Fahrakku vom Roadster nach 5 Jahren wiederbeleben?

Hallo Roadster-Gemeinde,

es gibt ja Firmen in den USA die Roadster-Akkus wieder zum Leben erwecken, selbst wenn Tesla sagt, dass die hinüber sind.
Ich meine da eine Zeitspanne von zwei bis drei Jahren ohne Ladung in Erinnerung zu haben.
Gut, die Akkus bringen dann vielleicht noch 60% Speicherleistung.

Was meint ihr wie es aussieht, wenn ein Roadster nach Kauf nicht gefahren und ins Regal gestellt wurde?
5 Jahre lang…

Habt ihr da eine Idee? Gibt es Firmen in Deutschland die sich dem annehmen würden?

Nein ich bin nicht in Besitz eines solchen…

Zusatzfrage: Werden die 3.0 Akkus eigentlich noch verbaut? Bisher habe ich immer nur von welchen in der Warteschlange gehört.

Gruß
Stefan

5 Jahre sind eine verdammt lange Zeit.

In jedem Fall kommst du um einen Akku-Pull nicht drumrum, egal welche Videos du dir da auf Youtube so ankuckst.
Nach 5 Jahren tiefentladen kannst du davon ausgehen, daß die ein oder andere Zelle so tot ist, daß sie anfängt chemisch zu reagieren.

Du hast zwar im Akku 11 Sheets á 9 in Reihe geschalteter Blocks voller 18650-Zellen, wenn aber auch nur eine Einzige hinüber ist, kannst
du ganz gepflegt das komplette Sheet wechseln, die Zellen gehen nicht einzeln raus. Die sind vergossen, dazwischen ist die Kühlschlange eingeklebt. Ich habe hier einige defekte Sheets rumstehen, kannst du dir gerne bei mir ankucken (ich bin 5 Min. vom SuC Malsfeld).

Selbst wenn auch nur eine einzige Zelle tot, also nur ein Sheet zu tauschen wäre hast du das Problem: Woher bekomme ich eins (was auch gut zu meinem Akku passt, da gibts auch bei den 2.0/2.5’ern unterschiedliche Varianten).

Da gibts Pete Gruber in Arizona - der hat sowas. Nächstes Problem (vom Preis mal abgesehen): Wie kommt das hierher - denn mal so eben 30 Kilo Akkus über den Teich, das macht keine Airline mit.
Per Seefracht dauert das ziemlich lange, bedenke hierbei: Vor dem Transport dürfen die Sheets nur max. 10% geladen sein, d.h. die Chance, daß das Sheet wiederum tiefentladen hier ankommt ist leider sehr groß.

In der Schweiz gibt es die Fa. GS-Technology, die haben jede Menge Roadster- Erfahrung und soviel ich weiß kümmern die sich auch um „tote“ ESS, bzw. hab’ ich läuten hören, daß die Jungs dort bereits an einem Alternativ-Akku bauen (GS, bitte korrigiert mich wenn falsch !).

Kleiner Tipp von mir: Hüte dich vor Angeboten von Akkus aus dem osteuropäischen Raum, bzw. wenn du einen angeboten bekommst, vergewissere dich hier im Forum oder bei deinem freundlichen SeC über die Herkunft des Akkus. US- Akkus aus einem 1.5 bringen dir nix, die haben andere Temperatursensoren und was weiß ich noch Alles, nicht kompatibel mit den 2.0/2.5 PEM.

Auch doof sind oft Akkus aus Unfall-Autos (Crash-Roadster haben ja meistens Frontschaden), da weißt du nie wie gut die sind weil i.d.R. nach dem Crash der Service-Connect nicht gezogen wurde - denn die Ranger-Zeiten wo sofort der Tesla-Techniker kam sind leider vorbei.

In jedem Fall, solltest du doch einen funktionierenden Akku finden, laß ihn im SeC deines Vertrauens einbauen (meine Empfehlung: FFM), denn so ein ESS muß angelernt werden. Für einen Akku 3.0 muß auch die PEM angepaßt werden.

Ansonsten hilft bestimmt WARTEN, irgendwann kommt jemand mit einer bezahlbaren Akku- Alternative um die Ecke.
Der Aufwand ist zwar relativ hoch, aber Alternativen werden kommen !
Wenn der Briefbeschwerer deiner Begierde ansonsten gut genug ist, lohnt sich das in jedem Fall, denn schließlich ist der TR das Auto, das das „moderne“ elektrische Fahren (mit LiIO-Akku) erst salonfähig gemacht hat (und in den 3 Jahren Bauzeit wurden für die ganze Welt grade mal halbsoviel Roadster hergestellt wie jetzt Model 3 pro Woche, will sagen: Klassiker-Potential erster Güte !).

Bez. ESS 3.0: Kannst ja mal bei Tesla anfragen und dich auf die Warteliste setzen lassen, aber schau’ dich nach Alternativen um.

Wow! Danke warden_clyffe,

ein sehr umfassende Antwort mit Herzblut, vielen Dank dafür!
Könnte denn wohl so ein Roadster problemlos weiter auf „warten“ ins „Regal“ gestellt werden bis Alternativen da sind?
Verändert sich der Akku chemisch so, dass es Probleme geben kann?
Auslesen kann man bei einem betroffenen Fahrzeug vermutlich auch nix, oder würde es reichen wenn das 12V System läuft?

na ja also auslaufen wie die olle Varta in der Campingtaschenlampe oder dem vergessenen Walkman tut das ESS nicht,
ist halt’ Sondermüll :wink:

Um auf Nummer sicher zu gehen, könntest du ja bis zum Zeitpunkt X (…oder Pflaumenpfingsten) den Akku bereits aubauen (lassen)
und anderweitig lagern - das SeC kann dir am Akku direkt auslesen ob da noch was geht, oder nicht (von FFM weiß ich das sicher).

12V kannst du auch extern aufs PEM geben, bzw. die sicherlich auch tote Backup- Batterie simulieren. Mit einem zusätzlichen Tool kannst du dann auch via OBD und Laptop die Parksperre rausnehmen lassen, damit die Karre nicht ständig die Garage versperrt - allerdings kannst du bei ausgebautem ESS auch die Sperre mechanisch ausbauen :slight_smile:

Komm bloß nicht auf die Idee da selber mal das Aufladen auszuprobieren, frag’ vorher mal Pete Gruber warum seine letzte Werkstatt abgefackelt ist :open_mouth:

Hallo,
bitte kontaktieren Sie mich an PN mit mehr Daten von Auto.
MfG
Christoph

passt mir auf mit dem Ding… man muss einiges wissen übers ESS und wie’s funktioniert.
… wenn man nicht alles weiss, kann kanns evtl. nicht gut enden.

VG eMG

Werde mich entweder am funktiosfähigen Original halten oder ein 3.0 Verbauen lassen … alles gut … :slight_smile:

Weise Entscheidung… ! Ein neues ESS 2.x ist aktuell mit 16k€ nicht überteuert.
zumindest solang bis wir was besseres haben… 4x Sheets haben wir, die sind auch sicher.

VG eMG