Kaufberatung Model S gebraucht, neu oder Model 3

Hallo,

vorab einmal großes Lob zum Forum hier, hab mich ein bisschen durchgelesen und find’s echt cool!
Jetzt brauch ich aber eure Hilfe, da ich mich bei ein paar Dingen nicht so genau auskenne.

Ich bin österreichischer Unternehmer und wir haben hier Vorsteuerfreiheit auf Elektroautos. Bis € 40.000 (inkl. Steuer) ist die ganze Steuer abzuziehen, alles was über 40.000 drüber geht, muss aliquot bezahlt werden. Ab € 80.000.- darf fürs komplette Auto gar keine Steuer abgezogen werden, auch nicht für die ersten 40.000.
Bei Gebrauchtwagen gilt der Kaufpreis beim Neukauf, nicht der Kaufpreis für den Gebrauchtwagen. Nach 5 Jahren fallen diese Regeln aber weg und ein 5 Jahre altes Auto hat keine Preis-Obergrenze für die Steuerfreiheit.

Aus dem ganzen resultieren nun einige Fragen:

  1. Ist ein 5 Jahre altes S-Modell mit den heutigen Modellen von den Features etc. gleichwertig? Die meisten Neuerungen waren ja Software, welche soweit ich weiß auch auf die älteren Modelle eingespielt werden kann bzw. wurde? Oder gibt es bei den neuen Modellen einige Features/Verbesserungen, welche auf 5 Jahr alten Modellen nicht vorhanden sind und nicht nachgerüstet werden können?

  2. Langlebigkeit: Die Modell S haben ja 8 Jahr Akku-Garantie. Spürt man in der Leistung nach einigen Jahren einen Unterschied? Also verringerte Reichweite etc.? Oder werden die ziemlich sicher auch nach 7-8 Jahren noch problemlos eine ähnliche Reichweite wie beim Neukauf hinbekommen? (bei ca. Laufleistung von 20.000-25.000km pro Jahr)

  3. Wie groß ist der Unterschied zwischen einem neuen Modell 3 und einem 5-jährigen Modell S? Das Modell S hat natürlich einige technische Feinheiten, die das Modell 3 nicht hat. Aber haben auch die 5 Jahre alten Modelle noch einen großen Vorsprung aufs Modell 3?

Die Gründe warum ich einen Tesla kaufen will sind eigentlich hauptsächlich die hervorragende Technik (Bereitschaft zu autonomen Fahren etc.) sowie auch das coole Design (hauptsächlich vom Modell S). Daher wäre ein Autopilot muss.

Von der Reichweite her sollte ich bei flotten Fahren schon 400km schaffen, daher sind die Modelle mit schwacher Batteriekapazität nix für mich.

Ich habe also nun 3 Möglichkeiten:

  • Kauf eines 2-3 Jahre alten gebrauchten Modell S , welcher Neuwert unter 80.000.- hatte. (wird schwer bei den großen Batteriekapazitäten)
  • Kauf eines 5 Jahre alten Modell S
  • Kauf eines neuen Modell 3

Der Kauf eines neuen Modell S ist glaube ich hinfällig, weil man die mit passender Ausstattung nicht unter 80.000.- bekommt.

Könnt ihr mir da helfen? :slight_smile:

Vielen Dank vorab!

Noch eine Zusatzfrage: Die neuen Modell S haben ja alle 100 kWh Akkus. Es gibt aber long range und standard range. Ist das eine Softwareumschaltung, oder ändert sich da auch an der Hardware etwas?
Sonst könnte man ein neues Modell S ja mit normal Range kaufen (da kommt man auf unter 80.000) und dann im Anschluss das Softwareupgrade für die longrange machen. Gehen tut’s ja nur um den Neupreis beim Kauf, Nachrüstungen werden ja nicht eingerechnet.

Erst mal willkommen hier im Forum!

Magst du uns mal kurz sagen, was du unter flott fahren verstehst? - Da du aus Österreich kommst, macht es glaub ich besonders Sinn, das mal zu verifizieren, da eure Tempolimits auf der Autobahn schon sehr weit von den unseren entfernt sind.

400 km Reichweite sind nämlich bei flotter Fahrt (meiner Definition, also oberhalb von 150 km/h) mit keinem aktuellen Tesla drin. Und gerade beim empfindlichen Thema Reichweite bin ich großer Fan von Wahrheit. Auch ich erreiche bei gutem Wetter den Referenzverbrauch meines Model 3, aber nicht auf Autobahnfahrten. Weder bei moderaten 130 km/h, noch bei allem drüber. Wohingegen ich in Österreich bei 110 km/h ziemlich exakt getroffen habe.

Zu deiner eigentlichen Frage: Ich fahre selbst ein Model 3, bin aber auch schon Model S gefahren. Ich würde aktuell zum Model 3 greifen, weil es:

  • durch den CCS-Anschluss mehr Flexibilität (ohne Adapter/Nachrüstung) beim Laden auf der Langstrecke bietet
  • an CCS deutlich schneller lädt als das Model S
  • spürbar ist, dass Tesla seit dem Model S / X jede Menge dazugelernt hat, wie man Autos gestaltet (Ablagemöglichkeiten in der Tür, etc.)
  • erheblich sparsamer ist (wenn man mit dem kleineren Auto und dem schlechter zugänglichen Kofferraum leben kann)
  • in meiner persönlichen Wahrnehmung das stimmigere Innenraumdesign hat

Aber wie immer sind die Kriterien höchst subjektiv. Ich habe keine Kinder und brauche keinen Platz. Sitze zu 90% alleine im Auto.
Ich fahre aktuell geschäftlich noch einen Volvo V90 mit allem was die Aufpreisliste hergab. Der ist sicherlich besser gefedert, die Türen klingen beim schließen weniger blechern, er hat belüftete Sitze und beheiztes Lenkrad…
Aber außer der Sitzlüftung vermisse ich wirklich wenig im Model 3.

Hi, also wir dürfen in Österreich seit Juli auf allen Autobahnen 130 fahren, da fahr ich meistens mit rund 140. Schneller fahr ich selten, maximal wenn ich mal in Deutschland bin, aber dann sinds auch nur recht kurze Distanzen von 150km oder so wo ich mal schneller fahr.
Ich bin ebenso ein Fan von Reichweiten-Wahrheit, deshalb frag ich ja hier bei Anwendern nach, die sind ehrlicher als Verkäufer.
Aber als flottes Fahren mein ich halt nicht mit 100 auf der Autobahn oder mit 70 auf der Landstraße rumzukriechen. Bin schon eher jemand der gerne mal etwas schneller fährt, also knapp über dem erlaubten Tempo meistens.

Richtig, es handelt sich um ein per Software kastriertes Akkupack. Sie verbauen jetzt einfach immer den Akku des 100er Models. Gegen entsprechenden Münzeinwurf darfst du die volle Kapazität auch nutzen :wink:

Also mit meinem Model 3 komme ich bei 135 km/h etwa 330 km mit 90% Ladung. (Verbrauch etwa 220 Wh/km)
Nextmove hat bei 150 km/h einen Verbrauch von 229 Wh/km ermittelt. Macht dann knapp 300 km Reichweite bei Ladung bis 90%
Nextmove hat zudem bei 120 km/h einen Verbrauch von 164 Wh/km ermittelt. Macht dann 411 km bei 90% Ladung

Du merkst: Durch die hohe Effizienz des Antriebsstrangs schlägt der höhere Luftwiderstand bei hohen Geschwindigkeiten brutal durch. Trotzdem lädt das Model 3 so schnell, dass du schneller ankommst, wenn du schneller fährst. Auch wenn du dadurch laden musst. Habe ich kürzlich selbst getestet. Bin ca. 350 km von FFM nach Bielefeld gefahren. Habe nach den ersten km gemerkt, dass ich mit 130 km/h nicht pünktlich zum Termin ankomme. Mit 130 km/h hätte ich aber non-stop fahren können.
Ergebnis: Model 3 bisschen getreten und eher Zielgeschwindigkeit 170 km/h gefahren. 10 min. am Supercharger zwischengeladen und mit 170 km/h weiter. Ich war 15 min. vor dem Termin am Ziel :slight_smile:

Servus und herzlich Willkommen im Forum. Ich bin Österreicher und fahre seit 2015 ein Model S. Ich wohne in der Nähe von Leibnitz und habe regelmäßig in Graz zu tun. Das heißt ich hatte jahrelang IGL 100. Ebenfalls regelmäßig fahre ich nach Linz, Salzburg, Wien und Kärnten. Mein Verbrauch über 143.000 km liegt bei 200 Wh/100 km. Da waren aber viele lange Strecken, Deutschland, Dänemark, Schottland, Niederlande, Frankreich, Italien, Kroatien dabei. Die Tendenz beim Verbrauch ist weiter fallend. Die letzten 4.000 km, nur in Österreich, seit Mitte Mai, waren es 173 Wh/km mit dem Model S.
Du musst beim Tesla aufpassen, der Tacho ist absolut genau, immer. Die maximale Abweichung beträgt 1 km/h. Anders als bei Verbrennern wo es auch mal 10 % sein können. Ich fahre immer das erlaubte und manchmal etwas mehr. Ist der Verkehr sehr dicht und mir das ständige aus- und einfacheren zu blöd, verwende ich den Autopiloten und schaue mir die Landschaft an. Mein Streckenmic beträgt vermutlich zu je einem Drittel aus Autobahn, Landstraße und Stadt…nicht nach Kilometern sondern nach Fahrtzeit.
In der wärmern Jahreszeit komme ich hier damit auf exakt 400 km, in der kalten unter den ungünstigsten Voraussetzungen 300 bis 320 km. Mit eiskaltem Akku auf Kurzstrecken und schlechtem Wetter.
Wohlgemerkt ich habe einen 85er, davon nutzbar sind in etwa 68 kWh.
Mit unserm Model 3 komme ich damit derzeit an die 500 km…ohne Sentry Mode.
LGH

Haha coole Story :wink:
Aber mit dem 3er Modell musst am Supercharger zahlen, oder? Was kosten da 100km so circa?

Da ich aktuell noch Free Supercharging bis November habe, kann ich es dir nicht genau sagen…
Aber aktuell kostet die kWh 33 Cent in Deutschland bzw. 28 Cent in Österreich.
Wie weit du damit kommst hängt ja maßgeblich vom Verbrauch ab :wink:

Aber bei 220 Wh/km kommt man auf 7,26 EUR in Deutschland, bzw. 6,16 EUR in Österreich.
Bei 164 Wh/km sind wir schon nur noch bei 5,41 EUR in D, bzw. 4,59 EUR in Ö.

Mit dem Diesel bei 7 L/100 km komme ich aktuell auf 8,88 EUR. Wenn man für 39 Cent die kWh lädt, wird es langsam eng…

Bei meiner PV Anlage aufm Dach komme ich auf ca. 1,40 Euro pro 100KM mit meinem Model S. 13.000 Euro Anschaffungskosten / (10.000 kWh pro Jahr * 20 Jahre) * ~20kWh auf 100 km

Übrigens selbst bei einer Vollfinanzierung kommst bei dem derzeitigen Zinssatz nicht viel teurer weg.

Wir haben auf der Firma ebenso eine PV Anlage, weshalb ein weiteres Elektroauto ja erst Recht Sinn macht. Ich fahre derzeit einen BMW X5, aber der hat schon einige Jahre und viele KM auf dem Buckel. Und mit Motorbezogener Steuer, Mehrwertsteuer auf alles, 11l/100km Verbrauch etc. kostet der im Jahr ganz schön Kohle. Daher bin ich eben am Überlegen auf Tesla umzusteigen.

Reichweiten Thema ist somit schon mal recht gut behandelt, was aber noch offen ist sind die anderen Punkte:

  1. Ist ein 5 Jahre altes S-Modell mit den heutigen Modellen von den Features etc. gleichwertig? Die meisten Neuerungen waren ja Software, welche soweit ich weiß auch auf die älteren Modelle eingespielt werden kann bzw. wurde? Oder gibt es bei den neuen Modellen einige Features/Verbesserungen, welche auf 5 Jahr alten Modellen nicht vorhanden sind und nicht nachgerüstet werden können?

  2. Langlebigkeit: Die Modell S haben ja 8 Jahr Akku-Garantie. Spürt man in der Leistung nach einigen Jahren einen Unterschied? Also verringerte Reichweite etc.? Oder werden die ziemlich sicher auch nach 7-8 Jahren noch problemlos eine ähnliche Reichweite wie beim Neukauf hinbekommen? (bei ca. Laufleistung von 20.000-25.000km pro Jahr)

  3. Wie groß ist der Unterschied zwischen einem neuen Modell 3 und einem 5-jährigen Modell S? Das Modell S hat natürlich einige technische Feinheiten, die das Modell 3 nicht hat. Aber haben auch die 5 Jahre alten Modelle noch einen großen Vorsprung aufs Modell 3?

Du wohnst anscheinend in Tirol, aber ich könnte Dir genau für diese Varianten eine gratis Probefahrt anbieten. Ein über 4 Jahre alter AWD mit AP1. Und ein nagelneue Model 3, AWD mit Long Range und vollem Autopiloten. Dazu hätte Dazzler, mein bester Freund noch einen Signature von 2013 mit 370.000 km am Tacho. Er kommt noch immer fast gleich weit…

Du wohnst aber vermutlich in Tirol, das ist ein bisschen weit weg.

LGH

Ganz spontan würde ich behaupten daß jemand der zuvor einen X5 hatte mit dem Model S besser bedient ist.

Habe selbst Kunden die sich für ein Models S von mir entschieden haben und wenn man einen Blick auf ihr voriges Fahrzeug wirft wird klar daß ein Model 3 kein Thema war:
Wer 5er, E-Klasse usw. gewohnt ist der steigt nur selten auf einen 3er, C-Klasse um - nur mal als Beispiel.

Schätze am Model S auch das Raumangebot/-gefühl. Gerade wenn man hin und wieder was transportieren muss ist die große Heckklappe eine große Hilfe (und vor allem ist das ganze Setup hundetauglich :smiley:).

um den Thread nochmal hervorzuholen (ich gehe mal davon aus, der das Thema sicherlich noch anderswo behandelt wurde):

Ich schwanke auch zwischen M3P und MS Long Range (jeweils neu, muss allerdings noch mit den Fuhrparkjungs reden, ob die Leasingraten in Ordnung gehen).

Ich finde das M3 schön, aber das MS schöner (die Form ist mittlerweile ‚iconic‘ und ist gut gealtert). Innen gefällt mir das etwas konventionellere Cockpit auch, obwohl sich das ändern könnte.
Mein Problem ist, dass ich mit 195cm Größe den Anfang des Dachs im M3 ziemlich tief im Blickfeld habe, was im Alltag schon etwas störend ist. Ich habe zu lange nicht im Model S gesessen, um zu erinnern, wie es dort war.
Im Oktober Probefahrt mit beiden in Berlin Schönefeld - aber vielleicht hatte ja jemand schon mal das gleiche Problem und weiss was dazu zu sagen?

Moin,
Steh vor dr gleichen Entscheidung.
Bin 190cm groß und habe das Model S100 4 Wochen getestet.
Komme vom Audi A6 und da wirkt das Model S innen sogar noch geräumiger.
Leider schaffe ich es nicht das Lenkrad so einzustellen, dass es bequem in der Hand liegt und ich gleichzeitig den Tacho ablesen kann.

Anschließend 2 tägige Probefahrt des Model 3.
Am Anfang dachte ich, uii, ist der klein, aber nach ein paar Stunden war das vergessen.
Sitze fand ich im Model S etwas bequemer. Aber den Tacho konnte ich ablesen.
Bedienung ist im Model S für mich besser, gerade der Tempomat im Model 3 nervt, da er immer auf das maximale zulässige Tempo umschaltet.

Resümee:
Schwanke immer noch 50/50 :wink:
Macht am besten selbst ausgiebige Tests über mehrere Tage.

Ich nehm kein Blatt vor dem Mund nehmts mir nicht übel ist spät, Ich bin verschiedene Modele mehrere Wochen gefahren, auch direkt hinter einander.

Der Unterschied ist.

  1. Model S ist mehr eine Limousine, besser auf der Autobahn bei hohem Speed, also nicht euren 130… sonst überall unterlegen. Ein bisschen leiser als das Model 3.
  2. Model 3 ist fast ein Sportwagen, der Kaiser der Landstraße, unheimlicher Grip, hohe Kurvengeschwindigkeit… Viel spontaneres Ansprechverhalten… etc.
  3. Das Model S hat eine elektrische Heckklappe, die find ich geil
  4. Das Model S hat nicht zwingend ein Panoramadach und daher brennt es dir im Sommer weniger auf den Pelz…
  5. Die Standfestigkeit wenn du mal flott unterwegs bist, ist beim Model S häufig nicht lange gegeben… Sprich 2-5 Minuten richtig flott unterwegs und der Begrenzer limitiert dich. Beim Model 3 hab ich das noch nie geschafft…
  6. Das Model 3 ist einfach 5 Jahre Fortschritt, das neuere coolere Auto, fahr beide und deine Entscheidung steht schnell fest…

Viel Spass bei den Probefahrten. (hol dir Mieter 3 Tage pro Auto in deinem Gebiet)

Das hier:

lese ich immer wieder. Kann ich nicht nachvollziehen (mit einem late 2018 P100D). Ich bin beim e4Testival auf dem Hockenheimring an zwei Tagen hintereinander permanent mit Ludicrous+ gefahren und sonst auch nicht wirklich zimperlich. Und habe keine Leistungsbegrenzung erlebt! Erst als mein SoC unter 20% gefallen ist, war erst Ludicrous+ nicht mehr verfügbar, bei unter 10% gabs dann Limitierungen. Das hast du mit dem Model 3 aber auch…

Hallo Tesla Chris,

meine Erfahrungen bezogen sich auf die Akkugrößen bis 90kwh und ausschließlich NON P Modelle.

Vermutlich lassen sie dich mehr machen, zurecht für den Preis :slight_smile:

Gruß
Klaus

Alles klar :slight_smile:
Ob ich das „mehr machen“ hinterher bereuen werde (durch entsprechende Softwarelimitierungen)? Mal sehen… :smiley:

Mittlerweile hat sich technisch einiges getan. Aber die Entscheidung dürfte nicht einfacher sein. :slight_smile:
https://teslawissen.ch/gebrauchtes-tesla-model-s-oder-neues-model-3-kaufen/