Auf die Gefahr hin, unakademisch zu klingen oder bereits abgehandeltes wieder aufzukochen:
Der fossile Kraftstoff entsteht ja nicht am Zapfhahn. Er muss erschlossen, gefördert, transportiert, aufbereitet, mit Additiven versehen, zugestellt und gelagert werden. Um dann erst im Automobil durch Verbrennung zur Fortbewegung genutzt werden zu können.
Ich wüsste gerne, hat da irgendwer irgendwelche Näherungswerte veröffentlicht?
Nach dem Tanken wird es etwas einfacher mit der Berechnung:
1 Liter Benzin verbrennt zu 2,33 Kilogramm CO2
1 Liter Diesel verbrennt zu 2,64 Kilogramm CO2
1 Liter Autogas verbrennt zu 1,64 Kilogramm CO2
1 Kilogramm Erdgas verbrennt zu 2,79 Kilogramm CO2
Also, wie sieht die Gesamt CO2 Bilanz der meistverkauften Fahrzeugmodele in Europa aus?
Und warum steht die Bilanz bis zur Tankstelle nicht an der Zapfsäule?
Benzin-/Dieselherstellung hat einen Wirkungsgrad von ca. 80-85% (d.h. pro Liter, der ein Auto verbrennt, werden insgesamt 1.17 - 1.25 Liter verbrannt), siehe hier, Seite 68 unten links:
Vgl. auch die Literaturangaben welche ich in dieser Tabelle angeführt habe (insb. Verweis C, vollst. Angaben auf Rückseite, Studien findest du im Netz):
Nur zum korrekten Verständnis:
Werden pro im Auto verbrannten Liter Kraftstoff nochmals 0,17 bis 0 25 Liter in der Herstellung verbrannt, oder pro Liter in Auto nochmals 1,17 bis 1,25 Liter obendrauf?
Und wenn ich das richtig verstehe sind das eher „Benzinäquivalente“, oder nicht? Will sagen, faktisch wird nicht nur Öl verbrannt, sondern bspw. auch Strom genutzt etc. Und die Gesamtumweltbelastung die dabei entsteht entspricht dem Verbrennen von 0,17-0,25 Liter.
Diese genannten Well-To-Tank Zahlen sind schon deutlich mehr als nur die Raffinerie. Wikipedia erklärt das wie folgt:
"Well-to-Tank fasst dabei den Produktionsaufwand zusammen, der für Primärenergieförderung, den Transport der Primärenergieträger, die Raffinierung, Aufbereitung und beispielsweise Kompression bei Antriebsgasen, sowie den Transport der Treibstoffe zu den Tankstellen entsteht. Da es sich um eine reine Aufwandsbetrachtung handelt, bleiben energetische Verluste und ökologische Auswirkungen, die beispielsweise bei der Erdölgewinnung durch das Abfackeln von Begleitgasen entstehen, bei WTT ebenso wie beim Erntefaktor weitgehend unbetrachtet. Zusätzlich zum Förderaufwand wird nur der Aufwand für die Errichtung und den Betrieb der Anlagen zur Abfackelung bilanziert. "
Oh bitte vergesst auch nicht, dass die Klimabilanz von Öl und Gas durch die Erschöpfung der einfach zu erreichenden Vorkommen massiv schlechter wird. Öl kommt immer häufiger aus Ölsand oder wird per Fracking gewonnen. Zahlen von gestern sind also ggf. heute schon veraltet.
Also 16 % resp. 18 % zusätzlich zur reinen, physikalischen Verbrennung (2,62 bzw. 2,36 kg CO2/l). Vor dem Hintergrund von Fracking und Ölsand kann ich die u.a. von Shell kommunizierten +20% in der Emissionstabelle von 2016 also ruhig stehen lassen. Tendenz: dreckiger