Swatch/Hayek: Superbatterie soll Milliarden einbringen

Spannend

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Abwarten.

Batteriewunder werden gefühlt seit Anbeginn der Menschheit angekündigt.

Der junge Hayek ist nicht sein Vater und spätestens wenn ich Joe Ackermann höre, kommen mir Zweifel.
Besonders die Umsatzprognosen im Zusammenhang mit dem Vorschlag eines IPO erinnern für einen Moment an Nunzio La Vecchia.

500 km plus 30% gibt also 700 km - interessant.

Zwar schönfärberisch ausgedrückt, aber es stimmt so.

Wie bei allen Batterierevolutionen gilt auch hier: Ich glaube es, wenn sie käuflich sind. Von „Patente“ bis „Massenproduktion“ vergeht da gerne ein halbes oder ganzes Jahrzehnt.

Wie sagte Musk so schön? Sinngemäß: „Erzählt uns nichts von neuen Wunderbatterien. Packt ein Muster in einen Umschlag, schickt es uns und wenn es gut ist, melden wir uns schon.“ Bis jetzt mussten sie wohl noch keinen größeren Briefkasten montieren.

Weshalb sollte Hayek eine Musterzelle an Elon schicken, wenn die Erfindung „durch 20 Patente geschützt“ ist? :wink:

Na ganz einfach - weil TESLA der weltweit mit Abstand größte Abnehmer von Batterien ist… Hayek wird die Batterien ja nicht in seine Uhren einbauen und wird im Artikel mit der Aussage zitiert sie hätten aus dem SMART Desaster gelernt nicht mehr komplette Autos bauen zu wollen sondern nur noch Komponenten! Also macht es jede Menge SInn einen Prototyp an TESLA zu schicken… aber vermutlich trauen sie sich das nicht :smiley:

Wenn man nur Komponenten und keine ganzen Autos bauen will, muss man die mit 20 Patenten geschütze Zellchemie an Tesla schicken?
Eine etwas verquere, Tesla-zentristische Logik.

Es wird ja gesagt, dass Hayek erkannt habe, dass der Markt riesig sein werde. Hayek könnte also auch eine eigene Zellproduktion aufbauen. Die wird es auch brauchen. Nicht überall kann Tesla draufstehen, wenn man möglichst bald genügend gute und billige Zellen für mehr E-Autos und evtl. neue, bessere und günstigere Zellchemien auf dem Markt sehen will.

Es kommen ja immer wieder Nachrichten über angebliche Wunderbatterien und dann verschwinden sie in der Versenkung.

Aber: Das Bessere ist des Guten Feind. Es geht darum, die Entwicklung voran zu bringen und noch bestehende Nachteile (Ladekapazität, Preis etc.) zu reduzieren. Wer dies erreicht, ist mir egal. Wichtig ist, dass immer dann, wenn signifikante Vorteile in der Batterietechnik erarbeitet werden, diese allen interessierten Firmen zugänglich gemacht werden, damit es möglichst schnell mit der elektrischen Mobilität vorwärts geht. Natürlich nicht zwingend altruistisch, aber Lizenzgebühren wird man wohl zahlen können, die zahlt letztlich immer der Käufer.

Eine „Superbatterie“ muss die bestehende Li-Ion-Technik auf mindestens einem der folgenden Gebiete übertreffen:

  • Energiedichte
  • Leistungsdichte
  • Zyklen/Lebensdauer
  • Kosten für Rohstoffe und/oder Herstellungsprozess

Meist wird ein Durchbruch auf einem der Gebiete mit viel Trara verkündet: „Lädt in 3 Minuten“ / „einfach ausdrucken“ / „nur aus Carbon, keine Schwermetalle!“ usw. Die Probleme beginnen dann, das Wundermaterial/Verfahren in den anderen Disziplinen konkurrenzfähig zu machen. Dafür ist aufwändige Forschung und weitere Entwicklung nötig. Das Geld hierfür soll mit dem lauten Trara eingeworben werden. Ist ja auch ok, aber der Erfolg ist nicht garantiert! Daher verwundert es mich nicht, dass es noch keine marktreife Superbatterie-Technik gibt. Vom Durchbruch des bis zur Marktreife dauert es locker 5 Jahre, in der Zeit ist Li-Ion bei den bekannten 7 bis 8% pro Jahr nicht stehen geblieben - und die Supertechnik unter Umständen nicht mehr konkurrenzfähig.

Angenommen, eine Superbatterie ist marktreif und wird in ernstzunehmendem Volumen produziert. Wieso sollte der Hersteller seine Zellen wesentlich unter den 145$/kWh anbieten, die LG-Chem angeblich für die Zellen im GM Volt verlangt? Sprich, er will eine möglichst große Spanne erzielen und zum Maximum verkaufen. Die E-Mobilität profitiert eher von der besseren Verfügbarkeit, als am Forschungsdurchbruch.

Nee, da glaube ich lieber an das „down to earth“ Vorgehen, mit GigaFactory und Volumeneffekten die Zellpreise von Li-Ion runter zu bringen. Und zwar heute schon absehbar beginnend ab 2018.

Kann das nicht mehr hören. Superbatterie. …

Auch dann werden die Kunden nicht ausschließlich aufgrund eines Hochglanzprospektes kaufen. Im Übrigen ist ein Patent kein Geheimhaltungsabkommen, sondern im Gegenteil die vollständige Offenlegung der Erfindung im Gegenzug für ein langjähriges exklusives Verwertungsrecht. Wenn es also 20 Patente gibt, dann liegt die Zellchemie bereits offen.

:question: :question:

Klar. Aber es bedeutet ja nicht „All our patents are yours!“ :wink: Insofern kann Hayek den Aufbau einer eigenen Zellproduktion durchziehen, falls
A) die Zelle wie behauptet tatsächlich in einem der genannten Bereiche besser ist:

B) er eine Produktionsstätte finanzieren/planen kann, die in der Lage ist, mit dem zu erwartenden Kostenzerfall der Kosten pro kWh bei Lithium-Ionen bis zu / beim Start der Massenproduktion seiner eigenen, neuen Zelle (in 5 bis X Jahren) konkurrenzieren zu können.

Die Chemie von Coca Cola liegt auch nicht offen. Ich glaube nicht das man sich die exakte Zellchemie patentieren lässt.

Patente werden immer so ungenau wie irgendwie möglich formuliert.
Beispielsweise würde man sich die Verwendung von Vanadium patentieren lassen.
Steht in der Patentschrift die exakte Zusammensetzung drin, so muss doch nur etwas abgewichen werden, um das Patent zu umgehen.

Hätte ich die Schraube erfunden, hätte ich ein „Element zur lösbaren Verbindung mehrerer Bauteile“ patentiert.

Gekauft wird auf Basis zigfach durchgetesteter Muster, nicht aufgrund blumiger Beschreibungen in Hochglanzsprospekten. Ob also Mister X eine eigene Zellproduktion aufbauen will oder nicht, ob das Wunderding patentiert ist oder nicht: Die potentiellen Abnehmer werden Muster erhalten müssen. Und bevor man eine Zellproduktion aufzieht, sichert man sich eher mal einen Kunden, um nicht am Ende mit einer Zellproduktion ohne Kunden pleite zu gehen. Sich mit dem mit weitem Abstand größten Einzelabnehmer für LiIon Zellen in Verbindung zu setzen, liegt also nahe. Sprich: Man packt eine Zelle in einen Umschlag, schreibt „Tesla, z.Hd. Elon Musk, 45500 Fremont Boulevard“ drauf und schickt ihn ab - so wie Musk sich das erbat.

Die Zusammensetzung von Coca Cola ist aber auch nicht patentiert. Es handelt sich dabei um ein „trade secret“. Auf Deutsch würde man das wohl Geschäftsgeheimnis nennen. Wird nicht veröffentlicht und streng geheim gehalten.
Ein komplexes Produkt wie ein Akku besteht immer aus einer Kombination von Patenten und Geschäftsgeheimnissen. So verhindert man effektiv einen Nachbau seines Produkts. Details würden hier aber zu weit führen.

Wie es aussieht, gibt Hayek Vollwatt …

Naja, da sind keine neuen Infos drin.
Das ist der alte Kaffee von neulich und könnte immernoch dazu dienen, Investoren zu locken oder Kurse von Wertpapieren zu… öhm… beeinflussen :laughing: