These zur E-Mobilität: Die Deutschen Hersteller dürfen nicht

Ich habe mich mal etwas mit damit beschäftigt, warum die deutschen Autobauer das Thema Elektromobilität „verschlafen“. Dass die Autobauer zu blöde sind bzw. deren Ingenieure keine diesbezüglichen Ideen erarbeiten habe ich von vornerein ausgeschlossen; an einem guten Geschäft war die deutsche Industrie eigentlich immer interessiert.
Bei meiner Recherche ist mir jedoch etwas aufgefallen, was in meinen Augen als Begründung für die Zurückhaltung in dem angesprochenen Themenbereich herhalten kann:
Ich denke, dass die Eigentümer der AGs dieses Thema verhindern. Die deutsche Automobilindustrie ist zum Teil in der Hand großer Erdölförderländer.

Beispiel Daimler: Knapp 7% der Aktien befinden sich in Besitz von Kuwait;
Quelle: [url]Information on Daimler AG

Beispiel Volkswagen: 17% der Aktien befinden sich im Besitz von Qatar;
Quelle: [url]http://www.volkswagenag.com/content/vwcorp/content/de/investor_relations/share/Shareholder_Structure.html[/url]

Einzig bei BMW kann ich keinen Hinweis auf Anteile des Aktienbesitzes im Arabischen Raum finden; dafür ist mit den USA der derzeit höchstvolumige Förderer von Erdöl mit 30% beteiligt;
Quelle: [url]https://www.bmwgroup.com/de/investor-relations/aktie.html[/url]

Übersicht zur Erdölförderung 2015:
Quelle: [url]Erdöl: Fördermenge der OPEC-Länder pro Tag 2022 | Statista

Was haltet ihr von meiner These?

Ja - natürlich - das ist ein Grund…richtig erkannt :slight_smile:

mag ja alles sein, aber die vebrenner laufen doch prächtig. VW hat z. b. letztes jahr 11 mrd.(!) gewinn nach steuern gemacht. warum sollten die z. z. auf ungewisse umsätze umsatteln, wenn die bei niedrigem ölpreis noch jahrelang weiter verbrenner verkaufen können? ökonomisch machen die doch alles richtig.

es reicht doch, wenn die deutschen das volks-e-auto parallel in aller ruhe entwickeln und in sagen wir 5 jahren hinstellen, preislich interessant und techn. auf dem dann besseren stand ohne die ganzen fehler und zipperlein der jetzigen e-autos. im übrigen ist das reine akku-e-auto noch lange keine ausgemachte sache!

Bei BMW befinden sich immer noch sehr viele Aktien im Eigentum der Familie Quandt/Klatten und die machen mächtig Druck in Richtung Elektromibilität. Hier sind es die Manager in Müchen, die sich gegen den Druck wehren.

Die arabischen Ölförderländer suchen doch nach Möglichkeiten auch in der Post-Petro-Ära ihren Reichtum zu mehren, deshalb investieren Sie ihre Gewinne auch weltweit. Wenn die in irgendeiner Richtung Druck machen, dann wie jeder normale Investor - mehr Gewinn. Ich

sehe da keine Ölverschwörung, man kann das Verhalten der Automobilindustrie sehr gut ohne Hidden Agenda arabische Investoren erklären. Es geht um Gewinnmaximierung und noch sehen die meisten Bosse die großen Gewinne nicht bei den BEVs. Wenn man die Zahlen von Tesla anschaut, kann man sie irgendwie verstehen.

Spannend wird es, wer bei einem Umschwenken der Massen-Nachfrage auf BEVs - was nach meiner Überzeugung in den nächsten Jahren kommen wird - schnell genug reagieren kann und wer nicht. Ich denken, dass es da den einen oder anderen Etablierten erwischen wird, während andere gute Geschäfte machen werden.

Gruß Mathie

ich denke neben dem druck aus der öllobby kommt auch druck von unten, sprich von den autogaragen.
die würden (oder werden) ganz massiv arbeit verlieren wenn die verbrenner von den strassen verschwinden. es wird tausende arbeitslose mechaniker geben. ganz abgesehen vom personalabbau in der produktion. das ganze wird also auch ein politikum.

Ja ja das liest man immer wieder … Aber wie ist es denn in der Realität: ich bin mit meinem Model S genauso oft in der Werkstatt, wie mit jedem anderen Auto vorher! Wenn man die „Herstellerempfehlung“ 1x im Jahr oder alle 20.000km befolgt, sogar öfter!

Die mögliche Wertschöpfung der bestehenden Kfz-Händler und in den Kfz-Werkstätten reduziert sich bei rein batteriegetriebenen PKW drastisch. So wird es z.B. für ein Autohaus mit mehr als 10 Mitarbeitern eine Herausforderung, die Personalkosten lfd. zu erwirtschaften.

Ok. Warum? Ich z. B. war die letzten 20 Jahre mit 7 verschiedenen PKW nie wegen des Motors in der Werkstatt (davor war es anders, aber da habe ich noch selber geschraubt :smiley: ) sondern eher wegen Unfällen, irgendwelchem Elektronikram, wackelnden Sitzen uswusf. Die Wartungskosten (Öl, Bremsen) waren dagegen sehr überschaubar. Ehrlich gesagt gehe ich davon aus, dass sich dort recht wenig tun wird (siehe z. B. Serviceplan i3). Wahrscheinlich wird es nur etwas sauberer :smiley:

Bye Thomas

Nicht so viel. Du gibst die Antwort selbst: Vor Tesla hat niemand an ein gutes Geschäft geglaubt.

Die deutsche Industrie (nicht nur Auto) hat es in den letzten 50 Jahren verlernt, Risikoinvestitionen zu tätigen. Seit nur noch BWLer die Unternehmen führen, wird nur noch Geld in die Hand genommen, wenn der ROI 99% gesichert scheint. Das Ergebnis ist, dass wir einen Technologiebereich nach dem anderen wegschenken. Nicht erst kürzlich Akkutechnik und Solarzellen, sondern z.B. auch schon in den 80ern Unterhaltungselektronik und Computertechnik. (Einzig Maschinenbau geht noch immer ganz gut und wenn man genau hinschaut, dann sieht man, dass diese Mittelständler oft inhabergeführt sind – und die Inhaber sind eben keine BWLer.)

Das sind doch alles vorgeschobene Argumente, mit den Mechaniker…
Meine 40000km Inspektion bei Tesla hat eine Vorgabe Zeit von 5,7 Stunden!!!
Wer soll dann weniger Arbeit haben???

Gruss

Mario

Wo ist denn bei Tesla das gute Geschäft? Das einzige, was Tesla sieht ist derzeit eine Chance auf ein gutes Geschäft ab 2020. Das ist den anderen Marken aber nicht verwehrt, denn wir haben noch nicht 2020. Was Tesla derzeit macht ist - übrigens wie Amazon - mit hohen Anfangsverlust einen Marktanteil zu erwerben um dann später hoffentlich Gewinn zu erwirtschaften.

Richtig. Inzwischen glaubt man eben nicht nur bei Tesla, sondern auch bei anderen Herstellern an ein gutes Geschäft.

Ich habe bereits andernorts hier im Forum dargelegt, warum ich es für deutsche Hersteller für ausreichend halte, wenn die 2022 mit vernünftigen E-Autos kommen. – Leider.

Ich sehe da doch Unterschiede. Amazon befindet sich in einem massiven Verdrängungswettbewerb. Um andere Online- (und evtl. auch Offline-)Händler tot zu machen, wird auch bedenkenlos unter Preis verkauft. Tesla möchte meines Erachten keinen anderen Autohersteller kaputt machen; so ein Vorhaben wäre doch eher lächerlich. Sie möchten ein Stück vom Markt und verkaufen bisher alle Produkte mit hohem Gewinn (Stückgewinn); lediglich die enormen Investitionen in die Zukunft lassen am Ende einen Verlust entstehen. (Schaut man sich alte Dokumente an, war schon für 2015 Gewinn geplant – aber z.B. keine Gigafactory.)

das mit den KfZ Werkstätten könnte man meinen, auch klar, daß weniger Arbeit / Reparaturen grundsätzlich entstehen können.
Aber der KfZ Handwerk Dachverband ist äußerst positiv der Sache eingestimmt. Da seh ich kein Wehklagen und keine Untergangsstimmung.
Das eher nur bei den veralteten Köpfen der OEM´s und bei den Mineralölkonzernen.