Warteliste verlängert...

Hallo zusammen,

es ist vollbracht, die Bestellung ist raus.

Hier meine Wahl:

Model S 90D
Allradantrieb Inklusive
Reichweiten Upgrade
Titanium Metallic Paint
Panorama-Glasdach
21-Zoll-Felgen Turbine silber
Sitze der neuen Generation, schwarz
Dekor Klavierlack schwarz Inklusive
Passender Yacht Floor Inklusive
Alcantara-Dachhimmel - schwarz Inklusive
Für Supercharger ausgestattet Inklusive
Autopilot-Komfortmerkmale
Premium Interieur und Beleuchtung
Smart Air-Luftfederung
Ultra High Fidelity Sound
Kaltwetter-Paket
Diebstahlschutzpaket Inklusive
19 Zoll Pirelli Winterreifensatz

Wie viele von euch, habe ich Monate (Seit Juni) gerungen bis die Bestellung letztendlich platziert wurde. In die Zeitspanne viel auch eine Preiserhöhung, so daß ich nun noch im November zugeschlagen habe.
Liefertermin steht auf Mai, da ich bis dahin noch komplett mit BMWs unterwegs bin.

Folgende Abwägungen habe ich getroffen.

Nachteile:

  • Preis:
    Ich hätte nie gedacht, ein Auto zu kaufen, daß teuerer ist als meine erste Wohnung…
    Mein aktueller BMW, ein X3, 35d, mit allem Schnickschnack inkl Servicepaket, Standheizung, Garatieverlängerung etc. war schon teuer aber hier legen wir nochmal gut 30% oben drauf.
    Mit vergleichen wie sie gerne die Verkäufer anbringen (Porsche Panamera, 6er/7er BMW oder Audi A8) konnte ich nichts anfangen, das war nie der Bereich, der für mich in Frage kam.
    Zwar stehts interessant, aber immer vom Geld, daß ich ausgeben wollte und vom Image her bei Kunden schwer zu vermitteln. Gerade im Mittelstand, oder als Dienstleister für größere Firmen bekommt man gerade in Deutschland eher spitze Kommentare.
    Einer der Gründe, warum keines meiner Autos eine Modellbezeichnung drauf hatte.
    (In USA hab ich das ganz anders erlebt… Aber in Deutschland ist der Neid einfach die höchste Form der Anerkennung. Ich hoffe, daß es bei einem Elektroauto eher positiv gesehen wird.)

    So stand dann die Entscheidung, daß die Anzahlung entsprechend ausfallen muss, daß die Raten und laufenden Kosten unter denen des aktuellen Wagens liegen.
    Bei ca 20.000 KM im Jahr kann ich die Mehrkosten noch nicht reinfahren, zumal erst mal die Ladeinfrastruktur am Firmenparkplatz her muss (Zähler, Kabel, CEE32 Dose - später dann die Ladestation und/oder Doppellader falls notwendig)

  • Reichweite:
    Reale 400km, evtl. sogar weniger können einschränken (Ich bin noch nicht so trainiert wie manch einer hier, wird noch, aber ich komme von einem BMW mit Verpenner, also einem eher binärem Fahrprofil)

    Mit etwas Planung, Anpassung der Fahrweise und dem Supercharger Netzwerk, kommen wir aber überall hin, wo wir bislang auch hingekommen sind.
    Die Ladepausen sind beim weiblichen Teil der Familie willkommen, denn bislang war ich eher auf „Durchfahren, gepieselt wird am Zielort“ :wink:
    Die Probefahrt am Wochenende gab letztendlich den Ausschlag. Man kommt an, etwas langsamer, dafür entspannter und die Pipipause führt zu keinem kleinen Ehestreit, denn sie ist notwendig.
    Bei Kundenbesuchen komme ich entspannter an und kann bei einer Superchargerpause die Vorbereitung für den Termin erledigen, die sonst noch im Büro angefallen wäre.

Vorteile:

  • Qualität:
    Es wird zwar immer viel über Autos aus den USA gelästert, aber ich finde das Model S durchaus gut verarbeitet. Klar, ich kann keine Erfahrung mit Porsche oder einem 7er vorweisen, aber 5er, 6er, X5 waren viele dabei und Auch Audis (A6)
    Ich bin was Qualität von Deutschen Premiumpreis Marken angeht enttäuscht. Habe 2 Wandlungen bei BMW hinter mir. Bei all den Ausstattungspaketen hätte ich mir hier ein 'Anti-Knacks, Knirsch etc. Paket gewünscht :wink:
    Jedoch möchte ich anmerken, daß der Service bei BMW, zumindest in der Niederlassung in München top ist. Sie sind mich ja nicht ganz los, ich bleibe mit meinem kleinen Flitzer ja noch länger (Aber das Model 3 droht schon :slight_smile:)
    Bei der Probefahrt mit dem Model S hatte ich jedenfalls keine Ruckler eines Dieselmotors im Teillastbereich, Keine Knirschen und Knistern beim Drücken von Schaltern und kein Klappern von der Laderaumabdeckung.
    Auch das Panoramadach gab keine Geräusche von sich.
    Dazu keine X Schalter (Ich bedauere hier jeden Porschefahrer, daß wäre für mich der Horror, schlimmer wie bei einem Schaltpult eines A-Kraftwerkes)
    Im Model S ist einfach wenig, was Geräusche von sich geben kann :wink:

  • Technik:
    Als ITler bin ich von Natur aus Technik affin. Im Firmennetzwerk, und auch zuhause, da muss stehts das aktuellste laufen.
    Mein Motto ist, was man dem Kunden verkaufen möchte, muss man selbst einsetzen teilweise auch drunter leiden, nur so klappt eine reale und zielführende Beratung.

    Die aktuell aus meiner Sicht größten Probleme im Model S sind alles Probleme, die man patchen kann. Das Navi ist, sorry, furchtbar. Keiner von uns hätte sich sowas von BMW, Audi oder Porsche gefallen lassen. Aber was soll’s, hier gibts ein Update und gut.
    Genauso die Klimaanlage. Ist aktuell halt kaputt gepatcht, evtl. müsste man Tesla mal Testmanagementschulungen anbieten :wink: Bitte zukünftig auch aus Kundensicht in den Rockies, Norwegen oder einem europäschem Winter testen :smiley:

  • Power:
    Der 90D ist über jeden Zweifel erhaben. Ich muss zugeben früher auch eher eine Klasse runter gegangen zu sein und die Typenbezeichnung entfernt zu haben, damit ich bei der Auswahl des Motors ganz unten das Kreuzchen machen konnte :slight_smile:
    4.4 Sek, je nach Akku auch mal um die 5, das ist mehr als ausreichend und im Bereich meines Spaßmobils von BMW.
    Der Wagen geht einfach ‚wie Sau‘ und wenn man die Leistung abruft, zeichnet sich ein Lächeln auf alle, sogar bei meinen weiblichen Mitfahrern.

  • Sicherheit:
    Hier rede ich nicht nur von der Karosse, sondern einfach vom Zusammenspiel aus ‚Umerziehung‘ und ‚Technik‘
    Der AP trägt ungemein zur Sicherheit bei. Man kann ihn auf längeren Fahrten, wie auf unserer Testfahrt am Wochenende wunderbar einsetzen. Zwar bleibt man stehts dabei, aber das Riskio, daß eine kurze Ablenkung zum Unfall führt ist enorm verringert.
    Man ist auch einfach sicherer unterwegs, wenn auf der Autobahn nicht mehr zwischen 120 und 180, teilweise 250 gependelt wird. 120-140, meist 130 sind mit dem Tesla meiner Meinung nach eine ideale Geschwindigkeit um mitzuschwimmen.
    Wenn ich ehrlich bin, konnte ich eh bei ca 80% meiner Autobahnfahrten nicht viel schneller als 100 fahren. Das wäre im Berufsverkehr oder rund um Ballungszentren nur illeal am Standstreifen möglich, sofern der nicht als zusätzliche Spur freigegeben wurde :wink:

Ich freue mich also nun wie viele andere auf meine neue Art der Mobilität. Die Zukunft beginnt für mich 05/2016.

Grüße an alle

Michi

Danke für den schönen Bericht / Vorstellung. Mit dieser herangehensweise wirst Du mit dem Tesla sicher viel Freude haben. Bei mir, nach einem halben Jahr klappert und knarzt tatsächlich nichts. Obwohl einem bei diesem leisen Antrieb jedes Geräusch sofort auffällt. Wenn etwas klapperte war es jedesmal der Inhalt meiner Tasche, soetwas ist mir früher nie aufgefallen.
LGH

Die Befürchtung hatte ich auch, das Model S wird sehr positiv gesehen.
Bei mir sind >95% der Anmerkungen zum Auto sehr positiv und meistens sehr interessiert.
Die ersten Termine mit dem Auto beim Kunden dauern meistens 1 Std länger als vorher geplant. :slight_smile:
Ich bin sicher das Du die richtige Entscheidung getroffen hat.

Willkommen im Club der Wartenden [emoji6] Bis Mai geht die Zeit sicher schnell vorüber und vielleicht kriegst Du dafür ein paar nette Hardwareupdates bis dahin, z.B. 8 Kameras für die spätere AP-Version[emoji3]

Hallo Michi,

auch von mir ein Dankeschön für diese schöne Vorstellung.

Ich kannte vor meinem Tesla auch häufig nur die binäre Gaspedalstellung.
(Touran mit 170 PS)
Der Tesla hat mich innerhalb von Wochen „umerzogen“.
Schon zum Zeitpunkt der Bestellung wurde mir bewusst, dass ich - trotz 200 km/h - nur auf eine Durchschnittsgeschwindigkeit von max. 110 km/h komme.
Fuhr ich jedoch konstant mit Tempomat 140, dann betrug der Durchschnitt immer noch ~100 km/h, man verlor also kaum Zeit, sparte dafür aber jede Menge Geld durch nicht unnötig verbrannten Diesel.
Darüber hinaus kommt man auch viel entspannter am Ziel an.

Und schon nach wenigen Tagen Tesla fahren genießt man die Ruhe. Da fährt man freiwillig deutlich langsamer, um noch mehr Ruhe (durch geringere Wind- u. Reifengeräusche) zu haben.
Positiver Nebeneffekt: Man sieht direkt, wieviel Energie diese Fahrweise einspart.

Je nach Strecke und Lademöglichkeiten kann man mit dem Tesla aber auch mal die Sau rauslassen und es richtig krachen lassen.
Wer wie du und ich nicht von einem Porsche oder ähnlichem zum Tesla gewechselt hat, dem reicht für dieses Erlebnis auch ein einfaches Model S ohne Performance :wink: