Status Elektromobilität 2016 oder wie Tesla ...

Hallo zusammen!

Hab wieder was gefunden, was ich gern teilen möchte, im heutigen elektrive.net Newsletter gab es folgenden „Buchtipp“:

Unter 3.1 Antriebskonzepte, fand ich diesen Absatz (S.41ff):

Allein nach diesem und den folgenden Abschnitten müsste man den Autor vielleicht zu einer Änderung des Titels auffordern, nämlich:
„Status Elektromobilität 2016 oder warum Tesla gewinnen wird“
Denn ob Fanboy/-girl oder keines von beidem, es ist bislang die einzige Firma, die aktiv und zielgerichtet auf die Herausforderungen der Zukunft eingeht und wenn ich lese, dass man nicht langstreckentauglich mit einem eAuto fahren kann, dann „will“ man dies hier wohl nicht, aber technisch machbar ist es und es wird immer machbarer, da die Akkutechnologie nicht stehen bleibt, im Gegensatz zu den kognitiven Fähig- oder Unfähigkeiten, die der eine oder andere Autor an den Tag legt, um nicht direkt Markus Lienkamps Artikel in den Bezug zu stellen.

Alles Gute
… sozusagen, mit literaturkritischen Grüßen! :wink:

Hier noch die Quellen:
electrive.net/2016/06/27/buch-tipp-yamaha/
bem-ev.de/status-elektromobi … nnen-wird/

Niemand bekommt die „Leitung des Lehrstuhls für Fahrzeugtechnik an der TU München“ zugesprochen, der nicht mit BMW und Audi auf Linie liegt.

Tja - wie bei vielen Aktiennewslettern u.ä. sollte man als Autor solch eines Buches seine Vita und eventuelle Befangenheiten gleich von Anfang an offen legen…

Wow das sind ja bahnbrechende Erkenntnisse. Ich habe mir einen Vorabdruck besorgt. Ein Faksimile darf ich hier nicht reinstellen wegen Urheberrecht, aber ich kann ja mal den Titel abtippen.

„De statis mobilis aotonomi per vis electricitas“
Lectio par Marcellus Linecampus
Datum MMXVI anno Domini
ad Universitas forum apud Monachium

Besonders das mit dem Diesel scheint ein neues vielversprechendes Konzept zu sein. Aber so weit bin ich noch nicht. Man muss das Pergament ganz vorsichtig umblättern, sonst rieselt das Blattgold vom Rand ab. :smiling_imp:

Wissend hier mal wieder nicht der Mehrheitsmeinung zu entsprechen: das ist doch eine passende Zusammenfassung des Status Quo. Nur in wenigen Abschnitten wird klar auf die Zukunft eingegangen, und dort steht auch klar der Vorteil beim BEV. Im zweiten fett markierten Punkt steht z.B. ein „(immer noch)“ in Klammern. Das impliziert klar, dass es um den Status Quo geht.

Es geht in diesem Dokument wohl nicht darum, was hübsch wäre, sondern was wirtschaftlich jetzt sinnvoll ist. Und ein Tesla kann heute in den meisten Ländern nicht mit einem Mittelklasse-PHEV oder Diesel konkurrieren. Und ein Land, in dem die Vertreter mehrheitlich mit einem RS7 oder M5 herum fahren kenne ich derzeit noch nicht.

Und wo ist eigentlich das Problem mit dem dritten fetten Punkt? Warum soll er unrecht haben, dass ein BEV immer ein guter Zweitwagen ist? Das schließt ja nicht aus, dass er nicht auch ein guter Erstwagen wäre - wie in anderen Punkten impliziert.

Richtig, der Status Quo der E-Mobilität wird beschrieben. Wie kann man mit dem Status Quo Tesla schlagen?

Tesla setzt den neuen Status Quo, alle anderen hecheln hinter her.

Tja, wenn es nur so einfach wäre. Tesla ist Monopolist in ihrem Markt, schaffen es aber nicht mal bei ihrer Preisgestaltung einen positiven Cash Flow zu haben, von Profit ganz zu schweigen. Sie verkaufen also ihre Produkte unter Preis. Wie sollen auf Profit angewiesene Firmen da mithalten? Und sollen sie das überhaupt?

So gut ich Tesla finde, die Fahrzeuge sind einfach zu teuer um für die Durchsetzung der Elektromobilität relevant zu sein. Der Roadster war teuer, das Model S ist teuer und das Model X ist noch viel teurer (und war im ursprünglichen Secret Master Plan auch nicht definiert). Und das „günstige“ Model 3 ist lediglich ein Versprechen, welches zudem Teslas Model S Verkäufe gerade zu ruinieren scheint. Tesla mag ein wenig in den Premiumfahrzeug- und Sportwagen-Segmenten wildern und damit vergleichsweise große EV-Verkaufsränge erreichen, womit sie eine ganze Reihe von Premiummarken vor sich her treiben. Das haben sie erreicht, und dafür bin ich ihnen dankbar. Aber für die E-Mobilität als Gesamtes ist das meiner Meinung nach derzeit auch schon ihr ganzer Beitrag. Tesla war der Katalyst. Der Auslöser. Der Vorreiter.

Aber heute? Was hat denn der Durchschnittsbürger von Tesla? Wie hilft Tesla der Elektromobilität als Ganzes diesseits der 200 PS und 5-Meter Fahrzeuge? Wie verhilft Tesla der E-Mobilität zum Durchbruch? Weil jetzt Porsche einen Mission E baut oder Mercedes einen GLA BEV? Das soll relevant sein? Der Durchschnittsbürger, also den, den man braucht um die Elektromobilität über 2% zu bekommen, für den ist Tesla doch nichts anderes als Ferrari oder Mercedes AMG: etwas, über das man in einer Autozeitschrift liest und das man vielleicht irgendwo mal auf der Straße sieht. Wenn man Glück hat. (und nicht in Norwegen oder Kalifornien wohnt)

Und das Model 3? Ganz abgesehen davon, dass Tesla hier nur maximal Zweiter wird nach dem Ampera-e (oder Dritter nach dem Leaf 2) wird das Model 3 trotzdem noch um die 50k€ kosten - und für den Preis dann auch noch nur eine in Europa nicht so gut verkäufliche Limousine sein. Sollte zeitgleich in der EU ein nur wenig günstigeres 300km-BEV als Kompaktfahrzeug oder gar Kombi heraus kommen - das Model 3 wir dagegen kaum ankommen. Trotz SuC, trotz unglaublicher Beschleunigung und trotz riesiger Windschutzscheibe. Der Durchschnittskäufer will es in der EU bieder.

Mein Fazit: Tesla ist ungefähr genauso relevant wie in dem Bericht geschrieben: „Große Mittelstreckenfahrzeuge im Premiumsegment werden aus Imagegründen auch als BEV angeboten (Tesla-Effekt).“. Darum baut Porsche eben den Mission E und Mercedes den GLA BEV. Und darum brauchen Tesla Fahrzeuge unbedingt lächerliche Beschleunigungswerte. Reines Branding.

Wenn eine Firma vorne ist in der Elektromobilität, dann Renault/Nissan oder BYD, der inzwischen größten EV-Hersteller der Welt. Die machen heute de-facto den Status Quo, und der passt verdammt gut zu den hier eingestellten Postulat. Die machen beide auch Gewinn, womit deren Herangehensweise anscheinend auch nachhaltig und langfristig durchhaltbar ist.

Bei Tesla mache ich mir dagegen sorgen, dass denen noch vor der Auslieferung des Model 3 die Luft ausgeht - was ziemlich dumm wäre. Teslas Model 3 mag ein toller Marketing-Hype sein. Aber es werden die Zoes, Bolt/Ampera-e, Leaf 2s und e-Golfs sein, die den Umschwung einleiten und tragen werden. Tesla fehlt dazu einfach die Produktionskapazität.

Das Model S ist für mich immer noch die schönste Limousine. Aber für die Masse ist das nicht relevant.

„Sie verkaufen ihr Produkt also unter Preis.“
Das meinst Du jetzt aber nicht Ernst, oder? :unamused:
Das ist doch billiger Dummsprech.

Und warum um Himmels Willen soll Tesla weniger auf Profit angewiesen sein als BMW? :unamused:
Beides sind AG und sind daher gleichermaßen auf Profit angewiesen.

Der Artikel heisst ja u.a. auch „Status Elektromobilität…“ und soll von daher den gegenwärtigen Zustand beschreiben. Das passt aus meiner Sicht auch ganz gut.
Die weitere Überschrift „.…oder wie Tesla nicht gewinnen wird.“ deutet jedoch auf eine zukunftsorientierte Analyse hin, die in dem was ich gesehen habe zu sehr im Status Quo verhaftet ist. Wenn ich sehe, dass in einigen Ländern in ein paar Jahren keine Verbrenner mehr neu zugelassen werden dürfen, ist heute schon eine Entwicklung absehbar, die nicht zu dem passt, was der Autor „vorhersieht“.

Naheris, du stellst deine Meinung als Tatsache da, aber das stimmt halt auch oft nicht. Ich gebe dir recht, dass die Fertigungskapazitäten der alteingesessenen Autofirmen natürlich viel größer sind als bei Tesla. Das legt den Schluss nahe, dass die anderen auch bei den BEVs in Kürze das Rennen machen.
Was aber klar dagegen spricht, sind die Kapazitäten bei der Akkuherstellung. Deswegen glaube ich, dass Tesla zumindest in den nächsten Jahren im einstelligen Prozent Bereich beim Marktanteil bei den BEVs bleiben wird.

im kapitalismus macht am ende nicht der erste am markt das rennen, sondern der, der ein gleichwertiges produkt billiger oder zum gleichen preis ein besseres anbietet - und auch liefern kann.

ob tesla seinen eigenen hype angesichts der garantiert zu erwartenden konkurrenz aus dem eigenen land, fernost und europa am ende überleben wird, ist noch keine ausgemachte sache.

edit: im übrigen - warum eigentlich „gewinnen“? was gibt es zu gewinnen? die weltherrschaft über das e-auto? schreckliche vorstellung!!
verbrenner werden doch auch in konkurrenz aber auch co-existenz weltweit hergestellt.

Der Autor kannte wohl diese Studie noch nicht:
ecomento.tv/2016/06/27/umweltbil … en-studie/

Das sind sehr berechtigte Fragen, die ich mir auch immer stelle. Ganz konkret: In Schleswig-Holstein gibt es jetzt ein Förderprogramm für Ladesäulen in Kommunen. Ohne den Druck von Tesla, gäbe es die Ladesäulenverordnung und den ganzen Ärger darum nicht - es gäbe die Förderung auf BEV / PHEV nicht und ganz sicher - soweit kenne ich mich in der Landespolitik aus - gäbe es auch nicht das aktuelle Förderprogramm.

Auf der nächsten GV in unserem Ort unter TOP Ö10: „Tiefbauvorhaben: Aufstellen von zwei Ladesäulen für Elektroautos“.

Standorte: Gemeindezentrum mit Ziel der Elektrifizierung des gemeindlichen Fuhrparks und P&R-Parkplatz an der Bahnstation.

Ich werde da NIE laden - aber andere, die keinen Tesla fahren und unseren Bahnhof nutzen, um aus der Metropolregion rund um HH zu pendeln.

Exakt da entfaltet aus meiner persönlichen Sicht Tesla seine Wirkung. Elon Musk hat schon mehrfach betont, dass er davon ausgegangen war, das Teslamotors es nicht schafft und er ist selbst überrascht, wie es jetzt steht. Ganz langfristig muss Tesla keine Autos bauen. Die Bedeutung von Tesla liegt jetzt noch im Bereich de E-Mobilität, aber im Grundsatz besteht sie im Wechsel des Umgangs mit unserer Umwelt.

Mag sein, dass das mit den Autos selber so nicht mehr klappen mag in 10 Jahren - aber die anderen benötigen Batterien und das werden sie super hinbekommen - allein schon, weil Panasonic da mit drin hängt.

Wir hätten ganz sicher ohne die Langzeitwirkung von Tesla seit min 2013 auf dem deutschen Markt never ever das Thema Ladesäule auf die politische Agenda unserer Gemeinde bekommen. Und wir sind im Landkreis nicht die einzige Gemeinde - das ist einfach super !

Was ich an Tesla und vor allem Elon Musk bewundere, ist die gnadenlose Abrechnung mit alten Vorgehensweisen. Musk war 2009 fast pleite. Und er hat das wissentlich in Kauf genommen. Er hatte sich tlw. schon Geld von Freunden leihen müssen. Um einer Idee Willen, riskiert er persönlich finanziell alles - wg. einer Vision.

Klassische Werte wie Umsatz, Rendite, ROI u.s.w. interessieren ihn nur sekundär. Das ist betriebswirtschaftlich zugegebener Weise tlw. haarsträubend - aber es schafft immense Umwälzungen, Innovation und Disruptionen !

Das ist die Bedeutung von Tesla. Alle anderen Subjekte am Markt schaffen das aktuell nicht. Mag sein, dass BMW & Co. das später nach den Gesetzen des Kapitalismus besser machen und Tesla überleben. Zu verdanken haben wir es ihnen nicht. In diesem Wissen werde ich Tesla solange unterstützen, wie es mir möglich ist, um der Sache wegen…

:wink:

Der größte Verdienst von Tesla liegt darin, dass sie deutlich gezeigt haben „ES GEHT“.
Und zwar nicht als elektrifizierter Rasenmäher und Verzichtsmobil, sondern als richtiges alltags- und langstreckentaugliches Auto.

Immer wenn jemand sagt: „Das geht doch noch gar nicht elektrisch. Die Batterien, die Ladedauer, Die …“, immer zeige ich auf meinen Tesla. Da steht der Beweis: „ES GEHT“. Und wie es geht.

Klar fährt Tesla ein hohes Risiko, und klar gibt es Zweifel ob sie überleben, aber ich wünsche es mir so sehr! Ich möchte dass EM letztendlich für das was er für uns alle jetzt schon getan hat auch belohnt wird. Und sollte Tesla insolvent gehen, dann muss er wenigstens den Nobelpreis erhalten. Er hat nicht nur im sicherem Schoß einer Institution geforscht, sondern mit hohem persönlichen Einsatz seine Idee auf den Markt gebracht.

@pollux: Korrekt!

Kann mich da nur anschließen. Betrachte Tesla und Elon Musk als entscheidend für das Wohlergehen der Menschheit in der Zukunft. Manches was jetzt schon begonnen wurde wird auch ohne Tesla weiter gehen, aber mit Tesla viel schneller und besser.

Als ich zum ersten mal vor einigen Jahren gelesen habe, dass eine Firma namens Tesla mit 7.000 Laptopakkus einen Sportwagen bauen will habe ich die Nase gerümpft. Es hat sich aber herausgestellt dass EM es genau richtig angefangen hat. Ganz anders als alle vorher. Man hat immer mit Kleinwagen angefangen, kleinen asketischen Sparbüchsen mit miserablen Fahrleistungen - die niemand haben will und die auch noch extrem teuer waren. Ich selbst wäre nicht auf den Gedanken gekommen, mit einem Rennwagen oder einem Dickschiff anzufangen. Anhängerkupplung? Geradezu ausgeschlossen mit einem Elektroauto. Nicht bei Elon Musk. Der wird auch Kombis bauen und Pickups, das ganze Programm. Und natürlich schnelle Sportwagen. Hätte ich nie so angefangen. EM hat Recht. Es ist eigentlich ganz einfach, aber man muss erst drauf kommen.

Auch als ich von der Gigafabrik gehört habe war meine erste Reaktion ein Stirnrunzeln. Es macht aber Sinn, und in kürzester Zeit realisiert sich das, was sich vor Kurzem niemand auch nur vorgestellt hat. Ist eine sehr spannende Zeit, kann kaum erwarten zu sehen wie es weiter geht. Einen Schiffbruch von Tesla würde ich als persönlichen Schicksalsschlag empfinden. Habe Model 3 reserviert. Nicht weil ich unbedingt ein so leistungsstarkes und immer noch teures Auto brauche, sondern ganz wesentlich auch, um meinen Beitrag zu leisten. Die 1.000 Euro Anzahlung habe ich sehr gerne bezahlt. Würde auch 5.000 anzahlen, wenn es hilft - und wenn ich in der Warteliste nach vorne rutsche.

Grüße
Frank

Schon heute hat jeder Bürger, egal ob Durchschnitt oder nicht, sehr viel von Tesla (oder besser gesagt: von Elektroautos im Allgemeinen), denn diese verpesten nicht die Luft die er um sich herum hat und die er einatmen muss! Scheinbar raffen viele das einfach nicht. Es wird immer ein Riesenbohei gemacht um gesundes Essen, gesundes Trinken, etc. Aber bei den Sachen kann ja jeder in sich reinschaufeln was er will, es betrifft nur einen selber. Die von Verbrennern aller Art verpestete Luft müssen aber leider alle einatmen und nicht nur die, die diese Verschmutzung verursachen. Und das ist einfach zum kotzen!

+1

Danke dafür.

Gruss

Mario

Was manche für eine pessimistische Ader haben, verstehe ich nicht. Über 130.000 Tesla Model S fahren weltweit um. 372.000 Reservierungen für das Tesla Model 3. alles bekannt. Und immer noch pessimistisch?

Viel braucht es nicht. Ich verdiene angeblich nur leicht über dem Deutschland-Durchschnitt mit meinen 2500 Netto pro Monat und ich habe sehr viel von meinem Tesla. Die Frage, ob überteuerte Eigentumswohnung oder Tesla war aber auch leicht zu beantworten. Schwerer wäre es sicherlich, wenn als weitere Alternative noch Frau/Kinder dazu käme :smiley: