  2. Es sollte vermieden werden, dass Verbrenner reinparken.
  3. Der Parkhausbetreiber will seinen Profit machen
  4. Die Anschlussleistung des Gebäudes sollte einem nicht völlig um die Ohren fliegen…
  5. Die Ladeleistung muss ggf unterschiedlich sein für längere und kürzere Parkzeiten
  6. Die ganze Lösung muss skalierbar sein mit steigendem Bedarf

Es sind viele Fragen zum Thema. Die Norweger machen es sich recht einfach mit 3 kW für alle und es funktioniert recht gut.

Ich halte das so ähnlich schon für denkbar, denn die Politik wird ja nicht für immer und ewig Ladesäulen subventionieren, das muss ja auch mal eigenwirtschaftlich laufen. Und dass die Grünen oder Linken wirklich hergehen und das verbieten, halte ich doch eher für unwahrscheinlich. Auch wenn es für meinen Geschmack ebenfalls keine grün-linke Partei gibt, die ich vorbehaltlos unterstützen werde, dabei bin ich eher grün-links eingestellt, aber mit starkem liberalem Einschlag. Ideal wäre für mich eine Art Leutheusser-Schnarrenberger-FDP, die ALG2 aber nicht nur für eine Art Almosen hält, damit die Versager nicht auf der Straße verhungern, und gleichzeitig nicht vor Markteingriffen für die Energiewende zurückscheut (z.B. Verbrennungsverbote, Verbrennungssteuer, CO2-Steuer, whatever) und das deutlich stärker verfolgt als die aktuellen Grünen. Also gern auch nach einem liberaleren Prinzip als dem EEG, das anfänglich gute Dienste geleistet hat, aber nun vielleicht kein gutes Instrument für den massenhaften Zubau mehr ist, da doch ziemlich staatsgelenkt.

Der Knackpunkt ist da viel mehr die automatische Abrechnung über Kennzeichenerfassung und Bezahlung per App oder Rechnung, die automatisch zugeschickt wird. Der Deutsche möchte anonym in Parkhäuser fahren und dort anonym per Bargeld bezahlen können, ohne dass irgendwer weiß, dass er dort war. Außer wenn sich jemand die Mühe macht, Videobänder selbst auszuwerten, weil vielleicht jemand an dem Tag dort überfallen wurde.

Mir persönlich ist zwar weder das Bewegungsprofil meines Autos noch das Bargeld heilig, aber ich kann dieses Argument schon nachvollziehen. Vielleicht könnte man 2 Einfahrten anbauen, eine mit Videokamera und eine mit klassischer Schranke und Parkticket. Bei der Ausfahrt muss dann an beide Spuren eine Schranke dran, die eine öffnet sich nach Abgabe des bezahlten Tickets, die andere nach Kennzeichenerfassung. :mrgreen: Natürlich würden die meisten die Videospur benutzen, ich auch.

Auf jeden Fall eine tolle Sache!

Der Fahrrad+ÖPNV-Traum der kommunalen Verkehrsplaner, die selber in so einer ökoligischen Niesche leben (kommen selber mit dem Fahrrad bzw. ÖPNV zur Arbeit und lesen fairkehr des VCD, dann muss es doch jeder machen wollen!) scheitert eben daran, dass je nach Stadt 20-50% der Leute nicht im Traum daran denkt, ihre Wege mit Fahrrad+ÖPNV zurückzulegen (die meisten geben an, dass ihnen das zu umständlich wäre, nicht ginge oder so.)

Aber die kommunalen Verkehrsplaner halten an dem seit Jahrzehnten gescheiterten Plan fest (weil sie nicht in der „freien Wirtschaft“ arbeiten, wo sie feststellen könnten, dass den meisten ihrer Kollegen eine „ökologische Verkehrsteilnahme“ völlig am Arsch vorbei geht), gerade „ihre“ Stadt autofrei zu bekommen:

Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages: „Wenn sie sich vorgenommen haben, die Altstadt autofrei zu halten, dann werden sie dort kein Parken für Elektroautos einrichten können.“

Oberbürgermeister Ulrich Maly (SPD): „die Knappheit des Raums zum Beispiel bei der Parkplatzbewirtschaftung in den Innenstädten ist auch ein Thema. Deswegen werden wir da auch keine Ausnahmen machen.“
Quelle

Konsequenz ist eben leider, dass E-Autos in den meisten Städten faktisch fast Fahrverbot haben (da es keine oder so gut wie keine öffentlichen Lademöglichkeiten gibt, nicht nur in den Innenstädten nicht, sondern auch sonst nicht), aber die 20%-50% der Verkehrsteilnehmer eben weiter ihre Verbrenner-Autos fahren dürfen (dafür sorgen wiederrum die konservativen Fraktionen, inkl. Zufahrt zu den Altstadt-Parkhäusern natürlich), wegen deren Abgase die Stadtbewohner dann auch schön frühzeitiger sterben dürfen.

So habe das ganze mal vorgestern getestet. Mein Fazit:
Die Markierung bzw. Beschilderung zum Ladeareal ist leider unzureichend. Das Areal befindet sich auf der zweiten Parkebene, am weitesten entfernt vom Shoppingcenter.
Der barrierefreie Zugang ist spitze.
Die Parklücken sind etwas eng, was aber in dem Parkhaus Tradition hat - die Lücken sind für ein Model S grenzwertig, für ein Model X sind diese eine Herausforderung. :mrgreen:
Die Parklücken sind leider nur für „Frontlader“ konzipiert. Wer mit seinem Model S oder X "klassisch laden will, der sollte bis zum Ausgang fahren, da wäre der Platz gegeben um nach dem Laden ohne Probleme ausparken zu können.
Die Typ-2-Ladebuchsen sind ergonomisch in der richtigen Höhe angebracht (bei den alten Schukoladeplätzen durfte man sich bücken)

Man nuckelt mit „schiefen“ 7KW (also einphasig 230V/32A) - wer als Tourist seinem Tesla mal was exotisches bieten will, der ist dort sehr gut aufgehoben. :smiley:

Wenn ich wieder mal „in town“ bin werde ich mal Fotos machen.

Gruß,
SB.

Ist die Schuko-Phalanx bei der Einfahrt abgeschafft worden, oder gibts die weiterhin?

Muß, ich direkt mal checken …

Hier kommt wieder einer aus der Nische: Soziologe fordert Verbot eigener Autos
Was, wie ausgeführt, nur dazu führen wird, dass in den Städten wie bisher praktisch nur Verbrennerautos fahren werden.

So, hier die versprochenen Bilder.

@TeeKay Die Schukoanschlüsse sind mit schwarzen Tüten abgedeckt und nicht zugänglich. War eigentlich klar, da sie ja die neue Ladeumgebung gegenfinanzieren wollen/müssen.

Habe 4,5 Stunden geparkt: Kosten 54,00 NOK + 36,00 NOK fürs laden = 90,00 NOK gegenüber 4,5* 24,00 NOK = 108,00 NOK fürs parken eines Verbrenners oder Hybriden.

Finde ich ok.

Gruß,
SB


Toll, soweit sind wir in CH kaum in den parkhäusern, vor allem was die automatisierte abrechnung angeht.
Was hindert aber einen Tesla-fahrer (oder andere back-loader) daran seinen wagen rückwärts einzuparken? Dann wäre bei vollen plätzen die kabelzufuhr nicht ganz so fummelig am ganzen auto vorbei.

Wie wird der günstigere Tarif für EV berechnet? Über Video-Erkennung des Kennzeichens? Dann müsste ich mit dt Kennzeichen den vollen Preis zahlen.

@dct Es geht auch anders herum, nur ist das Parkhaus eng (speziell, wenn alles voll ist) und da mußt du ganz schön zirkeln um in die richtige Fahrtrichtung zu kommen. :mrgreen:

@TeeKay
Ja funktioniert über Videoerkennung und nein, mußt du nicht. Wenn du dir die app runterlädst und ich meine sogar gelesen zu haben, das das mit ausländischen Kennzeichen funktioniert. Du kannst ja notfalls auch die Betreiber direkt anfragen. Die App ist sogar so pfiffig, das man bis max 3 Autos registrieren kann, damit kann mein Besuch auch barrierefrei parken, indem ich das Kennzeichen kurzfristig registriere.

Hier ein Link, wo man sich das ansehen kann und die app downloaden kann: [url]http://sesam-sesam.com/nb/hjem/[/url]