[Spekulation] Preisanpassung Ende Februar 2016

Tesla überprüft alle drei Monate die Preise im Euroraum. Es gab Ende August und Ende November 2015 Preiserhöhungen von ca. 3%. Ende Februar 2016 wäre somit wieder ein Punkt für eine Überprüfung erreicht.

Spekulation Nr. 1: Preiserhöhungen sickern üblicherweise Anfang des Monats durch, so war es im August und so war es im November. Bisher haben wir nichts gehört - also: keine Preiserhöhung im Februar

Spekulation Nr. 2: Der Euro hat sich wider Erwarten gegen den Dollar etwas erholt. Die letzte Preiserhöhung gab es bei einem Niveau von 1,05 - 1,06, jetzt stehen wir bei 1,12. Preissenkungen kündigt man nicht ein Monat vorher an, sonst bekommt man keine Bestellungen mehr. Also: könnten wir Ende Februar so etwas wie -2/-3% sehen?

Ich denke Tesla lässt eine währungsbedingte Preisenkung im Euroraum erst einmal bleiben. Der Grund dürfte sein, dass Tesla dieses Jahr mal schwarze Zahlen präsentieren muss. Tesla hat ja auch ein dickes Polster an Model X Bestellungen welche abgearbeitet werden müssen. Da können sie durchaus auch eine Nachfragesenkung vom S in Europa verkraften. Wonach es aber auch gar nicht aussieht. Die Lieferzeiten für den S sind ja in Europa deutlich gestiegen.

Vernünftig wäre es wohl die Preise nur zu senken, wenn Euro/$ noch deutlich stärker dies nahelegen und man bei den Lieferzeiten auf einen niedrigen Stand ist. Denn das Problem ist ja, dass die Kunden welche vorher bestellt haben und noch auf die Lieferung warten dann herum quengeln, dass sie auch die Preissenkung wollen.

Es kann doch gar keine Rede davon sein, dass Tesla schwarze Zahlen präsentieren muss. Alle Finanzierungsrunden gingen mit dem Versprechen 2020 durch.

Allerdings strebt Tesla beim Model S 30% Marge an. Jede nicht gemachte Preissenkung kann dabei helfen.

Tja, das „muss“ ist halt mal so von mir dahingerotzt.
Der Grund ist halt, dass dieses Jahr für Tesla mal Luft ist die Ernte auch einzufahren.
Es muss nicht so viel in die Zukunft investiert werden wie früher und auch wieder nächstes Jahr:
Die Produktionsanlagen für S und X sollten fertig sein und können voll produzieren. Bei Shops und Werkstätten ist man in den wichtigsten Absatzgegenden auch erstmal ausreichend aufgestellt genauso wie beim Superchargernetz. Das Gebäude der Gigafactory ist im ersten Bauabschnitt fertig. Jetzt muss Panasonic da erst einmal Geld ausgeben und weniger Tesla.

2017 wird es dann wieder richtig teuer für Tesla im Sinne von großen Investitionen die betriebswirtschaftlich mit Abschreibungen gleich für negative Zahlen sorgen aber erst viel später Einnahmen generieren:
Weiterbau Gebäude Gigafactory
Ganz großer Brocken sind dann die Produktionsanlagen für das Model 3.
Viel neues Personal für die Baureihe die gleich ordentlich kostet aber Anfangs wenig schafft.
Werkstätten, Shops und SuC´s müssen dann auch stark ausgebaut werden um die späteren hohen Stückzahlen beim 3 zu verkraften.

Ernsthaft erwarte ich natürlich für 2016 gesamt natürlich keinen Betriebsgewinn. Aber das was Tesla für 2016 an betriebswirtschaftlichen Ergebnis plant laut letztem Geschäftsbericht, sollte auch meines Erachtens geschafft werden. Vermutlich wird sonst der Markt Tesla das Vertrauen entziehen und das Wachstum muss gedrosselt werden, weil die Kapitalbeschaffung teurer wird.

Ich stimme im wesentlichen zu, nur ein Punkt vielleicht: Vor den Kosten für den Aufbau der Model 3-Produktion kommen die Entwicklungskosten. Die fallen definitiv schon 2016 an.

Sollte Tesla 2016 in die Nähe von schwarzen Zahlen kommen, wird die Beschaffung weiteren Kapitals kein Problem sein. :sunglasses:

Das klingt im letzten Earnings call aber etwas anders. Sonst würden sie nicht so eine Grafik auf die erste Seite des pdfs setzen und sagen dass Sie ab ~März im Positiven sein wollen.
Das ist erstens für die Anleger gut, zweitens für die Firma denn die 300 neuen SuCs, 80 neuen Service Center/Stores und Anfang der Maschinenmontage fürs Model 3 kosten auch einiges. Sie sagen ja selbst, dass Sie in den USA im Nordosten eher schwach aufgestellt sind (auch wenn das für mich auf der Karte anders aussieht, verglichen zB mit dem Nordwesten der USA).

SuCs, neue SeCs etc. sind aber keine Kosten. Die darin investierten Dollar verbleiben ja in der Bilanz auf der Aktivseite. Genauso die Entwicklungskosten für Model 3. Als ergebniswirksame Ausgaben gibts natürlich die Abschreibungen und den Betrieb von SeC und SuC. Die zusätzlichen SeC dürften auch nötig sein, da es in z.B. Norwegen praktisch keinen Ausbau der Wartungsinfrastruktur gab, während der Bestand munter weiter wuchs. Letztes Jahr gabs auf Monate im Voraus keinen Termin mehr in Norwegen. Viele Fahrzeuge kommen 2016 ins dritte Jahr, da wird auch die Häufigkeit von Reparaturen zunehmen und damit Geld in die Kasse kommen.

Naja, die SeC und SuC aufzubauen wird Ausgaben verursachen, die über dem nachher zu bilanzierenden Gegenwert stehen - noch bevor überhaupt ein Jahr abgeschrieben wurde. Oder bist du der Ansicht, jeder extern angeheuerte Elektriker, der einen SuC anschliesst, geht mit seinen Stunden-, Anfahrts- und weiteren Kostensätzen 1 zu 1 in den Bilanzwert des SuC ein? Ich nicht.

welchen Faktor würdest Du wählen? Für mich gehört das zu den Herstellungskosten des SuC und geht so 1:1 in die Bilanz als Wert des SuC. Der Wert wird dann natürlich über die Jahre abgeschrieben. Wo liegt eigentlich die Abschreibedauer für einen SuC?

Gruß Mathie

Hmm… Darum ja leicht als Frage formuliert… - ich weiss nicht, wie sich die Kosten für den Aufbau zum Bilanzwert verhalten.

Wenn wir einen PC anschaffen (lassen) für einen Büroarbeitsplatz, dann gehört die Rechnung der Informatikfirma, deren Mitarbeiter das Modell evaluiert und die Maschine bei uns aufgestellt hat, mit Sicherheit nicht in den Bilanzposten „EDV“ ein, unter dem man nachher den PC führen und abschreiben kann.

Warum eigentlich nicht? Würde die IT-Firma den PC teurer anbieten, dafür aber mit „Lieferung und Installation kostenlos“, könnte doch auch der Preis des PCs in die Bilanz aufgenommen und abgeschrieben werden.
Generell sind doch bei einem in der Schweiz gekauften PC schon der Transport von China in die Schweiz und der Lohn des Importeurs etc in den Preis eingeflossen. Das alles macht dann den Preis auf der Rechnung aus. Du musst ja dann nicht den Anteil, der gar nicht auf den eigentlichen Wert des PCs entfällt, herausrechnen.

Dann habe ich mich undeutlich ausgedrückt - es geht nicht darum, Kosten heraus zu rechnen, die nicht in der eigentlichen Hardware zu begründen sind.

Wir (Bürojobs) arbeiten mit einer Informatikfirma zusammen. Brauche ich einen neuen Laptop und neue Software, setzen wir uns zusammen, und ich schildere, was ich damit tun will. Dann sucht der Informatiker Computer und Software, die das kann - und setzt alles auf. Dafür darf er gerne Rechnung stellen - ich hätte länger, und kann derweil produktiv arbeiten…
Den PC und das Softwarepaket könnte man wohl bilanzieren - meine Zeit für das Zusammensitzen, die Rechnung für die Zeit der Informatiker, … hingegen nicht.

Übertragen auf SuC? Baubewilligungsverfahren, Gespräche mit Parkplatzbesitzern, Organisation des Anschlusses, Planung des Netzwerks und der Standorte… all das zahlt niemand zurück.

Planungskosten gehören auf jeden Fall in den zu aktivierenden Wert eines gebauten SuC. Zumindest in Deutschland geht das so weit, dass man selbst die Planungskosten für einen letztendlich nicht realisierten SuC aktivieren kann. Nämlich dann, wenn ein anderer SuC realisiert wird, der den ursprünglich geplanten ersetzt.

Und natürlich sind auch die Kosten für den erstmaligen Netzanschluss und die Baugenehmigung aktivierbar. Und das Finanzamt wird auch darauf bestehen, es so zu handhaben. Es macht schließlich einen Unterschied, ob du die Kosten sofort im Jahr der Ausgabe vollständig steuermindernd geltend machen kannst, oder das ganze über zig Jahre abschreiben must.

Es gäbe ja Luft nach unten, der USD hat ja in den letzen drei Monaten 4,5% an Wert verloren. Über ein Jahr nur 1,6% Minus… also wird das Model S jetzt billiger?

Das sehe ich auch so wie Mathe: die Kosten für den Anschluß eines SuC sind aktivierungsfähig. EMSR-Technik hat i.d.R. betriebsgewöhnliche Nutzungsdauern von ca. 10 Jahren, in der Ecke würde ich auch die Afa-Dauer von SuC sehen.

Gab es denn schon mal eine Preisanpassung nach unten?

Angeblich 2014 - lange vor meiner Zeit.

Danke TeeKay und Peter_67, wieder was gelernt - zumindest ein Teil der effektiv anfallenden Kosten ist aktivierbar.

In der Entwicklungsphase, in welcher sich Tesla heute befindet, ist die Diskussion, ob der ausgegebene Dollar aktiviert oder als Ausgabe verbucht wird, müssig.
Tesla muss den Dollar nämlich in der Kasse haben, bevor und damit sie ihn ausgeben kann. Und da liegt der Hund begraben. Ohne Cash keine Zukunft. Daher ist es immens wichtig, dass sie es endlich schaffen, Cash Flow positiv zu werden, damit sie nicht (mehr) auf den Kapitalmarkt angewiesen sind, der im heutigen Umfeld übrigens käumlichst erfolgreich angegangen werden kann!