Mit dem Roadster nach Schweden

Elektrischer Urlaub in Schweden
[album]137[/album]
Zugegeben unser Urlaub mit dem Tesla in Schweden kann sich bei weitem nicht mit der fast gelungenen Weltumrundung oder aber auch mit anderen Trips in Europa messen, aber ich möchte euch trotzdem an unseren Erlebnissen teilhaben lassen, damit vielleicht auch der nächste elektrische Ausflug nach Schweden aus unseren Erfahrungen lernen kann.
Eines ist vorab extrem wichtig: Man sollte sich nicht scheuen den maximal Range Modus sowohl beim Laden, wie auch beim Fahren zu aktivieren. Da die Dichte der Lademöglichkeiten in Schweden noch sehr eingeschränkt ist, sollte man auf jeden Fall darauf achten genügend Kabel und Adapter mitzunehmen. Insbesondere der 16 auf 32 A Adapter ist in Schweden sehr wichtig, da 32 A Steckdosen äußerst selten zu finden sind. Mit 16 A Steckdosen hat man schon etwas mehr Glück. Diesen Adapter gibt es bei Conrad Elektronik für knapp 30 €.
Genauso wichtig wie die Kabel ist eine detaillierte Routenplanung mit den Ladestationen auf der Strecke. Neben den HPC von Tesla in Kassel, Hannover, Hamburg, Kopenhagen und Göteborg nutzten wir in Deutschland als Rückversicherung noch lemnet.org/ . Überhaupt war das Fahren und Laden in Deutschland bekanntermaßen einfach. Als letzte Station vor der Überfahrt nach Dänemark nutzten wir in Burg auf Fehmarn die Lademöglichkeit während eines gemütlichen Essens in der Burg-Klause von Herrn Wolf, der sich auch über weitere Besuche von Elektrofahrzeugen freuen wird.
[album]127[/album]
Gutes Essen und nette Aufnahme mit 32 A in der Burg-Klause in Burg auf Fehmarn.

Auch auf der Überfahrt nach Dänemark (Puttgarden – Rodby) kann man jegliche Lademöglichkeit nutzend 16 A auf der Fähre beziehen. Obwohl offiziell laut telefonischer Auskunft vorab nicht möglich lohnt es sich auf jeden Fall beim Ticketkauf am Hafen nachzufragen. Für uns wurde sogar extra die VIP Spur freigegeben und wir konnten als 1. Fahrzeug auf die Fähre auffahren um uns eine Steckdose auszusuchen. Dummerweise erkannte der Tesla die 16 A Steckdose als 32 A. Leichtsinniger Weise ließ ich ihn gewähren, was dazu führte das nach 4-5 Minuten die Sicherung auf der Fähre sich verabschiedete. Peinlich berührt mussten wir das Schiffspersonal informieren. Während ich noch an einer schlüssigen Entschuldigung baute, bekam der angesprochene Schiffsingenieur große Augen als er das Tesla Logo auf meinem T-Shirt sah und platzte mit der Frage: “Sie sind doch wohl nicht mit einem Tesla S unterwegs?“ heraus. Er war auch von dem Tesla Roadster total begeistert und überglücklich, dass er einige Meter bis zur nächsten funktionierenden Steckdose auf der Fähre mitfahren durfte. Die rausgehauene Sicherung war überhaupt kein Thema. Trotzdem ist es sinnvoll den Tesla im Lademodus auf 16 A zu begrenzen, wenn 16 A auf der Steckdose draufsteht.
[album]134[/album]
Begeisterung für den Tesla auch auf der Fähre nach Dänemark. Zahlte sich mit einer Ladung von 16 A aus.

Das Personal der Fähre nach Schweden (Kiel- Göteborg) bot uns zwar auch Lademöglichkeiten (nach Rückfrage) an. Diese 32 A Steckdosen sind jedoch mit 60 Hz getaktet und somit nicht kompatibel zu unseren Kabeln. Vielleicht hat jemand anders bessere Erfahrungen gemacht, bei uns war auf jeden Fall kein einziges Elektron zu beziehen.
Dänemark mit seinen Ladestationen ist ein Kapitel für sich. Es gibt relativ viele Möglichkeiten zu laden, die jedoch nur eingeschränkt kompatibel zum Tesla sind. Oft findet man Ladestationen mit dem CHAdeMo System, womit der Roadster nicht zurechtkommt. Es gibt darüber hinaus auch noch Möglichkeiten mit dem Mennekes Stecker zu laden. In der Regel braucht man hierzu allerdings eine Kreditkarte der Firma Clever (Clever.dk), die man sinnigerweise ein paar Wochen vorher beantragen und bezahlen sollte. Eine Abbuchung über das Smartphone, wie zum Beispiel bei RWE in Deutschland möglich, gibt es nicht. Sehr zu empfehlen ist hingegen Kopenhagen. Einmal als wunderschöne Stadt, zum anderen aber auch wegen seiner HPC im Tesla Store, wo uns Rasmus auf der Rückfahrt bestens mit Energie versorgte.
[album]133[/album]
Kopenhagen: Tesla Store 64 A + freundliche Begrüßung (trotz Sonntag) in einer wunderschönen Stadt.

In Schweden sind die 32 A Steckdosen wie schon gesagt sehr dünn gesät. Auf unserer Tour konnten wir nur eine Ladestation mit 32 A nutzen.
[album]132[/album]
Bastad kommunhus in Vangavägen, Bastad, Schweden 32 A
Mithilfe der Internetseite uppladdning.nu/ fanden wir in Schweden sehr begeisterte neue Freunde, die uns mit ihren Steckdosen, sowie gekühltem Bier und selbst gebackenen Kuchen erfreuten. Besonders freundlich war die Aufnahme bei Hans Olof Nilsson -Tesla Besitzer in Göteborg, der uns während der Ladezeit eines seiner übrigen Autos zur Verfügung stellte und uns beim 2. Besuch auf der Rückreise sogar um 6:15 Uhr (Sonntagmorgen!) vom Hotel abholte und zu seiner HPC Ladestation brachte.
[album]131[/album]
Auf der Fahrt von Göteborg nach Uppsala über Götene und Örebro leistete der 16 auf 32 A Adapter gute Dienste. Leider lange Ladezeiten mit 16 A, die uns in Götene bei Jyrki Terho und seiner Familie (3 Brüder, ein Schwager und die Kinder), die schon seit Mittag auf uns warteten, mit Getränken und Kuchen deutlich kürzer vorkamen.
[album]135[/album]
[album]129[/album]
Übernachtung mit Lademöglichkeit (16 A) bei Mats Lijemark, Böttorps Gard, Fjugesta
An unserem Zielort Uppsala gab es einige Ladestationen mit dem CHAdeMo System (unter anderem bei McDonald‘s). Zunächst mussten wir uns auf 10 A in der Tiefgarage (kostet 100 € pro Woche) beschränken. Über Beziehungen zur Kommune von Uppsala konnten wir dann auch bei den städtischen Betrieben mit 32 A laden. Volvo besitzt ebenfalls eine Ladestation mit Mennekes Stecker, stellte diese allerdings nicht für andere Fahrzeuge zur Verfügung. Prima!!!
[album]128[/album]
Laden in der videoüberwachten Tiefgarage am Hauptbahnhof in Uppsala (10 A). Leider mit knapp 100 € pro Woche nicht ganz billig.
Ein besonderes Ereignis in Uppsala war die Einladung zu einem Treffen von Oldtimern. Unter den ca. 50, zum Teil sehr schönen und gut erhaltenen alten Autos stand unser Tesla als zukunftsfähiges Fortbewegungsmittel inmitten der Fahrzeuggeschichte und wurde sehr stark beachtet. Während der Ausstellung waren fast immer 10-15 Personen um den Roadster herum und stellten die üblichen Fragen nach Reichweite, PS Stärke, Beschleunigung, Ladezeiten und Preis. Mit einem sehr trockenen Hals und einem verstaubten Tesla Roadster kehrten wir in unser Hotel zurück. Bis auf einen Lexus Fahrer, der auf seinen Hybridantrieb schwörte (mein Kommentar, den auch die Schweden verstanden: Nikotinpflaster), war die Resonanz absolut positiv. Zeitweise kann ich mir wie auf einer Missionsreise vor.

[album]136[/album]
Oldtimer-Ausstellung mit Tesla Zukunftsauto in Uppsala
Dank der überaus freundlichen Aufnahme überall in Schweden (von Volvo in Uppsala mal abgesehen) war es eine prima Erfahrung.
Vielen herzlichen Dank an alle die diese Reise möglich gemacht haben!
[album]130[/album]
PS: rekordverdächtige Reichweite auf der Rückfahrt in Göteborg

Danke für den Bericht.
Sehr interessant! :slight_smile:

Vielen Dank für den super Reisebericht und die schönen Fotos.

Wie viele km sind insgesamt auf der Tour zusammengekommen?

Grüße
Thorsten

+1

Insgesamt waren es so knapp über 3000 km in 11 Tagen. Das längste Teilstück war mit 650 km von Göteborg nach Hamburg mit Zwischenstopp in Bastad, Kopenhagen und Fehmarn :sunglasses:

Sehr interessant! Gibt einen Vorgeschmack dafür, was man mit einem Model S alles an Reiserouten für Familienurlaub ansteuern und bewältigen kann, ohne für den Sprit zahlen zu müssen :smiley:

Eine perfekte Überleitung, um einen Link auf diesen Thread einzustreuen: :slight_smile:
viewtopic.php?f=9&t=1176