Benzin-im-Blut-Vergiftung

Sehr guter Artikel, meiner Meinung nach:

Benzin-im-Blut-Vergiftung: Wie deutsche Autobauer die Tesla-Revolution verschlafen

Kann ich dir nur beipflichten. Sehr schön geschrieben.

Gruß

Kurt

Ich finde den Artikel von der Grundaussage auch gut. Allerdings enthält er einige Fehler und der Vergleich zwischen den M3 Bestellungen und dem deutschen Automarkt sind einfach nur völlig sinnlos und eher schädlich.

Ich kann keine größeren Fehler feststellen.
Und sinnlos sind die Vegleiche keineswegs: nicht jeder Leser hat eine Vorstellung davon, ob nun 300.000 eine große oder eine kleine Zahl an Autos ist. Da ist ein Vegleich mit Marktgrößen schon hilfreich, um die Relationen zu erkennen.

Na ja, hier mal ein paar Fehler:

  • Das Model S hat keinen Start-Knopf
  • Das Ludi-Update kostet nur 11k EUR und ist nicht nur ein Software Update
  • Der Autor schließt aus Teslas derzeitigen Verlusten, dass sich mit dem Model 3 vielleicht kein Geld verdienen lässt. Trugschluss, da Tesla auch heute schon eine gesunde Marge beim S erwirtschaftet.
  • „Den 3er kann man bestellen, aber nicht kaufen…:“. Falsch, den 3er kann man auch noch nicht bestellen, nur reservieren
  • „325 Millionen Spielgeld“. Das ist kein Spielgeld, da es erstattungsfähig ist. Es sind wohl Betriebsmittel, denen bilanztechnisch aber eine Verbindlichkeit gegenübersteht.
    Vielleicht gibt es noch mehr.

Und was mich an den Zahlen stört: Er vergleicht die weltweiten Bestellungen mit dem Deutschen Automarkt, obwohl nur ein kleiner Prozentsatz der Bestellungen aus DE kommen wird. Warum, weil er den Tot der Deutschen Autoindustrie postuliert und das illustrieren möchte. Dazu kommt ihm dieses unredliche Zahlenspiel gerade recht. Damit macht er sich aber hochgradig angreifbar, und das schadet der Wirkung dieses ansonsten sehr schönen Artikels.

Nochmal, ich finde den Artikel flott geschrieben und sehr positiv, ich könnte über die oben gelisteten Fehler hinwegsehen. Das sind Unschärfen die im journalistischen Umfeld alltäglich sind. Den Zahlenvergleich hätte er in meinen Augen besser weggelassen.

Oliver

@Oberfranke:
Erwartest Du bei einem Kommentar in der Presse eine wissenschaftliche Arbeit?
Alles was Du auszusetzen hast, sind Nebensächlichkeiten und Unschärfen, die bei diesem Thema und dem Inhalt des Artikels keine Rolle spielen.
Auch der Vergleich ist doch nicht wirklich irreführend, wenn man es nicht unbedingt missverstehen will.
Man kann es mit der geforderten Faktentreue auch übertreiben …

Der Vergleich weltweite Bestellungen mit dem deutschen Markt ist tatsächlich ein kapitaler Bock und er ist wesentlich für den Abgesang auf die deutsche Autoindustrie. Das macht den Artikel unnötigerweise angreifbar. Die übrigen Fehler sind tatsächlich nix, worüber man sich aufregen sollte.

Sehe es also ähnlich wie Oberfranke!

Gruß Mathie

Allein schon der Titel ist goldig und mehr wert als jede Fachdiskussion. Weiter so.

Warum soll das ein kapitaler Bock sein?
Er schreibt ja nicht, dass die 300.000 Bestellungen für Deutschland sind. Er schreibt ausdrücklich „Um diese Zahl einzuordnen: … Wären dies Verkäufe in Deutschland, …“
Es ist also kein „Bock“, sondern soll dem Leser nur helfen, diese Zahl irgendwie einzuordnen, indem er den deutschen Markt als Vergleich heranzieht, womit ein deutscher Leser eher was anfangen kann als mit dem Weltmarkt oder dem US-Markt. Solche Vergleiche sind durchaus üblich und auch nützlich.
Außerdem ist ja auch die deutsche Autoindustrie weltweit tätig, und konkurriert somit auch auf der ganzen Welt mit Tesla. Es ist dann ja auch noch ein Vergleich mit den weltweiten Verkäufen des VW-Golf enthalten. Alles ganz verständlich und nicht irreführend, sondern hilfreich, finde ich.
Ich sehe nicht, weshalb der Artikel dadurch angreifbar würde.

Seltsam, dass ihr da nicht richtig lest und ihm scheinbar Aussagen unterstellt, die er gar nicht gemacht hat?
Ihr fordert Genauigkeit beim Schreiben, lasst aber selbst die Genauigkeit beim Lesen vermissen.

Ich denke auch, dass die Zahlen nur dazu dienen einen Relation herzustellen - damit der Leser sich etwas darunter vorstellen kann. Das ist dann so ähnlich, wie der „Fußballplatz“, das „Saarland“ oder „Badewannen“, wenn es um Größenvergleiche geht.

Solange die etablierten Autobauer und auch der Kommentar von „Schwarzmaler“ in dem Beitrag es nicht sehen, das der Erfolg von Tesla sehr viel mit den SuC zu tun hat, denke ich hält der hype weiter an. M3 besteller wollen ja auch von Nord nach Süd fahren ohne große Gedanken an einen Ladevorgang zu verlieren.
Disty

@ZoePionierin, wo ist denn der Unterschied zwischen Saarland und Badewanne :wink: :stuck_out_tongue:
Sorry, aber das musste sein als Rheinland-Pfälzer

Also ich lese das anders als Du, hier der Textausschnitte um den es mir geht:

Also ich sehe da ganz eindeutig die Aussage, dass Tesla 10 Prozent des deutschen Marktes „vertickt“ habe. Hier wurde nicht soviel wie vertickt, sondern ein Anteil des deutschen Marktes!

Der Vergleich folgt dann im nächsten Satz „halb so viel wie“ der dritte Satz relativiert das ganze, weil das „Verticken“ ja, wie schon weiter oben im Text implizit dargestellt, doch kein Verkaufen sei, da man das M3 ja noch gar nicht kaufen könne. Könnte man kaufen, wäre man Nummer zwei des deutschen Marktes.

Also für mich ist das ein kapitaler Bock, die anderen Fehler im Text wie Ludi-Upgrade OTA machen seine Argumentation nicht kaputt.

Gruß Mathie

Kein normaler Leser würde bei diesen Zeilen annehmen, Tesla hätte diese 10% in Deutschland vertickt, denn es steht ja deutlich drin: „Wären dies Verkäufe in Deutschland …“.

Wenn Du einen Satz aus dem Zusammenhang reißen willst, nur um es absichtlich falsch zu verstehen … dann macht das den Artikel noch lange nicht sachlich angreifbar.

Ich habe nichts aus dem Zusammenhang gerissen, den Satz habe ich ja mit zitiert. Aber für mich bezieht sich der von Dir zitierte Irrealis auf Verkäufe. Oder willst Du sagen, der Autor halte die die Reservierungen tatsächlich für Verkäufe und der Irrealis beziehe sich lediglich auf Deutschland?

Gruß Mathie

Die anderen aufgeführten Fehler hätten wütende Proteste ausgelöst, wären es Details mit negativem Beigeschmack in einem Artikel mit negativem Grundtenor.

ähm…
ich fand den Artikel sehr nett. Er hat mir einfach gefallen. Punkt!

LG
Frank

Äh … ja:

Er bezeichnet die Reservireungen bei seinem Vergleich flapsig als Verkäufe. Dass es keine echten Verkäufe sondern Reservierungen sind, geht aber auch aus dem Artikel hervor.

Zitiert schon, aber bei der Interpretation gehst Du selektiv vor und reißt Einzelheiten aus dem Zusammenhang.

Ich denke die unterschiedlichen Ansichten über Sinn und Unsinn dieses Vergleiches sind jetzt ausreichend klar geworden.
Lasst uns diesen an sich sehr positiven Artikel nicht weiter zerreden.

Ich weiß, dass ich diese Diskussion mit meinem Beitrag angefangen habe, mir war es wichtig da etwas auf die Euphoriebremse zu treten. Bin ja mit meinen Bedenken auch nicht alleine. Eine weitere Eskalation dieses Austauschs liegt mir aber fern weil es den Wert des Artikels unnötig schmälern würde. Insofern: Let’s agree to disagree and move on.

Oliver

Also denkst Du, dass die Aussage tatsächlich so lauten soll:

„Wären die weltweiten Reservierungszahlen Reservierungen in Deutschland, Tesla hätte nach einer Woche direkt Platz 2 der deutschen Jahres-Zulassungsstatistik erobert.“

Das macht doch noch weniger Sinn, mit unverbindlicher Reservierungen erobert man keinen Platz in der Zulassungsstatistik und der Vergleich weltweit mit DE wird dadurch nicht sinnvoller. Wenn Hyundai seine weltweiten Verkäufe in DE verkaufen würden, würden sie sogar auf Platz eins der deutschen Statistik stehen. Das sagt doch nix aus.

Sollte der Autor tatsächlich, so wie Du glaubst, tatsächlich bewusst die weltweiten Reservierungen mit den Verkäufen der anderen Marke in Deutschland vergleichen, wäre das in meinen Augen ein noch größerer Bock, als die Verwechslung von weltweiten Zahlen mit deutschen Zahlen. Fände ich schade für den sympathischen Artikel.

Gruß Mathie